Menschen & Mächte

Mediathek

Dieses Medium ist nur vor Ort im Publikumsbetrieb der Österreichischen Mediathek verfügbar.

Beiträge dieses Mediums

Die Akte Noricum - Österreichs geheime Waffengeschäfte
Mitwirkende: Ransmayr, Georg [Gestaltung] , Stuhlpfarrer, Gregor [Gestaltung]
Datum: 2023.12.06 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Eine Kanone „Made in Austria“, mehrere mysteriöse Todesfälle und ganz viel Geld: Das sind die Zutaten für eine der brisantesten politischen Affären der 1980er Jahre, der sich der ORF mit einer exklusiven „Menschen & Mächte“-Dokumentation von Georg Ransmayr und Gregor Stuhlpfarrer nähert. Im Zentrum des Skandals: Die Waffenschmiede Noricum, eine Tochterfirma der staatlichen Voest Alpine. Sie exportiert – trotz Österreichs Neutralität – Waffen an kriegsführende Länder. Mit Wissen hochrangiger Politiker, etwa der Regierungschefs Bruno Kreisky und Fred Sinowatz sowie weiterer Minister. Um die Geschäfte nicht zu gefährden, sagten Politiker und Voest-Manager über Jahre in aller Öffentlichkeit die Unwahrheit. Bis die Beteuerungen nicht mehr aufrechtzuerhalten waren.

Der Skandal, der Österreich erschütterte
Einer der wichtigsten Zeitzeugen des Noricum-Skandals – der damalige Innenminister Karl Blecha – macht nun seinen Frieden mit der Vergangenheit. Er sagt, dass Herbert Amry, Österreichs Botschafter in Griechenland, seinen Informationen nach von einer CIA-Splittergruppe ermordet worden sein dürfte. Jahrzehntelang hatte Blecha darauf beharrt, dass Amry an einem Herzinfarkt gestorben sei. Blechas Aussagen werfen „ein völlig neues Licht auf die Noricum-Affäre“, sagt der Historiker Thomas Riegler. Botschafter Herbert Amry starb im Juli 1985 auf einem Botschaftsempfang in Athen. Davor hatte er Kenntnis über einen illegalen Waffen-Deal zwischen Österreich und dem damals kriegsführenden Iran erlangt. Er wollte sein Wissen dazu nutzen, um den Deal zu stoppen. Doch Amry starb – und der Deal lief bis 1987 weiter.

Daran änderte auch der Umstand nichts, dass die „Basta“-Journalisten Burkhart List und Otto Grüner die GHN-45-Kanonen in einem jugoslawischen Militärhafen im August 1985 fotografieren konnten. „Das ist die Ausgangsstation für die Aufdeckung des größten Skandals der Republik“, sagt Burkhart List im ORF-Interview. Für „Die Akte Noricum – Österreichs geheime Waffengeschäfte“ hat der ORF im heute zu Kroatien gehörenden Hafen von Ploče (vormals: Kardeljevo) umfangreiche Dreharbeiten durchführen können. Und einen weiteren Geheimnisträger interviewt: Gaan Eisenburger, jenen Mann, der weltweit nach Abnehmern für die Noricum-Kanonen gesucht hat. Im ORF-Interview sagt er über die damaligen Geschäfte: „Der Herr Bundeskanzler Sinowatz kam zu uns und hat gesagt, Ihr müsst dem Iran Kanonen liefern."

„Die Akte Noricum – Österreichs geheime Waffengeschäfte“ zeigt, dass mit Hilfe milliardenschwerer Waffenexporte Österreichs Nahost-Politik akzentuiert wurde. So deponierten Bruno Kreisky und sein Innenminister Erwin Lanc beim Noricum-Deal mit dem Irak einen Wunsch bei Saddam Hussein: Iraks Staatschef sollte seine Unterstützung für den Terroristen Abu Nidal aufgeben. Nach dem Irak 1982 wird ab 1985 auch der Iran mit den Noricum-Kanonen beliefert. Dieses Geschäft ist noch brisanter, denn seit der Revolution 1979 gilt der Iran als Erzfeind des Westens.

1989 beginnt der Prozess gegen die Voest-Manager, 1993 müssen sich die Politiker vor Gericht verantworten. Eine Aufarbeitung der politischen Verantwortung samt Schuldeingeständnis blieb trotzdem aus: „Man wollte nicht ausdiskutieren, dass man diese Waffengesetze verletzt hat, wie man halt in Österreich selten auf den Grund von irgendetwas gehen will“, sagt Anneliese Rohrer, langjährige Innenpolitik-Journalistin bei der Tageszeitung „Die Presse“, im ORF-Interview.

Karl Blecha räumt nun ein, die illegalen Geschäfte aus Staatsräson und Parteidisziplin verteidigt zu haben. Seine Aussagen geben dem Noricum-Skandal eine neue Wendung.
Alexander Van der Bellen - Vom Flüchtlingskind zum Präsidenten
Mitwirkende: Bellen, Alexander van der [Gefeierte Person]
Datum: 2024.01.18 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Am 18. Jänner 2024 feiert Bundespräsident Alexander Van der Bellen seinen 80. Geburtstag. Die „Menschen & Mächte“-Neuproduktion „Alexander Van der Bellen – Vom Flüchtlingskind zum Präsidenten“ von Roland Adrowitzer und Viktoria Tatschl rekonstruiert seine Biografie vom Flüchtlingskind aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs über den redegewaltigen Wirtschaftsprofessor zum ersten Staatsoberhaupt, das nicht aus den Reihen der Großen Koalition kommt.

Als Sohn einer estnisch-russischen Flüchtlingsfamilie wird Van der Bellen 1944 in Wien geboren. Der Vormarsch der Roten Armee auf die Stadt zwingt die Familie im Frühjahr 1945 dazu, weiter in den Westen des Landes zu gehen. Sie landen schließlich im Tiroler Kaunertal, wo „Sascha“ Van der Bellen seine ersten Kindheitsjahre verbringt. Bei Dreharbeiten im Kaunertal erzählt der Altbürgermeister Josef Raich von der überlieferten, positiv gestimmten Aufregung im Tal, als sich Van der Bellens Vater, ein „Weltkaufmann“ aus Estland, dort mit seiner Familie niedergelassen hatte.

Die Schul- und Studienzeit verbringt Alexander Van der Bellen in Innsbruck. Im Gymnasium wird er Schulsprecher, erinnert sich der damalige Schulkollege Tilmann Märk. „Das könnte man gewissermaßen als erste politische Tätigkeit sehen“, ergänzt er. Als promovierter Volkswirt schlägt der spätere Politiker jedoch zunächst eine Karriere in der Wissenschaft ein und tritt in „Club 2“-Sendungen als Wirtschaftsexperte erstmals medial in Erscheinung. Sein vormaliger Doktorand Peter Pilz holt ihn 1993 in die Politik: „Ich habe das Gefühl gehabt, dass ihm auf der Uni schon ein bisschen fad war, aber es war trotzdem nicht einfach, ihn zu überzeugen.“

Van der Bellen wird Nationalratsabgeordneter der Grünen, 1997 übernimmt er für elf Jahre den Parteivorsitz. 2016 kandidiert Alexander Van der Bellen für das Amt des Bundespräsidenten. Die dramatische Stichwahl mit Wahlwiederholung gegen den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer führt zu einer noch nie dagewesenen Polarisierung im Land, die auch international für Aufsehen sorgt. Als Bundespräsident bemüht sich Van der Bellen zunächst um Versöhnung. Sein Verhältnis mit der FPÖ bleibt jedoch angespannt. „Ich finde, dass er mit der Art und Weise, wie er Politik gemacht hat, nicht ganz überparteilich war“, so Norbert Hofer im Interview.

In Van der Bellens Amtszeit fallen der Ibiza-Skandal, die Abwahl von Sebastian Kurz als Bundeskanzler, die Ernennung einer Beamtenregierung mit Brigitte Bierlein als erste Frau im Kanzleramt sowie die Corona-Pandemie und Chats-Affären. Landkarte des politischen Handelns ist in diesen Zeiten die österreichische Bundesverfassung, der Van der Bellen Eleganz attestiert. Äußerungen wie „So sind wir nicht“ oder „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“ gehören zum ironischen Unterton des Präsidenten.

In der „Menschen & Mächte“-Dokumentation kommen neben dem Staatsoberhaupt selbst viele Wegbegleiterinnen und -begleiter zu Wort, darunter der ehemalige Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler a.D. Wolfgang Schüssel, Bundeskanzlerin a.D. Brigitte Bierlein, Salzburgs langjährige Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler oder die Klimaaktivistin Lena Schilling. Auch ausländische Staatsoberhäupter wie die slowenische Präsidentin Nataša Pirc Musar und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen über ihren österreichischen Amtskollegen und das, was sie in Europa vereint.
Alois Mock - Europäische Sternstunden
Mitwirkende: Mock, Alois [Gefeierte Person] , Jelinek, Gerhard [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2019.06.26 [Sendedatum] 2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik ; Politik Österreich ; Portrait ; Kalter Krieg ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Das Ende der Teilung Europas beginnt an Österreichs Grenze. Vor 30 Jahren zerschneidet der österreichische Außenminister Alois Mock mit seinem ungarischen Kollegen Gyula Horn den Stacheldraht des "Eisernen Vorhangs".

Es ist das Symbolbild, das das Ende des "Kalten Kriegs", die Spaltung Europas in einen kommunistischen Osten und den freien Westen, markiert. Das Foto an Österreichs Grenze ist inszeniert und es wirkt. Mit dem Wegfall des Stacheldrahts an Österreichs Ostgrenzen wird wenige Monate später auch die Berliner Mauer fallen. Alois Mock steht im Mittelpunkt dieser europäischen Sternstunde.

Und er ist auch bei einem zweiten historischen Ereignis zentral im Bild. Vor einem Vierteljahrhundert tritt Österreich der Europäischen Gemeinschaft, der heutigen EU, bei. Die schwierigen Brüsseler Verhandlungen sind die Schlussphase eines steinigen Wegs nach Europa. Die Persönlichkeit Alois Mock ist auch mit diesen dramatischen Stunden aufs engste verbunden. Mit Österreichs Beitritt zur EU wird auch der Weg für die ostmitteleuropäischen Staaten frei, die bis zum Sommer 1989 hinter einem ideologischen und realen Stacheldrahtzaun leben mussten.

Das politische Porträt eines Mannes vor dem Hintergrund zweier europäischer Sternstunden von Gerhard Jelinek.
Alte Heimat Kärnten - ein Roadmovie von Friedrich Orter
Mitwirkende: Orter, Friedrich [Gestaltung]
Datum: 2019.06.06 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt ; Kärnten
Typ: video
Inhalt: Genau vor 100 Jahren, am 6. Juni 1919, besetzten Truppen des Königreiches Jugoslawien die Stadt Klagenfurt, um ihre Gebietsansprüche auf die slowenisch-sprachigen Teile Süd- und Südostkärntens neuerlich militärisch durchzusetzen. Auf Befehl der Siegermächte mussten sie sich jedoch wieder zurückziehen. Die Besetzung Klagenfurts war der Höhepunkt bewaffneter Konflikte zwischen den Kärntner Abwehrkämpfern und dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen um die Südgrenze.

Spurensuche in der eigenen Heimat
100 Jahre nach dem Kärntner Abwehrkampf, dem geschichtsträchtigen Mythos der Kärntner Seele, begibt sich der ehemalige ORF- Kriegsreporter Friedrich Orter auf Spurensuche in seine eigene Heimat. Er reist in der Beifahrermaschine eines schönen alten Motorrades, gesteuert von Heinz Schottak. Optisch dokumentiert und visualisiert vom international tätigen Kameramann Stephan Mussil.

Ein sehr persönlich gehaltenes Roadmovie mit tiefen Einblicken in ein Land, das alten Klischees heute nicht mehr entspricht, auch wenn der Kärntner Historiker Hellwig im ORF-Interview meint: „Es fehlt in Kärnten ein selbstbewusstes Bauern- und Bürgertum, es fehlt auch eine selbstbewusste Arbeiterschaft, möglicherweise eine Folge der wirtschaftlichen Schwäche des Landes.“

„Karawanken-Flüchtling“
Orter, seit seiner Wiener Studienzeit ein „Karawanken-Flüchtling“, trifft in den Orten seiner Jugend auf ein auch mental verändertes Land, das mit verklärter Deutschtümelei nicht mehr viel anzufangen weiß. In seiner engeren Heimat, dem Lavanttal, besucht Orter mit seinem ehemaligen Schulkollegen Peter Simonischek das Stiftgymnasium St. Paul, in dessen Konvikt der 2016 mit dem „Europäischen Filmpreis“ Ausgezeichnete seine ersten Bühnenauftritte feierte.

„Die große Masse will keinen Streit mehr...“
Nach den polarisierenden Haider-Jahren herrscht im Land, wo man laut Landeshymne „mit Blut die Grenze schrieb“, ein neues Klima, wie die offen zur Schau gestellte Eintracht ehemals politischer Gegner bestätigt. Marjan Sturm, der langjährige Obmann des Zentralverbandes slowenischer Organisationen in Kärnten, sagt heute: „Die große Masse will keinen Streit mehr. Ich merke schon, wenn ich auf die Straße gehe, gibt es einen großen Unterschied. Vor 20 Jahren habe ich gemerkt, wenn Blicke töten könnten, wäre ich einige Tode gestorben.“

Zu diesem Stimmungswandel trug auch die 2011 ausgehandelte Lösung des Ortstafel-Konflikts wesentlich bei. „Natürlich wird es immer Randgruppen geben, die mit dem Weg der Versöhnung nicht einverstanden sind“, meint der Obmann des Kärntner Heimatdienstes Josef Feldner, heute gemeinsam mit Sturm Proponent eines Versöhnungswerkes. Der Abwehrkampf, der von Kärntnern mitgetragene Überfall Hitler-Deutschlands auf Jugoslawien 1941, die brutale Annexion von Teilen Sloweniens an Kärnten, die Verfolgung der slowenischen Minderheit und der Partisanenkrieg - die Aufarbeitung dieser zum Teil verdrängten Geschichte hat begonnen.

Gespräche über die „Alte Heimat“
Über seine „Alte Heimat“ und deren Verwandlungsprozesse führte Friedrich Orter auch Gespräche mit dem Maler Manfred Bockelmann, dem Bruder von Udo Jürgens, aber auch mit dem österreichischen Spitzendiplomaten Wolfgang Petritsch, dem jungen Zeithistoriker Alexander Verdnik, dem Film- und Theater-Regisseur Bernd Liepold-Mosser, dem Autor Josef Winkler, der Schriftstellerin Anna Baar und dem Komponisten und Saxophon-Virtuosen Edgar Unterkirchner.
Alter Hass, neuer Wahn: Antisemitismus - Geschichte eines tödlichen Vorurteils
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung]
Datum: 2023.11.08 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Antisemitismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Zum ORF-Programmschwerpunkt „85 Jahre Novemberpogrome“

„Die Judenfratzen – hau ma’s gleich ins Feuer!“ Die Pogromnacht des 9. November 1938 machte klar, dass auch im Österreich des 20. Jahrhunderts Nachbarn zu mörderischen Menschenjägern werden konnten. Seit dem Mittelalter zieht sich eine Blutspur des Juden-Hasses durch die österreichische Geschichte.

Robert Gokl analysiert in der neuen „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Alter Hass, neuer Wahn“ zum 85. Jahrestag der Novemberpogrome Ursachen und Folgen dieses gewalttätigen Antisemitismus und dokumentiert, wie antisemitische Vorurteile und Juden-Hass nach 1945 weiterwirkten. Der Antisemitismus bleibt eine Gefahr für die Demokratie, auch 85 Jahre nach dem Novemberpogrom.

Wien, Dr.-Karl-Lueger-Platz: Seit Jahren wird um das Denkmal eines Mannes gestritten, der in den letzten Jahren der Monarchie mit seinem Juden-Hass viele Wienerinnen und Wiener beeinflusste, darunter Adolf Hitler. In der Habsburgermonarchie lebte die jüdische Bevölkerung seit dem Ausgleich von 1867 gleichberechtigt und loyal unter Kaiser Franz Joseph. Dennoch verschmolz gerade in Wien der christliche Antisemitismus mit dem rassischen Antisemitismus von Männern wie Georg von Schönerer. „Mein Großvater Arthur Seyß-Inquart wurde in Wien zum Antisemiten“, meint Helmut Seyß-Inquart, Enkel des Mannes, der 1938 als NS-Reichsstatthalter in Österreich Mitverantwortung für die Pogrome nach dem „Anschluss“ hatte.

1925 in Wien: Otto Rothstock, 21 Jahre alt, NSDAP-Mitglied und Juden-Hasser, erschießt Hugo Bettauer, Journalist und Schriftsteller. Bettauer hat in seinem Roman „Stadt ohne Juden“ die antisemitischen Visionen Karl Luegers fiktiv weitergedacht, bis zur zwangsweisen Vertreibung aller Wiener Juden. In Bettauers Roman folgt auf die antisemitische Massenhysterie eine triste Ernüchterung: Wirtschaftskrise, Provinzialisierung in Wissenschaft und Kultur, internationale Isolierung. Und schließlich die Rückrufung der Vertriebenen für ein fiktives Happyend.

12. Juni 1933 in Wien Meidling: Eine Paket-Bombe tötet den Juwelier Norbert Futterweit. Es ist einer von vielen antisemitischen Terroranschlägen der österreichischen NSDAP. Nur einer der Täter wird gefasst, alle anderen fliehen über die Grenze ins „Dritte Reich“. Fünf Jahre später kommen die Mörder im Triumphzug zurück nach Wien. Und die Witwe Futterweits muss mit ihrem Sohn Robert in die USA fliehen, um ihr Leben zu retten. Erst als der Wiener Schriftsteller Michael Ritter an einem Kriminalroman auf der Basis der historischen Ereignisse arbeitet, meldet sich 2023 der Enkel Futterweits aus den USA. Erstmals erzählt er vom Schicksal der überlebenden Familie im Exil.

Die vielen Pogrome, die in ganz Österreich auf den „Anschluss“ 1938 folgten, waren Ergebnis einer jahrhundertelangen Geschichte des Juden-Hasses. Am Höhepunkt, der Nacht der November-Pogrome, zündeten Österreicher und Österreicherinnen in Graz, in Innsbruck, in Linz, in Wien und an vielen weiteren Orten mehr als 60 Synagogen an, jagten, entwürdigten, verprügelten Jüdinnen und Juden auf den Straßen, stürmten und plünderten Wohnungen und Geschäfte. Wer es nicht mehr schaffte, in den nächsten Monaten zumindest das Leben durch Flucht zu retten, der wurde deportiert und ermordet – mehr als 60.000 Österreicherinnen und Österreicher. Helmut Seyss-Inquart: „Mein Großvater war in seinem Wirken schrecklich für das jüdische Volk. Er ist in Nürnberg mit den Konsequenzen konfrontiert worden und hat dabei nicht sehr viel Regung gezeigt.“

Seit 1945 waren „Nie mehr wieder!“ und „Wehret den Anfängen!“ zentrale Grundsätze österreichischer Politik. In Teilen der Bevölkerung aber hielt sich ein „Antisemitismus ohne Juden“ bis in die Gegenwart, in der alter antisemitischer Wahn neue Ausformungen in der Hasskultur des Internets, in Social Media und Darknet findet.

Die Antisemitismus-Studien des österreichischen Parlaments belegen, dass antisemitische Verschwörungsmythen oder Holocaust-Verharmlosung auch heute noch Zustimmung finden. Eva Zeglovits, Autorin der Studien: „Das beste Mittel gegen die Wurzeln des Antisemitismus ist Bildung und Information.“
Amon Göth: Vater, Großvater, Massenmörder
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung]
Datum: 2022.07.13 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Portrait ; Zweiter Weltkrieg ; Völkermord und Holocaust ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Neue Doku über Amon Göths Werdegang vom Schulabbrecher zum „Schlächter von Plaszow“

Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ machte Amon Göth zur Verkörperung des NS-Massenmörders schlechthin. Lange war nur wenig über die reale Vorlage des Wiener SS-Mannes bekannt. Robert Gokls neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Amon Göth: Vater, Großvater, Massenmörder“ erzählt seinen Werdegang vom Schulabbrecher bis zum „Schlächter von Plaszow“.

Um 23.25 Uhr zeigt ORF 2 das ORF-kofinanzierte Gerichtsdrama „Murer – Anatomie eines Prozesses“ von Christian Frosch mit u. a. Alexander E. Fennon, Karl Fischer, Karl Markovics, Gerhard Liebmann, Roland Jaeger und Melita Jurišić über einen der größten Justizskandale der Zweiten Republik. Auf Flimmit (flimmit.at) kann „Murer – Anatomie eines Prozesses“ schon jetzt gestreamt werden.

Amon Göth war 1943 verantwortlich für die Liquidierung des Krakauer Ghettos und ebenfalls ab 1943 Kommandant des NS-Konzentrationslagers Plaszow nahe Krakau. Dort erschoss er selbst, teils vom Balkon seiner am Lagergelände befindlichen Villa, etwa 500 Häftlinge. 1946 wurde er in Krakau zum Tode verurteilt und hingerichtet. Gokl beschreibt nicht nur die immer tiefere Verstrickung des „Pflichterfüllers Göth“ in den mörderischen Zivilisationsbruch, sondern lässt auch dessen Nachkommen wie etwa seine Enkelin Jennifer Teege, aber auch seine Tochter Monika zu Wort kommen.

Der „liebende Vater“, so hieß es in der Familie nach Kriegsende, sei „an der Front umgekommen“. Die Doku beleuchtet auch die familiären Hintergründe dieser „Verschwörung der Stille“ über die wahre Identität des Vaters, Großvaters und Massenmörders. Sie betrifft vor allem drei Frauen: Ruth Irene Kalder, Göths Geliebte und Mutter von Monika Kalder. Aber auch Monika Kalder und ihre Tochter Jennifer Teege, die Enkelin von Amon Göth.

Ein wenig lichten sich die biografischen Nebel am 28. Jänner 1983, als Tochter Monika im Nebenzimmer Ohrenzeugin eines BBC-Interviews wird, worin ihre Mutter über die wahre Identität ihres ehemaligen Geliebten und dessen Verbrechen berichtet. Am Tag darauf, am 29. Jänner 1983, begeht Ruth Irene Kalder mit Schlaftabletten Selbstmord. Letzte traurige Gewissheit über die Morde ihres Vaters erhält Monika Kalder 1996 bei einem Kinobesuch. Sie sieht „Schindlers Liste“. Danach folgen Nervenzusammenbrüche und Depressionen.

Ihre Tochter Jennifer wiederum – 1970 geboren, der Vater Nigerianer, nach der Geburt zur Adoption freigegeben – erfährt im Jahr 2008 ebenfalls durch Zufall, wer ihr Großvater war. Ob Großmutter, Mutter oder Enkelin, das Bild des Großvaters war und ist schattengleicher Bestandteil der Identität der drei Frauen. Robert Gokls Dokumentation folgt den Spuren eines Massenmörders und seiner Nachkommen – von Wien über die ehemaligen Nazi-Konzentrationslager Majdanek und Plaszow ins Nachkriegsösterreich bis ins Europa von heute. Der Erhellung der Familiengeschichte folgte die intensive Auseinandersetzung mit dem Holocaust, aber auch ein mentaler Akt der Befreiung von einem generationenübergreifenden Trauma.
Angst vor der Krise
Datum: 2008.12.04 [Sendedatum]
Schlagworte: Wirtschaft ; Dokumentation ; Finanzwesen und Kreditwesen ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-05705
Inhalt: [Senderinformation] Weltwirtschaftskrise und Millionen Arbeitslose
Der Oktober 1929 zeigte, dass eine an der Wall Street in New York beginnende Finanzkrise die ganze Welt in ein wirtschaftliches Desaster führen kann.

Der Kurs der Wertpapiere drohte einzubrechen. Millionen Amerikaner versuchten daraufhin, am legendär gewordenen "schwarzen Donnerstag", ihre Aktien zu verkaufen. Die Folgen waren eine weltweite Wirtschaftskrise, der Niedergang der Realwirtschaft, Millionen Arbeitslose und politischer Radikalismus, der in den Zweiten Weltkrieg führte.
Angst vorm Welt-Virus
Datum: 2009.05.15 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06211
Inhalt: Nach der weltweiten Angst vor der Vogelgrippe, schürt nun ein neues Virus die Angst vor einer weltweiten Grippe-Welle ; über die Angst vor einem neuen „Welt-Virus“ und die Antwort auf die Frage: Müssen wir uns fürchten?
Anne Franks Wiener Stiefschwester
Mitwirkende: Gokl, Robert [Regie]
Datum: 2020.04.29 [Sendedatum] 2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Das Mädchen, das überlebte.

Eva Geiringer wurde 1929 in Wien geboren, im selben Jahr wie ihre spätere Stiefschwester Anne Frank. Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten machte aus den beiden Mädchen Leidensgenossinnen, Anne aus Frankfurt und Eva aus Wien.

Evas Familie floh 1938 vor den Nationalsozialisten über Belgien nach Amsterdam, wo sie im selben Wohnblock wie die aus Deutschland geflohene Familie Frank lebte. Die Geiringers und die Franks waren befreundet, die Mädchen verbrachten Zeit miteinander. Gemeinsam erlebten sie den Einmarsch der Wehrmacht und die Einführung der NS-Rassegesetze. 1942 mussten beide Familien schließlich untertauchen, als "U-Boote" jeweils in ihrem Versteck. 1944 wurden beide Familien verraten. An Evas 15. Geburtstag stürmte die Gestapo das Versteck der Geiringers. Beide Familien wurden in ein KZ deportiert.

Die Familie Geiringer kam nach Auschwitz-Birkenau. Evas Vater und Bruder wurden kurz vor Kriegsende nach Ebensee gebracht und dort ermordet. Eva erlebte mit ihrer Mutter die Befreiung in Auschwitz und kehrte nach Amsterdam zurück. Dort heiratete Evas Mutter schließlich den überlebenden Vater Anne Franks, Eva wurde postum zur Stiefschwester Anne Franks.
Anton Schmid - Der gute Mensch von Wilna
Mitwirkende: Betz, Martin [Regie] , Altenburg, Leopold [Darsteller/in] , Radakovits, Christoph [Darsteller/in] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2020.01.29 [Sendedatum] 2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Anlässlich von Anton Schmids 120. Geburtstag zeigt ORF 2 am 29. Jänner 2020 um 22.30 Uhr „Anton Schmid – Der gute Mensch von Wilna“ im Rahmen der Sendereihe „Menschen & Mächte“.

