Mittagsjournal 1993.11.03

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    Rechtliches

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    KI-generiertes Transkript

    Und hier meldet sich Herbert Dobrowolny mit dem Mittagsjournal des aktuellen Dienstes.
    Eine angenehme Mittagsstunde, meine Damen und Herren.
    Die Schlagzeilen für die nächste Stunde.
    Die Aua am ersten Tag des wieder planmäßigen Flugbetriebs.
    Wir bringen nicht nur eine Reportage über die ersten Arbeitsvormittag im Flugzeug, sondern informieren Sie auch darüber, wie es nun speziell in der Entscheidung Alcazar weitergehen soll oder kann.
    und wann die nächsten entscheidenden Sitzungen stattfinden.
    Symposium zum Thema Gewalt in der Familie setzt sich heute mit der sogenannten häuslichen Gewalt auseinander.
    Wie funktionieren die Arbeitsstiftungen in den Krisenregionen Österreichs?
    Proponentenkomitee fordert, das Jahr 1994 den Minderheiten zu widmen.
    Symposium anlässlich des 90.
    Geburtstages von Konrad Lorenz und Bildplatte soll die Schulbibliotheken revolutionieren.
    Die Themen aus dem Ausland, Israel, das Ende einer Ära, Teddy Kolleck wurde in Jerusalem abgewählt.
    Syrien, welche Rolle spielt Staatspräsident Hafez Assad im Nahostfriedensprozess?
    Burundi, kein Ende der Massaker zwischen Hutus und Tutsis.
    Kultur, schließlich Alexander Goebbels neues Soloprogramm im Wiener K&K-Theater.
    Nun aber zu den Meldungen, die Ferdinand Allport geschrieben hat und die von Josef Wenzel Hnatek gelesen werden.
    USA.
    Die Republikaner haben wichtige Gouverneurs- und Bürgermeisterwahlen gewonnen.
    In New York hat ihr Kandidat Rudolf Giuliani den bisherigen Bürgermeister, den Demokraten, David Dinkins, knappgeschlagen.
    Dinkins war der erste schwarze Bürgermeister New Yorks.
    Giuliani hat immer wieder betont, er wolle hart gegen die Kriminalität durchgreifen.
    Kritiker werfen ihm aber dabei rassistisches Vorgehen vor.
    Auch die Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey haben republikanische Kandidaten gewonnen.
    Israel.
    Die regierende Arbeiterpartei hat bei den Kommunalwahlen eine schwere Niederlage erlitten.
    Die Arbeiterpartei verlor in Jerusalem und in anderen großen Städten den Bürgermeister.
    In Jerusalem wird der 82-jährige aus Wien stammende Teddy Kollek vom Likud-Kandidaten Ehud Olmert abgelöst.
    Kollek erhielt nur 41 Prozent, sein konservativer Herausforderer hingegen 55 Prozent der Stimmen.
    Die Kommunalwahlen galten als Test für die Versöhnungspolitik zwischen Israel und der PLO.
    Ministerpräsident Rabin sprach von negativen Auswirkungen auf die Friedensbemühungen.
    Syrien.
    Bundeskanzler Franitzki trifft heute in Damaskus mit Präsident Assad zusammen.
    Die Hauptthemen sind die Lage im Nahen Osten und vor allem die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Syrien.
    Franitzki wird von einer umfangreichen Wirtschaftsdelegation begleitet.
    Der Bundeskanzler betonte in Damaskus, Syrien sei ein für Österreich neu zu entdeckender Markt.
    Franitzki wird bis morgen in Syrien bleiben und unter anderem auch die österreichische UNO-Einheit auf den Golanhöhen besuchen.
    Österreich.
    Der Flugplan der Aua wird ab heute wieder vollständig eingehalten.
    Nach dem gestrigen Streikende starten und landen die Aua-Flugzeuge wie vorgesehen.
    Deutschland.
    Der Aids-Skandal weitet sich neuerlich aus.
    Die Koblenzer Firma UB Plasma hat möglicherweise schon 1986 bewusst mit Aids-Erregern verunreinigtes Blut verkauft.
    Die Regierung von Rheinland-Pfalz hat entsprechende Aktenvermerke der Gewerbeaufsicht heute der Staatsanwaltschaft übergeben.
    Sie beziehen sich auf die Aussagen einer Firmenmitarbeiterin, die 1986 nicht weiter verfolgt worden sind.
    Heute wurde auch gegen einen vierten leitenden Mitarbeiter der UB Plasma Haftbefehl erlassen.
    Bosnien-Herzegowina.
    Moslemische Truppen haben nun nördlich von Sarajevo eine Großoffensive begonnen.
    Ziel ist die kroatische Enklave Vares.
    Den Moslems gelang es, die kroatischen Verteidigungslinien zu durchbrechen.
    15.000 Menschen sind nun von ihnen eingeschlossen.
    Die kroatische Regierung hat an die UNO appelliert, die Eingekesselten vor Übergriffen der Moslems zu schützen.
    Narwegen.
    Serbisch-kroatische Geheimverhandlungen über die Kaina sind vorerst gescheitert.
    Die Delegation der Krainer Serben hat den Tagungsort in der Nähe von Oslo verlassen.
    Die Serben machen die kroatische Seite dafür verantwortlich.
    Sie kritisieren, Präsident Tudjman habe darauf bestanden, die Krainer als integralen Bestand Kroatiens zu betrachten und nicht als souveränen Staat.
    Die Region wird zum überwiegenden Teil von Serben bewohnt, gehört aber eigentlich zu Kroatien.
    Italien.
    Ministerpräsident Ciampi will die Geheimdienste reformieren.
    Geplant ist die Zusammenlegung der zivilen und militärischen Dienste zu einer neuen Behörde.
    Sie soll der direkten Kontrolle des italienischen Regierungschefs unterstehen.
    Die Amtszeit ihrer drei Chefs soll auf maximal fünf Jahre begrenzt werden.
    Die italienischen Geheimdienste stehen wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder und Verwicklung in Korruptionsaffären im Kreuzfeuer der Kritik.
    USA In Kalifornien wüten neuerlich verheerende Feuerstürme.
    In der Nähe von Los Angeles sind bereits mehr als 250 Häuser abgebrannt.
    Tausende Gebäude wurden evakuiert.
    Fünf Personen sind bisher verletzt worden.
    Besonders dramatisch ist die Situation im Nobelort Malibu, auf den der Brand vor kurzem übergegriffen hat.
    Die lokale Feuerwehr bemüht sich verzweifelt, die Brände zu bekämpfen.
    Man hat die Hilfe von Feuerwehren aus anderen Gegenden angefordert.
    Soweit also die Meldungsübersicht im ORF-Mittagschanal und nun zu den Wetteraussichten für die nächsten Stunden.
    Schon etwa eine Woche dauert das ruhige Herbstwetter an und bringt uns besonders im Flachland Nebel und Hochnebel.
