Ich sehe zu. Ist das nichts?

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Tonspuren

Katalogzettel

Titel Ich sehe zu. Ist das nichts?
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Kästner, Erich [Gefeierte Person] [GND]
Beckmann, Renate
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1999.02.21 [Sendedatum]
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
DAT [DAT-Kassette]
Signatur 11-00637_K01, 11-00637
Medienart Mediendatei
Gesamtwerk/Reihe Tonspuren

Information

Inhalt

Erich Kästner war ein Außenseiter, politisch, literarisch, privat. Er paßte in keine Richtung, und wollte sich auch nicht festlegen lassen. Er war unverheiratet, kinderlos und mutterhörig. Seine Mutter schrieb ihm täglich, schickte Päckchen und besuchte ihn in Berlin, wo Kästner seit 1927 lebte. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch die Verfilmung seiner Bücher bekannt ("Emil und die Detektive", "Das doppelte Lottchen"). Als 1933 der Reichstag brannte, war Erich Kästner gerade in Zürich. Die dort eintreffenden Emigranten - Schriftstellerkollegen und Freunde - beschworen ihn, nicht nach Deutschland zurückzukehren. Er tat es dennoch. Auch seine Bücher wurden am 10. Mai 1933 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Kästner erhielt Berufsverbot. Doch er blieb bis zum Ende. Zum Ufa-Jubiläum bat man ihn - trotz Schreibverbot - unter Pseudonym das Drehbuch für den "Münchhausen"-Film zu verfassen. Nicht ohne Schalk wählte der Autor das Pseudonym Bertolt Bürger. Es wurde allerdings gestrichen, als Hitler davon erfuhr. Die Jubelproduktion erschien ohne einen Drehbuch-Verfasser. Dieses Bleiben unter fragwürdigen Umständen ist das Thema des Features. Es ist eine Frage, die viele Gemüter zu ganz unterschiedlichen Zeiten bewegte. "Dem, der es nicht versteht, kann man's nicht erklären", hatte Kästner einmal gemeint. (orf)