Gewissen vor Befehl
Das war die Maxime von Anton Schmid, eines beinahe vergessenen Widerstandskämpfers in Uniform. Der Feldwebel aus Wien rettete 1941/42 etwa 300 Juden aus dem Ghetto von Wilna vor dem sicheren Tod – Schmid nahm kein Geld dafür, er agierte schlicht aus seinem Selbstverständnis für Menschlichkeit heraus. Denn der Elektrohändler aus der Brigittenau erlebte täglich, wie Nationalsozialisten in Uniform mit ihren litauischen Helfern Jüdinnen und Juden demütigten, deportierten und ermordeten.

In den Augen der Nazis ein „Kriegsverräter"
Indem Schmid seine Kompetenzen als Wehrmachtsangehöriger bewusst überschritt, war er in den Augen der Nazis ein „Kriegsverräter“. Ein „Verbrecher“, der mit dem Tode zu bestrafen war. Die Kontinuitäten in puncto Pflichterfüllung und Soldateneid brandmarkten ihn jedoch auch nach 1945 – wie andere militärische Widerstandskämpfer – als „Befehlsverweigerer“ oder gar „Vaterlandsverräter“. Als Anton Schmid 1967 als erster Angehöriger der Wehrmacht von Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt wurde und später – viel später – die ersten Ehrungen in Österreich erhielt, erfuhren seine Heldentaten erst jene Anerkennung, die ihnen gebührten.

Märtyrer des Widerstands
Die Dokumentation „Feldwebel Anton Schmid – Der gute Mensch von Wilna“ versucht, die Motive des Wiener Elektrohändlers, der zum Märtyrer des Widerstands wurde, nachzuzeichnen. Das Team von Regisseur Martin Betz begab sich dabei auf Spurensuche nach Litauen, Polen, Israel und in die Wiener Brigittenau.

Die erhaltenen Briefe von Anton Schmid, verwahrt von dessen Enkelin Brigitte Kelemen, ergänzen das Bild eines Humanisten, der voller Empathie für seine Mitmenschen war. „So wie ich im Leben immer alles für andere tat, so habe ich auch mein alles für andere geopfert“, schrieb Schmid im letzten Brief an seine Frau.

Schmid war nicht der Typus des religiös oder politisch motivierten Widerständlers
In der Dokumentation zeichnen Spielszenen die dramatischen Wendepunkte von Schmids Rettungsaktionen nach und zeigen ihn in Interaktion mit jenen Geretteten, die er in seiner Wohnung versteckte. Der Schauspieler Leopold Altenburg, Ururenkel des Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth, sieht Schmid sehr ähnlich, – vor allem aber stattet er die Figur mit jener Herzenswärme aus, die Schmids Persönlichkeit prägte. „Schmid war nicht der Typus des religiös oder politisch motivierten Widerständlers, sondern einer, der vor allem Menschen, die in Not waren, die vom Tod bedroht waren, helfen wollte“, sagt der Historiker Wolfgang Neugebauer.

Die Dokumentation widmet sich jedoch auch einem anderen Österreicher
Quasi als Antipode zu Schmid steht das Wirken des Steirers Franz Murer, der als der „Schlächter von Wilna“ bekannt wurde. Murer hatte als „Gebietskommissar von Wilna“ maßgeblichen Anteil an der Verfolgung und Ermordung der Juden von Litauen. 1948 wurde Murer an die Sowjetunion ausgeliefert und in einem Militärverfahren wegen Selektion und der Erschießung von Juden zu 25 Jahre Zwangsarbeit verurteilt. Im Zuge des Staatsvertrages kam er jedoch vorzeitig frei. In einem neuerlichen Verfahren, in dem weitere Beweise für Kriegsverbrechen vorgelegt wurden kam es trotz drückender Beweislast 1963 in einem Prozess in Graz zum Freispruch.

Die Möglichkeit der Wahl
An den beiden Österreichern Anton Schmid und Franz Murer werden unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten während der NS-Zeit deutlich: die Möglichkeit der Wahl: eine Wahl, sich auf die Seite des Verbrechens zu stellen oder nicht.

Umbenennung der "Rossauerkaserne"
Am 27.Jänner 2020 wird das Amtsgebäude Rossau, besser bekannt unter „Rossauerkaserne“ von Frau Bundesministerin Klaudia Tanner im Rahmen eines Festaktes in Amtshaus Bernardis-Schmid unbenannt.
Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa! Die Geschichte der Kindertransporte
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung]
Datum: 2019.11.05 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Zweiter Weltkrieg ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Konzentrationslager ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Am 10. Dezember 1938 setzt sich am Westbahnhof der erste Wiener Kindertransport in Bewegung. Jeder zurückgelegte Kilometer Richtung Großbritannien bedeutet für die jüdischen Kinder in den Waggons ein Stück mehr Sicherheit, ja Lebensrettung. Gleichzeitig ist es ein Kilometer weiter weg von den Eltern.

"Das letzte Mal sah ich meine Eltern am Westbahnhof am 16. Dezember 1938!"
Fred Grubers Eltern wurden im Holocaust ermordet, wie die der meisten Kindertransport-Kinder. Robert Gokls Menschen & Mächte Dokumentation "Auf Wiedersehen, Mama! Auf Wiedersehen, Papa!" erzählt die Geschichte ihrer traumatischen Flucht, schildert die Probleme der Integration in der Fremde und die posttraumatischen Folgen bis heute.

Das Novemberpogrom 1938 macht deutlich, was der jüdischen Bevölkerung Nazi-Deutschlands bevorsteht

Robert Shaw: „Ich kann mich an die Kristall-Nacht erinnern. Eine brennende Synagoge mit SA und SS-Männern!“ Dennoch wollen die meisten Staaten keine Flüchtlinge mehr aufnehmen. Großbritannien ist zumindest bereit, Kindern die Einwanderung zu erlauben – solange sie der britischen Regierung keine Kosten verursachen. Aber wie sollen Kinder ohne Eltern nach Großbritannien fliehen?

Retterin Tausender jüdischer Kinder
Eine Niederländerin findet eine Lösung und wird zur Retterin Tausender jüdischer Kinder: „Eichmann saß in einem großen Raum, in einer schwarzen Uniform, mit einer großen Lampe und einem riesigen Hund. Ich ging zu ihm hin und sagte: ‚Herr Doktor, ich bin Frau Wijsmuller und möchte gern mit Ihnen sprechen.‘ Geertruida Wijsmuller-Meijer, eine holländische Bankiers-Gattin, erreicht in hartnäckigen Verhandlungen, dass Adolf Eichmann jüdischen Kindertransporten zustimmt. Britische Hilfsorganisationen wie die Quäker bringen das notwendige Geld auf.

Die Kindertransporte retten 10.000 Kinder und Jugendliche vor dem Tod
Zwischen dem 10. Dezember 1938 und dem Beginn des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 rollen insgesamt 22 Züge gegen Westen, Richtung England. Knapp 3000 Mädchen und Burschen können bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges Österreich verlassen und vor Verfolgung und Deportation gerettet werden, ebenso Kinder aus Deutschland, der Tschechoslowakei und Polen. In Summe entkamen so rund 10.000 Kinder und Jugendliche dem sicheren Tod.

Im Bild: Denkmal von Franz Meisler vor dem Bahnhof Liverpool Street Station in London. Hier kamen 1938 und 1939 die Züge mit den jüdischen Kindern an. Im Vordergrund des Denkmals Erich Reich als Vierjähriger nach einer Fotografie, Foto: ORF/Loco Steve.

Der Verlust familiärer Geborgenheit
Die psychologischen und mentalen Folgen der Kindertransporte waren immens. Denn was die Eltern als Lebensrettung verstanden, deuteten die Kinder oft als abrupten und absoluten Verlust familiärer Geborgenheit. Francis Wahle, 9 Jahre alt bei seiner Flucht: „Ich kenne Kinder, die ihre Eltern beschuldigt haben, dass sie sie verstoßen haben statt gerettet.“ Etwa sechs von zehn Kindern sahen ihre leiblichen Eltern nie wieder. Für überlebende Eltern wurde das Wiedersehen oft zum Fiasko. Die Kinder hatten sich nach vielen Jahren in einer liebevollen Pflegefamilie an diese gewöhnt und leibliche Eltern genauso wie Muttersprache vergessen. Kehrten sie dennoch nach Österreich zurück, kam das meist einem Neuanfang in einer völlig fremd gewordenen Welt gleich. Eine lediglich körperliche, nicht jedoch auch emotionale und mentale „Heimkehr“.

Erich Reich aus Wien blieb in London und ist heute Vorsitzender der Vereinigung der Kindertransport-Kinder: „Meine Eltern haben mir zwei Mal das Leben geschenkt: das erste Mal bei der Geburt, das zweite Mal, als sie mich mit 4 Jahren in einen Kindertransport setzten!“ Auch Erich Reichs Eltern wurden ermordet.
Ausgebeutet
Mitwirkende: Stuhlpfarrer, Gregor [Gestaltung]
Datum: 2022.12.28 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Sie arbeiten als Erntehelfer/in, als Paketzusteller oder als Fahrradboten. Sie müssen sich im Forst besonderen Gefahren aussetzen oder schuften am Bau. Und trotzdem reicht das Geld, das sie auf österreichischen Feldern oder Baustellen verdienen, oft kaum zum Überleben. Die Rede ist von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Niedriglohnsektor, meist aus Ost- und Südosteuropa kommend – ausgebeutet unter recht fragwürdigen Arbeitsbedingungen. Ohne deren Arbeitskraft wäre das in Österreich angebaute Obst- und Gemüse in den Regalen der Supermärkte um ein Vielfaches teuer. Sie kommen aus Ländern der EU, in denen die Durchschnittsgehälter weit niedriger sind als in Österreich.
Bauernleben - Bauernsterben
Datum: 2017.09.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Es werden immer weniger. Seit Jahrzehnten. Und dennoch sind sie das Rückgrat unseres Landes: Österreichs Bauern.

Sie erhalten Kulturlandschaften, produzieren, was bei uns den Kühlschrank füllt, und führen einen Kampf ums Überleben. Gegen den freien Markt, die Globalisierung, den Preisverfall.

Viele Landwirte sind vorsichtig, wenn wenn Journalisten anrufen, am Hof vorbeischauen wollen und sich für das "Bauernsterben" interessieren.

Generell sind Bauern und Bäuerinnen abseits der Funktionärsebene nur schwer zu finden. Doch die, die es dann tun, sind beeindruckende Menschen. Die Dokumentation gibt Einblick in Sorgen und Nöte von Kleinst- und Großbetrieben.
Blaues Blut und rote Fahnen – Ruth Mayenburg: Lebensgeschichte einer Kommunistin
Mitwirkende: Gokl, Robert [Regie]
Datum: 2017.10.18 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Den 100.Jahrestag der Russischen Oktoberrevolution nimmt Robert Gokls "Menschen und Mächte"-Dokumentation zum Anlass, um sich mit den Auswirkungen auf Österreich zu beschäftigen.

Im Mittelpunkt steht dabei Ruth Mayenburg. In ihrer faszinierenden Lebensgeschichte spiegelt sich ein Jahrhundert österreichischer Zeitgeschichte.

Es war ein Leben zwischen Extremen: adelige Herkunft, liberal-bürgerliche Bildung, kommunistische Überzeugung, Spionagetätigkeit, Kriegserfahrung und schließlich künstlerische Karriere.

Robert Gokl zeichnet das Porträt einer selbstbewussten Frau, in dem sich ein halbes Jahrhundert österreichischer Zeitgeschichte spiegelt, in zum Teil bisher unbekannten Archivaufnahmen,
Interviews mit Nachkommen Mayenburgs und Historikern.
Blutiges Edelweiß - Mythos Gebirgsjäger
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2019.08.30 [Sendedatum] 2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Zweiter Weltkrieg ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: „Ich wünsch es keinem, so einen Krieg mitzumachen!“ Der Oststeirer Peter Riedl hat ihn als Gebirgsjäger im 2. Weltkrieg mitgemacht und überlebt. Die „Soldaten mit dem Edelweiß“ galten als „Elite-Truppe“ der Wehrmacht, zäh und kampfstark. Immer wieder begingen Gebirgsjägereinheiten aber auch schwere Kriegsverbrechen, im Partisanenkampf oder auf der griechischen Insel Kefalonia.

Robert Gokls Menschen & Mächte-Dokumentation erzählt die Geschichte der österreichischen Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg, mit bisher unbekannten Archivbildern und Zeitzeugen-Erinnerungen. Die Dreharbeiten führten Gokl von den Gebirgsstellungen des 1. Weltkriegs bis zu den Einsatzorten im 2. Weltkrieg etwa ins norwegische Narvik am Polarkreis und nach Griechenland.

An der Italienfront, festigte sich der auf die Tiroler Standschützen unter Andreas Hofer zurückgehende Mythos der Gebirgsjäger als tapfere und opferbereite Verteidiger der Heimat, der österreichischen Berge und Grenzen. Er lebte dann im Bundesheer der Ersten Republik unreflektiert weiter. Am 1. April 1938 gingen große Teile des Bundesheeres in drei Gebirgsjäger-Divisionen der Wehrmacht auf. Die 1. Gebirgsjägerdivision, auch als „Edelweiß-Division“ bezeichnet, nannte Hitler „seine Garde-Division“. Die zweite wurde in Innsbruck zusammengestellt, die Dritte, ebenfalls überwiegend aus Österreichern bestehend, in Graz. Siegfried Schüssler ist Enkel und Sohn von Kärntner Gebirgsjägern. Sein Großvater kämpfte im 1. Weltkrieg am Plöckenpass, sein Vater im 2. Weltkrieg an der Ostfront. Darüber berichtet Schüssler in dieser Dokumentation.

Reise zu den Schauplätzen von Hitlers Eroberungskriegen

Die Betrachtung und Analyse der Kampfeinsätze der überwiegend aus Österreichern bestehenden Gebirgsjägerdivisionen kommt einer Reise zu den Schauplätzen von Hitlers Eroberungskriegen gleich. Von Polen nach Norwegen. Die weiteren Einsätze führten von Murmansk bis Kefalonia und Kreta, vom Kaukasus bis Monte Cassino, vom Balkan bis an den Atlantik. Begleitet von teils schweren Verlusten und Kriegsverbrechen. So wurden auf der griechischen Insel Kefalonia mehr als 5000 Kriegsgefangene erschossen. Verantwortlich dafür Teile der 1. Gebirgsjägerdivision

Am anderen, am südlichen Ende Europas in Griechenland, liegt das Bauerndorf Kommeno, der Tatort eines Massakers. 1943 ermordeten Gebirgsjäger der 1. Division mehr als 300 Männer, Frauen und Kinder, am Morgen nach einer Dorfhochzeit. Kommeno wurde niedergebrannt, später wiederaufgebaut. Die Erinnerung an die mordenden Gebirgsjäger lebt jedoch bis heute weiter. „Die Deutschen haben eine Handgranate durchs offene Fenster geworfen. Meine beiden Brüder wurden getötet. Ich habe als Einzige überlebt“ erzählt Dimitra Apostolou.

Vergessen und Verdrängen war nun angesagt

Nach Kriegsende und Gefangenschaft kehrten die Überlebenden zurück in ihre Heimat. Obwohl der Mythos während des 2. Weltkrieges gehörige Sprünge bekommen hatte und zum „Blutigen Edelweiß“ mutierte, setzte sich die unreflektierte Verklärung der Gebirgsjäger, die Betrachtung als „Paradetruppen der Sauberen Wehrmacht“ vor allem in den Kameradschaftsverbänden und auch im Bundesheer der 2. Republik fort. Kein Wunder auch, Erwin Fussenegger etwa, bis 1970 ranghöchster Offizier des Bundesheeres gehörte der 2. Gebirgsjägerdivision an. Die Gewaltexzesse, meist nach Partisanenangriffen oder der Gefangennahme von Kameraden als Revancheakte begangen, wurden in den wenigsten Fällen gerichtlich aufgearbeitet. Die Bilder der Gewalt lassen sich jedoch nicht verdrängen, sie erscheinen in den Träumen und prägen die Erinnerung. Ebenso die Brutalisierung vieler junger Bauernbuben auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges. In der Doku „Blutiges Edelweiß“ berichten die letzten noch lebenden Gebirgsjäger, aber auch die überlebenden Opfer über das Kriegsgeschehen.
Braune Brettln, braunes Leder
Mitwirkende: Betz, Martin [Gestaltung]
Datum: 2023.04.04 [Sendedatum]
Schlagworte: Sport ; Dokumentation ; Sport ; Faschismus und Nationalsozialismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] „Menschen & Mächte“-Neuproduktion thematisiert Sport im Nationalsozialismus

Skifahren und Fußball waren schon in den 1930er Jahren österreichische Nationalsportarten. Mit dem „Anschluss“ 1938 ändert sich alles – jüdische Spitzensportler und Funktionäre werden verfolgt oder ermordet, die Sportverbände in den NS-Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert, die „arischen“ Sportler erst als Draufgänger und Himmelhunde, dann als Kriegshelden inszeniert.

Martin Betz geht für die neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Braune Brettln, braunes Leder“ auf Spurensuche: auf die Fußballplätze in Wien und die Skipisten von Kitzbühel und St. Anton; aber auch zu den versteckten Plätzen der Flucht und den verdrängten Orten von Verbrechen, bis nach Frankreich, Holland und Griechenland.

Die Folgen des Rassismus auf Fußballplätzen
„Braune Brettln, braunes Leder“ zeigt die Folgen des Rassismus auf Fußballplätzen und legt den Fokus dabei auf die Wiener Leitvereine Austria und Rapid. Emanuel „Michl“ Schwarz, der Austria-Präsident der Zwischenkriegszeit, wurde wie der gesamte jüdische Vorstand des Vereins Austria seines Amtes enthoben und musste aus Wien flüchten. Im besetzten Frankreich wurde er schließlich doch verhaftet. Thomas Schwarz, sein Enkel: „Mein Großvater hatte das Riesenglück, dass in dem Anhaltelager, in dem er interniert war, der Kommandant ein Fußballfan war. Der hat ihn erkannt und ihm zur Flucht verholfen.“ Danach wurde Schwarz jahrelang von dem ebenfalls im Untergrund lebenden Hakoah-Spieler Friedrich Donenfeld in der Nähe von Paris versteckt. „Arische“ Spieler wie Matthias Sindelar oder Karl Sesta dagegen wurden nach der Abschaffung des Profi-Systems mit arisierten Kaffeehäusern oder Bäckereien versorgt. Deren jüdische Vorbesitzer wurden deportiert und ermordet.

Als Meister der Improvisation entpuppte sich Franz „Bimbo“ Binder, der dreifache Torschütze beim 4:3-Sieg Rapids über Schalke Westfalen beim Endspiel um die großdeutsche Meisterschaft 1941. „Um dem Kriegsdienst in Russland zu entgehen, hat sich mein Vater den gesunden Blinddarm herausoperieren lassen“, berichtet sein Sohn Franz Binder jun.

Der Skisport war einfacher ins NS-Sportsystem zu zwingen. Denn der Österreichische Skiverband (ÖSV) hatte bereits selbst mit der Einführung des „Arierparagrafen“ 1923 eine zentrale Voraussetzung dafür geschaffen. „Das zog eine Radikalisierung nach sich und führte zu einer starken Hinwendung führender Funktionäre zur nationalsozialistischen Bewegung“, analysiert der Historiker Andreas Praher. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Skisportler Projektionsfläche für Heldenmut und Draufgängertum, mit dem Weltkrieg wurden aus vielen Sport-„Helden“ schließlich Kriegs-„Helden“. Etwa der zweifache Weltmeister Josef „Pepi“ Jennewein aus St. Anton, dessen Abschüsse als Jagdflieger wie sportliche Triumphe gefeiert wurden. „Mein Großonkel wurde sicher von der NS-Presse instrumentalisiert“, sagt Martin Jennewein aus St. Anton. Selbst Jenneweins Tod 1943 als Jagdflieger in Russland wurde von der NS-Propaganda ausgeschlachtet.

Auffallend viele Skisportler traten SA, SS und Gestapo bei. Etwa Josef „Bubi“ Bradl, der erste Skispringer, der über 100 Meter weit flog. Oder auch Ferdinand Friedensbacher, der Sieger der ersten Hahnenkamm-Abfahrt 1931. Als Chef der Geheimen Feldpolizei auf Kreta soll Friedensbacher 1944 bei der Partisanenbekämpfung in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sein – für die er 1970 von einem Innsbrucker Gericht freigesprochen wurde. Die Defizite in der Aufarbeitung der NS-Diktatur zeigten sich auch im Sport, wo 1945 alles so weiterging, als wäre nichts gewesen. Mit den Erfolgen der heimischen Fußballer bei der WM 1954 und den Triumphen von Toni Sailer diente der Sport als zentrales Instrument zur nationalen Identitätsfindung im Nachkriegs-Österreich – was jede kritische Auseinandersetzung mit der Nazi-Zeit lange unmöglich machte.

„Braune Brettln, braunes Leder“ ist eine ORF-Eigenproduktion, die als interdisziplinäre Zusammenarbeit der Hauptabteilungen Wissenschaft und Sport, gefördert von der Verwertungsgesellschaft Rundfunk, entstand.
Cobra - Übernehmen sie!
Mitwirkende: Mannsberger, Andreas [Gestaltung]
Datum: 2008.01.24 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Exekutive ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-04389
Inhalt: [Senderinformation] Im April 1978, vor rund 30 Jahren, wurde das Einsatzkommando Cobra gegründet. die Antiterrorgruppe öffneten erstmals ihre geheimen Archive. Anhand selbst gedrehter Einsatzvideos werden aus dem Blickpunkt von Beamten, Opfern und Tätern die vielfältigen Aufgaben des Einsatzkommandos in den letzten Jahrzehnten und in der Gegenwart präsentiert.
Andreas Mannsberger hat für diese Dokumentation exklusiven Zugang in den innersten Kreis des Spezialkommandos und konnte etwa beim letzten Papstbesuch in Österreich Sicherungsmaßnahmen aus nächster Nähe dokumentieren.
Der Contergan Skandal: Die Opfer - die Folgen
Mitwirkende: Grylka, Jutta [Gestaltung] , Faerber, Peter [Sprecher/in] , Lang, Angelika [Sprecher/in]
Datum: 2007.11.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Reportage ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-04124
Inhalt: [Senderinformation] 01.10.1957 - Das Schlafmittel CONTERGAN kommt auf den Markt. Seine Einnahme hat bei Schwangeren verheerende Folgen. Was ist aus den Opfern geworden?
Die ORF-Journalistin Jutta Grylka hat für diese Dokumentation österreichische und deutsche Betroffene besucht und erzählt die Contergan-Geschichte – von der Entwicklung des Medikaments, der Wirkung, den dramatischen Folgen, dem Prozess bis hin zu den Folgen des Skandals und den Lehren, die daraus gezogen wurden.
Das Wunder von Leipzig
Mitwirkende: Dehnhardt, Sebastian , Schmidt, Mathias , Jelinek, Gerhard [Bearbeiter/in]
Datum: 2009.10.29 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06683
Inhalt: Am 9. Oktober 1989 demonstrierten mehr als 70.000 Menschen in Leipzig. Es war dies die größte freie Demonstration seit dem Aufstand im Jahre 1953 in der DDR. Der friedliche Protest schockte das DDR-Regime, das hilflos zwischen gewaltsamer Niederschlagung des Protestes und ohnmächtiger Wut schwankte.
DIAGNOSE: REFORMBEDARF - Wie belastet ist unser Gesundheitssystem?
Mitwirkende: Stuhlpfarrer, Gregor [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2020.11.12 [Sendedatum] 2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Dr. Friedrich Ritter gehört zu einer aussterbenden Spezies. Er ist Landarzt in Gasen in der Steiermark. Tag und Nacht erreichbar, auch am Wochenende. Er impft die Kleinen in der Schule, versorgt Verunglückte, kommt zu Sterbenden auf abgelegene Höfe. In einigen Jahren geht er in Pension.

Nachfolge wird nur schwer zu finden sein
Viele Jungärzte wollen sich diese „Dauerverfügbarkeit“ am Land nicht mehr antun. Hier sollen Primärversorgungszentren mit mehreren Fachärzten und medizinischen Personal wie etwa Physiotherapeuten Abhilfe schaffen. Diese Zentren, derer es noch viel zu wenige gibt, sollen auch die Spitäler entlasten. Warum das jedoch noch nicht so funktioniert wie gedacht, berichtet der ärztliche Leiter des Primärversorgungszentrum Weiz Dr. Herbert Ederer.

Konkurrenz zwischen niedergelassenem Bereich und Spitälern
Während der niedergelassene Bereich von der Krankenkasse über die Beiträge finanziert wird, kommt das Geld für die Krankenhäuser vielerorts von Ländern und Bund, ist also steuerfinanziert. „Solange es diese Zweigleisigkeit gibt, wo es die Krankenkasse lieber hat, dass die Patienten ins Spital gehen, und das Land es lieber hat, dass die Patienten ins Primärversorgungszentrum gehen, solange wird sich an der Konkurrenz zwischen niedergelassenem Bereich und Spitälern nichts ändern“ sagt der betroffene Primärversorgungszentrums-Leiter Herbert Ederer.