    Und zumindest bis Freitagmittag ändert sich daran nichts.
    Etwas abwechslungsreicher ist das Wetter auf den Bergen.
    Von Süden her ziehen heute häufig Wolken durch.
    Morgen wird die Luft etwas trockener und es kommt wieder öfter die Sonne zum Vorschein.
    Ein Ende der Hochnebellage ist in der Nacht von Freitag auf Samstag in Sicht.
    Ob das aber jenen, die das trübe Wetter allmählich satt haben, ein Trost sein wird, darf bezweifelt werden, denn der Hochnebel wird dann durch Regenwolken abgelöst.
    Damit zu den aktuellen Meldungen.
    In Wien ist es bedeckt bei 8 Grad, Eisenstadt stark bewölkt 7 Grad, der Ostwind weht hier mit 20 Kilometer pro Stunde.
    St.
    Pölten Nebel 5°, Linz stark bewölkt 7°, Salzburg stark bewölkt 8°, Innsbruck wolkig 12°, Bregenz stark bewölkt 6°, Graz Hochnebel 7° und Klagenfurt stark bewölkt 8°.
    Nur kurz lockern Wolken und Hochnebel heute Nachmittag auf und lassen ein wenig die Sonne durch.
    Die Temperaturen bleiben im Flachland gedämpft bei etwa 7 oder 8°, im Bergland können sie noch auf 9 bis 15° steigen.
    Heute Nacht schließt sich die Hochnebeldecke wieder, mitunter bildet sich auch Bodennebel, die Temperaturen sinken auf 5 bis 0 Grad, nur in einzelnen Alpentälern ist auch leichter Frost möglich.
    Morgen Donnerstag gibt es im Flachland weiterhin Hochnebel, am Nachmittag kann die Hochnebeldecke kurz aufreißen.
    Oberhalb von etwa 1000 Meter Höhe wird es zeitweise sonnig sein, ab und zu ziehen auch Wolken durch.
    Die Nachmittagstemperaturen liegen im Flachland wieder um 7 Grad, im Bergland erreichen sie, ähnlich wie heute, 9 bis 15 Grad.
    Am Freitag liegt zumindest am Vormittag im Flachland noch häufig Hochnebel.
    Im Bergland nehmen die Wolken von Süden her zu und von Osttirol bis in die Steiermark beginnt es am Nachmittag zu regnen.
    In der Nacht zum Samstag greift der Regen auf ganz Österreich über.
    Christian Hundorf hat prognostiziert 12 Uhr und 8 Minuten wird es jetzt.
    Der Streik der AUA-Piloten und Flugbegleiter ist vorbei, seit heute früh fliegen die AUA-Maschinen wieder planmäßig.
    Doch das Unternehmen steckt weiterhin in schweren Turbulenzen.
    Die vergangenen Tage haben ja eine tiefe Kluft zwischen dem Flugpersonal einerseits und den kaufmännischen und technischen Mitarbeitern andererseits gerissen.
    Letztere haben ja nicht gestreikt und mussten das Ersatzprogramm durchziehen.
    Zusätzlich rückt die Entscheidung immer näher, welche internationale Partnerschaft die AUA eingehen soll.
    Das von der Belegschaft unter Streikdrohung abgelehnte Projekt Alcazar mit KLM, SAS und Swissair oder die Kooperation mit der Lufthansa.
    In den kommenden Tagen werden entscheidende Verhandlungen und Sitzungen stattfinden, Josef Schweinzer berichtet.
    Es geht gleich heute weiter mit einer Betriebsversammlung des kaufmännischen und technischen Personals.
    Heute Nachmittag um 14 Uhr werden sich in der Werft auf dem Schwächer der Flughafengelände rund 2000 Mitarbeiter versammeln.
    Jene Mitarbeiter, die sich dem Streik des Flugpersonals nicht angeschlossen haben und die mittels Resolutionen, Plakaten und Arbeitseinsatz ihre Loyalität zum Vorstand bekundet haben.
    Die Betriebsräte Schmidt und Beichl werden heute versuchen, die aufgestauten Emotionen zu beruhigen.
    Eine Resolution ist geplant, neue Streikdrohungen will man jetzt vermeiden.
    Die kaufmännisch-technische Belegschaft wird betonen, dass sie das Alcazar-Projekt ablehnt, für eine eigenständige AUA eintritt und bei den bevorstehenden Sparmaßnahmen das Schwergewicht beim Flugpersonal sehen will.
    Denn der Kollektivvertrag für den Bodenbereich ist ohnehin schon deutlich schlechter als der für die Bordbelegschaft.
    Um die Sparmaßnahmen geht es dann morgen und Freitag in Vorstandsklausuren und Betriebsratsgesprächen, ehe die Vorstände Bammer und Rehulka Freitagnachmittag zu einer Al-Kasar-Verhandlungsrunde nach Stockholm fliegen, die bis Samstag dauert.
    Vom Ausgang dieser Runde hängt auch der Fortschritt bei den Sparschritten ab.
    Der Betriebsrat Bord hat ja sein Angebot einer 10-prozentigen Gehaltsreduktion mit der eigenständigen Zukunft der AUA verknüpft.
    Noch vor der Stockholmer Runde tritt am Freitag der Aufsichtsrat der niederländischen Fluglinie KLM zusammen.
    Theoretisch könnte schon dabei das Aus für Alcazar fallen, wenn die KLM-Spitze entscheidet, das Projekt platzen zu lassen.
    Schließlich ist es unter anderem die Beteiligung der KLM an der amerikanischen Fluglinie Northwest, die bisher eine Einigung verhindert hat.
    Denn vor allem die Swissair arbeitet mit einem anderen USA-Partner zusammen, der Delta Air.
    Sollte diese Hürde geschafft werden, dann könnten die Fluglinien-Chefs bei ihrem Stockholmer Treffen am Samstag das Alcazar-Projekt absegnen.
    Dagegen spricht allerdings, dass nicht nur die Frage der amerikanischen Partner, sondern nach wie vor Bewertungen, Management und aktienrechtliche Fragen ungeklärt sind.
    Außerdem ist bereits für eine Woche später eine neue Runde angesetzt.
    Dann verzögert sich die Entscheidung neuerlich.
    Platzt Alcazar aber an diesem Wochenende, dann kann alles sehr schnell gehen.
    Die Kooperation mit der Lufthansa ist in den Grundzügen ausverhandelt, was die Wartung und die Aufteilung gemeinsamer Flüge betrifft.
    Ungeklärt ist noch die Bildung einer Regionalfluggesellschaft.
    Der voraussichtliche Partner Niki Lauda rechnet allerdings schon mit gemeinsamen Flügen der Lauda Air und der Auer.
    Vorsorglich stehen schon gemeinsame Flugnummern im Buchungskomputer.
    Und Lauda träumt auch laut News von einer Beteiligung der Auer an seiner Fluglinie.
