Geist der Unruhe

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Tonspuren

Katalogzettel

Titel Geist der Unruhe
Titelzusatz Der Anarchist, Vagabund, Pazifist, Dichter und Verleger Rudolf Geist
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Gauß, Karl-Markus [Interviewte/r] [GND]
Geist, Till [Interviewte/r]
Fluch, Franz [Gestaltung] [GND]
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 2000.10.22 [Sendedatum]
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
DAT [DAT-Kassette]
Signatur 11-00944_K01, 11-00944
Medienart Mediendatei
Gesamtwerk/Reihe Tonspuren

Information

Inhalt

Das Lesen hatte er sich noch vor der Schule selbst beigebracht. Autodidakt blieb der Bäckerssohn, dessen Mutter die Tochter eines Schuhmachers war, sein Lebtag lang. Rudolf Geist, Jahrgang 1900, hat schon als Kind gedichtet. Sein in Vergessenheit geratenes Werk umfaßt zehntausend Seiten, von denen nur ein Bruchteil veröffentlicht ist. Er gründete 1923 die Zeitschrift "Schriften", ging mit seinen Gedichten in Wien hausieren, ein Versuch, den Lebensunterhalt mit dem zu verdienen, wozu er sich berufen fühlte. Sein soziales Gerechtigkeitsempfinden hat ihn von seinen literarischen Höhenflügen immer wieder zu den Lumpenproleten und Kanalbrüdern herabgezogen. 1929 präsentierte er auf dem 1. Europäischen Vagabundenkongress in Stuttgart sein Manifest vom sozialen Widerstand. Zehn Jahre später bringt ihn die Gestapo wegen "kommunistischer Mundpropaganda" für 15 Monate hinter Gitter. Das gigantische Werk des ruhelosen Dichters hat nun in dem vom Sohn Till Geist errichteten Archiv endlich in Spittal an der Drau in einem Zimmer Platz gefunden. Eine Bibliothek der unveröffentlichten Bücher, die beständig wächst und wächst und aus Scheitern und Trotz gebaut ist, wie Herausgeber Karl-Markus Gauß im Vorwort zum Lebensbuch anläßlich des 100. Geburtstages von Rudolf Geist notiert. (orf)