„Ihr seid zu teuer, es muss weniger werden“
Die Kosten des Gesundheitssystems werden oft kritisiert. „Wir geben in Österreich mit 10,3% vom BIP für Gesundheit weniger aus als Deutschland oder die Schweiz und haben ein durchaus vergleichbares Gesundheitssystem,“ verteidigt sich Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. Neben der segmentierten Finanzierung wurden vom Rechnungshof vor allem die Kosten des Gesundheitssystems immer wieder kritisiert, speziell im Spitalsbereich. Doch in Zeiten der Pandemie hat sich unsere vergleichsweise gute medizinische Infrastruktur, das Hausärztenetz, die Spitäler, die hohe Intensivbetten-Quote mitsamt niedriger Covid-19-Mortalität, gut bewährt. „Ich erlebe es seit gut 30 Jahren, dass jemand kommt und sagt: „Ihr seid zu teuer, es muss weniger werden“ sagt Dr. Christoph Wenisch, Leiter der Infektionsabteilung am Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien

Das Gespräch mit dem Patienten wird finanziell am Geringsten abgegolten
Viele Patienten – das kennt auch Frau Dr. Daniela Kasparek, eine der letzten Kinderärztinnen mit Krankenkassenvertrag in Wien-Ottakring, einem Bezirk mit über 100.000 Einwohnern. An Spitzentagen werden bis zu 300 Kinder behandelt. Das setzt eine perfekte Organisation voraus. „Meine Aufgabe besteht hautsächlich in medizinischer Beratung. Aber das Wichtigste, eben die Zeit für das Gespräch mit dem Patienten, wird finanziell von der Krankenkasse am Geringsten abgegolten.“ meint sie im Interview mit Doku-Gestalter Gregor Stuhlpfarrer.

Viele Jungärzte gehen nach ihrer Ausbildung ins Ausland
Einer der das getan hat ist der Wiener Theodor Fischlein, mittlerweile Leiter der Herzchirurgie in Nürnberg und einer der besten Herzspezialisten Deutschlands. Seine Gründe erläutert er in der Doku. Auf der anderen Seite wandern Ärzte aus dem Ausland zu, auch Flüchtlinge aus Kriegsgebieten. Das jedoch behebt den bevorstehenden Ärztemangel auf Grund künftig hoher Pensionierungsraten nicht.

Wer in Österreich ärztliche Leistungen braucht bekommt sie auch
Ist nur die Frage wie lange Frau oder Mann auf einen Termin warten müssen. Die Wartezeiten werden länger, eine Patientin berichtet, dass sie zwei Monate auf die erste Schmerztherapie auf Krankenkasse warten musste. Wochen- oder monatelange Wartezeiten treiben immer mehr Patienten in die Spitalsambulanzen. Auch Versorgungslücken nehmen zu, vor allem im Facharztbereich. Daher flüchten Jene, die es sich leisten können, in Privatordinationen. Wer mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit und geringere Wartezeiten will, wer dafür auch bereit ist mehr zu zahlen, wechselt zum Wahlarzt. Das bringt Vorteile für Arzt und Patienten. „Wir haben in Österreich rund 3 Millionen Menschen mit einer Kranken-Zusatzversicherung. Das führt zwingend zu Ungerechtigkeiten, zum Beispiel im Spital mit der „Sonderklasse“, sagt Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer.

Unser Gesundheitssystem garantiert Beschäftigung für Hunderttausende Menschen
Es ist mehr als nur ein Kostenfaktor, mehr als nur ein Parameter für Wirtschaftlichkeit. Es ist ein zentrales Element für soziale Stabilität und Solidarität im Land. Gleichzeitig auch eine Wachstumsbranche, denn die Zahl der chronisch Kranken nimmt zu und damit die Aufwendungen für Rehabilitation, Kuren und andere Behandlungskosten. Investieren wir zu wenig Geld in die Prävention, in die Vorbeugung, die letztlich billiger kommt als langwierige Behandlungen? Die „Krankenversorgung in rot-weiß-rot“ kann sich im europäischen wie internationalen Vergleich zwar sehen lassen, trotzdem wird sie zunehmend zur Baustelle.

Verschärft durch Corona droht ein finanzieller Kollaps
Die kontinuierlich steigenden Zahlen der Zusatzversicherten lassen vermuten, dass das Vertrauen in das staatliche Gesundheitswesen eingeschränkt ist. Die Finanzierung ist von der Wirtschaftsleistung des Landes und der Zahl seiner Beschäftigten abhängig. Doch die steigenden Arbeitslosenzahlen reduzieren die Krankenkassenbeiträge und Partikularinteressen auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene fördern nicht selten Ineffizienz und den Mangel an Steuerungsentscheidungen für die Zukunft.

Gesundheit geht uns alle an
Was alles aus der Sicht von Patientinnen und Patienten von Ärzten und Ärztinnen von Krankenkassen und Gesundheitsökonomie geschehen könnte, um die Systemzufriedenheit zu steigern, thematisiert Gregor Stuhlpfarrer in seiner spannenden „Menschen & Mächte“ Doku. Gesundheit geht uns alle an. Und gesund wollen wir ja alle lange bleiben. Gerade auch in Zeiten von Covid 19 hat das auch mit Eigenverantwortung zu tun.
Die drei Gerechten
Mitwirkende: Ransmayr, Georg [Gestaltung]
Datum: 2022.01.19 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Völkermord und Holocaust ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] ORF-Premiere für Georg Ransmayrs Doku; danach: Stefan Ruzowitzkys Oscar-prämiertes KZ-Drama „Die Fälscher“

Die neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Die drei Gerechten“ von Regisseur Georg Ransmayr, die ORF 2 zum Holocaust-Gedenktag am 27. Jänner (Details zum umfangreichen ORF-Programmschwerpunkt) zeigt, erzählt davon, wie drei Wiener – Oswald Bouska, Julius Madritsch und Raimund Titsch –, die anfangs den Nationalsozialismus mitgetragen haben, zu entschlossenen Nazi-Gegnern werden. Um 23.25 Uhr folgt Stefan Ruzowitzkys Oscar-prämiertes KZ-Drama „Die Fälscher“.

Nicht nur der Österreicher Oskar Schindler rettete Jüdinnen und Juden während der NS-Zeit in Polen. Auch der Wiener Julius Madritsch bewahrte in Krakau Hunderte jüdische Zwangsarbeiter/innen vor dem Tod, indem er in seiner kriegswichtigen Uniform-Schneiderei sogar ungelernten Personen einen Job verschaffte und anderen bei der Flucht aus dem Krakauer Ghetto half. Das gelang Madritsch aber nur, weil zwei andere Wiener ebenfalls Kopf und Kragen riskierten: sein Stellvertreter Raimund Titsch und der SS-Wachmann Oswald Bouska, der sich in Krakau, angewidert von der tödlichen Praxis des NS-Rassenwahns, zu einem radikalen Nazi-Gegner wandelte. Im März 1943 erfuhr Bouska, dass der sadistische SS-Kommandeur Amon Göth bei der Räumung des Ghettos von Krakau plante, alle noch nicht arbeitsfähigen Zwangsarbeiterkinder ermorden zu lassen. Somit schweben auch die Kinder der Madritsch-Beschäftigten in Lebensgefahr. Bouska schmuggelt daher in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zahlreiche Familien mit Kleinkindern aus dem Ghetto in die nahegelegene Madritsch-Fabrik. Da Bouska auch Kontakt zu polnischen Familien hat, gelingt es ihm, einige von ihnen zu überreden, vom Tod bedrohte Kinder aufzunehmen. Familien oder jene Kinder, die nicht bei Pflegeeltern unterkommen können, werden ins polnisch-slowakische Grenzgebiet gebracht, damit sie sich von dort nach Ungarn durchschlagen können.

Die mutigen drei Gerechten Oswald Bouska, Julius Madritsch und sein Wiener Geschäftsführer Raimund Titsch begeben sich selbst in Lebensgefahr, doch Rettung ist leider nicht für alle möglich. So landen viele sogenannte „Madritsch-Juden“ nach der Ghetto-Räumung in Plaszow, einem Konzentrationslager für Zwangsarbeiter/innen in Krakau. Im KZ Plaszow setzt ein neuerliches Tauziehen um Menschenleben ein. Madritsch möchte am Gelände des Konzentrationslagers eine Firma errichten und seine Arbeiterschaft dort solange beschäftigen, bis die sowjetische Armee eintrifft und das Lager befreit. Die SS hingegen will seine Arbeiter/innen deportieren, sobald Madritsch weniger Aufträge erhält. Ein zermürbender Nervenkrieg beginnt, von dem Julius Madritsch und Raimund Titsch ebenso wie von den traumatisierenden Ereignissen in Polen ihr ganzes Leben lang gezeichnet bleiben sollten. Oswald Bouska wiederum erlebte die Befreiung durch die Rote Armee nicht mehr. Er flog auf und wurde 1944 im KZ Groß-Rosen erschossen.

Nach Kriegsende sollte es lange dauern, bis der Einsatz der österreichischen Menschenretter gewürdigt wird. 1964, zu einer Zeit, als in Österreich die Mitverantwortung an den Naziverbrechen noch weitgehend verdrängt wird, werden die drei in Israel (Bouska posthum) zu „Gerechten unter den Völkern“ ernannt. In Österreich bleibt das weitgehend unbemerkt. Obwohl der mutige Einsatz der drei dem von Oskar Schindler um nichts nachsteht, sind Madritsch, Titsch und Bouska hierzulande weitgehend vergessen. Keine Straße, kein Platz und keine Wohnsiedlung hat man bisher nach ihnen benannt.

Eindrucksvolles Gewicht bekommt der Film durch Interviews mit den letzten jüdischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die Madritsch, Titsch und Bouska noch in Krakau erlebt haben. Nachgezeichnet werden die Ereignisse auch durch bisher nie gezeigte Fotos und Dokumente aus internationalen Archiven und dem Nachlass von Julius Madritsch.

Gedreht wurde die Doku in Österreich, Israel und Polen. In Polen konnte Ransmayr mit Kameramann Werner Veits auf dem Areal des einstigen Konzentrationslagers Groß-Rosen und auf dem Gelände des ehemaligen KZ Plaszow drehen, wo auch der Kinoklassiker „Schindlers Liste“ spielt.

Die „Menschen & Mächte“-Redaktion versteht ihre Arbeit nicht nur in der Fertigung von zeitgeschichtlichen Produktionen, sondern will auch zur Erinnerung an NS-Opfer und Widerstandskämpfer im öffentlichen Raum beitragen. Angestoßen durch die Recherchen zu diesem Film wird die Stadt Wien 2022 drei Gemeindebauten mit den Namen der Judenretter versehen.
Engelbert Dollfuß - Diktator im Kanzleramt
Datum: 2022.10.05 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Portrait ; Zweiter Weltkrieg ; Völkermord und Holocaust ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Österreich im September 1933: Bundeskanzler Engelbert Dollfuß hat das Parlament mit Polizeistaatsmethoden ausgeschaltet. Nach einem Staatsstreich auf Raten agiert der Politiker wie ein Diktator. Am Wiener Trabrennplatz ruft er seinen Anhängern zu, dass er einen „Ständestaat“ errichten wird – einen Staat ohne Parteien. Teile der österreichischen Bevölkerung sind damals demokratiemüde, krisengeschüttelt und diktaturanfällig. Der ehemalige Bauernfunktionär aus Niederösterreich entpuppt sich als Glaubenskämpfer, der nicht nur extrem polarisiert, sondern die demokratischen Strukturen des Landes zerstört. Mit Notverordnungen beseitigt er die Pressefreiheit, das Demonstrationsrecht und andere Bürgerrechte. Dann schlägt Dollfuß den sozialdemokratischen Aufstand im Februar 1934 blutig nieder, bevor er drei Monate später zum Totengräber der Ersten Republik wird. Sein Geburtstag jährt sich am 4. Oktober 2022 zum 130. Mal.

Die versuchte Realisierung seiner berufsständischen Staatsideale überlebt der Kanzler aber nicht lang. Denn Dollfuß hat sich mit dem italienischen Diktator Mussolini gegen Adolf Hitler verbündet und die NSDAP in Österreich verboten. Diese Haltung bezahlt er mit seinem Leben. Am 25. Juli 1934 wird er im Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz bei einem braunen Putschversuch getötet. Der tote Austro-Diktator wird in den Jahren bis zum Einmarsch der deutschen Wehrmacht im März 1938 zu einem Mythos – weil er das prominenteste Opfer von Hitlers kompromisslosem Führungsanspruch bei der Durchsetzung des „wahren Deutschtums“ geworden war.

In der neuen „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Engelbert Dollfuß – Diktator im Kanzleramt“ von Georg Ransmayr werden die damaligen Ereignisse auch durch historische Spielszenen nachgezeichnet. Neu aufgerollt wird der bis heute nicht restlos geklärte Juli-Putschversuch, bei dem mehrere Minister der Dollfuß-Regierung als Verschwörer oder Mitwisser eine Rolle gespielt haben. Wenig bekannt ist auch, dass Dollfuß während seiner Amtszeit mehrfach Geheimverhandlungen mit den Nazis führte und bereits im Oktober 1933 einen Anschlag durch einen Nazi-Einzeltäter überlebt hat.

Der Film beschäftigt sich aber nicht nur mit der kontroversiellen Laufbahn des christlich-sozialen „Heldenkanzlers“, sondern auch mit dem bizarren Politkult nach seinem Tod. Dollfuß wurde als Märtyrer hochstilisiert, der sich für die österreichische Eigenstaatlichkeit geopfert hätte. Nach 1945 erlebte der Dollfuß-Mythos eine vielschichtige Metamorphose. Die sozialistische Partei verteufelte ihn als „Arbeitermörder“. Die Volkspartei sah ihn ihm überwiegend den ermordeten Kanzler, der Österreichs Freiheit retten wollte. Der Diskurs über Bedeutung und Wirken von Engelbert Dollfuß entzweite jedenfalls die beiden Großparteien jahrzehntelang. Das Kanzler-Gemälde im ÖVP-Parlamentsklub wurde zum ewigen Zankapfel zwischen Rot und Schwarz.

Und jetzt im Jahr 2022: Das vorübergehend geschlossene Dollfuß-Museum in Texing ist nach wie vor ein Politikum. Dass Engelbert Dollfuß ein Diktator war, wird von keinem namhaften Experten angezweifelt. Ob er hingegen auch ein „Austrofaschist“ war, ist weiter höchst umstritten – Engelbert Dollfuß polarisiert eben noch immer.
Der englische Nazi-König
Datum: 2009.06.19 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06284
Inhalt: Edward VIII. - ein König, der für seine Liebe zu einer geschiedenen Frau auf den Thron verzichtet. So steht es in den Annalen der britischen Royals.
Erzherzog Johann
Datum: 2009.05.15 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06211
Inhalt: 150. Todestages von Erzherzog Johann - das Leben dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit
Europas Extremisten im Vormarsch
Datum: 2012.07.12 [Sendedatum] 2012 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Rechtsextremismus ; Dokumentation ; Nationalismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Der Fall der Giganten - Inside the Meltdown
Mitwirkende: Kirk, Michael
Datum: 2009.03.26 [Sendedatum]
Schlagworte: Wirtschaft ; Finanzpolitik ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-06037
Inhalt: [Senderinformation] Spannend wie ein Krimi analysiert die Dokumentation die Zusammenhänge und die Hintergründe der aktuellen und schlimmsten ökonomischen Krise seit 70 Jahren. Wie konnte der gesamte US-Finanzmarkt innerhalb kürzester Zeit so dramatisch einbrechen und damit die gesamte Welt in eine tiefe Rezession stürzen? Es war eine Serie von Ereignissen und Entscheidungen, die schließlich zum Untergang der Wallstreet Banker von "Lehmann Brothers" führten.
Festspiele im Mustergau
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2007.11.07 [Sendedatum] 2002 [Produktionsdatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Faschismus und Nationalsozialismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-04939
Inhalt: Die Salzburger Festspiele in der Zeit des Nationalsozialismus
Franz Vranitzky - Eine Karriere
Mitwirkende: Vranitzky, Franz [Gefeierte Person] , Jelinek, Gerhard [Gestaltung]
Datum: 2017.10.04 [Sendedatum] 2017 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik Österreich ; Portrait ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Anfang Oktober feiert Franz Vranitzky seinen 80. Geburtstag. Der sozialdemokratische Politiker prägte als Finanzminister, aber vor allem als Bundeskanzler über eineinhalb Jahrzehnte die Politik der Republik.

In seine Amtszeit fielen die Tschnerobyl-Katastrophe, der Fall des Eisernen Vorhangs, Privatisierungen der Verstaatlichten Industrie, die Balkan-Kriege nach dem Zerfall Jugoslawiens und der politische Aufstieg Jörg Haiders.

Drei Entscheidungen wirken bis heute:
Nach der Wahl von Jörg Haider zum FPÖ-Obmann beendete SPÖ-Kanzler Vranitzky die Koalition seiner Partei mit der damaligen FPÖ - eine Entscheidung, die drei Jahrzehnte nicht verändert wurde. Franz Vranitzky änderte den europapolitischen Kurs der SPÖ und öffnete die Sozialdemokratie gegen Widerstände für einen Beitritt Österreichs zur EU. Mit seiner Erklärung zur Mitschuld vieler Österreicher am NS-Terror leistete Vranitzky einen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte nach 1938.
Der Wiener Banker aus einem einfachen Arbeiterhaushalt war nach Bruno Kreisky der längsdienende Regierungschef Österreichs.

Gerhard Jelinek besucht mit dem ehemaligen Kanzler die „Räume seines Lebens“ - vom Büro am Ballhausplatz, über das ehemalige Finanzministerium in der Himmelpfortgasse bis zu den Generaldirektoren-Büros in der ehemaligen Länderbank und Creditanstalt. Erinnerungen an eine Karriere: Der junge Vranitzky träumte davon, Erfolge als Basketball-Profi zu feiern. Es kam anders.
Gegen den Strom - Was blieb vom Widerstand gegen das NS-Regime?
Mitwirkende: Stuhlpfarrer, Gregor [Gestaltung]
Datum: 2021.07.14 [Sendedatum] 2021 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Faschismus und Nationalsozialismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Sie setzten ihr Leben aufs Spiel und kämpften gegen ein mörderisches System: Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen in Österreich.

Aber was bleibt vom mutigen Handeln der Widerstandskämpfer, mehr als 80 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs?

Wie wurden die Werte und Ideale dieser Menschen an die nächste Generation, an die Töchter und Söhne, weitergegeben? Und welche Prägungen haben bis heute Bestand? Die Kinder und Enkelkinder derer, die damals gegen den Strom schwammen, können diese Fragen am besten beantworten. Wie hat die Haltung der Eltern das Leben der Nachkommen beeinflusst? In welchem Klima sind die Kinder herangewachsen – in einem familiären Umfeld des Schweigens oder einem des ununterbrochenen Erinnerns und Erzählens?

Und letztlich die Frage:
warum lohnt es sich heutzutage noch immer zu kämpfen, wogegen Widerstand zu leisten, Zivilcourage zu zeigen, in einer von Terror und Gestapo-Folter gottseidank freien Gesellschaft? Wichtige Themen, denen Gregor Stuhlpfarrer in seiner „Menschen und Mächte“-Dokumentation nachspürt.

Vor der Kamera sprechen Kinder des zivilen und militärischen Widerstands über ihre Prägungen im Elternhaus

... wie etwa der ehemalige „profil“-Herausgeber Peter Michael Lingens. Seine Mutter Ella Lingens half jüdischen Freunden und Familien zur Flucht und rettete so deren Leben. Sie flog als Fluchthelferin auf und wurde ins KZ-Auschwitz deportiert.

Zdravko Haderlap wiederum ist der Enkel einer Widerstandskämpferin in Südkärnten. Haderlap erzählt von seiner Großmutter, die nach ihrer Gefangennahme ins KZ-Ravensbrück deportiert wurde und seinem Vater, der sich als junger Bursch den Partisanen angeschlossen hat.

Andere Widerstandskämpfer wie etwa Karl Flanner aus Wiener Neustadt druckten heimlich Flugblätter, hatten stetig Angst vor der Einschleusung von Gestapospitzeln. Sie trafen sich daher oft im Geheimen, im Verborgenen und agierten auch unter Gleichgesinnten mit Decknamen. Sie betrieben Sabotage in Rüstungsbetrieben, hörten „Feindsender“, wagten das sogar an der Front.

„Rund 10.000 Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen sind insgesamt hingerichtet, in Lagern ums Leben gekommen oder von der Gestapo ermordet worden“ sagt die Historikerin Brigitte Bailer, ehemalige wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW). Sie hat sich intensiv mit der Geschichte und dem Schicksal jener Menschen auseinandergesetzt, die sich bis 1945 gegen ein mörderisches Regime stellten und nach 1945 oft und lange nicht ausreichend dafür entschädigt wurden.

Den Dank der wiederauferstandenen Heimat in „rot-weiß-rot“ für mutiges Eintreten von Humanismus, Demokratie und Menschlichkeit gab es nicht

Eine große Enttäuschung für viele oft traumatisiert, von dauernder Repression, Gestapo- und KZ-Haft. „Ich war immer wieder mit Menschen konfrontiert, die Überlebende waren und mit denen ich Behandlungen durchgeführt habe,“ erzählt die Wiener Psychoanalytikerin Elisabeth Brainin. „Das Trauma ist nicht weg, die Erinnerungen werden auch nicht vergehen.“

Lange wurden Widerstandskämpfer als „Verräter“ verunglimpft
Und das, obwohl ihr Handeln für die Unabhängigkeit und Souveränität der Zweiten Republik eine wichtige Voraussetzung darstellt, fordert doch die Moskauer Deklaration von 1943 einen Eigenanteil der Österreicherinnen und Österreicher an der Befreiung vom NS-Terror. Daher ist auch der Jahrzehnte lang beinahe kriminalisierte Widerstand der Partisanen in Kärnten und der Steiermark, als „eigener Beitrag“ an dieser Befreiung zu sehen und damit auch ein wichtiger Indikator für den Staatsvertrag 1955.

„Gegen den Strom“ ist eine Spurensuche in der Vergangenheit, die dokumentiert, wie der Widerstand der Alten das Leben der Jungen bis zur Gegenwart geprägt hat.
Geistesblitze – 650 Jahre Universität Wien
Mitwirkende: Mayr, Günther [Regie] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2015.04.08 [Sendedatum] 2015 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Bildung ; Universität ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Die 650 Jahre lange Geschichte der Universität Wien spiegelt gleichzeitig eine Gesellschaftsgeschichte der Bildung, der stetigen Demokratisierung von Wissen wider. Ihre Geschichte verknüpft sich auch mit dem jahrhundertelangen Kampf um die Freiheit von Forschung und Lehre. Gleichzeitig wird die Frage gestellt: Was ist Wissenschaft überhaupt? Wie definiert sich ihre Relevanz, ihr gesellschaftlicher Mehrwert, aber auch ihre moralische Verantwortung? Eine Dokumentation von Günther Mayr
Geschlossenes Land, geteilte Gesellschaft?
Mitwirkende: Dittlbacher, Fritz [Gestaltung]
Datum: 2021.03.11 [Sendedatum] 2021 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Krise zieht Fritz Dittlbacher Bilanz, abseits von Zahlen und Fakten, leuchtet ins Zwischenzeilige, ins Zwischenmenschliche, aber auch ins Offensichtliche. Das Virus mutiert bereits, ansteckendere Varianten bedrohen uns. Was macht das mit den Menschen?

Krisen sind auch Prüfsteine, Lackmustests für gelebte Solidarität
Doch bei Pandemien kann sich schon auch die Angst voreinander über das Miteinander stülpen. Man schaut eher auf das eigene Durchkommen, wird misstrauischer, ängstlicher, sucht Sündenböcke, Schuldige. Seit einem Jahr bemerken wir die Erweiterung unseres Sprachschatzes, denn jede Krise schafft das ihr eigene, teils anglisierte Vokabular: Lock down, Superspreader, Cluster, Home-Office, Social- Distancing.

Wie nachhaltig sind diese Entwicklungen, wie grundlegend die Veränderungen des menschlichen Verhaltens?
Wird unsere Gesellschaft nach Bewältigung der Corona-Krise eine andere sein? Verstärkt sie die Ungleichheit im Schulsystem, erzeugt sie noch mehr Abgehängte? Wird „social distancing“ aus persönlichem Sicherheitsbedürfnissen vielleicht auch nach erfolgreicher Verabreichung des Impfstoffes gelebt? Werden wir uns jemals wieder sorglos die Hand geben? Und schließlich der Tod als häufiger Begleiter. Sterben an Corona. Oft ohne Abschied nehmen zu können. Das trifft nicht nur die Alten. Plötzlich ist der geliebte Mensch weg. Wie bewältigt man das?

Langzeitbeobachtung zwischen März 2020 und Februar 2021
All diesen Fragen mitsamt unterschiedlichsten Krisenbewältigungsmodellen ging Fritz Dittlbacher in seiner dokumentarischen Langzeitbeobachtung zwischen März 2020 und Februar 2021 nach. Er untersuchte in mehreren Regionen Österreichs, im dörflichen und stätischen Umfeld die sozialpsychologischen Folgen der Corona-Pandemie auf das Zusammenleben der Menschen, gleichsam die „Nebenwirkungen“ abseits medizinischer Faktoren.