    Sollte also Alcazar abstürzen oder zumindest die AUA aussteigen, dann könnte sich die Lage bei der heimischen Fluglinie wieder rasch entspannen.
    Und die Belegschaft könnte vom Vorstand bei den für nächste Woche angesetzten Informationsveranstaltungen die neuesten Sparpläne serviert bekommen.
    Volles Programm also bei der AUA und vielleicht werden wir in den nächsten Tagen, spätestens am Wochenende schon genaueres wissen.
    Wie dem auch immer sei, der Streik der AUA Piloten und Bordbegleiter hat auch seine politischen Auswirkungen, nämlich heute beim Ministerrat, bei der Sitzung des Ministerrates,
    die wegen der Abwesenheit von Kanzler Wranitzki, er ist ja in Syrien, von Vizekanzler Busek geleitet wurde.
    Er stellte sich danach den Fragen der Journalisten und meinte unter anderem auf die Frage, was bedeutet der Streik für die Zukunft der AUA?
    Ich glaube, dass es gut ist, dass man sich zusammensetzt mit allen Beteiligten, um über die Zukunft des Unternehmens zu reden.
    Ich glaube, dass damit klar hervorkommt, dass wir eine Lösung für die Australian Airlines brauchen, die die Interessen Österreichs zweifellos berücksichtigt, aber auch garantiert, dass wir nicht in die Tasche des Steuerzahlers greifen müssen, um die Probleme dieses Unternehmens zu lösen.
    Nun hat der Streik ja weder imagemäßig noch finanziell dauergut getan.
    Glauben Sie, hat das irgendwelche Auswirkungen auf die Zukunft des Unternehmens?
    Ich glaube nicht.
    Den Streik bei Luftverkehrsgesellschaften sind offensichtlich jetzt an der Tagesordnung.
    Die Air France ist hier von einem weiter stärkeren Streik
    bedroht gewesen, auch mit substanzielleren Folgen.
    Es zeigt nur sehr deutlich, dass wir ein Überangebot im Bereich der Fluggesellschaften haben und dessen, was hier existiert, samt einem Preisverfall, der sich sehr deutlich auswirkt und natürlich die Existenz von Unternehmern gefährdet.
    Sicher werden wir uns alle hier orientieren müssen, erstens durch Kooperationen, zweitens wird aber auch sicher den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inzwischen klar sein, dass auch von ihrer Seite hier im Interesse des Bestandes des Unternehmens Maßnahmen ergriffen werden müssen.
    meint Erhard Bussig im Gespräch mit Gisela Hopfmüller.
    Gestern Nachmittag hieß es ja beim fliegenden Personal der Auer Streik aus und obwohl das Streikziel, nämlich der Rücktritt des Vorstandes, nicht erreicht wurde, zeigte sich der Betriebsrat mit dem Erreichten zufrieden, nämlich mit mehr Mitbestimmung.
    Gestern Nacht flogen nach dem viertägigen Streik die ersten beiden Auerflugzeuge und heute früh begann die Austrian Airlines wieder flugplanmäßig unterwegs zu sein.
    Dieter Barnemann flog heute früh mit einer der ersten Maschinen nach Zürich.
    Hören Sie im Folgenden seine Reportage aus dem Cockpit über die Arbeit und die Verdienstmöglichkeiten des fliegenden Auerpersonals.
    Die Auermaschine MD-81 mit dem klingenden Namen Burgenland hebt flugplanmäßig um 7.30 Uhr ab.
    Ziel ist der Flughafen Zürich-Kioten.
    Es sind nur etwa 50 Passagiere an Bord, viele der 140 Sitzplätze sind frei geblieben.
    Flugkapitän Roland Ulbrich und sein Co-Pilot Dietmar Hauser haben die vergangenen vier Tage im Crewgebäude der Auer beim Streik des Bordpersonals verbracht.
    Herr Ulbricht, das ist jetzt der erste Flug für Sie seit vier Tagen.
    Hat sich der Streik ausgezahlt?
    Ich denke, er hat sich ausgezahlt, wenn wir die Energie, die in diesen Tagen spürbar war, gemeinsam, und zwar alle gemeinsam, zum Positiven für unsere Unternehmen einsetzen können.
    Die Ausbildung zum Piloten dauert nach der Matura zweieinhalb Jahre und kostet eineinhalb Millionen Schilling.
    Dann ist der Co-Pilot.
    Nach frühesten sechseinhalb Jahren kann der Co-Pilot Flugkapitän bei der AUA werden.
    Es gibt aber auch unangenehme Seiten in diesem Beruf.
    Unangenehm an dem Beruf, das betrifft das gesamte fliegende Personal, ist die relative Assozialität.
    aufgrund der sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten.
    Wenn ein Freund von mir anruft und sagt, du am Samstagabends dann dort und dort, kann ich mit 90-prozentiger Gewissheit sagen, leider nein, weil ich habe entweder an diesem Tag einen Abendflug oder am nächsten Tag einen Frühflug um 6 Uhr früh oder ich bin überhaupt nicht da.
    Die Piloten sind in den vergangenen Tagen massiv unter Kritik geraten, es hat geheißen, die Piloten verdienen zwischen 109.000 und 170.000 im Monat, das ist mehr als ein Minister verdient und das ist auch ein Drittel mehr als ihre Kollegen verdienen bei der British Airways und bei der SAS und sie verdienen auch mehr als die Lauda Air.
    Herr Ulbricht, was verdienen Sie denn persönlich?
    Ich selbst verdiene etwa 65.000 Schilling netto.
    Man muss aufpassen, dass man nicht brutto mit Netto-Gehältern vergleicht und auch im internationalen Vergleich ist zur Vorsicht geraten bei Vergleichen von brutto und Netto-Gehältern.
    Die Zahlen, die kolportiert werden, beziehen sich im Wesentlichen auf das Gehalt von Funktionären.
    Ich denke mir, aufgrund der Verantwortung, die wir für Fluggeräte und Passagiere
    deren Sicherheit und Komfort übernehmen, ist das tendenziell gerechtfertigt.
    Es kann übrigens jeder, der es neidig ist, selbst Flugkapitän werden.
    Co-Piloten verdienen übrigens ab 35.000 Schillen brutto aufwärts.
    Wie lange diese hohen Gehälter aber noch bezahlt werden können, ist unklar, denn die AUA muss Personalkosten sparen.
    Unsere Flugbegleiterin Anita Aron sagt über ihr Gehalt als Stewardess.
    Ich fliege seit neun Jahren, möchte ich dazu sagen.
    Ich bin seit eineinhalb Jahren Schriftdekabin.
    Und ich habe ein Netto-Grundgehalt von ungefähr, das ändert sich immer wieder, weil wir eine Provision an den Bordverkauf haben, von 20.300.
    Und es kommen noch Diäten dazu.
    Also ich komme auf ein Gehalt von ca.
    26.000 Chile.
    Wenn man mit den mitfliegenden Passagieren plaudert, haben die meisten nicht das Gefühl, dass das AUA-Personal überbezahlt ist.
