Oral History Interview mit Thomas Strasser, 2. Termin, Audio (Zoom-Online-Interview)

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Oral History Interview mit Thomas Strasser an zwei Terminen, Audio und Video (Zoom-Interview)

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Thomas Strasser wurde 1973 in Salzburg geboren. Seine Eltern waren Lehrkräfte, der Vater unterrichtete bei den Herz-Jesu-Missionaren, die Mutter an einer Hauswirtschaftsschule. Das Elternhaus war katholisch, konservativ, der Vater im Kartellverband. Thomas Strasser besuchte das Gymnasium der Herz-Jesu-Missionare und erinnert sich daran unterschiedlich; einerseits gab es liberale Lehrkräfte, die ihn begeisterten, andererseits zutiefst rückständige. Als Sohn eines Lehrers und Klassenbester konnte er sich erlauben, kritische Positionen (Aktion kritischer Schüler*innen) einzunehmen. Seine Eltern bauten ein Haus in Obertrum, er wollte weg aus Salzburg und studierte Physik in Wien, wurde Lehrer am Schulschiff. Er war Gedenkdiener in Oświęcim, lernte in Krakau seine erste Frau kennen, eine Amerikanerin. Sie war mit ein Grund dafür, dass er sich für eine Stelle in New York bewarb. Seine erste Stelle war eine Schule in der Bronx, wo er als Physiklehrer eine Sonderstellung einnahm, und viele Schülerinnen und Schüler aus sozial benachteiligten Elternhäusern fördern konnte. Als die Spannungen in der Schule zu groß wurden, bewarb er sich nach vielen Jahren an anderen Schulen und ist zum Zeitpunkt des Interviews Lehrer an einer der prestigeträchtigsten Schulen des Landes, der Stuyvesant High School in Manhattan. Ein wichtiges Thema ist das Engagement von Thomas Strasser für den Oskar Maria Graf-Stammtisch, an dem sich wöchentlich Emigrantinnen und Emigranten aus Deutschland und Österreich trafen, aber auch Gäste immer willkommen waren. Er hat sich um die immer älter werdenden Überlebenden gekümmert und hielt den Stammtisch bis zum Ausbruch der Pandemie gemeinsam mit Trudy Jeremias am Leben. Im zweiten Teil des Interviews stehen einigen Themen im Mittelpunkt: Probleme in der Schule der Herz-Jesu-Missionare, der Umgang mit Gewalt an der Schule in der Bronx, die Veränderung der Identität durch Migration (Thomas Strasser fühlt sich nun als New Yorker, nicht aber als Amerikaner), das Verhältnis zur deutschen Sprache.