Menschen unterschiedlichster Herkunft berichten über prägende Veränderungen in ihrem Leben und ihrem Berufsalltag in Corona-Zeiten: etwa die Fremdenführerin, die auf der Suche nach einer neuen Tätigkeit ist oder der Unternehmer, der nach und nach seinen Betrieb stilllegen muss. Dittbacher war mit Kameramann Werner Veits unterwegs, einem der feinsinnigsten Bildpoeten des ORF, seine visuelle Kraft prägt diese Dokumentation ebenso wie die phantasievolle Schnittdramaturgie von Cutter Peter Krieg.
Getrennt - Vereint ; Wohin verschwinden die Grenzen?
20 (30) Jahre Fall des Eisernen Vorhangs
Mitwirkende: Liska, Peter [Gestaltung] , Jelinek, Gerhard [Gestaltung] , Clemens, Otto [Sprecher/in] , Faerber, Peter [Sprecher/in]
Datum: 2019.06.29 [Sendedatum / Wiederholung] 2009 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs an Österreichs Grenze zum damaligen Ostblock begann im Frühsommer 1989 ein historischer Umbruch. Das Ende des Kalten Krieges zwischen einem kommunistisch beherrschten Osten und dem Westen ermöglichte erst den Fall der Berliner Mauer, die Wiedervereinigung Deutschlands und ein Neues Europa. Stacheldraht, Minenfelder und Wachtürme - hunderte Kilometer schreckenerregender Grenze hatten das Leben im Osten und Norden Österreichs bestimmt. Am 27. Juni durchschneiden die Außenminister Ungarns und Österreich den rostigen Stacheldraht in der Nähe von Sopron/Ödenburg. Der Eiserne Vorhang ist löchrig geworden. Vier Monate werden genügen, um den Sowjetblock zum Einstürzen zu bringen. Die Teilung Europas ist überwunden.
Getrennt - Vereint! 20 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs
Mitwirkende: Jelinek, Gerhard , Liska, Peter
Datum: 2009.06.25 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06292
Inhalt: Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs an Österreichs Grenze zum damaligen Ostblock begann im Frühsommer 1989 - vor 20 Jahren - ein historischer Umbruch. Das Ende des Kalten Krieges zwischen einem kommunistisch beherrschten Osten und dem Westen ermöglichte erst den Fall der Berliner Mauer, die Wiedervereinigung Deutschlands und ein Neues Europa. Stacheldraht, Minenfelder und Wachtürme - hunderte Kilometer schreckenerregender Grenze hatten das Leben im Osten und Norden Österreichs bestimmt. Am 27. Juni durchschneiden die Außenminister Ungarns und Österreich den rostigen Stacheldraht in der Nähe von Sopron/Ödenburg. Der Eiserne Vorhang ist löchrig geworden. Vier Monate werden genügen, um den Sowjetblock zum Einstürzen zu bringen. Die Teilung Europas ist überwunden. 20 Jahre danach ist die Teilung Europas überwunden?
Gipfelstürmer und Wüstenfüchse
Der Zweite Weltkrieg , 5. Teil
Mitwirkende: Matzek, Tom
Datum: 2009.09.24 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06585
Inhalt: Die fünfte und letzte Folge behandelt Gipfelsturm und Forschergeist unter dem Hakenkreuz. Mit "Gipfelsiegen für den Führer" ließ sich der Herrenmenschenkult bestens inszenieren. Ebenso mit großzügig finanzierten SS-Expeditionen, die sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Herrenrasse machten. Doch Hitlers Gipfelstürmer, Südseeforscher und Wüstenpioniere waren auch im Namen der Kriegspolitik unterwegs, hatten die Gewinnung von deutschem Siedlungsraum ebenso zu erkunden, wie militärische Aufmarschgebiete gegen Russland und England.
Glück und Vergessen - Leben trotz Demenz
Datum: 2018.11.29 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Medizin ; Dokumentation ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Es betrifft uns alle. Das Älterwerden. Der Körper verändert sich. Mitunter auch das, was uns ausmacht. Unser Denken. Unsere Artikulation. Unsere Gedankenwelt. Unser Erinnern. Unser Verstand.

Das Vergessen – eine Volkskrankheit unserer Zeit

Demenz, ein Schreckgespenst vor dem sich viele fürchten. Geprägt von Bildern verwirrter, pflegebedürftiger Menschen.

Aber was ist vor der letzten Phase dieser Krankheit? Gibt es da noch Glück? Auch dann noch, wenn das Vergessen bereits seinen Lauf nimmt? „Menschen und Mächte“ wirft einen bisher ungewohnten Blick auf diese Krankheit: Demenz und Lebensfreude das muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein.

Im Bild: Theresia Muhr mit einer Volkshilfe-Mitarbeiterin. Die Demenz verursacht bei ihr einen enormen Bewegungsdrang. Allein in der Wohnung hält sie es nicht aus. Ihr Sohn hat sich um Hilfe bemüht. Dank Volkshilfe hat sich die Situation gebessert, Foto: ORF

Volkshilfe Burgenland

Isabella Ertlschweiger etwa bietet über die Volkshilfe Burgenland mobiles Gedächtnistraining an. Sie kommt zu den Betroffenen nach Hause, ins vertraute Umfeld.

Dort wird gesungen, gelacht, Ball gespielt. Puzzles werden gelegt, Rätsel gelöst, Fotos bestaunt und Erinnerungen aktiviert. Sie zaubert Fähigkeiten ihrer Patientinnen hervor, die man kaum mehr für möglich hält. Schöne Stunden für die Betroffenen und eine Entlastung für die Angehörigen.

Im Bild: Josef Wimmer mit Isabella Ertlschweiger, die Demenz kam im hohen Alter, Schlagartig. Seine Tochter hat sich um Hilfe bemüht und versucht ihm am Alltagsleben teilhaben zu lassen. Beim Kochen bei Heurigenbesuchen, beim Singen. Zur Hilfe kommt Isabella Ertlschweiger. Sie bietet mobiles Gedächtnistraining in den eigenen vier Wänden an. Bei Herrn Wimmer hilft das enorm, Foto; ORF

Betagte, vergessliche Menschen erleben Glücksmomente bei körperlicher Betätigung

Die Tagesbetreuungsstätte „Regenbogen“ in Linz setzt hingegen auf ungewöhnliche Aktivitäten. Klettern mit Demenz steht da am Programm. Mancher der Betroffenen macht dadurch sogar wieder unglaubliche Fortschritte. Bei Demenzkranken, die durch Alkohol ihr Gedächtnis ruiniert haben, ist – im Unterschied zu anderen Demenzformen - sogar eine Verbesserung möglich.

Im Bild: Klettern trotz Demenz. Ein Angebot des Tageszentrums „Regenbogen“ in Linz, Foto: ORF

Die Verunsicherung bezüglich Demenz ist groß

Frau Prof. Stögmann von der Gedächtnisambulanz des Wiener AKH kann das bestätigen. Viele die vermuten, dass da was nicht stimmen könnte, kommen zu ihr. Meist sind es die unmittelbaren Angehörigen, die darauf drängen Gewissheit zu bekommen. Elisabeth Stögmann ist eine medizinische Expertin mit unglaublicher Empathie. Einige ihrer Patienten erleben trotz fortschreitender Alzheimerdemenz noch etliche Glücksmomente. Wenn das familiäre Umfeld Zeit und Geduld aufbringt, ist sogar Golfspielen noch möglich.

Im Bild: Gedächtnisambulanz im AKH-Wien, Prof. Elisabeth Stögmann, Leiterin der Ambulanz - gibt nach der Diagnose auch viele Ratschläge. Herr Retinger gehört zu ihren Patienten, Foto: ORF

Hilfe annehmen ist wichtig

Ohne Hilfe wird die Krankheit schnell zur psychischen Belastung der unmittelbaren Betreuungspersonen. Meist Ehefrauen und Töchter. Manchmal auch Söhne, wie Herr Muhr. Seine Mutter hat Probleme mit dem Zeit- und Orientierungsgefühl. Dann verlässt sie ihre kleine Wohnung und geht los. Ohne Unterstützung wäre an ein Leben daheim nicht mehr zu denken. Und ohne Unterstützung droht ein Teufelskreis. Ausgelaugte, gereizte, überforderte Angehörige sind dann mit Menschen konfrontiert, die mitunter bereits in einer ganz anderen Welt leben. Und deshalb hat Gerald Muhr sich um Hilfe umgesehen. Auch zum Selbstschutz.

Im Bild: Theresia Muhr und ihr Sohn. Die Demenz verursacht bei ihr einen enormen Bewegungsdrang. Allein in der Wohnung hält sie es nicht aus. Ihr Sohn hat sich um Hilfe bemüht. Dank Volkshilfe hat sich die Situation gebessert, Foto: ORF

„Promenz“

Viel wird über sie geredet, über die Menschen mit Demenz. Doch wer redet mit ihnen? Mit jenen, die direkt betroffen sind, die eine Diagnose haben. Jene, die wissen, dass das Vergessen naht. Unzählige Selbsthilfegruppen für Angehörige gibt es in Österreich. Aber nur eine in der sich regelmäßig Menschen mit Vergesslichkeit treffen. „Promenz“ nennt sie sich – „mit Geist“. Denn „ohne Geist“, so die eigentliche Bedeutung von Demenz, werden sie nie sein. Davon sind die Mitglieder von Promenz überzeugt. Irgendwas wird immer noch da sein, in ihrem Kopf. Auch wenn für andere nur mehr die Vergesslichkeit wahrnehmbar ist.

Im Bild: Die Selbsthilfegruppe Promenz - mit Geist - organisiert für die Betroffenen Gesprächsrunden und gemeinsame Aktivitäten. Auch Ausstellungsbesuche gehören dazu, Foto: ORF

Ein Film von Peter Liska, über Menschen und die Macht des Vergessens. Und des Glücks. Ein Film über Lebensfreude, Selbstbestimmung und Hilfsangebote in einer schwierigen Lebensphase.
Der Häftling und der Sohn des Lagerleiters
Datum: 2020.05.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Walter Chmielewski und Dušan Stefancic - die Biografien der beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Während der eine deportiert wird, durchläuft der andere die Nazi-Eliteschule Napola und schüttelt sogar Hitler die Hand. Ihre Lebenswege kreuzen sich im österreichischen Konzentrationslager Gusen, einem Nebenlager des KZ Mauthausen. Der eine kämpft als Häftling täglich um sein Leben, der andere genießt als Sohn des Lagerleiters dementsprechende Privilegien.

Eine Dokumentation von Robert und Julia Grantner
Hedy Lamarr – Geheimnisse eines Hollywood-Stars
Mitwirkende: Dubini, Donatello [Regie] , Dubini, Fosco [Regie] , Obermaier, Barbara [Regie]
Datum: 2007.11.14 [Sendedatum] 2006 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Film ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-04125
Inhalt: [Senderinformation] Wie die Dietrich, die Garbo und die Gardner steht Hedy Lamarr für das große amerikanische Kino der 1940er Jahre. Doch ihr Name ist auch mit einer wichtigen militärischen Erfindung verbunden: mit einer Fernsteuerung von U-Boot-Torpedos. Die 1914 in Wien geborene Schauspielerin Hedwig Maria Kiesler wurde durch ihre laszive Rolle im Film „Ekstase“ bekannt und floh 1937 in die USA.
Heimkehr und Aufbruch
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung] , Stuhlpfarrer, Gregor [Gestaltung]
Datum: 2020.05.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Am 8. Mai 1945 war der 2. Weltkrieg offiziell zu Ende. Es öffnen sich die Tore der Konzentrationslager. Österreich wird von der Roten Armee, von britischen, französischen und US-Truppen befreit. Mit der ausgerufenen "Stunde Null" beginnt nicht nur die zehnjährige Besatzungszeit, sondern auch der von der provisorischen Regierung Karl Renner proklamierte "Opferstatus des Landes". Eine langanhaltende politische Lebenslüge die sich einer kritischen Reflexion über die Mitschuld am Nationalsozialismus lange Jahre konsequent verweigert. Die "Menschen und Mächte"-Dokumentation beschreibt Zusammenbruch und Neubeginn, analysiert aber auch, ob diese "Stunde Null", die zweifellos für den Wiederaufbau gilt, auch auf den politischen Wiederaufbau angewendet werden kann.
Heinz Fischer - Ein politisches Leben
Zum 70. Geburtstag von Bundespräsident Heinz Fischer
Mitwirkende: Jelinek, Gerhard [Gestaltung] , Liska, Peter [Gestaltung] , Fischer, Heinz [Gefeierte Person]
Datum: 2008.10.21 [Sendedatum / Wiederholung] 2008.10.09 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Jubiläum ; Interview ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-05521
Inhalt: Senderinformation] Sein Leben steht nicht nur in der österreichischen Nachkriegsgeschichte singulär da: Zügig eine Bilderbuchkarriere als junger Mann hingelegt, sowohl politisch als auch fachlich; mit 32 erfolgreicher Finanzminister und Exponent der Kreisky-Ära. Dann, nach zehn Jahren, Sturz und Zwischenspiel als Bankendirektor. Und Start der zweiten Karriere als Großindustrieller, "Salzbaron" und als Global Player, als international tätiger strategischer Investor. In den letzten Jahren Start der dritten Laufbahn als elder statesman und Gründer der größten privaten Wissenschaftsstiftung Österreichs.
Heinz Fischer - Geprägt und gestaltet
Mitwirkende: Jelinek, Gerhard [Regie]
Datum: 2016.06.23 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-12138_02 E52-07236
Inhalt: Der Amtsantritt von Bundespräsident Heinz Fischer war vom überraschenden Tod seines Vorgängers Thomas Klestil überschattet. Zwölf Jahre später verlässt Heinz Fischer die Hofburg. Seine Amtszeit blieb frei von Skandalen und Affären. Am 8. Juli endet eine fast sechs Jahrzehnte lange politische Karriere. Heinz Fischer ist der österreichische Politiker, dessen Wurzeln noch in die späte Nachkriegszeit zurückreichen. Sein Vater, auch er schon Politiker, war bei der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Belvedere anwesend. Der Mittelschüler Fischer stand im Garten des Schlosses und hörte die Stimme Leopold Figls. In sechs Jahrzehnten prägte Fischer die österreichische Politik in unterschiedlichen Funktionen mehr, als dies auf den ersten Blick scheint. In der Rolle des Bundespräsidenten erst hat der habilitierte Universitätsprofessor Gefallen an Popularität gefunden. Unter anderen analysieren und beschreiben Freunde, wie Karl Blecha, Weggefährten, wie Alfred Reiter und Peter Noever, politische Konkurrenten, wie Wolfgang Schüssel und journalistische Beobachter, wie Hugo Portisch und Anton Pelinka ein „politisches Leben“, das von Österreichs Geschichte geprägt und das ein Stück österreichische Geschichte mit erlebt und mit gestaltet hat.
Heiß umfehdet, wild umstritten
Mitwirkende: Stickler, Wolfgang [Regie]
Datum: 2015.05.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Sprache ; Politische Musik ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-11317_01
Inhalt: Eine Dokumentation über den politischen Konflikt um die Entstehungsgeschichte der Bundeshymne der 2. Republik. Die Koalitionsparteien fanden keinen Kompromiss und favorisierten ein Preisausschreiben.
Heldenplatz - Heldenbilder
Mitwirkende: Gokl, Robert [Regie] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2018.03.15 [Sendedatum] 2018 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Dokumentation ; Erster Weltkrieg ; Erste Republik ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: In Sagen besungen, in Öl gemalt, in Bronze gegossen – Helden waren männlich, mutig, siegreich, bis weit hinein ins 20. Jahrhundert mit Weltkriegen und Helden-Denkmälern.

Veränderung des Heldenbegriffs und der Helden-Gedenkkultur
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandelt sich das ‚Heldenbild‘ - zu den Helden treten die Heldinnen; zur Verehrung der Sieger kommt die Achtung für die Opfer; und die Mediengesellschaft schafft sich neue, unblutige Heldenbilder - in der Kunst und vor allem im Sport. Menschen & Mächte analysiert am Beispiel des Heldenplatzes in Wien die Veränderung des Heldenbegriffs und der Helden-Gedenkkultur - von den Denkmälern für Erzherzog Karl und Prinz Eugen über das Mahnmal für den unbekannten Soldaten bis zum Fest der Freude am 8. Mai.

„Am Heldenplatz haben sie geglaubt, jetzt kommt des Paradies...."
..In Wirklichkeit sind sie in die Hölle marschiert.“ Heinz Kienzl erlebte die Begeisterung des 15. März 1938 – und er erlebte, wie Väter und Lehrer, die selbst im 1. Weltkrieg waren, junge Männer dazu aufriefen, ‚Helden‘ zu werden: „Es ist süß, für das Vaterland zu sterben!“ Heinz Kienzl, Sohn einer jüdischen Mutter, erlebte mit, wie sich der Großteil seiner Maturaklasse freiwillig zur Wehrmacht meldete. Unter ihnen war Dietrich Ascher: „Ich wollte das Ritterkreuz bekommen!“

Mut zur Verweigerung
Richard Wadani verweigerte sich diesem befohlenen ‚Heldentum‘ und war mutig genug, zu desertieren. Die elfjährige Lucia Heilman wurde gemeinsam mit ihrer Mutter Regina 4 Jahre lang vom Kunstschmied Reinhold Duschka versteckt - unter Lebensgefahr. Maria Caesar war Widerstandskämpferin in der Steiermark: „Wenn Sie mich noch einmal verhaftet hätten, dann wäre das unweigerlich mein Tod gewesen.“

„Fest der Freude“
Erst seit 2013 findet am 8. Mai das „Fest der Freude“ am Heldenplatz statt. Willi Mernyi, Initiator dieses Festes: „Ich wünsche mir, dass der Heldenplatz für meine Kinder ein Ort der Begegnung ist, der Diskussion, der Weiterentwicklung unseres Landes!“ Davor hatten jahrelang Burschenschaftler auf dem Heldenplatz der Niederlage und den gefallenen Wehrmachtssoldaten gedachten.

Eine Zeitreise durch die Geschichte des Heldenplatzes
Andreas Mölzer, der dabei 2006 eine Rede hielt, im Interview für den Film: „Heute glaube ich, dass wir 80 Jahre nach 1938 ein gemeinsames österreichisches Geschichtsbild haben könnten: Wir betrauern die Opfer dieses Krieges und wir freuen uns gemeinsam über die Freiheit, das Verschwinden der totalitären Diktatur und über das Ende des Krieges!“

Eine Zeitreise durch die Geschichte des Heldenplatzes und des Heldentums, mit HistorikerInnen und ZeitzeugInnen und teilweise bisher nicht veröffentlichtem Archivmaterial.
Helmut Zilk - Ein Leben im Rampenlicht
Mitwirkende: Zilk, Helmut [Gefeierte Person]
Datum: 2007.05.31 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Portrait ; Jubiläum ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-03649
Inhalt: [Senderinformation] Helmut Zilk zum 80. Geburtstag: Erstmals begab sich der Medienprofi auf eine sehr persönliche Zeitreise zu den prägenden Ereignissen seiner Lebensgeschichte.
Hitler und die Kinder von Obersalzberg
Mitwirkende: Altenburger, Robert [Regie] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2017.03.22 [Sendedatum] 2017 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Zweiter Weltkrieg ; Kinder und Jugend ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Der Obersalzberg in Berchtesgaden an der Grenze zu Salzburg galt zuerst als Sommerresidenz und Rückzugsort für Adolf Hitler, Eva Braun und NS-Eliten wie Martin Bormann, Hermann Göring oder Albert Speer und wurde später zum zweiten Regierungssitz.

In der Dokumentation von Robert Altenburger berichten Zeitzeugen - manche erstmals vor der ORF-Kamera - über ihre Erlebnisse als Kinder und Jugendliche im sogenannten "Führersperrgebiet".

Ihre Berichte machen die Parallelität von Idylle und Schrecken deutlich. Nach dem sogenannten "Anschluss" im März 1938 fuhren viele nunmehrige "Ostmärker" zum "Hitler schauen" auf den Obersalzberg.

Die Schilderungen der Zeitzeugen, seltene Fotografien und Filmaufnahmen werden an der Zeitachse der Geschehnisse zwischen 1933 und 1945 gespiegelt und zeigen so den Widerspruch zwischen der vermeintlich heilen Welt am Obersalzberg und den Verbrechen des NS-Regimes.
Hitlers Blitzkriege
Der Zweite Weltkrieg , 1. Teil
Mitwirkende: Novak, Andreas
Datum: 2009.09.01 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06551
Inhalt: Am 1. September 2009 jährt sich der Beginn des 2. Weltkrieges zum siebzigsten Mal, ein von Adolf Hitler entfesselter Krieg, der mit der Eroberung Polens beginnt und 1945 als größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts enden sollte. Nach dem "Anschluss" und in den folgenden Kriegsjahren werden mehr als 1,2 Millionen Österreicher zur Wehrmacht eingezogen. Rund 250.000 brachte der befohlene Fronteinsatz den Tod. Die meisten starben im Russlandfeldzug und während der Rückzugsgefechte gegen die immer größere Übermacht der Roten Armee. Hitlers stetig in Bewegung gehaltene Gewaltspirale war mit der Kriegserklärung an Amerika zum verordneten Massensterben in einem aussichtslosen Zweifrontenkrieg geworden. Dem Krieg, der die Welt veränderte, widmet der ORF diese fünfteilige Doku-Serie.
Die erste Folge der Dokumentationsserie spannt einen zeitlichen Bogen von der Eroberung Polens ab 1. September 1939 bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Juni 1941. Die schnellen militärischen Siege über Polen, Norwegen, Holland, Belgien oder Frankreich erweckten den Eindruck, die Wehrmacht wäre ebenso unbesiegbar wie ihr oberster Feldherr. Der Film analysiert Hitlers Kriegsmotive und Kriegsziele, die Hintergründe für die raschen Siege, aber auch die Folgen für die überfallenen Länder.
Hitlers Familie
Mitwirkende: Christiansen, Kai [Gestaltung] , Zdral, Wolfgang [Gestaltung]
Datum: 2008.01.10 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Faschismus und Nationalsozialismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-04320
Inhalt: [Senderinformation] Die Dokumentation von Kai Christiansen und Wolfgang Zdral beschreibt Herkunft und Prägung Adolf Hitlers. Sie unternimmt eine Spurensuche bei den Verwandten im Waldviertel, bei Nachbarn und Vertrauten und zeigt so exemplarisch die provinziell kleinbürgerlichen Wurzeln des Nationalsozialismus
Hugo Portisch, Lebensnotizen
Mitwirkende: Portisch, Hugo [Akteur/in] , Novak, Andreas [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2021.04.01 [Sendedatum] 2021 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Der Hypo-Skandal - Ein Versagen des Systems
Mitwirkende: Jelinek, Gerhard [Regie] , Kogler, Günther [Regie]
Datum: 2015.04.09 [Sendedatum]
Schlagworte: Finanzwesen und Kreditwesen ; Skandal ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-11220_01
Inhalt: Es ist der teuerste Skandal der jüngeren Geschichte. Der finanzielle Zusammenbruch der Kärntner Hypo-Alpe-Adria-Bank wird Österreichs (und auch bayerische) Steuerzahler Milliarden Euro kosten.

Seit zehn Jahren jagt in dieser Affäre eine finanzielle Schreckensbotschaft die nächste
Mittlerweile sind große Teile der Bank „verkauft“, riesige Werte wurden vernichtet. Mehr als 150 Strafverfahren wurden eingeleitet, Manager und Politiker zu Haftstrafen verurteilt. Wie kam es zu dieser Affäre? Wer trägt die Schuld?

War es Großmannsucht und Korruption im Kärnten Jörg Haiders?
Oder waren es unfähige Bankmanager, die im Größenwahn Wachstum um jeden Preis anstrebten? Warum sind die Aufsichtsbehörden nicht rechtzeitig eingeschritten?

War die Verstaatlichung einer staatlichen bayrischen Bank wirklich unvermeidlich?
Einige von vielen Fragen, die nach dem Bericht der Griss-Kommission, mehreren Untersuchungen durch den Rechnungshof und zwei Untersuchungsausschüssen im Kärntner Landtag, nun auch der große parlamentarische U-Ausschuss beantworten soll. Zu Beginn der Ausschuss-Arbeit im Parlament beleuchtet diese Dokumentation die Geschichte der Hypo und zeichnet nach, wie es zur Expansion und den Verkauf der Bank an die Bayern kam.

In einer minutiösen Darstellung an Hand eines „Tagebuchs“ eines Verhandlungsteilnehmers wird die „lange Nacht“ im Dezember 2009 lebendig.
An diesem „teuersten Wochenende der Republik“ musste (?) Österreich die Hypo von der bayerischen Landesbank um einen Euro zurückkaufen. Welche Rolle spielte EZB-Chef Trichet? War ein Konkurs möglich oder unvermeidbar? Und, wie wirkte sich die Welt-Finanzkrise auf die Entscheidungen der österreichischen Bundesregierung aus. Hatte US-Nobelpreisträger Paul Krugman vielleicht doch recht: Er bezeichnete 2008 Österreich nach Island und Irland als dritten Land, dem der Bankrott drohe. „Der Hypo-Skandal“ – eine TV-Dokumentation vor Beginn der parlamentarischen Aufarbeitung.
Im Bett mit dem Feind – Liebe und Sex im Krieg
Mitwirkende: Clarke, Isabelle [Regie] , Costelle, Daniel [Regie]
Datum: 2013.08.25 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Zweiter Weltkrieg ; Besatzung ; Sexualität ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Nach der Eroberung Frankreichs durch Nazi-Deutschland im Sommer 1940 kommt es zwischen den Besatzungstruppen und der französischen Zivilbevölkerung zu zahlreichen hetero- und homosexuellen Beziehungen. Geschätzte 200.000 Kinder entstammen Affären zwischen deutschen Soldaten und französischen Frauen. Die Nähe zum Tod scheint das Verlangen und die Leidenschaft zu verstärken: Konventionen werden über Bord geworfen, moralische und ethische Regeln gelten nicht mehr - ungezügelte Sexualität wird zum letzten Schrei nach Leben und Freiheit ...
Im Bett mit dem Feind – Liebe und Sex im Krieg
Mitwirkende: Clarke, Isabelle [Regie] , Costelle, Daniel [Regie] , Maimann, Helene [Bearbeiter/in] , Couzyn, Victor [Sprecher/in] , Fischer, Noemi [Sprecher/in] , Sas, Aris [Sprecher/in]
Datum: 2012.03.11 [Sendedatum] 2011 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik ; Gesellschaft ; Zweiter Weltkrieg ; Besatzung ; Sexualität ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Nach der Eroberung Frankreichs durch Nazi-Deutschland im Sommer 1940 kommt es zwischen den Besatzungstruppen und der französischen Zivilbevölkerung zu zahlreichen hetero- und homosexuellen Beziehungen. Dieser Film greift ein historisches Tabu auf und zeigt mit noch nie gezeigten Filmen, vielen Amateurfilmen, die deutsche Soldaten in Frankreich drehten, die sexuelle Ausnahmesituation in einer Zeit des Krieges und der Besetzung. Geschätzte 200.000 Kinder entstammen Affären zwischen deutschen Soldaten und französischen Frauen. Die Nähe zum Tod verstärkt das Verlangen nach Leidenschaft. Konventionen werden über Bord geworfen, moralische und ethische Regeln gelten nicht mehr. Die Sehnsucht und ungezügelte Sexualität als letzter Schrei nach Freiheit.
Die französische Dokumentation von Isabelle Clarke und Daniel Costelle, produziert von CC&C beschreibt auch das Schicksal jener Frauen, die nach der Befreiung brutal gedemütigt und bestraft wurden. Ihnen wurden die Haare geschoren, sie wurden nackt durch die Straßen getrieben, Tausende auch standrechtlich erschossen.
Im Häfen
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung]
Datum: 2021.12.15 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Justiz und Rechtswesen ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Der Strafvollzug gehört zu jenen politischen Bereichen mit dem man in der Öffentlichkeit und in der Wählergunst nicht unbedingt punkten kann.