    Die meisten Passagiere glauben allerdings, dass der Streik der AUA geschadet hat.
    Ein Passagier auf die Frage nach dem Schaden für die AUA?
    Materiell nicht sehr, weil die meisten Leute ja Flugzeuge wählen auf Flugplan und ihren Erfordernissen.
    Auf der emotionalen Seite und auf der Reputationsseite hat er sich ja sehr geschadet.
    Ich meine, es geht einfach nicht.
    Ein Unternehmen, das im Jahr eine Milliarde Schilling Verluste macht, dass der Vorstand verpflichtet hier Maßnahmen zu setzen und dass dann die Belegschaft in der Art dagegen einfach nicht antreten kann.
    Ich finde es unglaublich und unverantwortlich.
    Das Bordpersonal wird in den nächsten Tagen wohl damit zu kämpfen haben, ihr angekratztes Image wieder aufzupolieren.
    Meine Damen und Herren, willkommen in Zürich.
    Bitte bleiben Sie noch so lange sitzen, bis die Anschnallzeichen erloschen sind.
    Das war eine Reportage von Dieter Barnemann.
    12 Uhr und 18 Minuten ist es jetzt zu hören, das ORF-Mittagsjournal.
    Wir kommen nun ins Ausland.
    In Israel wurden gestern Kommunalwahlen abgehalten.
    158 Bürgermeister wurden neu bestimmt und dabei konnte sich die Arbeiterpartei von Ministerpräsident Rabin
    im Großen und Ganzen behaupten, musste aber eine schmerzliche Niederlage hinnehmen.
    Der von ihr gestellte Bürgermeister von Jerusalem wurde abgewählt.
    Damit ist eine Symbolfigur beim Wähler durchgefallen, die seit Jahrzehnten das Schicksal der geteilten Stadt mitgeschrieben hat, nämlich Teddy Kolleck.
    Ben Segenreich setzt sich im folgenden Beitrag nicht nur mit den Ergebnissen der Kommunalwahlen auseinander, sondern auch mit der Person des 82-jährigen Teddy Kolleck.
    Der Antrag Rabin sucht keine Ausflüchte.
    Ich nehme die Verantwortung für die Niederlage in Jerusalem auf mich, sagte der Premier.
    Ich habe an Teddy Kollek appelliert, noch einmal anzutreten.
    Aber niemand, meint Rabin, hätte für die Arbeiterpartei ein besseres Resultat herausholen können als Kollek.
    Mit dem Gesamtergebnis der Kommunalwahlen in ganz Israel ist Rabin nicht zufrieden.
    Er hatte sich ein deutliches Signal für seine Friedenspolitik erhofft.
    Der Premier scheute sich also nicht, den Kommunalwahlen auch nationale Bedeutung beizumessen, obwohl dies keineswegs eindeutig ist, obwohl lokale Probleme in der jeweiligen Gemeinde wohl eine ebenso große Rolle spielten wie die Parteizugehörigkeit.
    Die Ergebnisse lassen oft keine klare Interpretation zu.
    In Tel Aviv etwa hat der Kandidat des Likud die Bürgermeisterwahl gewonnen, aber er hatte sich deutlich von der Umarmung durch seine Partei distanziert und bei der Wahl des Stadtrats wurde der Likud nur zur drittstärksten Fraktion.
    Insgesamt darf sich aber der Likud als Sieger fühlen.
    Vor vier Jahren hatten die Konservativen eine Wende herbeigeführt.
    Sie hatten erstmals in der Geschichte des Landes eine klare Vorherrschaft in den Rathäusern und den Gemeindeämtern etabliert.
    Und diese Vorherrschaft hat der Likud trotz seiner Krise gestern nicht nur verteidigen, sondern sogar etwas ausbauen können.
    In der Arbeiterpartei blickt man heute etwas betretend rein und untersucht, was organisatorisch wohl schiefgelaufen ist.
    Alles wird überschattet von der Tragödie, man darf es wohl so nennen, um Teddy Kolleck in Jerusalem.
    Wir lieben Teddy, aber wir wählen Ehud Olmert", hatte eine Parole des Sekut gelautet und ungefähr so ist es auch gekommen.
    Vor zwei Jahren hatte der damals 80-Jährige seinen Abgang angekündigt.
    Er selbst würde einen Mann seines Alters nicht für eine fünfjährige Amtsperiode wählen, hatte er damals gesagt.
    Aber dann ist er doch noch ein siebentes Mal angetreten und man kann ihm abnehmen, dass er es aus Verantwortungsgefühl getan hat, aus der Überzeugung, dass nur er, wenn überhaupt jemand, in Jerusalem gegen die Rechte gewinnen kann.
    aus seiner Sorge um die Zukunft Jerusalems, die Koleg heute Nacht nach der Niederlage ausgedrückt hat.
    Jerusalem ohne Teddy Koleg kann sich niemand so richtig vorstellen.
    Er wurde schon 1965 Bürgermeister, zwei Jahre vor der Wiedervereinigung der Stadt, die hundert Millionen Menschen in der Welt so viel bedeutet, unter israelischer Herrschaft.
    Das städtische Territorium wurde damals auf das Dreifache erweitert, eine rasante Bautätigkeit begann, man hat Teddy Koleg Jerusalems bedeutendsten Baumeister seit Herodes genannt,
    Er verwandelte Jerusalem von einem proviziellen Städtchen in eine Metropole.
    Er bekannte sich unumwunden zum Schnorren und hat mit seinem Charme in aller Welt bedeutende Spenden für seine Stadt aufgetrieben.
    Er ist der Schöpfer des wunderschönen Israel-Museums und in seiner letzten Amtsperiode hat er den Traum eines schmucken Fußballstadions im so durchgeistigten Jerusalem wahrgemacht.
    Es heißt natürlich Peti-Stadion.
    Bei der Durchsetzung dieses und ähnlicher Projekte musste Kolek gegen den Widerstand der religiösen Juden ankämpfen,
    Aber sein größtes Talent bestand darin, mit all den turbulenten religiösen, ethnischen und politischen Fraktionen in dieser unglaublichen Stadt gut auskommen zu können.
    Rückblickend hätte er wohl besser daran getan, sich einen solchen Abgang zu ersparen, aber die Bitterkeit dieser Stunden wird weichen, bleiben wird die Legende Teddy Kolleck.
    Ein Bericht von Ben Segenreich.
    Zur Stunde verhandelt Kanzler Branitzki mit dem syrischen Staatspräsidenten Assad.
    Dabei geht es nicht nur um eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Österreich und Syrien, sondern auch um die Rolle Österreichs im Nahostfriedensprozess.
    Unser Land bietet sich nämlich auch als neutrales Land für die Austragung von Konferenzen an und könnte möglicherweise Syrien und Israel an einen Tisch bringen.
    Michael Kerbler setzt sich im folgenden mit der Rolle Syriens im jahrzehntelangen Ostkonflikt und nunmehrigen Friedensprozess auseinander.
    Es war der syrische Verteidigungsminister Hafez Assad, der 1967 für den Verlust der damals strategisch wichtigen Golanhöhen mitverantwortlich zeichnete.
    Es ist der syrische Langzeitpräsident Hafez Assad, der heute, 26 Jahre danach, die Chance gekommen sieht, Israel am Verhandlungstisch den Golan wieder abzunehmen.
    Assad, der Bauernsohn mit Bauernschleue, glaubt, gleich mehrere Trumpfkarten in der Hand zu halten.
    Erstens, seine proamerikanische Außenpolitik, die er im Golfkrieg II durch die Beteiligung an der Anti-Irak-Koalition unter Beweis stellte.
    Dafür erwartet und erntete Assad bereits amerikanischen Druck auf Israel, in der Golan-Frage Zugeständnisse zu machen.
    Zweitens, Assad ist davon überzeugt, dass der Gaza-Jericho-Plan zwischen Israel und Apelo auf schwachen Beinen steht.
    Gegner des Plans, radikale jüdische Siedler wie palästinensische Extremisten, könnten den Autonomieplan scheitern lassen.
    Wenn Israel aber den Golan an Syrien zurückgebe, so ließ jüngst Damaskus die Unterhändler Hosni Mubarak, Ägyptens Präsident,
    und Washingtons Emissär, Botschafter Dennis Ross, wissen, dann und nur dann hätte der Friedensprozess im Nahen Osten eine echte Chance und damit auch das Casa Jericho-Autonomieabkommen.
    Drittens besitzt Assad noch die Möglichkeit, über die sogenannten Zehen von Damaskus Druck auf Israel auszuüben, jene radikalen Palästinenser-Gruppen, die den PLO-Israel-Vertrag ablehnen und gegen den jüdischen Staat von Syrien aus operieren.
    Israel versucht dem lähmenden Pattin der Golan-Gebietsfrage durch das Angebot, Frieden für Land zu entkommen.
    Doch Assad, der grollend betont, er werde dem Frieden nicht wie einem Hund nachlaufen, verlangt zuerst das Land und ist erst dann zum Frieden bereit.
    Ein Frieden, den Israel an Bedienungen knüpft.
    Erstens, Syrien müsse die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Südlibanon entwaffnen.
    Zweitens, die libanesische Armee müsse in den Süden des Landes vorrücken dürfen.
    Und drittens, Assad müsse den radikalen Palästinenser-Gruppen die syrische Operationsbasis entziehen.
    Alle drei Forderungen haben ein gemeinsames Ziel, die innere und äußere Sicherheit Israels zu erhöhen.
    Israel ist im Gegenzug bereit, über einen Mehr-Phasen-Plan zu verhandeln, mit dem Schritt für Schritt der Rückzug vom Golan gegen einen Frieden in Etappen eingetauscht wird.
    Ein Plan, der sieben bis zehn Jahre umfasst.
    So lange will Assad, der seinen Einfluss im arabischen Lager durch das PLO-Israel-Abkommen geschmälert sieht, aber nicht warten.
    Er drängt Washington, Israel zum Einlenken und Zurückgabe des Golan zu bewegen.
    Doch ein voreiliges Nachgeben könnte das politische Aus für Israels Premier Rabin bedeuten, denn ohne dies der raue innenpolitische Wind ins Gesicht bläst.
    Ein Sturz Rabins und die Wiederkehr des rechten Likud an die Regierung ist aber auch nicht im Interesse Hafis' Ersatz.
    der den Golan, den er 1967 verlor, 1994 wiederhaben möchte.
    Also wird sich Assad wohl an ein inlieb gewordenes arabisches Sprichwort halten.
    Ich möchte die Trauben essen, ohne den Hüter des Weinbergs töten zu müssen.
    Syrien will den Golan zurückhaben.
    Da Gewalt anzuwenden sinnlos ist, werden die beiden Staaten, die sich formell noch immer im Kriegszustand befinden, miteinander verhandeln.
    Die Kernfrage aber lautet,
    Wer wird als erster, Israel oder Syrien, willens sein, in aller Öffentlichkeit zu sagen, dass er an den Gegner Zugeständnisse gemacht hat?
    Ein Beitrag von Michael Kerbler.
    Das kleine Burundi galt ein paar Monate lang als Beispiel, wie auch in Afrika jahrzehntealte Konflikte demokratisch gelöst werden können.
    Bei den ersten freien Wahlen im Juni wurde erstmals ein Angehöriger der Hutu Stammes Staatspräsident.
    Die alte Herrschaftskaste der Tutsis musste ihre traditionelle Vormachtstellung abgeben und es schien, als ob dieser Wandel friedlich verlaufen könnte.
    Doch am 21.
    Oktober riss der Putschversuch durch die von Tutsis dominierte Armee die alten Wunden wieder auf.
    Die Ermordung von Staatschef Nadaje löste eine Welle von grauenvollen Massakern zwischen Hutus und Tutsis aus.
    Die Regierung glaubt, dass jetzt nur eine ausländische Friedenstruppe wieder Ordnung schaffen kann.
    Doch niemand will offenbar Soldaten für Burundi abstellen, auch nicht die UNO, Helmut Opletal informiert.
    Tagen richtete Premierministerin Sylvie Kennedy zusammen mit anderen Ministern, die sich in die französische Botschaft geflüchtet haben, verzweifelte Hilferufe an die internationale Öffentlichkeit.
    Nur eine ausländische Schutztruppe könne verhindern, dass der Putsch erneut losbreche und weitere Regierungsmitglieder ermordet würden, so wie am 21.
    Oktober Staatspräsident Melchior Ndadei und fünf seiner Minister.
    Doch die UNO, die Organisation afrikanischer Staaten und Länder wie Frankreich und Belgien schieben einander die Aufgabe weiter.
    Niemand will offenbar wirklich Soldaten schicken.
    So hat die umtriebige Regierungschefin selbst eine Putzi, die allerdings die demokratischen Reformen unterstützt und den Putsch verurteilt hat, in den letzten Tagen mit den Spitzen der Militärs verhandelt, in der Hoffnung, wieder irgendeine Form verfassungsmäßiger Ordnung für Burundi herstellen zu können.
    Doch die Armeespitze mauert.
    Sie behauptet zwar, die Soldaten seien in die Kasernen zurückgekehrt.
    Doch die Generäle decken weiterhin die Putschverantwortlichen, lehnen jede ausländische Intervention ab und sträuben sich auch gegen Reformen in dem bisher ausschließlich von der Tutsi-Minderheit beherrschten Militärapparat.
    So droht immer noch ein Wiederaufflammen des Machtkampfes und so ist es auch kein Wunder, dass der Flüchtlingsstrom in die Nachbarländer weiter anhält.