Ein sogenanntes „Randgruppenthema“
Dementsprechend marginalisiert ist der öffentliche Diskurs darüber. Ein Fehler, denn letztlich entscheidet die Qualität des Vollzuges über Resozialisierungs-Erfolg und den Grad der öffentlichen Sicherheit. Und da ist Reformbedarf angesagt. Denn schon seit Jahren stellt die hohe bei etwa 50% gelegene Rückfallquote bei entlassenen Straftätern der Effizienz des Strafvollzuges nicht gerade das beste Zeugnis aus. Und so ist „nach der Haft“ oft gleich wieder „vor der Haft“.

„Kuschelzellen“
Vor allem bei langen Strafen können im Laufe der Haft soziale Bindungen zu Ehefrauen, Freundinnen, Kinder und Bekannten wegbrechen, daran haben auch die 2006 eingeführten „Kuschelzellen“ alias Langzeitbesucherräume wenig geändert. „Das schlimmste an der Haft ist, dass ich nicht bei Familie sein kann“, meint ein Insasse des Hochsicherheitsgefängnisses Karlau in Graz. Doch die Aufrechterhaltung sozialer Beziehungen nach außen ist einer der wichtigsten Indikatoren für reduzierte Rückfälligkeit. Eine der bekanntesten Gnadenakte bezüglich vorzeitiger Entlassung ist die sogenannte „Weihnachtsamnestie“. Doch was hilft sie, wenn gerade im Umfeld eines Familienfestes die Freiheit winkt, aber diese Familie nicht mehr existiert oder mit dem oder der Entlassenen nichts mehr zu tun haben will?

Ebenso wichtig sind die beruflichen Perspektiven.
Geändert hat sich etwa die Palette der Arbeitsmöglichkeiten. Wurden früher in Gefängnissen vor allem Berufe angeboten, die der billigen internen Systemerhaltung dienten, wie Köche, Friseure, Tischler, Maurer, Reinigungskräfte etc., so können nun auch Berufe im IT-Bereich erlernt, Schulabschlüsse und Uni-Ausbildungen nachgeholt werden. Schon länger werden die Arbeitsdienste von Häftlingen auch der Privatwirtschaft angeboten. Da werden Bohrer verpackt, Farbstifte sortiert, Postwurfsendungen kuvertiert oder Selbstbedienungsständer für Gratiszeitungen repariert.

Billige Häftlingsarbeit
Unternehmen wie die Handelskette Spar, die Brau Union, Wein & Co, die Modeketten C&A sowie Vögele oder die Donauuniversität Krems bedienen sich billiger Häftlingsarbeit. Ob in Männer- oder Frauenstrafanstalten. Rund 10-11 Euro pro Stunde zahlt ein externes Unternehmen demnach pro Arbeitskraft. Davon behält der Bund 75 Prozent als Vollzugskostenbeitrag, mit dem ein kleiner Teil der jährlichen Häftlingskosten von derzeit rund 450 Millionen Euro gedeckt wird. Dem Häftling bleiben nur etwa 5 Euro pro Tag. Das ist freilich zu wenig, um sich nach der Entlassung eine eigene kleine Wohnung mieten zu können.

„Das Gefängnis hat mich nicht besser gemacht,..."
Die zunehmend multiethnische Gesellschaft spiegelt sich seit Jahren in den beengten Räumen der Anstalten. Verurteilte Islamisten und Syrien-Rückkehrer machen heimische Gefängnisse zunehmend zum religiös-ideologischen Nährboden für den Dschihadismus, vor allem im Jugendvollzug: „Das Gefängnis hat mich nicht besser gemacht, ich war bei meiner Entlassung genauso radikal wie bei meiner Verhaftung,“ meint ein ehemaliger IS-Anhänger, heute nach langer Therapie durch den Verein DERAD (Deradikalisierung) deradikalisiert.

Wer kommt heute aus den Strafanstalten geläutert und resozialisiert heraus?
Was kann auf Grund der geringen Arbeitslöhne für das Leben in Freiheit angespart werden? Wie erfolgreich funktionieren die Auffangnetze nach der Entlassung, die gesellschaftlichen und beruflichen Reintegrationsprozesse? Peter Wieser, Bewährungshelfer in Salzburg: „Für viele geht es darum, wieder Ordnung in ihr Leben zu bringen, die Schulden in den Griff zu bekommen, Arbeit zu finden.“

Robert Gokl und Viktoria Tatschl, die für ihre Doku in mehreren österreichischen Gefängnissen gedreht haben, analysieren auch die für Erfolg oder Misserfolg der Resozialisierung wichtigen Schnittstellen zwischen Gerichten, Strafvollzug und Bewährungshilfe. Corona hat die Dreharbeiten der beiden Gestalter nicht gerade leicht gemacht.
Im Schatten der Mondlandung
50 Jahre Mondlandung
Mitwirkende: Salomon, Elias von [Gestaltung]
Datum: 2019.07.16 [Sendedatum] 2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Raumfahrt ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Fast 600 Millionen Menschen verfolgen am 21. Juli 1969 die Landung der Apollo 11 auf dem Mond live vor dem Fernseher. Ein Weltereignis. Doch der Sieg der Amerikaner über die Sowjetunion im Wettlauf um die Eroberung des Alls hat einen moralischen Preis.

Viele der deutschen Wissenschaftler, die an dem Apollo Programm arbeiteten, wurden kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Rahmen der geheimen Operation ‚Paperclip’ in die USA geholt. Einer von ihnen ist der deutsche Physiologe Hubertus Strughold, eine Koryphäe auf dem Gebiet der luftfahrtmedizinischen Forschung.

„Vater der Raumfahrtmedizin“
Später wird er ehrfürchtig „Vater der Raumfahrtmedizin“ genannt. Doch die US-Regierung weiß auch von seiner Rolle im NS-Regime. Strughold hatte Kenntnis von luftfahrtmedizinischen Experimenten, die an Häftlingen im Konzentrationslager Dachau durchgeführt worden waren. Viele dieser grausamen Versuche endeten tödlich.

Die Dokumentation „Die Dunkle Seite der Mondlandung“ beleuchtet die Karriere von Hubertus Strughold und seine Verstrickungen bei den Versuchen in Dachau. Der Film beschreibt auch die Ermittlungen eines Mannes, der kurz nach dem Kriegsende die Verantwortlichen dieser Experimente ausfindig machen soll. Sein Name: Leo Alexander, Major der US-Armee. Die Suche nach den Drahtziehern der Menschenversuche führt den - in Österreich geborenen - Juden direkt zu Strughold.

Alexander gelingt es ein ganzes Netzwerk von Wissenschaftlern aufzudecken, die diese Experimente verantworteten. Darunter befinden sich viele enge Vertraute Strugholds. Einige werden angeklagt, doch Strughold bleibt eine Strafverfolgung erspart. Unter strenger Geheimhaltung forscht er nach dem Zweiten Weltkrieg im Auftrag der US-Regierung an Lösungen zu luftfahrtmedizinischen Fragen, die essentiell für das Raumfahrtprogramm sind. Bei der Mondlandung war Strughold Ehrengast in Houston. Jahre später holt ihn die Vergangenheit ein.
In Memoriam Alois Mock - Ein großer Europäer
Mitwirkende: Jelinek, Gerhard [Gestaltung] , Liska, Peter [Gestaltung] , Mock, Alois [Gefeierte Person]
Datum: 2017.06.01 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Portrait ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Am 1. Juni ist mit Alois Mock ein Staatsmann und begeisterter Europäer gestorben. Die Dokumentation von Gerhard Jelinek und Peter Liska wirft einen Blick auf Werdegang und Wirken des ehemaligen österreichischen Vizekanzlers, Unterrichts-, Außen- und Verteidigungsministers.

Österreich verliert mit Alois Mock einen Staatsmann, der vor allem als langjähriger Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten den Weg Österreichs in die EU mit großer Leidenschaft und Hingabe vorangetrieben und durchgesetzt hat. Er war damit ein Vater des EU-Beitrittes unseres Landes und ein großer Europäer. Mit diesen Worten würdigt Bundespräsident Alexander Van der Bellen den am 1. Juni verstorbenen ehemaligen ÖVP-Obmann und langjährigen Außenminister Alois Mock.

Der in Euratsfeld im westlichen Niederösterreich geborene Jurist, wirkte im Kabinett von Bundeskanzler Josef Klaus (1910-2001) und wurde schließlich mit 35 Jahren zum bis dahin jüngsten Unterrichtsminister bestellt. Nach dem Ende der ÖVP-Alleinregierung wirkte Mock im Parlament viele Jahre als Klubobmann und wurde später Parteivorsitzender der ÖVP. Nach der Aufkündigung der rot-blauen Koalition nach der Wahl Jörg Haiders (1950-2008) zum FPÖ-Obmann trat Mock in die Regierung Vranitzky als Außenminister und Vizekanzler ein. Alois Mock war die bestimmende Kraft hinter den Bemühungen Österreichs der damaligen Europäischen Gemeinschaft beizutreten.

Im Ausland war Alois Mock ein geachteter Repräsentant Österreichs, der sich um die europäische Integration der jungen Demokratien Zentral- und Osteuropas nach dem Fall des Eisernen Vorhangs besonders verdient gemacht hat. Zu einem bestimmenden Moment der europäischen Geschichte wurde das Bild, auf dem Alois Mock gemeinsam mit dem ungarischen Außenminister Gyula Horn (1932-2013) den Eisernen Vorhang an der Grenze zu Ungarn durchschneidet.
Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot – Die 2000er
Wendezeiten
Mitwirkende: Liska, Peter [Regie] , Novak, Andreas [Redaktion] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Jelinek, Gerhard [Gestaltung]
Datum: 2013.12.05 [Sendedatum] 2013 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Geschichtswissenschaft ; Dokumentation ; Rückblick ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Wendezeiten
Die 13-jährige Phase der Großen Koalition wird am 4. Februar 2000 durch die "Wenderegierung" unter Wolfgang Schüssel abgelöst. Die EU verhängt Sanktionen. Ein Sunnyboy als Finanzminister versucht das "Nulldefizit", das schwarz-blaue Kabinett im Gesamten das Unpopuläre: Privatisierungen, eine Pensionsreform, die zu Demos führt, ebenso die Einführung von Studiengebühren und die Eurofighter-Anschaffung. 2007 kommt rot-schwarz unter Gusenbauer wieder. Es ist das Jahr der Aufarbeitung des BAWAG-Skandals. Umwelttechnologien beginnen zu boomen, "Green Jobs" werden zur neuen Kategorie am Arbeitsmarkt. 2008, im Todesjahr von Jörg Haider, gewinnt ein Österreicher den Oscar. Ab 2010 beginnen sich für schwarz-blaue Minister mitsamt Seilschaften immer häufiger Korruptionsstaatsanwälte und Richter zu interessieren. Was bis heute ans Licht kam, ist die bisher massivste Beschädigung des Vertrauens in die Politik und die politische Kultur des Landes.
Eine Dokumentation von Peter Liska und Gerhard Jelinek
Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot – Die 80er
Die Skandalrepublik
Mitwirkende: Stickler, Wolfgang [Gestaltung] , Novak, Andreas [Drehbuch] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2013.11.29 [Sendedatum] 2013 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Geschichtswissenschaft ; Dokumentation ; Rückblick ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Die 80er Jahre sind das Jahrzehnt der Krisen und Skandale für Österreich. Bruno Kreisky (1911-1990) tritt 1983 zurück, sein Erbe zerbröselt. Stahlkrise, Konjunktur-Einbrüche und internationale Rezession beenden den österreichischen Weg in der Wirtschaftspolitik. Die nachfolgende sozial-liberale Koalition aus SPÖ und FPÖ ist recht häufig mit der Beseitigung von Problemen beschäftigt: Hainburgkonflikt, Waldheimaffäre, Weinskandal. Dazu kommen die Auswirkungen der Atomkatastrophe von Tschernobyl. Auf Kardinal König (1905-2004) folgt Hans Hermann Groer (1919-2003). Ab 1986 macht der neue FPÖ-Chef Jörg Haider (1950-2008) aus einer rechten, teils akademischen, mittelständischen kleinen Honoratiorenpartei eine stetig wachsende Protestbewegung. Mitte der 80er Jahre beginnt das Computerzeitalter. Am Ende des Jahrzehnts steht eine neue globale Ordnung: Ostblock und Warschauer Pakt brechen zusammen.

Das Jahrzehnt der Wende
Die 80er Jahre sind ein Jahrzehnt des Paradigmenwechsels, des Abschiednehmens von alten Dogmen und bisher wohlgeübter nationaler Selbstspiegelung. Das gilt auch für die Verstaatlichte Industrie und die Jahrzehnte lang praktizierte Subventionspolitik. Die Wirtschaftskonzepte der Nachkriegszeit oder die politischen Antworten der 70er Jahre, die Aufschwung, Wohlstand und Sicherheit gebracht hatten, taugen nicht mehr zur Lösung der Probleme der 80er Jahre. Den von europäischen Einflüssen weitgehend immunen „österreichischen Weg“ gibt es nicht mehr. Nicht nur die Wirtschaftspolitik muss zunehmend europäischer und globalisierter gedacht werden.

Politiker privat
Immer stärker dringen die Medien in private Lebensbereiche vor. Die Phase der „Privatisierung von Politik“ beginnt. Politiker werden beim Sport, im trauten Heim, beim Skifahren oder wandern abgelichtet. „Homestorys“ dienen der politischen Umwegrentabilität. Doch die kann sich rasch ins Gegenteil verkehren, denn das Medienzeitalter fördert auch den Aufdeckungsjournalismus, akribische Recherchen nach Beteiligten, Bestochenen und politischen Verantwortlichen von Skandalen. Die Affären der 80er Jahre führen zu einer Erosion der politischen Glaubwürdigkeit. Skandalpolitiker in der Skandalrepublik, davon sollte künftig ein Jungpolitiker profitieren: Jörg Haider, der in diesem Jahrzehnt die Republik von Kärnten „aufzurollen“ beginnt. Politische Missstände und wachsendes Bewusstsein für die Schattenseiten von Wachstum und Wohlstand fördern die Stärkung der Zivilgesellschaft und deren Öffentlichkeitsfaktor. Bürgerbewegungen werden zu politischen Parteien. Nach der Hainburgkrise kommen „Die Grünen“ ins Parlament.

Neonfarben und Schulterpolster
„Aus der Idee Bruno Kreiskys, alle Lebensbereiche mit Demokratie zu durchfluten, wird in den 80er Jahren eine Durchflutung aller Gesellschaftsbereiche mit Konsum“, analysiert der ehemalige Verstaatlichten- und Finanzminister Ferdinand Lacina. Die Generation der Yuppies erobert die Börse und macht das noch unförmig große Mobiltelefon zum Symbol eines neuen Lebensstils. „Die Achtziger waren das Jahrzehnt der Neonfarben und der Schulterpolster - mehr Schein als Sein“, fasst Robert Kratky den Zeitgeist zusammen. Und die Kabarettistin Andrea Händler meint: „Eine recht hedonistische Ich-Gesellschaft.“

Revolution der Beschleunigung von Kommunikation und Information
Willkommen in der Zukunft. In den 80er-Jahren beginnt das digitale Zeitalter, die „Invasion der technischen Fremdkörper“. Die ersten Computer halten Einzug in den Büros, erste Videospiele in den Kinderzimmern. Nur Wenige ahnen die beginnende Revolution der Beschleunigung von Kommunikation und Information. „Am Anfang stand noch das Spielerische im Vordergrund“, erinnert sich Rainhard Fendrich an seine ersten Begegnungen mit Samplern und digitaler Studiotechnik. Mit seinem Titel „I am from Austria“ gelingt ihm Ende des Jahrzehnts ein Hit, der zur heimlichen Bundeshymne Österreichs werden sollte.

„Die 80er Jahre sind eines der spannendsten Jahrzehnte der 2.Republik“, meint Franz Vranitzky, ab 1984 Finanzminister und ab 1986 Bundeskanzler. „Es passierte Ungeheuerliches in einer Dramatik und Beschleunigung, wie ich sie vorher und nachher nicht erlebt habe.“ meint der Politologe Anton Pelinka, einer der besten Kenner und Analytiker dieses Jahrzehnts.

Die Dokumentation von Wolfgang Stickler zeichnet den dramatischen Wandel, den die 2. Republik in den 1980er-Jahren durchlebte. Zahlreiche prominente Zeitzeugen analysieren die gesellschaftspolitischen Entwicklungen und geben Einblick in das Lebensgefühl der 80er Jahre.
Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot – Die 90er
Auf dem Weg nach Europa
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung] , Novak, Andreas [Redaktion] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2013.12.05 [Sendedatum] 2013 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Geschichtswissenschaft ; Dokumentation ; Rückblick ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Auf dem Weg nach Europa|
Dieses Jahrzehnt sollte die Österreicher zu Europäern machen, die EU-Volksabstimmung, Europa-Bewusstsein implementieren. Franz Vranitzky, der Regierungschef der großen Koalition, spielt eine Doppelrolle: Bundeskanzler und Ersatzbundespräsident für den international unter Quarantäne gestellten Kurt Waldheim. Die Ausländerpolitik beginnt zunehmend zu polarisieren. Briefbomben contra Lichtermeere. Gesellschaftliche Spaltungsprozesse werden spürbar. 1996 tritt Kardinal Groer wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs zurück. Der Jugoslawienkrieg dringt tief in die Österreich-Community der Serben und Kroaten. Die 90er Jahre werden zum Jahrzehnt der Spin-Doktoren und politischen Marketingstrategen. Das Zeitalter der Globalisierung beginnt, sie sollte künftig die EU als auch die nationalen Regierungen, vor allem in der Sozial- und Wirtschaftspolitik, vor neue Herausforderungen stellen.
Eine Dokumentation von Robert Gokl
Jörg Haider – Geschichte eines Grenzgängers
Menschen und Mächte
Mitwirkende: Liska, Peter [Regie] , Novak, Andreas [Redaktion] , Klein, Gerhard [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Jelinek, Gerhard [Gestaltung]
Datum: 2013.10.11 [Sendedatum] 2013 [Produktionsdatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Gesellschaft ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Sieben Jahre nach seinem Unfalltod zeigt ORFIII in einer Dokumentation die Rückschau auf das Leben eines Grenzgängers: Aufstieg, Fall und Erbe.

Kein Politiker der 2. Republik spaltete das Land wie er. Für die einen verkörperte er Hoffnung auf Veränderung, für die anderen stand er für Hetze, Populismus und Verführung - einer der Angst machte, vor den Gespenstern der Vergangenheit.

Wegbegleiter, Freunde und politische Gegner analysieren die politische Karriere eines Mannes, der durch alle Höhen und Tiefen einer Karriere ging, dabei stets das Land in Atem hielt und für Aufregung sorgte. Kein Politiker wurde so häufig fotografiert, kein Politiker war häufiger auf den Titelseiten der Magazine, keiner so oft in den Schlagzeilen.
Jörg Haiders Wurzeln liegen in der Geschichte seiner Familie, die in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts der Ideologie des Nationalsozialismus verfiel. Sein Eintreten für die „Kriegsgeneration“ war auch eine Verteidigung seines Vaters, der nach 1945 für seine nationalsozialistischen Aktivitäten bestraft worden war. Haider, der als brillanter junger Jurist eine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Wien aufgab und als FPÖ-Landesparteisekretär nach Kärnten ging, engagierte sich zunächst als Sozialpolitiker. In seinem Streben die FPÖ-Parteiführung zu übernehmen, organisierte Haider Widerstand gegen die Beteiligung der FPÖ unter Norbert Steger an einer SPÖ-geführten Regierung. Beim Innsbrucker Parteitag im September 1986 gelang Jörg Haider der „Putsch“. Er löste Steger als Obmann ab. SPÖ-Kanzler Franz Vranitzky beendete die Zusammenarbeit mit der FPÖ, ging in Neuwahlen und begann eine neue Phase der „Großen Koalition“ mit der ÖVP. Eine Zusammenarbeit Haiders mit dem damaligen ÖVP-Chef Alois Mock scheiterte am Widerstand des Wirtschaftsflügels der Volkspartei. Bei den Wahlen im Herbst 1999 gelang es Jörg Haider durch eine beinharte Oppositionspolitik gegen die Auswüchse des rot-schwarzen Proporzes, tatsächliche und vermeintliche Privilegien und der Instrumentalisierung der Zuwandererproblematik, die FPÖ erstmals zur zweitstärksten Kraft im Land zu machen. Nach monatelangen Verhandlungen schloss Haider mit ÖVP-Chef Wolfgang Schüssel die erste schwarz-blaue Koalition, machte ihn zum Bundeskanzler und zog sich in die scheinbar zweite Reihe nach Kärnten zurück. Diese „Wende“ führte zu wütenden Protesten bei der österreichischen Linken und zu europaweiter Ablehnung, die in den „EU-Sanktionen“ gipfelten. Schon bald ging Haider auf Distanz zur eigenen Regierungsmannschaft und sprengte schließlich die Koalition. Neuwahlen stärkten die ÖVP und halbierten die Freiheitlichen, die dennoch wieder mit der ÖVP bis 2006 regierten. In Kärnten genoss Jörg Haider als Landeshauptmann ungebrochene Popularität, die er sich auch durch das „System Haider“ erkaufte.
Die Dokumentation folgt Haiders Spuren bis zu seinem tödlichen Unfall. Eine Analyse seines Aufstiegs, seiner politischen Weichenstellungen und seiner oft selbstzerstörerischen Aktionen. Freunde, Gegner, Wegbegleiter aus allen Parteien - von u.a. Franz Vranitzky, Andreas Khol und Karl-Heinz Grasser - versuchen das Phänomen Haider, seine Politik, sein Wirken, seine Stärken, sein Versagen zwischen Mythos und Realität zu beleuchten. Fünf Jahre nach seinem Tod zeichnen Peter Liska und Gerhard Jelinek mit umfangreichem Archivmaterial die Geschichte eines Grenzgängers, eines Mannes, der Österreich spaltete und der - wie kein zweiter - drei Jahrzehnte Politik beherrschte, ohne freilich wirklich Bleibendes zu hinterlassen.
Jörg Haider - 10 Jahre Tod eines Grenzgängers
Datum: 2018.10.11 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Dokumentation ; Marxismus und Kommunismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Vor zehn Jahren in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober verunglückte der wahrscheinlich umstrittenste Politiker der Zweiten Republik: Jörg Haider. Sein nächtlicher Tod bewegte damals Österreich.

"Tag, an dem die Sonne in Kärnten vom Himmel fiel"
Auch seine - zahlreichen - politischen Gegner waren über die Art und die Umstände des von ihm selbstverschuldeten Autounfalls erschüttert. Bis heute geistern krude Verschwörungstheorien durchs Internet. Bis heute sind einige Begleitumstände der Todesnacht nicht restlos aufgeklärt. Was bleibt zehn Jahre nach dem „Tag, an dem die Sonne in Kärnten vom Himmel fiel" vom geborenen Oberösterreicher, der in vier Jahrzehnten politischer Tätigkeit das politische System des Landes durchgerüttelt, aufgeregt und möglicherweise verändert hat?

Ein Aufbauer, ein Zerstörer - kein Bewahrer
Er formte die traditionell deutschnational-liberale Honoratiorenpartei FPÖ zu einer populistischen Bewegung um, die bei der Nationalratswahl im Spätherbst 1999 erstmals die Volkspartei knapp überholte und zweitstärkste Kraft im Lande wurde. Er führte diese FPÖ, gegen den Widerstand der meisten Parteifunktionäre, in eine Koalition mit der ÖVP von Wolfgang Schüssel und verzichtete gleichzeitig auf jede Funktion in der Bundesregierung. Nach nur zwei Jahren sprengte er die von ihm mitkonstruierte Koalition und verlor zwei Drittel der Stimmen - ein Aufbauer, ein Zerstörer - kein Bewahrer.

Vor fünf Jahren zogen Gerhard Jelinek und Peter Liska die Lebensbilanz eines Mannes, der wenige kalt ließ, viele begeisterte und viele empörte. In der neu gestalteten Dokumentation von Gerhard Jelinek wird die Karriere dieses politischen Grenzgängers nun aus historischer Distanz betrachtet. Dabei verschieben sich Schwergewichte und Blickwinkel. Wäre ohne Haider von damals eine Koalition mit Straches FPÖ von heute möglich geworden?
Kaiser Franz Joseph und der 1. Weltkrieg
Das Ende der Monarchie
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung]
Datum: 2008.11.14 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Erster Weltkrieg ; Erste Republik ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-05676
Inhalt: [Senderinformation] Die politische und militärische Erbschaft von Kaiser Franz Joseph verband Österreich und Deutschland bis zum bitteren Ende. Die Folgen des Ersten Weltkrieges mitsamt Friedensverträgen lasteten als schwere Hypotheken auf den ohnehin brüchigen Fundamenten der Ersten Republik. - Die zweite Folge der zweiteiligen Dokumentation thematisiert die militärische und politische Situation Österreichs nach 1916.
Kaiser Franz Joseph
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2016.11.18 [Sendedatum] 2016 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Österreichisch-Ungarische Monarchie ; Portrait ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: 68 Regierungsjahre machten Kaiser Franz Joseph zum Rekordhalter in der langen Herrschergeschichte der
Habsburger. 1848, in Zeiten der Revolution, bestieg er den Thron des multinationalen Riesenreiches.

In der folgenden Epoche rasanter politischer und gesellschaftlicher Veränderung verstand er sich nicht als großer Impulsgeber und Reformer, sondern eher als oberster Verwaltungsbeamter des Vielvölkerstaates.

Mental zutiefst in der Ideenwelt des Absolutismus verankert, definierte er seine Rolle als Hüter vererbter Rechte. Sein Name ist untrennbar mit verlorenen Kriegen und dem Untergang der Monarchie verbunden.

Andreas Novak portraitiert einen Herrscher, dem politisch auch deshalb nichts erspart blieb, weil er viele Krisen des Vielvölkerstaates selbst verursachte.
Kampf um Kärnten – Von der Volksabstimmung zum Ortstafelkonflikt
Mitwirkende: Liska, Peter [Gestaltung] , Faerber, Peter [Sprecher/in]
Datum: 2012.04.14 [Sendedatum] 2010 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Minderheiten ; Direkte Demokratie ; Volksgruppe Slowen/innen ; Krieg ; Widerstand ; Menschenrechte ; Sprache ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Von der Volksabstimmung zum Ortstafelkonflikt. Der Rest war Österreich. Als 1918 die Donaumonarchie zerfiel, wurde die europäische Landkarte neu gezeichnet. Neue Staaten entstanden, Gebietsansprüche wurden gestellt. Einer der Brennpunkte war Kärnten. Der SHS-Staat, das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beanspruchte jene Gebiete, die überwiegend von Slowenen bewohnt wurden. Im November 1918 rückten Einheiten des SHS-Staates in Südostkärnten ein. Der Kärntner Abwehrkampf begann, bewaffneter Widerstand wurde geleistet. Schließlich fand am 10. Oktober 1920 im Grenzgebiet Südkärntens eine Volksabstimmung statt, in der sich fast 60 Prozent für den Verbleib bei Österreich aussprachen. Auch viele Slowenen stimmten dafür. Heute ist der 10. Oktober Kärntner Landesfeiertag. Viele Ereignisse und politische Entwicklungen, die außerhalb Kärntens immer wieder für Verwunderung sorgen, haben ihre Wurzeln in den Jahren 1918-1920.|Die Menschen & Mächte-Dokumentation analysiert nicht nur die historischen Ereignisse rund um die Volksabstimmung 1920, sondern schlägt einen Bogen in die Gegenwart. Partisanenkampf im 2. Weltkrieg, Vertreibung der slowenischsprachigen Bevölkerung, Ortstafelsturm in den 70er Jahren, immer wieder tauchten die alten Feindbilder auf. Anhand der historischen Entwicklung und persönlicher Lebensgeschichten soll nachvollziehbar gemacht werden, wie aus dem Freiheitskampf von einst ein verkrampftes Miteinander geworden ist.
Kinderjahre in der Monarchie
Mitwirkende: Gokl, Robert [Gestaltung]
Datum: 2007.05.17 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Geschichtswissenschaft ; Österreichisch-Ungarische Monarchie ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-03616
Inhalt: [Senderinformation] Schwarz-weiß-grau sind die meisten Bilder der vorletzten Jahrhundertwende. Doch wenn die Menschen zu erzählen beginnen und seltene Farbfotografien diese Erinnerungen zum Leben erwecken, dann entsteht ein beeindruckend buntes Bild vom Alltag in der Monarchie
Die Kinderretterin und der Massenmörder
Mitwirkende: Dobric, Zoran [Gestaltung]
Datum: 2021.01.13 [Sendedatum] 2021 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Konzentrationslager ; Faschismus und Nationalsozialismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] In Österreich ist sie kaum bekannt, ihre mutigen Rettungsaktionen während des 2.Weltkrieges weitgehend vergessen: Diana Budisavljević, vor 130 Jahren am 15. Jänner 1891 in Innsbruck als Diana Obexer geboren. Sie erlebt den Angriff der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien, der sich im April 2021 zum achtzigsten Mal jährt, in Zagreb.

Ein Vernichtungskrieg
Einmarsch und Bombardierung folgen Massenmorde und Deportationen von Serben, Juden und kroatischen Gegnern des Ustascha-Regimes. In Kroatien kollaboriert das faschistische Ustascha-Regime unter Ante Pavelic mit den deutschen Besatzern. Mehrere Terrorlager werden errichtet, darunter das KZ Jasenovac. Zu dieser Zeit lebt Diana Budisavljević mit ihrem Ehemann und den gemeinsamen Kindern in Zagreb. Sie ist mit einem aus Kroatien stammenden serbischen Arzt verheiratet, den sie 1917 in Innsbruck kennengelernt hatte.

Mindestens 7500 serbische Kinder werden aus den Ustascha-KZs gerettet
Diana Budisavljević hört, dass in den Lagern viele Kinder an Unterernährung, Diarrhoe und Typhus sterben. Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen mit den Ustascha-Behörden, aber auch einzelnen deutschen Offizieren, darf sie serbische Kinder aus den Todesmühlen herausholen und sie an kroatische Familien übergeben, die sie adoptieren und zu Katholiken machen. Das ist die Bedingung des Ustascha-Regimes unter Ante Pavelic. Der mutigen Frau sollte es mit Hilfe von Wehrmachtsoffizieren wie Gustav von Kocian und anderen engagierten Helfern gelingen, mindestens 7500 serbische Kinder aus den Ustascha-KZs zu holen und damit vor dem sicheren Tod zu bewahren.

Doku-Gestalter Zoran Dobric fand noch ehemals gerettete Kinder, heute beeindruckende Zeitzeugen, die ihm über ihre Erlebnisse berichteten.

Diana rettet Leben, ein anderer Österreicher vernichtet Leben.

Von April bis Mai 1941 wütet der steirische Wehrmachtsoffizier Franz Böhme im besetzten Jugoslawien. Nach seinem Einsatz in Polen und Frankreich, wofür er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde, schickte ihn Hitler persönlich in das unterworfene Jugoslawien. Dort soll er den bewaffneten Widerstand der jugoslawischen Freiheitskämpfer unter Führung von Jozip Broz Tito niederschlagen. Böhme befiehlt blutigen, maßlosen Revanchismus für im Kampf mit den Partisanen getötete Wehrmachtssoldaten. Bis zu 30 000 Serben, Juden, Roma werden ermordet, überwiegend Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder.

Während Böhme, 1947 in einem der Nürnberger Folgeprozesse angeklagt, vor der Verhandlung Selbstmord beging, wurde Diana Budisavljević nach dem 2.Weltkrieg weitgehend vergessen. Sie kehrte mit ihrem Ehemann 1972 nach Innsbruck zurück. Erst lange nach ihrem Tod, sie starb 1978 in Innsbruck, werden ihre mutigen Rettungsaktionen bekannt.

ORF-Dokumentarist Zoran Dobric, mit strengen Corona-Einreise und Ausreisebestimmungen in Serbien, Kroatien, Bosnien und Österreich konfrontiert, hat diese beeindruckende Dokumentation unter schwierigsten Bedingungen gedreht. Zudem fand er bisher unbekannte Dokumente und Fotos. Seine Recherchen machen auch die Motive und Beweggründe des Handelns von Frau Budisavljevic`deutlich. Dobric: „Diana war eine enorm mutige Frau, deren Zivilcourage gerade auch heute Vorbild ist.“
Kriegskinder
Mitwirkende: Hübner, Martin , Trost, Gabriele , Rehberg, Jürgen
Datum: 2009.10.01 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06649
Inhalt: Sie waren zu jung für das, was sie sehen mussten, sie waren zu jung für das, was sie taten und sie waren zu jung für das, was sie erleiden mussten: die Kriegskinder.
Krisen, Morde, Bürgerkriege
Mitwirkende: Jagschitz, Gerhard [Interviewte/r] , Ehrmann-Hämmerle, Christa [Interviewte/r] , Holzer, Anton [Interviewte/r] , Leidinger, Hannes [Interviewte/r] , Brainin, Elisabeth [Interviewte/r] , Überegger, Oswald [Interviewte/r] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Stickler, Wolfgang [Redaktion] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2014.06.25 [Sendedatum] 2014 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Politik Österreich ; Politik ; Krieg ; Krisen und Konflikte ; Erste Republik ; Dokumentation ; Geschichtswissenschaft ; Republikanischer Schutzbund ; Heimwehr ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Die Folgen des Ersten Weltkrieges mitsamt Friedensverträgen und Reparationszahlungen lasten als schwere Hypotheken auf den ohnehin brüchigen Fundamenten der Ersten Republik. Viele Kriegsheimkehrer finden sich im neuen Staat nicht mehr zurecht und lehnen dessen demokratisch-parlamentarische Strukturen ab. Die Parallelität von Politik-, Finanz-, Wirtschafts-, und Identitätskrise fördert Monarchie oder Anschluss-Sehnsüchte. Wie gehen Nachkriegsgesellschaft und Parteien mit der Gedenkkultur um, wie mit der Aufarbeitung des 1. Weltkrieges und der Kriegsverbrechen ehemaliger k. & k.-Truppen? Das sind die Themen dieser Dokumentation, die den Zeitraum von 1918 bis 1938 primär aus der Perspektive der Nachwirkungen des 1 .Weltkrieges betrachtet. Eine Dokumentation von Wolfgang Stickler und Andreas Novak
Ein Leben hinter der Mauer – 20 Jahre Mauerfall
Mitwirkende: Köhler, Henry
Datum: 2009.10.15 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06671
Inhalt: Vor 20 Jahren im November 1989 begann der Untergang der „Deutschen Demokratischen Republik“. Die untergegangene DDR: nicht zuletzt durch den Kino-Erfolg „Good Bye, Lenin!“ erlebte sie eine mediale Auferstehung - weltweit.
Lebensborn - Die vergessenen Opfer
Mitwirkende: Altenburger, Robert [Gestaltung] , Novak, Andreas [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Lang, Angelika [Sprecher/in]
Datum: 2019.11.07 [Sendedatum] 2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Kinder und Jugend ; Zweiter Weltkrieg ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: „Lebensborn“ - die Quelle des Lebens. So nannten die braunen Menschenschlächter jenen Verein mitsamt angeschlossenen Heimen in denen für „arischen Nachwuchs“ gesorgt werden sollte. Von einer karitativen Einrichtung, wie propagiert, jedoch weit entfernt. Tarnen und Täuschen. Eine SS-Konstruktion. Ideologisch in Arier-Kult und Herrenrassenwahn gehüllt. Erfunden von SS-Chef Heinrich Himmler, der seine schwarz uniformierte Mordbrigade als heiligen Orden der Rassenreinheit verstand.

Im Hitlerstaat galt Abtreibungsverbot. Daher dienten die Lebensbornheime im vermeintlich sittenstrengen Land als Geburtsinstitute für „geile Puritaner“. Für die Folgen von Seitensprüngen verheirateter SS-Angehöriger und NS-Funktionäre. Ledige Mütter mit „Ariernachweis“ durften dort diskret und kostenlos entbinden um die Geburtenrate „arischer Frauen“ zu erhöhen. War das Kind unerwünscht, „Ballast für die Zukunft“ von Mutter oder Vater konnte es umgehend zur Adoption frei gegeben oder an „rassenreine“ Pflegeeltern vermittelt werden.

Welche psychologischen Spätfolgen das für diese Kinder bis weit in das Erwachsenenleben hatte, darüber berichtet die TV-Koproduktion von ORF und bayrischem Fernsehen. Etwa für die Wienerin Hilde Strecha, Jahrgang 1943. Sie kam im „Lebensborn“-Heim Wienerwald als uneheliches Kind zur Welt. Ihre Mutter war Aufseherin im Frauen-KZ Ravensbrück. Das wusste Frau Strecha, die bei ihrer Tante aufwuchs Jahrzehnte lang nicht. Fragen nach ihren Eltern blieben unbeantwortet. Letztlich begann sie zu recherchieren und erfuhr die Wahrheit über ihre Herkunft und die Tätigkeit ihrer Mutter: „Für mich ist eine Welt zusammengebrochen“.

Auf der Suche nach den Wurzeln
Auch die heute in München lebende Gisela Heidenreich (Jahrgang 1943) war fast ihr ganzes Leben lang auf der Suche nach ihren Wurzeln. Das aus einem Verhältnis mit einem verheirateten SS-Offizier stammende Mädchen wird vor der Verwandtschaft als „norwegisches Waisenkind“ ausgegeben. Gisela wächst bei der Familie ihrer Tante auf.

Die Doku berichtet auch über die noch fataleren Identitätskrisen, die geraubten Kindern widerfahren sind
Denn mit Beginn des 2.Weltkrieges befahl SS-Chef Himmler das Lebensbornkonzept, konzentrischen Kreisen gleich, auf die unterworfenen europäischen Länder auszuweiten. Etwa auf Polen. Da wurden blond und blauäugige Mädchen und Buben, die den abstrusen ideologischen Schönheitsidealen entsprachen, in Heimen und Waisenhäusern gesucht, oft auch einfach geraubt oder den Eltern weggenommen. Danach in „Lebensborn“-Heime verfrachtet und dort „eingedeutscht“. Mit etwa 20 000 polnischen Kindern wurde derart verfahren. Etwa mit Barbara Paciorkiewicz, 1938 geboren. Sie sollte als Vierjährige, im Jahr 1942 eines der Opfer dieser „Eindeutschung“ werden: „Wir Kinder durften nur noch Deutsch sprechen. Haben wir polnisch geredet wurden wir geschlagen“ erzählt sie in der von Robert Altenburger und Andreas Novak gestalteten Dokumentation.

Der „Eindeutschung“ ging eine Rassenuntersuchung voran
... eine Selektion, bestehend aus 21 zu erforschenden Kategorien: wie etwa Nasenbreite, Zähne, Haarfarbe, Augenfarbe, Größe, oder die Form der Lippen. Die Doku zeigt einen solchen Test. Kinder, die den Rassenkriterien nicht entsprachen landeten nicht selten in Todesanstalten wie dem Wiener Spiegelgrund.

Die Dokumente der Kinder wurden von den Nationalsozialisten oft gefälscht oder vernichtet
Geburtsurkunden, Staatsbürgerschaftsnachweise oder andere Dokumente der Kinder aus den „Lebensborn“-Heimen wurden von den Nationalsozialisten oft gefälscht oder vor dem Ende der NS-Herrschaft vernichtet. Das erschwerte oder verunmöglichte meist die spätere Suche nach der wahren Herkunft. Jene geraubten Kinder die nach Kriegsende, aus den Heimen oder der Obhut von Pflegeeltern in ihre mittlerweile fremd gewordene Heimat zurückgebracht wurden hatten ihre Muttersprache inzwischen verlernt. Hatten sie das Glück, - ebenfalls über das Rote Kreuz-, einen oder beide Elternteile zu finden oder suchten Vater oder Mutter gar erfolgreich nach ihnen, glich das einer Art „emotionalen Stunde Null“, war doch die Erinnerung an die leiblichen Eltern inzwischen verloren gegangen.

„Wer bin ich eigentlich und woher komme ich?“

In dieser Dokumentation von Robert Altenburger und Andreas Novak kommen ehemalige Lebensborn-Kinder aus verschiedenen Ländern zu Wort. Die Schicksale dieser Menschen verdeutlichen die Konsequenzen der rassistischen Selektions-Maschinerie „Lebensborn“ die weit über die NS-Diktatur hinausreicht und in der immer gleichen Frage mündete : „Wer bin ich eigentlich und woher komme ich?“
Leopold Figl: Wiederaufbau, Reblaus und Staatsvertrag
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung] , Matzek, Tom [Gestaltung]
Datum: 2020.05.14 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: 2020 jährt sich der Todestag von Leopold Figl zum 55. Mal. Das zehnjährige Jubiläum zur Unterzeichnung des Staatsvertrages hat er nicht mehr erlebt. Eine Woche davor, am 9. Mai 1965, verstarb Figl, der erste Bundeskanzler der 2. Republik. Neben Bruno Kreisky ist wahrscheinlich kein österreichischer Politiker in der öffentlichen Erinnerung so verankert.

Andreas Novak und Tom Matzek porträtieren den in der Nachkriegszeit wohl populärsten "Homo Austriacus". Einen Kanzler, Außenminister und späteren Landeshauptmann von Niederösterreich, der nach 1945 wesentlich zur Entwicklung des Österreichbewusstseins und der nationalen Identität beigetragen hat. Mit seiner Weihnachtsansprache 1945 und seinem berühmten Satz am Balkon des Schloss Belvederes nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages "Österreich ist frei" sicherte er sich den verdienten und bleibenden Platz in den österreichischen Geschichtsbüchern.
Die Macht der Bilder (1)
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Adametz, Kurt [Komponist/in]
Datum: 2020.07.24 [Sendedatum] 2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: In seinen Anfängen ab 1955 war das Fernsehen etwas Magisches, Neues und Unverbrauchtes. Seine Popularität stieg enorm schnell, dafür sorgten die ersten TV-Stars wie etwa Heinz Conrads.

Immer neue Sendungen und Programme werden zu Spiegelbildern gesellschaftlicher Entwicklungen und zu Indikatoren für die Veränderung von Wertesystemen.

Im ersten Teil der Doku wird der Weg des Fernsehens vom Minderheitenprogramm zum Massenmedium nachgezeichnet, die Geschichte eines immer facettenreicheren und
stetig erweiterten Blickes auf Menschen, Welt, Kulturen, Alltag und Gesellschaft.
Die Macht der Bilder (2)
Mitwirkende: Euba, Matthias [Sprecher/in] , Adametz, Kurt [Komponist/in] , Stohl, Edith [Gestaltung] , Gokl, Robert [Gestaltung] , Novak, Andreas [Gestaltung]
Datum: 2020.07.30 [Sendedatum] 2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] '65 Jahre Fernsehen' 2. und letzter Teil: Menschen & Mächte

Ab Mitte der 1980er Jahre ist die Fernsehgeschichte von der zunehmenden Erosion und schließlich vom Fall des ORF-Monopols gekennzeichnet.

Das Einstrahlen deutscher Sender reduziert sich nicht mehr auf die Grenzgebiete. Kabel- und Satellitenangebote sind Vorboten globalisierter Programmlawinen.

Betrachteten die Zeitungen Mitte der 1950er Jahre das Fernsehen als mögliche Existenzbedrohung bezüglich des schnelleren Transportes von Nachrichten, ist heute das Internet zur großen Konkurrenz des Fernsehens geworden. Wie sieht die Zukunft des
Mediums aus? Ein Film von Andreas Novak, Robert Gokl und Edith Stohl
Menschen und Mächte - Ein Bauer fürs Land - 90 Jahre Andreas Maurer
Datum:
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-13657_01
Inhalt: Andreas Maurer war Bauer, Jagdhornbläser und Politiker. Zu seiner Zeit war der Niederösterreicher längst dienender Landeshauptmann der Republik. Seine politische Erfahrung und sein politischer Stil wurzeln im traditionellen Politikverständnis der Nachkriegszeit. Andreas Maurer ist mit seinen 90 Lebensjahren ein Zeitzeuge der Republik. Während seiner Regierungszeit erfuhr das größte Bundesland Österreichs beachtliche Veränderungen. Die Dokumentation zeichnet die wichtigsten politischen Stationen Andreas Maurers nach, darunter die Bewältigung des Müllner-Skandals gleich zu Beginn seiner Amtszeit, die nicht minder heikle Gemeindestrukturreform oder auch Maurers gespaltene Rolle rund um das geplante Kernkraftwerk Zwentendorf. Journalistische Zeitzeugen, politische Wegbegleiter und natürlich Andreas Maurer selbst blicken zurück auf die Jahre zwischen 1966 und 1981, darüberhinaus werden die privaten und weltanschaulichen Wurzeln beleuchtet, die aus dem Bauern, der in seiner Heimatgemeinde Trautmannsdorf an der Leitha zeitlebens wohnhaft blieb, den über weite Strecken unbestrittenen ‚Landesvater' haben werden lassen.
Messners Alpen - Vom Eiger zum Matterhorn
3. Teil
Datum: 2009.06.28 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06294
Inhalt: Den dritten Teil der Reise beginnt Reinhold Messner an einem Bergmythos, dem Eiger. Reinhold Messner seilt sich mit dem Permafrostforscher Stephan Gruber an der Nordwand ab – hier geht es um die Stabilität der Felswände in Zeiten des Klimawandels.
Messners Alpen - Von Monaco zum Mont Blanc
1. Teil
Datum: 2009.07.23 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06378
Messners Alpen - Von Wien nach Südtiol
2. Teil
Datum: 2009.06.21 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06280
Inhalt: Von Wien aus reist Reinhold Messner in seine Heimat Südtirol - zuerst durch die kalten Ostalpen. Hier lebt man von der Industrie und vom Eisenerz - und vielleicht bald vom Wasser, das die Bergwälder als kostbare Ressource speichern. Wie man die Natur in Mischkulturen für sich arbeiten lässt, demonstriert temperamentvoll der "Agrar-Rebell" Sepp Holzer. Auf seinem Berghof baut er ohne Kunstdünger und fast ohne Maschinen alles an, was man in Kälte und Höhe zuletzt erwartet hätte - von Marillen bis Zitronen. Mit Kreativität und Erfindungsreichtum haben die österreichischen Alpenbewohner auch aus dem Skifahren eine Erfolgsgeschichte gemacht - und ein Massengeschäft. Im idyllischen Ötztal trifft Messner zwei Extreme der aktiven Heimatliebe: den Tourismusmanager Jakob Falk und den Heimatforscher Hans Haid. Die Belastungen des Verkehrs durch Tourismus und Transit sind gerade am Brenner Dauerthema.
Mütter, Töchter, Trümmerfrauen
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung] , Rossouw, Susanne [Sprecher/in] , Lang, Angelika [Sprecher/in]
Datum: 2012.03.11 [Sendedatum] 2003 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Zweite Republik ; Zweiter Weltkrieg ; Frauen ; Dokumentation ; Alltag ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Man kennt die Architekten der 2. Republik, die Männer der Stunde Null im Jahr 1945. Der wichtige Anteil der Frauen am Wiederaufbau ist aus der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend ausgeblendet. Andreas Novak versucht in seiner TV-Dokumentation, den vergessenen Alltag der Trümmerfrauen und ihren täglichen Überlebenskampf in Erinnerung zu rufen. Zeitzeuginnen erzählen über einen Nachkriegsalltag, der in der heutigen Konsumgesellschaft kaum mehr vorstellbar erscheint. Frauen berichten über ihre vielfältigen, gleichzeitigen Tätigkeiten als Mütter, Hausfrauen, Arbeitsuchende, Tauschhändlerinnen am Schwarzmarkt und als Spezialistinnen für Hamsterfahrten. Eine Dokumentation von Andreas Novak
Nationale Träume – Ungarns Abschied von Europa
Mitwirkende: Morgenthaler, Andrea [Gestaltung] , Lendvai, Paul [Gestaltung] , Orbán, Viktor [Interviewte/r] , Ungváry, Rudolf [Interviewte/r] , Schiff, András [Interviewte/r] , Gyurcsány, Ferenc [Interviewte/r] , Bauer, Tamás [Interviewte/r] , Dopeman [Interviewte/r]
Datum: 2012.09.26 [Sendedatum] 2012 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik ; Rechtsextremismus ; Nationalismus ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Wie und warum wurde in Ungarn – einst Schrittmacher demokratischer Reformen in Osteuropa – ein nationalpopulistisches, rechtskonservatives Regime mit offensichtlicher Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung etabliert? Die preisgekrönte deutsche TV-Dokumentaristin Andrea Morgenthaler und der aus Ungarn stammende vielfach ausgezeichnete Osteuropaexperte Paul Lendvai zeigen im Spiegel der Begegnungen mit Schlüsselfiguren aus Politik, Kultur, Kunst und Wissenschaft die Ursachen und Folgen des Politikwechsels.
neues spezial: World Wide Webwunder
20 Jahre www, 40 Jahre Internet , Unvollständig!
Datum: 2009.07.26 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06378
neues: Thema: Digitale Archive im Netz
Datum: 2009.11.08 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06744
Österreich darf nicht sitzenbleiben. Lehrer in der Krise?
Mitwirkende: Grusch, Thomas [Gestaltung] , Tschannett, Matthias [Gestaltung] , Krimbacher, Elisabeth [Drehbuch] , Tschannett, Matthias [Drehbuch] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2014.03.19 [Sendedatum] 2014 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Bildung ; Bildung und Schulwesen ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: "Wer gar nichts kann, wird Lehrer" – nicht erst seit dem "PISA-Schock" und den unzähligen Verhandlungen rund um das neue Lehrerdienstrecht leiden die einstigen Respektspersonen hierzulande unter einem schlechten Image. Menschen & Mächte analysiert, warum der Beruf des Lehrers in wenigen Jahrzehnten so viel an Anerkennung verloren hat. Wer hat Schuld: die Politik? Unfähige Eltern, die die Kinderbetreuung vernachlässigen? Eine Gesellschaft, in der Sozialberufe keinen Wert haben? Die Lehrer selbst? Was müsste in Österreich passieren, dass diesem "wichtigsten aller Berufe" wieder mehr Respekt entgegengebracht wird? Wie werden wir in Zukunft lernen und lehren und wie können Eltern/Lehrer/Schüler zusammen zeitgemäße Reformen anstoßen?|Eine Dokumentation von Thomas Grusch und Matthias Tschannett
Operation Walküre
Mitwirkende: Isbouts, Jean-Pierre
Datum: 2009.01.22 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Zweiter Weltkrieg ; Terror ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-05811
Inhalt: [Senderinformation] "Walküre", eine Verschwörung von Offizieren zur Ermordung Adolf Hitlers, scheiterte. "Menschen & Mächte" zeigt eine detailgenaue Rekonstruktion der dramatischen Geschehnisse um den 20.Juli 1944. Historiker, Biografen und Verwandte der damaligen Attentäter lassen die Geschichte lebhaft wieder auferstehen und geben spannende Einblicke in den Plan, der Hitler stürzen und die Gewaltherrschaft der Deutschen hätten beenden sollen.
Papst Benedikt XVI. - Mein Vatikan
Mitwirkende: Schilhan, Günter [Gestaltung] , Benedikt XVI., Papst [Gefeierte Person]
Datum: 2007.09.06 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; römisch - katholische Kirche ; TV-Mitschnitt ; Vatikanstadt
Typ: video
Signatur: 12-03935
Inhalt: [Senderinformation] Joseph Ratzinger erklärt die Strukturen des Vatikans, präsentiert seine Liebelingsplätze und führt in das Archiv der ehemalilgen Heiligen Römischen Inquisition.
Der Patronenkönig - Das unheimliche Leben des Fritz Mandl
Mitwirkende: Ransmayr, Georg [Gestaltung] , Mandl, Fritz [Gefeierte Person]
Datum: 2024.04.24 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Portrait ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Wenige Menschen haben ein derart filmreifes Leben geführt wie Fritz Mandl aus Österreich. Der Direktor der Hirtenberger Munitionsfabrik geht – gleichsam als europäischer „Patronenkönig“ der 1930er Jahre – für die Geschäfte seines Konzerns über Leichen. Als Ehemann der späteren Hollywood-Diva Hedy Lamarr kommt er aber an seine Grenzen.