    600.000 Menschen, mehr als ein Zehntel der Bevölkerung, sind in den letzten zwei Wochen nach Ruanda, Tanzania und Zaire geflüchtet, vor den grauenvollen Massakern zwischen Hutus und Tutsis in vielen ländlichen Gebieten.
    Erst jetzt dringen Einzelheiten über dieses gegenseitige Abschlachten mit Speeren, Messern und Macheten nach außen.
    Zuerst waren es die Hutus, die den Mord an ihren gewählten Staatspräsidenten richten,
    und ihre Tutsi-Dorfnachbarn, Frauen und Kinder eingeschlossen, niedermachten.
    Dann revanchierte sich die alte Tutsi-Oberschicht, die unterstützt von der Armee zahlreiche Huttendörfer samt ihren Einwohnern niederbrannte.
    So wie schon in den 70er und 80er Jahren sind auch bei diesen Massakern wieder tausende Menschen ums Leben gekommen.
    Diesmal aber im ganzen Land und nicht nur in einigen wenigen Konfliktregionen.
    Es wird daher für jede neue Regierung schwer werden, den Versöhnungsprozess fortzuführen.
    Die alten Wunden sind wieder aufgerissen und niemand ist da, der diese Aufgabe wirklich auf sich nehmen könnte.
    Und nach den Misserfolgen internationaler Friedensinterventionen in mehreren anderen afrikanischen Ländern, wie Somalia oder Liberia, will sich in Burundi nun offenbar keine ausländische Macht die Finger verbrennen.
    12.30 Uhr ist es mittlerweile geworden.
    Sie hören das ORF-Mittagsjournal.
    In der uns noch verbleibenden Zeit bieten wir Ihnen Beiträge zu folgenden Schlagzeilen.
    Symposium über die Gewalt in der Familie, Bilanz der Arbeitsstiftungen in österreichischen Krisenregionen, Symposium zum Thema 90.
    Geburtstag von Konrad Lorenz und Alexander Goebbels neues Soloprogramm am Wiener K&K-Theater.
    Vor all dem aber ein Hinweis auf eine Sendung heute Abend.
    Journal Panorama.
    Wo ist das Europa, von dem wir all die Jahre geträumt haben?
    Wohin ist es entschwunden?
    Wer hat es mitgenommen?
    Haben es die Serben mitgenommen?
    Haben es die Spekulanten mitgenommen?
    Haben es die dänischen Neinsager mitgenommen?
    Haben es die französische Bauern mitgenommen?
    Die polnischen Stahlarbeiter?
    Die spanischen Fischer?
    Die ohnmachtigen Politiker mit ihren leeren Worten?
    Die Toten von Sarajevo, die Minderkeiten, die Neofaschisten, die ostdeutschen Arbeitslosen, die Bundesbank, die britische Euroskeptiker, wo ist es?
    Falls es noch irgendwo sein sollte, möchten wir es gern wiederhaben.
    Nicht das Europa des Marktes und der Mauern, sondern das Europa der Länder aller europäischen Länder.
    Man müsste uns Europa zurückgeben.
    bevor es für immer zu spät ist.
    Fragen an Europa, gestellt vom niederländischen Schriftsteller Kees Notenboom.
    Einen ganzen Monat lang sprachen Künstler, Wissenschaftler und Politiker in München über ihre Vorstellungen, ihre ganz persönlichen Wünsche an und für Europa.
    Eine Zusammenfassung bieten wir heute Abend ab 18.20 Uhr, Programm Österreich 1.
    Journal Panorama.
    Gewalt innerhalb der Familie ist auch in Österreich an der Tagesordnung.
    Studien gehen davon aus, dass es zu brutaler Gewalt in jeder dritten Familie kommt.
    Opfer sind zumeist Frauen und Kinder, männliche Täter bleiben meist unbestraft.
    Mit diesem Problem und möglichen Lösungsansätzen beschäftigt sich heute eine parlamentarische Enquete in Wien.
    Vertreter von Frauen- und Kinderhilfsorganisationen und Psychiater diskutieren am Vormittag mit den zuständigen Politikern.
    Robert Unterweger über die sogenannte häusliche Gewalt und Strategien dagegen.
    Zahlen können das Schreckliche nur umreißen, von Dunkelziffern über die tägliche Gewalt in den Familien wagen viele gar nicht zu reden.
    Konkret gefragt sagt laut einer Studie jede fünfte Frau in Österreich in ihrer Partnerschaft Opfer körperlicher Gewalt zu sein.
    Nur eine von drei schwer misshandelten Frauen erstattet Anzeige.
    Eine Polizeistatistik rechnet handfest vor, dass 54 Prozent aller Morde in der Familie geschehen und dass in 90 Prozent Frauen die Opfer sind.
    Erwin Ringl, der Erkenner der österreichischen Seele, muss trotzdem feststellen, Gewalt gegen Frauen und Kinder werde auch in Österreich großteils als Kavaliersdelikt hingestellt.
    Ja, so mancher Mann rühme sich dessen im Innersten.
    Rosa Loga vom Verein Aktionsgemeinschaft österreichische Frauenhäuser beklagt aus Erfahrung, dass es für misshandelte Frauen noch immer sehr wenig Verständnis gebe.
    Diese Frauen würden häufig gefragt, na warum lassen sie sich denn verprügeln?
    Kaum jemand aber frage, was den Männer davon hätten, ihre Frauen brutal zusammenzuschlagen.
    Frau Loga registriert im Zusammenhang mit Gewalt in der Familie eine österreichische Politik der Nichtintervention.
    Das heißt, obwohl die Gesetze eindeutig das Einschreiten des Rechtssystems vorschreiben, kann man sagen, es in der Praxis kaum zu Gerichtsverfahren kommt.
    Also wir schätzen, dass etwa nur ein bis zwei Prozent der Gewalttaten, die verübt werden, überhaupt mit einer Verurteilung enden.
    Dringend nötig seien aber zum Beispiel neue gesetzliche Maßnahmen, um die Rückkehr eines aus der Wohnung verwiesenen Ehemannes oder Vaters tatsächlich zu verhindern.
    Derzeit, so Logar, herrsche der Unrechtszustand, dass die Opfer zu Flüchtlingen vor dem Täter würden und das sei unhaltbar.
    Also rechtlich kann es Verfügungen geben, die sofort exekutierbar sind.
    Wichtig wäre in dem Zusammenhang, dass Zivilrecht und Strafrecht sozusagen verknüpft werden.
    Das heißt, dass auch die Polizei für die Durchführung dieser Verfügung zuständig ist, dass sie den Mann wirklich sofort mitnehmen kann und dass auch wenn er diese Verfügung sozusagen nicht einhält und wieder kommt, die Polizei zuständig ist.
    Derzeit gibt es in Österreich 150 Plätze für Frauen und Kinder, die aus dem Klima familiärer Gewalt flüchten.
    Viermal so viele Plätze wären nötig.
    In der oberösterreichischen Stadt Wels, so der nüchterne Befund, habe der Tierschutzverein mehr Subvention bekommen als das Frauenhaus.
    Dabei werde jede zusätzliche Hilfe, die solche Institutionen anbieten, dringend gebraucht, so Irene Deick, Chefin des Linzer Kinderschutzzentrums.
    Denn potenzielle Familientäter würden durch das Wissen abgeschreckt, dass es solche Anwälte für ihre möglichen Opfer gibt.
    Frauenministerin Johanna Donald sagt, diese Hilfe müsse man trotz bescheidener Finanzmittel dafür ausweiten.
    Donald begrüßt ausdrücklich den Vorschlag von Justizminister Michalek für eine Konfliktregelung nach Gewalttaten innerhalb der Familie.
    Demnach soll unter Umständen von einer Strafe abgesehen werden, wenn sich der Täter einer Therapie unterzieht und diese nachweislich Erfolg hat.
    Laut Donald müsse die Strafe aber die klare Konsequenz für schwere Gewalttaten in der Familie bleiben, trotz flexibler gesetzlicher Regelungen.
    Berichterstatter war Robert Unterweger.
    Am kommenden Sonntag wäre der weltbekannte Verhaltensforscher Konrad Lorenz 90 Jahre alt geworden.
    Aus diesem Anlass findet heute und morgen im Wiener Rathaus ein wissenschaftliches Symposium statt, das sich mit der Weiterführung des Werkes von Lorenz befasst.
    Konrad Lorenz, der vor allem durch seine tierpsychologischen Studien an Dohlen, Kohlgraben und Graugänsen bekannt wurde, erhielt 1973 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.
    Über das Symposium ein Bericht von Reinhard Schlögl.
    Initiator dieses Symposiums ist der an den Universitäten Wien und Göttingen lehrende langjährige Schüler von Lorenz, Professor Antal Festetic, der gemeinsam mit vielen seiner Fachkollegen darum bemüht ist, das wissenschaftliche Erbe des großen Österreichers zu bewahren.
    Es ist gelungen, viele der bedeutendsten Experten zum Thema des wissenschaftlichen Werkes von Konrad Lorenz als Referenten für diese Tagung zu gewinnen.
    Vortragende sind unter anderem Prof. Eibel Eibesfeld von der Forschungsstelle für Human-Ethologie der Max-Planck-Gesellschaft in Andechs, Dr. Beatrice Lorenz, die ebenfalls an diesem Institut tätig ist,
    der Wiener Zoologe Prof. Friedrich Schaller, Prof. Wolfgang Schleid vom Institut für Verhaltensforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Deutsche Nobelpreisträger Prof. Manfred Eigen vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen.
    Insgesamt zwei Dutzend Wissenschaftler bemühen sich, anlässlich dieses öffentlich zugänglichen Symposiums die vielfältigen Lehren und Theorien von Lorenz im Lichte Neuester Erkenntnisse zu bewerten und darzustellen, welche Wirkungen seine Entdeckungen nicht nur im Rahmen der Biologie und Verhaltensforschung, sondern auch auf andere Wissenschaften ausüben.
    Da die Arbeitsbereiche von Lorenz äußerst vielfältig waren – er gilt ja als Begründer der Verhaltensforschung, der evolutionären Erkenntnistheorie und wird vielfach auch als Vaterfigur des Umweltschutzes angesehen – aufgrund dieser Vielfalt also ist auch der Bogen der Themen weit gespannt.
    Er umfasst so verschiedene Wissenschaftsbereiche wie Vogelkunde, Aggressionstheorie, Psychiatrie, Tiersoziologie und letztlich auch Politik und Philosophie.
    Erklärtes Ziel dieses von der Konrad-Lorenz-Gesellschaft für Umwelt- und Verhaltenskunde veranstalteten Symposiums ist es, ein authentisches Bild über die oft auch missverstandene Lorenz'sche Lehre zu vermitteln, um sie in das Wissenschaftsbild des zu Ende gehenden Jahrhunderts einordnen zu können.
    In Wien wird es übrigens einen Konrad-Lorenz-Platz geben.
    Wo ist aber derzeit noch nicht entschieden.
    Derzeit wird über eine Anregung von Wiens Bürgermeister Helmut Zilk nach einem geeigneten Platz gesucht.
    Das als Ergänzung zu diesem Beitrag von Reinhard Schlögl.
    In Rezessionen haben Krisenrezepte Hochkonjunktur.
    Und ein solches Rezept haben Arbeiterkammerchef Heinz Vogl und ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch heute hervorgeholt, um der steigenden Arbeitslosigkeit Einhalt zu gebieten.
    Es heißt Arbeitsstiftung und dümpelt schon ein paar Jahre am Rande der öffentlichen Aufmerksamkeit vor sich hin.
    Dieses Modell sei angesichts der mageren Erfolge der herkömmlichen Arbeitsamttätigkeit eine besonders erfolgversprechende Variante des Umgangs mit der Krise, finden die beiden.
    Ein Wartezimmer mit Aussicht sozusagen, Fritz Dittlbacher informiert.
    Ganz neu ist die Idee ja nicht.
    Geboren wurde es in den 80er Jahren bei der mittlerweile vorletzten großen verstaatlichten Krise.
    Eine Stahlstiftung sollte den Fürstarbeitern die offene Arbeitslosigkeit ersparen.
    Und alles in allem war dieses Projekt auch recht erfolgreich.
    25 Arbeitsstiftungen gibt es nach diesem Modell mittlerweile.
    Und AK-Präsident Heinz Vogler hält die Zeit reif für eine neue Gründerwelle.
    Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist zweifelsohne als dramatisch zu bezeichnen.
    Wir schlittern im nächsten Jahr in eine Rekordarbeitslosigkeit, wenn nicht eine massive Gegensteuerung vorgenommen wird.
    Und genau hier sollte das Modell der Arbeitsstiftungen eingreifen.
    Bisher war es eher ein Nischenprojekt.
    Rund 2000 Arbeitnehmer sind derzeit österreichweit davon erfasst.
    Doch die Tendenz ist steigend.
    Und das ist gut so, findet Vogler.
    Die erste Bilanz über die Arbeitsstiftungen ist eine sehr, sehr positive, weil sich zeigt, dass die Vermittlungsquoten jener, die in einer Arbeitsstiftung eine Zeit lang hindurch tätig waren, bei ungefähr 90 Prozent liegen.
    Konkret sieht dieses Stiftungsmodell so aus.
    Der Arbeitnehmer erhält die Arbeitslose, allerdings nicht nur während der üblichen sechs Monate, sondern bis zur erfolgreichen Vermittlung.
    Jedenfalls aber während der gesamten Stiftungsdauer, also zwei oder drei Jahre lang.
    Bei älteren Arbeitnehmern kann diese Frist sogar noch weitere vier Jahre ausgedehnt werden.
    Er sitzt allerdings nicht wie der Regelarbeitslose allein daheim herum, sondern er wird im Kreis seiner Ex-Kollegen geschult und weitergebildet.