„Menschen & Mächte“ bringt mit Georg Ransmayrs Film „Der Patronenkönig – Das unheimliche Leben des Fritz Mandl“ die erste TV-Doku über den skrupellos-charmanten Tycoon, vor dem Lamarr flüchten musste, um ein Weltstar werden zu können.

Wien 1935: Fritz Mandl ist damals ein Mann, der „in jeder Hauptstadt der Welt bekannt und gefürchtet“ war. So steht es in der Autobiografie der berühmten Hollywood-Schauspielerin Hedy Lamarr. Sie war Mandls zweite Ehefrau und hat die dunkle Aura ihres Ex-Gatten nach der Scheidung kräftig aufgebauscht.

Im Kern lag die Filmdiva aber richtig. Der europäische „Patronenkönig“ der 1930er Jahre kannte bei den Geschäften des Munitionskonzerns Hirtenberger keine Skrupel. Fritz Mandl bewundert den italienischen Diktator Mussolini und unterstützt den österreichischen Heimwehr-Faschismus, der 1933 in die Dollfuß-Diktatur führt. Mitunter verblüfft Mandl jedoch Freund und Feind. Indem er 1936 im Spanischen Bürgerkrieg die republikanischen Gegner der Franco-Faschisten beliefert. Mandl war – wie Historiker belegen – ein gerissener Opportunist und Grenzgänger, der im Dunstkreis von Polit-Abenteurern und der High Society viele in seinen Bann ziehen konnte.

Hedy Kiesler-Mandl wird ihrem Mann aber die größte Schmach seines Lebens zufügen. Fritz Mandl hatte ihr nach ihrer Rolle im Erotikfilm „Ekstase“, der damals wegen seiner Nacktszenen für einen Skandal sorgte, die Schauspielerei verboten. Deswegen brennt Kiesler nach Hollywood durch, wo sie unter dem Künstlernamen Hedy Lamarr zur „Marilyn Monroe der Weltkriegsjahre“ wird.

1938 muss Mandl wegen seiner jüdischen Wurzeln und seiner Rolle als Heimwehr-Geldgeber vor den Nationalsozialisten fliehen. Mandl ist abgebrüht genug, um den Nazis bei der „Arisierung“ seines Konzerns eine bescheidene Entschädigung abzutrotzen. Was außer ihm bei Enteignungen durch das NS-Regime praktisch niemand geschafft hat. In Südamerika baut Mandl ein neues Firmenimperium auf. Doch er landet nach einer Geheimdienstverschwörung zu Unrecht als NS-Spion im Gefängnis. Trotzdem muss der Austro-Argentinier hart kämpfen, bis er sein von den Nazis geraubtes Vermögen 1957 zurückerhält. Von neuen schönen Frauen umgeben kommt der Jetset-Manager mit dem Hirtenberger-Konzern wieder ins Geschäft – bis dubiose Munitionsexporte mit der österreichischen Neutralität kollidieren.

„Der Patronenkönig – Das unheimliche Leben des Fritz Mandl“ ist ein Film über einen Grenzgänger, der ein einzigartig schillerndes Leben geführt hat. Mit exklusiven Interviews und Familienfotos, einer bislang unveröffentlichten Tonband-Aufnahme von Fritz Mandl sowie historischen Spielszenen wird die Laufbahn des Munitionsfabrikanten nachgezeichnet. Gedreht wurde die mit Mitteln der Verwertungsgesellschaft Rundfunk (VGR) geförderte ORF-Dokumentation in Österreich und Argentinien. Bis heute ist Buenos Aires der Wohnort von Fritz Mandls ältester Tochter Maria „Puppe“ Mandl. Sie und andere schildern eindrucksvoll und ungeschminkt, dass Mandl zwei Gesichter hatte. Der Familienpatriarch mit insgesamt fünf Ehefrauen konnte liebenswürdig sein und Menschen in seinen Bann ziehen. Er konnte aber auch herrisch agieren und seine Absichten eiskalt umsetzen.

Die Lebenswege von Fritz Mandl und Hedy Lamarr blieben jahrzehntelang auf seltsame Weise verkettet. Mandl sah in Lamarr wohl ewig die Traumfrau, die ihm aber seine Grenzen aufgezeigt hatte. Sie stellte ihn als faschistischen Finsterling hin, von dem sie sich emanzipieren musste, um ein Weltstar werden zu können. Dennoch: Mandl war, wie die Historikerin Ursula Prutsch schreibt, weit mehr als die unheimliche Nebenfigur im Vorleben der Filmdiva. Die erste TV-Doku über Fritz Mandl erzählt von einem Überlebenskünstler, der sich wie kein anderer durch stürmische Zeiten geturnt hat.

Und heute – 100 Jahre nachdem Fritz Mandl im Alter von 24 Jahren der Generaldirektor der Hirtenberger Patronenfabrik wurde? Der einstige Paradekonzern ist schon lange Geschichte. 1981 hat Mandls Witwe das Unternehmen an die damalige Voestalpine verkauft, die mit der neuen Tochterfirma in den Noricum-Skandal schlitterte. Erhalten geblieben ist hingegen Mandls Jagdvilla „Fegenberg“ in Schwarzau im Gebirge in Niederösterreich. Sie befindet sich jedoch nicht mehr im Besitz der Familie Mandl und war Schauplatz für diverse Spielszenen der „Menschen & Mächte“-Produktion.
Das Pflege-Dilemma - Altenbetreuung in der Krise
Mitwirkende: Stuhlpfarrer, Gregor [Gestaltung] , Tatschl, Viktoria [Gestaltung]
Datum: 2023.06.29 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Immer mehr Menschen in Österreich brauchen in der letzten Phase ihres Lebens Betreuung und Pflege – die Lebenserwartung steigt, Großfamilien sind selten geworden, viele Pensionistinnen und Pensionisten leben allein. Gregor Stuhlpfarrer und Viktoria Tatschl analysieren für die neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Das Pflege-Dilemma“, warum es in Österreich, einem der reichsten Länder der Welt, oft schwer ist, seine letzten Lebensjahre gut betreut zu verbringen.

„Silver Ager“, gesund und aktiv, sonnengebräunt von der letzten Reise – so stellen sich viele ihren letzten Lebensabschnitt vor. Dann ein Sturz, ein Schlaganfall, eine hartnäckige Lungenentzündung – mit einem Aufenthalt im Krankenhaus beginnt häufig ein ganz anderer letzter Lebensabschnitt. Aus medizinischer Sicht ist eine Entlassung oft bald wieder möglich; doch viele sind nicht darauf vorbereitet, für einige Zeit oder den Rest des Lebens Unterstützung zu brauchen. Im LKH Innsbruck hilft Krankenpflegerin Margarethe Rüf Patientinnen und Patienten dabei, eine Lösung für die Frage der Pflege zu finden. Es gelingt nicht immer. Oft haben Angehörige keine Ressourcen, Pflegeheimplätze fehlen, nicht zuletzt aufgrund des Personalmangels. Margarethe Rüf: „Manchmal ist es zum Verzweifeln. Wir stecken fest.“ Und die Betroffenen müssen wochen- oder gar monatelang im Krankenhaus bleiben und blockieren so wichtige Ressourcen des Gesundheitssystems.

Pflege und Betreuung zu Hause
Hertha Moser in Kumberg bei Graz hat die Sache selbst in die Hand genommen und für ihren Ehemann Karl Moser zu Hause ein umfassendes Pflege-Netzwerk aufgebaut: mit einer 24-Stunden-Betreuerin, einer mobilen Hauskrankenpflege und der Unterstützung ihrer Hausärztin. „Es geht ihm gut, er hat keine Schmerzen, er sieht ins Grüne. Ich sehe keine Beweggründe, warum man das verändern sollte.“ Zu Hause gepflegt werden – das wollen viele Österreicherinnen und Österreicher. Einen maßgeblichen Anteil an der Pflege in Österreichs Haushalten leisten 24-Stunden-Betreuerinnen. Mehr als 80.000 einschlägige Gewerbescheine sind hierfür angemeldet, der Anteil an österreichischen Pflegern und Pflegerinnen liegt bei unter einem Prozent. Die meisten kommen aus strukturschwachen Regionen Osteuropas, etwa aus Rumänien, Ungarn oder der Slowakei. Pflege ist oft ein Geschäft: Die einen pflegen, weil sie auf das Geld angewiesen sind; die anderen haben das Geld, sich pflegen zu lassen. Auf beiden Seiten wird häufig von schlechten Erfahrungen berichtet. Etwa von Eva (Name geändert), die jahrelang ohne gültige Arbeitspapiere in Österreich in Privathaushalten gepflegt und betreut hat.

Die Bauernfamilie Schneller aus Sankt Barbara im Mürztal ist in der Lage, die Altenbetreuung in der Familie zu regeln. Der 97-jährige Karl Schneller benötigt zwar kaum medizinische Pflege, jedenfalls aber die Unterstützung seiner Tochter Michaela Breitler bei der Bewältigung des täglichen Lebens. „Als ich die Landwirtschaft übernommen habe, war klar, dass ich später auf die Eltern schaue. Wenn man klein ist, schauen die Eltern auf einen, und dann ist es umgekehrt.“ Pflegende Angehörige werden in Österreich immer seltener. Viele sind selbst schon in der Pension, leben weit weg, wollen noch ihr Leben genießen. Und viele Pflegebedürftige wollen gar nicht von ihren eigenen Kindern gepflegt werden, etwa weil sie niemandem zur Last fallen wollen. Dafür gibt es mehr und mehr Pflegeheime. Mehr als 20 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf leben in einem Pflege- oder Altenheim. Allein in der Steiermark sind es über 200 Heime, nur noch wenige sind in öffentlicher Hand.

Wie die Politik reagierte
Die Schwarz-Grüne Regierung reagierte auf die Krise in der Altenpflege zuletzt mit einer Pflegereform. Mit einer Milliarden-Finanzspritze sollen die Löcher gestopft werden. Etwa mit Erleichterungen in der 24-Stunden-Betreuung und bei pflegenden Angehörigen. Hinzu kommt eine Ausbildungsoffensive mit finanziellen Anreizen und Jobgarantien für Auszubildende. Ob sich die angespannte Situation in der Altenpflege so lösen lässt? Expertinnen wie die Gesundheitsökonomin Maria Hofmarcher sowie Ulrike Famira-Mühlberger vom Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO sehen Licht und Schatten in den politischen Initiativen.

Die neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Das Pflege-Dilemma“ zeigt das österreichische System der Altenbetreuung aus der Perspektive der Familien und analysiert die Probleme, mit denen sie zu kämpfen haben.
Reality Check: DEMOKRATIE - Wie Demokratie gelingen kann
Mitwirkende: Unterberger, Klaus [Gestaltung]
Datum: 2020.12.02 [Sendedatum] 2020 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Direkte Demokratie ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Was wäre, wenn Demokratie hierzulande nicht selbstverständlich wäre? Können sich alle auf verbriefte Grundrechte und die Verfassung verlassen? Funktioniert Demokratie automatisch, auch ohne Beteiligung und Mitwirkung? Was bedeutet „digitale Demokratie“? Vor allem aber: Was mutet die Demokratie den Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern zu, wenn sie tatsächlich funktionieren soll?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich am Mittwoch, dem 2. Dezember, um 22.30 Uhr in ORF 2 die „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Reality Check: Demokratie“ von Klaus Unterberger, der sich in Österreich, in der Schweiz, in Irland und in Ungarn auf die Suche nach Menschen macht, die aktiv und engagiert für Demokratie und Selbstbestimmung eintreten.

100 Jahre österreichischen Bundesverfassung
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der österreichischen Bundesverfassung macht Unterberger einen aktuellen Reality Check: Was sind Grundrechte wert, wenn sie nicht eingefordert und überprüfbar umgesetzt werden? Wie steht es mit der aktuellen Verfassung hiesiger Demokratie? Nicht zuletzt haben der Terroranschlag in Wien und die COVID-19-Pandemie neue Herausforderungen für den demokratischen Alltag gebracht. Was ist daraus zu lernen?

Anspruch auf soziale Gerechtigkeit
„Politiker wissen oft nicht, wovon sie reden. Sie haben keine Ahnung, wenn sie von Armut sprechen.“ So reagiert die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, Linda Damianik, auf die Frage, ob Demokratie in Österreich funktioniert. Sie hat das Vertrauen in Regierung und Parteien längst verloren. „Ohne den Anspruch auf soziale Gerechtigkeit ist Demokratie unmöglich“, kommentiert das die Politikwissenschafterin Ulrike Guérot in der „Menschen & Mächte“-Dokumentation, die sich auf Spurensuche nach den aktuellen Krisen, Herausforderungen, aber vor allem nach den Chancen für eine gelingende Demokratie macht.

Braucht es eine „wehrhaftere Demokratie"?
Diese Frage stellt sich nach dem Attentat des IS-Sympathisanten in der Wiener Innenstadt. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass es in Teilen der Migranten-Community junge Musliminnen und Muslime gibt, die die religiösen Werte des Islam über jene der österreichischen Demokratie, des Parlamentarismus und der Verfassung stellen.

Corona erschüttert weltweit den sozialen und gesellschaftlichen Alltag der Menschen
Angst, Verunsicherung, aber auch Empörung und Wut haben innerhalb kurzer Zeit gewohnte Selbstverständlichkeiten außer Kraft gesetzt. Ist Corona tatsächlich eine „Zumutung für die Demokratie“? Zerfallen Gesellschaften im Zuge wachsender Polarisierung? Im November 2020 erlebt das Land den zweiten Lockdown innerhalb eines Jahres. Gefährdet die Pandemie das Vertrauen in die Demokratie, wie diverse Verschwörungstheoretiker und „Staatsverweigerer“ glaubhaft machen wollen, und verdrängt sie andere, ebenso alarmierende Krisen und Konflikte? Was sind demokratische Grundrechte wert, wenn sie nicht eingefordert und wirksam umgesetzt werden?

Was hat Klimaschutz mit Demokratie zu tun?
Droht aufgrund einer sozialen Segmentierung eine Zweidritteldemokratie? Wie verändert das Internet die Demokratie? Antworten darauf versucht Klaus Unterberger in seiner Dokumentation zu finden. „Reality Check: Demokratie“ versteht sich als eine Art Kontrapunkt zu pessimistischen Zukunftsszenarien.

Stärkung der Demokratie
Unterberger porträtiert engagierte Gruppen und Einzelpersonen, die leisen und die lauten Bürgerbewegungen, die sich abseits politischer Parteien für die Stärkung der Demokratie in allen Lebensbereichen engagieren. Ihre Erfolge und Misserfolge. Dabei werden auch die kommenden Gefahren thematisiert, die nach der US-Wahl auf die Vereinigten Staaten zukommen.
Robert Bernardis - Ein vergessener Held
Mitwirkende: Bernardis, Robert , Betz, Martin [Gestaltung] , Wimmer, Helmut [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2018.09.12 [Sendedatum]
Schlagworte: Portrait ; Widerstand ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Im Gedenkjahr 2018 widmet sich „Menschen & Mächte“ einem heute weitgehend vergessenen, wichtigen militärischen Widerstandskämpfer: Robert Bernardis, sein Geburtstag jährte sich heuer zum 110. Mal.

Bernardis spielte eine entscheidende Rolle bei der Planung des Hitler-Attentats in der Wolfsschanze und der Ausführung von „Operation Walküre“ in Berlin. Gemeinsam mit dem Wiener Major und militärischen Widerstandskämpfer Carl Szokoll bereitete er die Aktion „Walküre“ auch in Wien vor, wo der versuchte Staatsstreich zumindest für einige Stunden erfolgreich war.

Für diese „Menschen und Mächte“ - Dokumentation wurden bisher weitgehend unbekannte Akten- Foto- und Filmmaterialen gesichtet.

„Unsere Recherchen führten uns unter anderem in die Ukraine und nach Berlin“, erzählt Autor und Regisseur Martin Betz. „Anhand von Akten, Briefen, den Erinnerungen von Bernardis‘ Chauffeur und Familiendokumenten ergibt sich so ein neuer Blick auf die Biografie eines ungewöhnlichen Widerstandskämpfers.“

Die Lebensgeschichte von Robert Bernardis ist keine lineare oder stringente Widerstandsbiografie.

Schon vor dem „Anschluss“ im März 1938 war er Anhänger und Befürworter des Nationalsozialismus. Erst der Russlandfeldzug wird für den jungen Generalstabsoffizier zu einem persönlichen Wendepunkt angesichts erlebter Gräueltaten. Hitlers menschenverachtende Kriegsführung und Massenexekutionen hinter der Front lassen in ihm den Widerstand gegen das NS-Regime reifen.

Als Bernardis schließlich im Allgemeinen Heeresamt in Berlin auf seinen neuen Vorgesetzten Graf Stauffenberg trifft, nehmen die Umsturzpläne konkrete Formen an.

Diese entscheidenden Begegnungen hält der Film in eindrücklichen Spielszenen fest. Stauffenberg überzeugt Bernardis, dass die einzige Möglichkeit, den Krieg zu beenden, die Beseitigung Hitlers sei. Das jedoch bedeutet Eidbruch und im Falle der Entdeckung den sicheren Tod. Stauffenberg: „Wer wagt, etwas zu unternehmen, muss damit rechnen, dass er in der deutschen Geschichte als Verräter dasteht. Wer es aber unterlässt, ist ein Verräter am eigenen Gewissen“, rechtfertigt Stauffenberg die Tat. Diesem Credo folgt von nun an auch Bernardis.

In eindringlichen Bildern hat Kameramann Helmut Wimmer den versuchten und gescheiterten Umsturz in Szene gesetzt. Durch seine Beteiligung an „Operation Walküre“ hat sich Bernardis so weit exponiert, dass er kurz danach im Schauprozess vor dem Volksgerichtshof von Roland Freisler zum Tode verurteilt und am 8. August 1944 hingerichtet wird. Durch den Strang, das sollte ihn, wie die anderen 88 zum Tode Verurteilten, als „ehrlosen Verbrecher“ brandmarken.

Die Verurteilung zum „tot geschwiegen werden“, zum verordneten Vergessen. Kontinuitäten in der Deutung militärischer Traditionspflege bezüglich Pflichterfüllung und Soldateneid qualifizierten Widerstandskämpfer im Waffenrock nach 1945 als „Vaterlandsverräter“ und „Eidbrecher“. Diese Haltung reichte viele Jahrzehnte in die 2. Republik hinein und kam im Fall Bernardis einer Auslöschung gleich. „Auf den Namen Bernardis hat man so reagiert, dass wir als Kinder eines Verräters angesehen wurden“, sagt die Enkelin von Robert Bernardis. In den Interviews berichten die noch lebenden Familienangehörigen erstmals über die existenziellen Folgen der fortgesetzten Stigmatisierung. Auch die mittlerweile verstorbene Witwe von Robert Bernardis kommt zu Wort. Die Historiker Wolfgang Neugebauer und Peter Steinbach rücken Bernardis‘ Wirken in den zeitgeschichtlichen Kontext. Auf Initiative von General a.D. Hubertus Trauttenberg wurde 1994, also 50 Jahre nach der Hinrichtung, eine Straße in Linz nach Bernardis benannt.

Die Dokumentation widmet sich bezüglich des Attentates auch einer wichtigen Frage in Form eines aufwendigen Experiments:

In Zusammenarbeit mit dem Bundesheer wurde die Lagebaracke in der Wolfsschanze nachgebaut und ein Sprengversuch durchgeführt, der erstmals zeigt, was passiert wäre, wenn Stauffenberg wie geplant die doppelte Menge Sprengstoff zur Explosion gebracht hätte. Wäre Hitler getötet worden? Und welche Folgen hätte ein gelungenes Attentat gehabt?

„Wenn es den Attentätern gelungen wäre, den Krieg zu beenden, dann hätte etwa die Hälfte der Menschen, die im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommen sind, überlebt.“

Erst nach und nach wird die wahre Bedeutung des militärischen Widerstands rund um Stauffenberg und dem einzigen beteiligten Österreicher, Robert Bernardis, deutlich. Dazu der Historiker Peter Steinbach: „Wenn es den Attentätern gelungen wäre, den Krieg zu beenden, dann hätte etwa die Hälfte der Menschen, die im Zweiten Weltkrieg zu Tode gekommen sind, überlebt.“
Ruth Maier - die Anne Frank von Österreich
Mitwirkende: Ebm, Martina [Rezitator/in] , Gokl, Robert [Gestaltung]
Datum: 2022.12.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Völkermord und Holocaust ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Martina Ebm liest in neuer Doku aus Ruth Maiers Tagebüchern

Ihre Tagebücher sind Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes „Memory of the World“. In ihrer Heimat Österreich aber ist sie kaum bekannt: Ruth Maier, 1920 in eine jüdische Familie in Wien geboren, schrieb akribisch Tagebuch – über ihre private Situation, aber auch die politischen Entwicklungen in Österreich vor und nach dem Einmarsch deutscher Truppen. Ebenso über ihre Flucht 1939 nach Norwegen und ihre Zeit als Fremde und Flüchtling. Die Eintragungen enden erst kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz, wo sie am 1. Dezember 1942 vergast wurde. Es sind feinsinnige und analytische Beobachtungen einer außergewöhnlich sensiblen und begabten jungen Frau. Nicht von ungefähr hat Ruth Maier daher heute oft den Beinamen „Anne Frank von Österreich“.

Robert Gokl, Gestalter der „Menschen & Mächte“-Doku „Ruth Maier – die Anne Frank von Österreich“ hat sich in Wien und in Norwegen auf Ruth Maiers Spuren begeben. Begleitet wurden er und sein Kamerateam von der bekannten Schauspielerin Martina Ebm, die aus den Tagebüchern Ruth Maiers liest. Ebm trifft mit hoher darstellerischer Sensibilität jene Stimmungen, die Ruth zu Papier gebracht hat.

Martina Ebm: „Ich kann mich in die jugendliche Ruth Maier gut hineinversetzen, denn auch ich habe in diesem Alter leidenschaftlich gern Tagebuch geschrieben. Den tiefen Schmerz und die Einsamkeit infolge ihrer Flucht nach Norwegen, die die späteren Tagebücher durchziehen, kann ich als Nachgeborene nur erahnen. Ruth hat alles verloren, was ihr in Wien lieb und teuer war, während ich in Sicherheit lebe. Und am Ende verliert Ruth das Kostbarste, ihr Leben. Ihre Abschiedsworte offenbaren, dass sie weiß, was ihr bevorsteht. Dieser Film gibt einer zum Verstummen Gebrachten eine Stimme. Wir dürfen nicht aufhören, uns mit den Verbrechen des NS-Regimes zu beschäftigen, denn sie machen uns deutlich, dass wir dort mutig handeln müssen, wo Unrecht geschieht.“

„Ich seh’ das Tagebuch so, als wäre es mein Freund.“

Diesem Freund teilte Ruth Maier seit ihrem zwölften Lebensjahr alles mit, was sie beschäftigte, privat in ihrer Entwicklung vom Schulmädchen zur erwachsenen Frau, politisch in ihrer kritischen Sicht politischer und sozialer Entwicklungen, beginnend mit dem Bürgerkrieg in Österreich im Februar 1934.

Ruths Vater war Sozialdemokrat und Gewerkschaftsfunktionär, ihre politische Haltung daher von Jugend an links. Die jüdische Herkunft dagegen hatte in der Familie keine Bedeutung, vor allem keine religiöse. Erst der Einmarsch deutscher Truppen im März 1938 und die anschließende Gewalt gegen Jüdinnen und Juden mitsamt Pogrom im November 1938 änderten das: „Gestern war der schrecklichste Tag, den ich je erlebt habe!“, schreibt sie einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag. Es ist der 10. November 1938, der Tag des November-Pogroms. Und: „Ich werde zur bewussten Jüdin. Ich spüre es. Ich kann nicht anders.“

Flucht ins vorerst „fremde Norwegen“

Für einen Platz in einem Kindertransport schon zu alt, hat Ruth Maier das Glück, im Jänner 1939 zu einer Gastfamilie in Norwegen fliehen zu können. Dort will sie Matura machen und danach zu ihrer Familie weiterfahren, die nach England fliehen konnte. Aber einen Monat vor der Matura marschiert die Wehrmacht in Norwegen ein. Ruth vermerkt in ihrem Tagebuch: „Jetzt wieder. Kein Unterschied. Ich bin allein.“

Als jüdischer Flüchtling kann Ruth Maier auch unter deutscher Besatzung zumindest anfangs noch ohne Einschränkungen und selbstbestimmt leben. Einen gewalttätigen und mörderischen Antisemitismus wie in Wien erlebt sie in der norwegischen Bevölkerung nicht.

Mit mehrmaligen freiwilligen Meldungen zum Arbeitsdienst sichert sie ihren Lebensunterhalt. In einem dieser Lager lernt sie Gunvor Hofmo kennen, deren Familie sich dem kommunistischen Widerstand angeschlossen hat. Die beiden jungen Frauen verlieben sich und beginnen eine Beziehung, die bis zur Deportation Ruth Maiers anhält.

Ende November 1942 wird Ruth verhaftet

Im Hafen von Oslo kann Ruth Maier noch eine letzte Nachricht an Gunvor Hofmo vom Deportationsschiff „Donau“ schmuggeln: „Ich glaube, dass es gut so ist, wie es gekommen ist. Warum sollen wir nicht leiden, wenn so viel Leid ist? Sorg Dich nicht um mich. Ich möchte vielleicht nicht mit Dir tauschen.“

Nach Ruth Maiers Ermordung verblieben ihre Tagebücher bei Gunvor Hofmo und mehr als ein halbes Jahrhundert lang in der Öffentlichkeit unbekannt. Hofmo wird nach dem Zweiten Weltkrieg zwar eine bedeutende norwegische Schriftstellerin, doch ihre Versuche, die Tagebücher zu publizieren, scheiterten.

Nach Hofmos Tod 1997 fand sie der norwegische Schriftsteller Jan Erik Vold in ihrem Nachlass und veröffentlichte sie 2007. Bis heute wurden sie weltweit in mehr als zehn Sprachen publiziert. Die Wirkung von Ruth Maiers Schilderung der norwegischen Gesellschaft zwischen Kollaboration mit und Widerstand gegen die NS-Besatzung war so nachhaltig, dass ihre Tagebücher auf norwegische Initiative seit 2014 Teil des Weltdokumentenerbes sind.
Schnee von morgen
Mitwirkende: Liska, Peter [Regie] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2016.12.15 [Sendedatum] 2016 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Klima und Wetter ; Tourismus ; Dokumentation ; Arbeitsbedingungen ; TV-Mitschnitt ; Lech
Typ: video
Inhalt: Jahr für Jahr beginnt im November das Warten. Kommt er oder kommt er nicht, der Schnee? Jedes Jahr werden
mittlerweile Millionen von Euro in die künstliche "Beschneiung" von Pisten investiert.

Der Schnee und der Wintertourismus sind zentrale Wirtschaftsfaktoren Österreichs, an der weißen Pracht
hängen Zehntausende von Arbeitsplätzen, doch wie geht das weiter, wenn er immer weniger wird?
Sondersendung mit Fokus auf die Ereignisse in den Bundesländern
80 Jahre 2. Weltkrieg
Mitwirkende: Leitner, Tarek [Moderation] , Karner, Stefan [Interviewte/r] , Bailer-Galanda, Brigitte [Interviewte/r] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2019.08.31 [Sendedatum] 2019 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Zweiter Weltkrieg ; Rückblick ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Am ersten September 1939 begann der zweite Weltkrieg und damit das größte Massensterben des 20. Jahrhunderts. Diesem weltgeschichtlichen Ereignis widmet der ORF einen Programmschwerpunkt - neben einer Reihe von Dokumentationen auch zwei „Menschen und Mächte“-Spezial, die live gesendet und von Tarek Leitner moderiert werden. , Signation ; Militärische Ausbildung ; Vorarlberg im Krieg ; Der Grenzgänger ; Tirol im Krieg ; Priesterverfolgung ; Salzburg im Krieg ; Salzburger Festspiele in der NS-Zeit ; Gespräch mit Historikern über die Weststrecke ; Kärnten im Krieg ; Der Partisanenkrieg ; Steiermark im Krieg ; Die Geschichte von Josef Schleich ; Oberösterreich im Krieg
Mauthausen Hartheim ; Gespräch mit Hitsorikern über die Südstrecke ; Das KZ Lackenbach im Burgenland ; Burgenland im Krieg ; Niederösterreich im Krieg ; Die Deserteure ; Wien im Krieg ; Der Flakturmbau ; U-Boote im Einsatz ; Der Widerstand ; Gespräch mit Historikern über die Oststrecke ; Die Kindererziehungsanstalt am Wiener ; Spiegelgrund ; Hinweis - Verabschiedung
Sterben für Hitler
Der Zweite Weltkrieg , 2. Teil
Mitwirkende: Gokl, Robert
Datum: 2009.09.03 [Sendedatum]
Typ: video
Signatur: 12-06551
Inhalt: Am 1. September 2009 jährt sich der Beginn des 2. Weltkrieges zum siebzigsten Mal, ein von Adolf Hitler entfesselter Krieg, der mit der Eroberung Polens beginnt und 1945 als größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts enden sollte. Nach dem "Anschluss" und in den folgenden Kriegsjahren werden mehr als 1,2 Millionen Österreicher zur Wehrmacht eingezogen. Rund 250.000 brachte der befohlene Fronteinsatz den Tod. Die meisten starben im Russlandfeldzug und während der Rückzugsgefechte gegen die immer größere Übermacht der Roten Armee. Hitlers stetig in Bewegung gehaltene Gewaltspirale war mit der Kriegserklärung an Amerika zum verordneten Massensterben in einem aussichtslosen Zweifrontenkrieg geworden. Dem Krieg, der die Welt veränderte, widmet der ORF diese fünfteilige Doku-Serie.
Die erste Folge der Dokumentationsserie spannt einen zeitlichen Bogen von der Eroberung Polens ab 1. September 1939 bis zum Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Juni 1941. Die schnellen militärischen Siege über Polen, Norwegen, Holland, Belgien oder Frankreich erweckten den Eindruck, die Wehrmacht wäre ebenso unbesiegbar wie ihr oberster Feldherr. Der Film analysiert Hitlers Kriegsmotive und Kriegsziele, die Hintergründe für die raschen Siege, aber auch die Folgen für die überfallenen Länder.
Still gestanden
Datum: 2022.10.25 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Bundesheer ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Fritz Dittlbachers neue „Menschen & Mächte“-Doku begleitet Bundesheer-Rekruten durch ihren Präsenzdienst

Der Krieg in der Ukraine hat viel verändert: Sicherheitslagen, Gaspreise, Inflationshöhen. Er hat aber auch den Blick aufs Militärische verändert, auch den aufs österreichische Bundesheer. Seit Jahrzehnten ist es auf Sparkurs getrimmt worden. Seit Putins Überfall ist die Notwendigkeit von Landesverteidigung aber allgemein anerkannt. Für die neue „Menschen und Mächte“-Dokumentation „Still gestanden“ haben Gestalter Fritz Dittlbacher und Kameramann Hannes Drapal Rekruten des Bundesheers durch ihren Präsenzdienst begleitet – vom Einrücken im Jänner bis zum Abrüsten im Sommer.

Was hat sie zum Dienst mit der Waffe motiviert, wie waren ihre Erfahrungen bei der Truppe, was nehmen sie aus ihrer Zeit beim Heer mit? Mitten in ihren Wehrdienst fällt der Ausbruch des Ukraine-Kriegs – macht es Angst, wenn man weiß, dass ein paar hundert Kilometer weiter Raketen fliegen, Bomben fallen, Soldaten und Zivilisten sterben?

Fritz Dittlbacher: „Ein halbes Jahr lang haben wir den Einrückungsjahrgang Jänner 22 der Melker Pioniere begleitet, neben den Rekruten auch den dienstführenden Unteroffizier der Kompanie und die stellvertretende Bataillonskommandantin, die für ihre UNO-Einsätze im Jahr 2008 den Titel „Soldier of the year“ verliehen bekommen hat. Wir versuchen dabei auch der Frage nachzugehen, wie diese erfahrenen Militärangehörigen die Lage und die Situation des österreichischen Bundesheeres beurteilen.“

Dass Heer aber mehr ist als Kampf am Schlachtfeld, zeigt ein Blick in andere Bereiche, etwa ins Sportleistungszentrum Hochfilzen. Die „Sportsoldatin“ und aktuelle Biathlon-Weltmeisterin Lisa Hauser spricht darüber, wie es ist, wenn Sportkameraden aus der Ukraine oder Russland plötzlich in den Krieg und an die Front müssen. Die Luftraumüberwachung findet von Zeltweg aus statt, Kampfpilot Patrick Wöss führt in die Cockpits des Eurofighter – sowohl im Jet als auch im Flugsimulator, wo aus Kostengründen deutlich öfter geflogen wird. Und Experten sorgen für den Blick von außen und oben. Wenn etwa der Kurzzeit-Verteidigungsminister im Beamtenkabinett von Kanzlerin Bierlein, Thomas Starlinger, klarstellt, dass es in Österreich momentan keinerlei Fähigkeit zur Drohnenabwehr gibt. Oder wenn Hubertus Trauttenberg, der ehemalige Adjutant von Bundespräsident Klestil, mit seiner Meinung über einen NATO-Beitritt nicht hinter dem Berg hält.

Philosoph und Essayist Franz Schuh, dessen Einrücken zur Reserveoffiziersausbildung in den 1960er Jahren doch einigermaßen überrascht, konstatiert ein aktuelles Schwanken zwischen „Neutralismus“ und Kriegslüsternheit. Und wie bilanzieren die Rekruten ihre sechswöchige Ausbildung, welche Eindrücke nehmen sie mit? Die Antworten gibt es in „Still gestanden“ – einer Dokumentation im doppelten Wortsinn: „Still gestanden!“ einerseits als Befehl bei Angelobungen oder im Kasernenhof, und „Still gestanden“ andererseits als Metapher für den langjährigen Sparkurs, der zur Existenzbedrohung für das Bundesheer wurde. Nun scheint sich aber doch etwas zu bewegen, nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine.
„Tarnen, täuschen, tricksen“ Wilhelm Berliner und der Phönix-Skandal“
Mitwirkende: Ransmayr, Georg [Gestaltung] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2021.05.19 [Sendedatum] 2021 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: [Senderinformation] Österreich, 1936: Das Land wird von der Mega-Pleite der Wiener Lebensversicherung Phönix erschüttert. Die Verluste der drittgrößten Lebensversicherung Europas sind so groß, dass vorübergehend sogar eine internationale Finanzkrise droht.

„Napoleon der Versicherungsbranche“
Die Bevölkerung kann es kaum fassen. Der einzige Paradekonzern den das kleine Land noch hatte, ist bankrott. Kaum jemand hätte das für möglich gehalten. Denn der langjährige Phönix-Boss Wilhelm Berliner hatte den Ruf, ein Versicherungsgenie zu sein. Nach Berliners rätselhaftem Tod kurz vor der Pleite ist der Lack jedoch ab: Der einstige „Napoleon der Versicherungsbranche“ wird als der böse Geist der Phönix-Versicherung verteufelt, der riesige Bilanz-Tricksereien angeordnet hat, um ein ruinöses Defizit zu kaschieren.

Es dauert aber nicht lange, bis geheime Bestechungslisten ans Licht kommen

Sie zeigen, dass Berliner wichtige Beamte, Journalisten und Politiker geschmiert hat, um die Schulden vertuschen zu können. Die Listen legen allerdings auch nahe, dass der Ständestaat von der Misere schon lange gewusst und die Phönix-Versicherung als Geldesel missbraucht hat. Konzernweit verschlingt die Phönix-Pleite letztlich 480 Millionen Schilling. Auf heutige Verhältnisse umgelegt wäre das so, als hätte ein österreichisches Unternehmen 20 Milliarden Euro in den Sand gesetzt.

Die Dokumentation „Tarnen, täuschen, tricksen“ von Regisseur Georg Ransmayr ist die spektakuläre Chronik einer folgenschweren Finanzaffäre, die von einem gewieften Betrüger heraufbeschworen wurde und bezüglich der Schadenssumme alle rot-weiß-roten Skandale bis heute in den Schatten stellt

Sittenbild der Dollfuß-Schuschnigg-Jahre
Die Menschen & Mächte - Doku liefert auch ein Sittenbild der Dollfuß-Schuschnigg-Jahre von 1933 bis 1936. Der autoritäre Ständestaat will sich damals gegen Hitler-Deutschland behaupten. In dieses Rückzugsgefecht platzt aber der Phönix-Skandal. Er liefert genügend propagandistische Argumente um das Regime von Kanzler Schuschnigg als korrupt und inkompetent bloßzustellen. Er ist Wasser auf die Mühlen der „Anschluss“-Befürworter.

Spielszenen mit prominenter Besetzung
Nachgezeichnet werden die Ereignisse nicht nur durch Experten-Interviews und bislang unveröffentlichte Dokumente, sondern auch durch aufwändige Spielszenen. Die Figur des Wilhelm Berliner verkörpert der Schauspieler und Autor Holger Schober, der u.a. durch den Oscar-prämierten Film „Die Fälscher“ und seine Rolle als Abteilungsinspektor Roman Mohácsi in der TV-Serie „CopStories“ bekannt geworden ist. Dazu kommen noch der langjährige Burgtheater-Schauspieler Christoph Radakovits und weitere Darsteller.

In Wien im Nostalgie-Zug Majestic Train und in der alten Postsparkasse, in Niederösterreich im Park von Schloss Rappoltenkirchen und in Oberösterreich im Eisenbahn-Lokpark Ampflwang. Hinter der Kamera stand Max Meißl, der seit vielen Jahren im ORF für die Kameraarbeit bei Hochglanz-Produktionen wie dem Neujahrskonzert verantwortlich ist.

Eine besondere Herausforderung bei der Doku „Tricksen, tarnen, täuschen“ waren die Corona-Auflagen während der Dreharbeiten
Vor und während der Drehs wurde das Filmteam mit PCR- und Schnelltests untersucht. Daneben mussten alle Teilnehmer mit Ausnahme der Darsteller zu jeder Zeit einen Mund-und-Nasenschutz tragen. Die Einhaltung der Anti-COVID-Auflagen wurde von Beauftragten der ORF-Konzernsicherheit überwacht. Die Pandemie hat auch dazu geführt, dass eine Reihe wichtiger Archive geschlossen oder nur stark reduziert nutzbar waren. Das wiederum erschwerte die wichtigen historischen Recherchen enorm.
Tod im Morgengrauen
Mitwirkende: Koller, Maria Magdalena [Gestaltung]
Datum: 2008.11.27 [Sendedatum]
Schlagworte: Gesellschaft ; Dokumentation ; Schifffahrt ; Erster Weltkrieg ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-05700
Inhalt: Untergang des letzten k. u. k. Schiffes "Szent Istvan" am 10.06.1918 in den Fluten der Adria. Zwei Männer werden zu Helden. Konnte sich nur durch schwimmen retten Franz Dueller, Maschinenleiter auf der Szent István, schreibt in seinem Bericht„Das Schiff steht Kiel nach oben. Es gibt keinen Halt mehr. Wir werden hinuntergeschleudert und von den scharfen Muscheln, mit denen das Schiff bewachsen ist, schwer verwundet. Ich selbst konnte mich durch Schwimmen retten". Ein Todeskampf, der gefilmt wurde Die dramatischen Bilder zu Franz Duellers Auf-zeichnungen gibt es tatsächlich, denn der Todeskampf des mächtigen Schlachtschiffs wurde von einem Kameramann an Bord der Tegetthoff gefilmt. Man erwartete Jubelbilder, mit denen man den ersten Kriegseinsatz des neuen Kampfschiffs propagandistisch ausschlachten wollte. Doch es entstand ein Dokument des Grauens. Von den Originalaufnahmen existieren nur noch wenige Meter. Sie bilden mit dem Bericht Franz Duellers die Grundlage dieses Doku-Dramas
Tod im Schnee – Die größte Lawinenkatastrophe der Welt
Menschen & Mächte Spezial
Mitwirkende: Zink, Sabine [Regie] , Jelinek, Gerhard [Regie] , Groll, Florentin [Sprecher/in]
Datum: 2012.01.06 [Sendedatum] 2010 [Jahr des Copyright]
Ort: Blons [Ortsbezug]
Schlagworte: Gesellschaft ; Natur ; Naturkatastrophen ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Es war die größte Lawinen-Katastrophe in den Alpen. Im Jänner 1954 vernichteten insgesamt 13 Lawinen das Dorf Blons im Großen Walsertal. Mehr als 50 Menschen starben unter den Schneemassen. Es war dies die größte Katastrophe im Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei den Rettungsmaßnahmen setzten die französischen Besatzungssoldaten Helikopter ein. Auch amerikanische Soldaten halfen. Mit der Katastrophe von Blons begann die technische Schutzverbauung der Alpen. Jahrhunderte hatten die Bewohner der Alpentäler mit dem "Weißen Tod" gelebt, Lawinen als Schicksal hingenommen. Die hochgelegenen Dörfer des Walsertals bewahren bis heute einen Einblick in ein fast archaisches Leben der Bergbevölkerung. Überlebende der Katastrophe von Blons erzählen über das Leben und Sterben damals, wie Warnungen ignoriert, Gefahren missachtet und das Leid überwunden wurde. Die Dokumentation knüpft an den Buch-Bestseller des einstigen Austro-Pop-Sängers Reinhold Bilgeri ("Atem des Himmels") an. Bilgeri, dessen Mutter damals in Blons die Lawinenkatastrophe überlebte, führt durch sein Dorf und seine Vergangenheit.
Eine Dokumentation von Sabine Zink und Gerhard Jelinek
Tod im Schnee - Die größte Lawinenkatastrophe der Welt
Mitwirkende: Jelinek, Gerhard [Gestaltung] , Zink, Sabine [Gestaltung]
Datum: 2014.01.06 [Sendedatum]
Schlagworte: Politik Österreich ; Rückblick ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Signatur: 12-10023
Inhalt: Es war die größte Lawinen-Katastrophe in den Alpen. Im Jänner 1954 vernichteten insgesamt 13 Lawinen das Dorf Blons im Großen Walsertal. Mehr als 50 Menschen starben unter den Schneemassen. Es war dies die größte Katastrophe im Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Bei den Rettungsmaßnahmen setzten die französischen Besatzungssoldaten Helikopter ein. Auch amerikanische Soldaten halfen. Mit der Katastrophe von Blons begann die technische Schutzverbauung der Alpen. Jahrhunderte hatten die Bewohner der Alpentäler mit dem "Weißen Tod" gelebt, Lawinen als Schicksal hingenommen. Die hochgelegenen Dörfer des Walsertals bewahren bis heute einen Einblick in ein fast archaisches Leben der Bergbevölkerung. Überlebende der Katastrophe von Blons erzählen über das Leben und Sterben damals, wie Warnungen ignoriert, Gefahren missachtet und das Leid überwunden wurde. Die Dokumentation knüpft an den Buch-Bestseller "Der Atem des Himmels" des einstigen Austro-Pop-Sängers Reinhold Bilgeri an, dessen Mutter damals die Lawinenkatastrophe in Blons überlebte.
Trauma, Träume und Tragödien - Ein Friedensvertrag und seine Folgen
Mitwirkende: Novak, Andreas [Regie] , Euba, Matthias [Sprecher/in]
Datum: 2018.03.08 [Sendedatum] 2018 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Dokumentation ; Erster Weltkrieg ; Erste Republik ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: „Schandvertrag“, „Siegerdiktat“, „Knebelpapier“: das waren noch die höflichen Prädikate für den Friedensvertrag von St. Germain nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg. Andreas Novak geht in seiner Dokumentation „Trauma, Träume und Tragödien“ der Frage nach, welche Auswirkungen und Folgen dieser Vertrag auf die politische Entwicklung der Ersten Republik hatte.

„Der Rest ist Österreich“
Im Schloss St. Germain en Laye bei Paris legten die Siegermächte 1919 die staatspolitische und geografische Neuordnung Österreichs fest. Die Kriegsverlierer, das nicht mehr existente ehemalige wilhelminische Kaiserreich, und die ebenfalls zusammengebrochene Donaumonarchie - repräsentiert durch eine Delegation unter Führung von Staatskanzler Karl Renner - waren zu Statisten degradiert. Die Westmächte diktierten die geografische Neuordnung. „Deutsch-Österreich“ wird kleingeschrumpft, vom Vielvölkerstaat mit rund 55 Millionen Einwohnern zur Republik mit lediglich 6,5 Millionen Einwohnern. „Der Rest ist Österreich“ meinte der französische Chef-Verhandler und Ministerpräsident George Clemenceau.

Als Tiefschlag empfanden Volk und Regierung das in St. Germain verordnete „Anschlussverbot“ an die Weimarer Republik
Die Folge: kollektive Empörung im Land. Dazu kam, ganz im Sinne der versuchten Demilitarisierung Deutschlands und Österreichs, die Reduktion des österreichischen Heeres auf maximal 30 000 Berufssoldaten, einhergehend mit dem Verbot der allgemeinen Wehrpflicht. Nicht nur von Offizieren und Berufssoldaten - geübt im Marschieren, Befehlen und Gehorchen - war nun mentale Abrüstung gefordert, der Abschied vom Großraumdenken, die Integration in eine Friedens- und Zivilgesellschaft. Das jedoch sollte scheitern, denn recht bald fanden viele nach 1918 arbeitslos gewordene Soldaten in den neu gegründeten paramilitärischen Verbänden wieder Verwendung.

Durch die Abkoppelung der Nachfolgestaaten der Monarchie gehen wichtige Industrie und Handelsgebiete ebenso verloren wie Absatzmärkte
Die neuen Länder verhängen zudem hohe Schutzzölle über die österreichische Warenkonkurrenz. Die von England und Frankreich gewährten Kredite sind mit der Bekräftigung des Anschlussverbotes verbunden.
Gleichzeitig kommt es zur direkten Einflussnahme auf die Wirtschafts- und Budgetpolitik, da die Schuldner den Weg des Sanierungskurses bestimmen: höhere Steuern, eiserner Sparkurs und Preiserhöhungen. Das wiederum bremst den öffentlichen Konsum, führt zu Entlassungen und letztlich zur Massenverarmung breiter Bevölkerungsschichten. All das sollte in den folgenden Jahren fatale politische, soziale und wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.

Und so entwickelt sich die Erste Republik zunehmend zu Einer mit immer weniger Republikanern
Neben Österreich verwandeln sich auch eine Reihe anderer, aus den Verträgen von St. Germain hervorgegangene Länder, nach kurzen demokratischen Intermezzi zu autoritären Staaten. Aus der Weimarer Republik etwa wird das Dritte Reich, geführt von einem ehemaligen Gefreiten des Ersten Weltkrieges, der mit der „Schandvertragsrhetorik von 1918 und der in den Schmutz getretenen Ehre des deutschen Volkes“ zu dessen „Führer“ aufsteigt.

Eines ist jedoch Faktum, auch wenn diese Zeit zwischen den beiden Weltkriegen lediglich einer Art Waffenruhe gleichkam:
Den Friedensverträgen von St. Germain kann nicht die ganze Malaise in die Schuhe geschoben werden. Vieles ist politisch „hausgemacht“ gewesen, denn nirgendwo wurde etwa verordnet, demokratische Strukturen, Parlamentarismus und Parteien auszuschalten.
Die Tricks der Pharma-Industrie
Mitwirkende: Langbein, Kurt [Regie] , Tschachler-Roth, Elisabeth [Regie]
Datum: 2013.11.27 [Sendedatum] 2013 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Medizin ; Dokumentation ; Gesundheitswesen und medizinische Versorgung ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Sie beherrschen die medizinische Forschung, verheimlichen negative Studienergebnisse und verkaufen uns sündteure Medikamente, über deren Unwirksamkeit und Gefahren sie längst Bescheid wissen. Und sie erwirtschaften damit die höchsten Renditen aller Branchen: die Manager der Pharmaindustrie. Oft sind die Pillen nicht die Lösung, sondern das Problem. Die größten Profite machen die Konzerne neben den Schmerzmitteln auch mit Vitaminen und Vitaminpräparaten.
Kurt Langbein, Mitautor des Bestsellers "Bittere Pillen", auf einem aktuellen Streifzug durch die Tricks und Täuschungen der Arzneimittelhersteller mit konkreten und hochaktuellen Beispielen, Betroffenen, Pharmaverantwortlichen und Lobbyisten.
Eine Dokumentation von Kurt Langbein und Elisabeth Tschachler
Trinkfest
Mitwirkende: Moschitz, Ed [Regie] , Stohl, Edith [Regie] , Euba, Matthias [Sprecher/in] , Steger, Karin [Sprecher/in] , Novak, Andreas [Redaktion]
Datum: 2013.12.04 [Sendedatum] 2013 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Sucht ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Weihnachten und Silvester nahen, die Zeit des Feierns und des Trinkens. Egal, ob als Stimmungsmacher auf jedem Fest oder als Antidepressiva bei Erschöpfungszuständen: Seit jeher ist Alkohol die Volksdroge unseres Landes. Zwar freut sich die Wirtschaft über anhaltend hohen Wein- und Bierkonsum, doch die Substanz hinterlässt auch Spuren in der Seele ihrer Konsumenten. Überfüllte Entzugskliniken und hohe Behandlungskosten sind eine gesellschaftliche Realität, über die nicht gern gesprochen wird. Ein Ausweg sind neue Therapieformen, die Suche nach Substitutionsmitteln und die Beantwortung der Frage: "Wie viel Abstinenz vertragen Sie eigentlich?" Welche Berufsgruppen sind besonders gefährdet? Betroffene, darunter auch sehr prominente Personen, berichten über ihren Weg in die Sucht, ihren sozialen Abstieg, die Veränderung ihrer Persönlichkeit und den mühsamen Weg aus der Abhängigkeit.
Eine Dokumentation von Ed Moschitz und Edith Stohl
Trümmerfrauen
Menschen & Mächte
Mitwirkende: Novak, Andreas [Gestaltung] , Rossouw, Susanne [Sprecher/in] , Lang, Angelika [Sprecher/in]
Datum: 2015.04.29 [Sendedatum] 2015 [Jahr des Copyright]
Schlagworte: Gesellschaft ; Politik Österreich ; Zweite Republik ; Zweiter Weltkrieg ; Frauen ; Dokumentation ; Alltag ; TV-Mitschnitt
Typ: video
Inhalt: Man kennt die Architekten der 2. Republik, die Männer der "Stunde Null" im Jahr 1945. Der wichtige Anteil der Frauen am Wiederaufbau ist aus der öffentlichen Wahrnehmung überwiegend ausgeblendet. Die Männer befanden sich in Kriegsgefangenschaft, waren an der Front gefallen oder galten als vermisst, nun hatten die Frauen für das Überleben von Kindern und Familie zu sorgen. Während der NS-Zeit waren sie noch die "Heldinnen der sogenannten Heimatfront", die von der Zwangsrekrutierung in den NS-Rüstungsbetrieben 1945 nahtlos auf die Schutthalden der Städte wechselten. Nach Kriegsende wurden sie zu "Hüterinnen des Feuers", zu täglichen Überlebenskämpferinnen vor allem in der russischen Zone, zu geschickten Tauschhändlerinnen am Schwarzmarkt und Spezialistinnen für Hamsterfahrten. Eine Dokumentation von Andreas Novak

Katalogzettel

Titel Menschen & Mächte
Titelzusatz Menschen&Mächte
Urheber/innen und Mitwirkende ORF 2 [Sendeanstalt]
Typ video

Information