    Bezahlt werden diese Arbeitsstiftungen vom ehemaligen Dienstgeber, von der Arbeitsmarktverwaltung, aber auch zum Teil von Ländern und Gemeinden.
    ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch zur Intention dieser Spezialarbeitslosigkeit.
    Diese Arbeitsstiftungen, egal in welcher Form sie jetzt dann tatsächlich angeboten werden oder realisiert werden, haben den Vorteil, dass man den Arbeitnehmer eigentlich nicht in die Arbeitslosigkeit entlässt, sondern in einem Verband von Betreuungsmöglichkeiten versucht, so rasch als möglich wieder eine Beschäftigung sicherzustellen oder aber durch eine weitere Qualifikation oder sogar durch die Motivation der Selbstständigkeit dazu beiträgt,
    dass längerfristig eine wirtschaftliche Existenz des einzelnen Arbeitnehmers sichergestellt wird.
    Arbeitsstiftungen gibt es auf Betriebsbasis, auf Branchenbasis und zuletzt auch auf regionaler Basis, etwa nach der südsteirischen Aßmann-Pleite.
    Zum Teil werden diese Arbeitsstiftungen von den Unternehmen auch nicht ganz uneigennützig ins Leben gerufen, als eine Art Parkplatz für gerade nicht benötigte Arbeitnehmer, deren Ressourcen man in absehbarer Zeit aber wieder brauchen könnte.
    Fritz Ferzethnitsch verweist auf ein Beispiel, auf das Grazer Steierwerk.
    Wenn Sie vor wenigen Wochen gehört haben, dass jetzt in Graz ein großer Auftrag für die Zusammenstellung und den Bau neuer Automobile erreicht werden konnte, so sind wir dort gerade vor Ort mit einer Arbeitsstiftung tätig, die letztendlich dazu beiträgt, dass Arbeitnehmer, die vor etlichen Monaten, vor längerer Zeit gekündigt worden sind, jetzt schon trainiert werden auf die neue Beschäftigung im Steuerwerk in Graz.
    um letztendlich dort in dieser neuen Produktionsstätte auch die Möglichkeit der Beschäftigung zu finden.
    Also ein praktisches Beispiel, dass man Arbeitnehmer nicht in die Arbeitslosigkeit entlässt, sondern die Zeit nützt, die zur wirtschaftlichen Überbrückung notwendig ist, um mit einer neuen Qualifikation hier dementsprechend wieder am Arbeitsplatz zur Verfügung zu stehen.
    ÖGB und AK wollen das Arbeitsstiftungsmodell daher ausweiten.
    Im einzigen Bundesland, in dem es noch keine solche Arbeitsstiftung gibt, in Wien, sollte nun ein Modell für Arbeitnehmer, die von Insolvenzen betroffen sind, entstehen.
    Erste Gespräche gibt es bereits, berichtet AK-Präsident Vogler.
    Fritz Titelbacher hat diesen Beitrag gestaltet.
    Die Zukunft hält in den Schulen Einzug.
    Eine Klasse im Wiener Gymnasium in Wien-Wieden hat als erste in Europa die ganz neue Bildungstechnik zur Verfügung, die ein völlig neues Lernen auch ermöglicht.
    Die Schüler arbeiten mit Laserbildplatten, CD-ROMs und interaktiven CD-Playern.
    Die Unterrichtssprache Englisch auf den Platten ist für die Schüler längst kein Hindernis mehr.
    Für uns als Lehrer ist es natürlich wichtiger, interaktiv Wissen vermitteln zu können.
    Zum Beispiel diese Disks, die Sie jetzt da gerade gesehen haben,
    behandelt die Renaissance in Florenz, aber nicht so, dass man wie bei einem Videoband das Band einlegt und irgendwas vorspielt, sondern Schüler interagieren mit den Inhalten, sie rufen sich gezielt Informationen auf, sie können diese Informationen dann natürlich vom Lehrer offeriert bekommen in Verbindung mit
    Fragen betreffend das Hörverstehen, sofern der Titel in einer Fremdsprache ist, oder Fragen im Hinblick auf inhaltliches Verstehen, sofern der Titel in deutscher Sprache ist.
    Sagt der englische und Geschichtelehrer des Wiener Gymnasiums Klaus Peter.
    30 Titel gibt es für die Erziehung in der Schule auf Laser, Vision, Bildplatte bereits.
    Die Schüler rufen zum Beispiel in Physik ein Lexikon über die Planeten auf, mit Bildern, die sich bewegen.
    Christian und Christoph von der 7a führen es vor.
    Ja, ich habe jetzt die Enzyklopädie geöffnet und ich bin eben jetzt bei den Phasen des Mondes und ich werde mir da jetzt einen kurzen Film dazu anschauen, der mir das eben näher erläutern wird.
    Wir schauen uns jetzt eine kleine Animation an, wie der Mond eben seine Phasen verändert.
    Was sehen wir jetzt da?
    Der Mond gerade, jetzt haben wir gerade einen neuen Mond in der Animation.
    Was habt ihr jetzt da für CDs liegen und was verwendet ihr davon?
    Also im Unterricht für Geografie, eben die Enzyklopädie, dann für bildnerische Erziehungen, ein paar Grafik-CDs, für Mathematik, Fraktale, für den Heimgebrauch, Spiele, Sprach-CDs,
    Aber man kann Spiele durchaus auch für Fächer wie Geschichte verwenden.
    Wenn das eben wie Where in Time ist, Carmen Sandiego, die Zeit einem näher bringt oder auch verschiedene Kunstrichtungen.
    Das ist eigentlich alles möglich.
    Und vor allem, man merkt dann gar nicht, dass es Unterricht ist.
    Die Schüler in Wieden sind weltweit mit 300 Schulen vernetzt.
    Online können sie mit einer anderen Schule zusammenarbeiten.
    Das sagt die Schulsprecherin Rima Ashur.
    Wir machen gemeinsame Projekte, zum Beispiel zum Thema EG werden wir sicher Projekte machen und da kann man den Computer dann auch sicher gut verwenden, wenn man da etwas ausarbeitet und so und mit anderen Schulen, dass man halt eben diskutiert und ich meine es ist halt toll, wenn man in der Schule Technologien hat, die sehr neu sind.
    durch die man auch sehr viel lernen kann und vor allem, wie vorher schon gesagt worden ist, interaktiv.
    Man lernt das, ohne wirklich zu merken, dass man jetzt Unterricht hat und es ist viel einfacher, das dann zu erlernen.
    Das hat für die Schüler sicher sehr viele Vorteile, der Unterricht.
    Edith Bachkönig gestaltete diesen Beitrag.
    In Kalifornien wühten neuerlich verheerende Feuerstürme.
    In der Nähe von Los Angeles sind bereits mehr als 250 Häuser abgebrannt.
    Tausende Gebäude wurden evakuiert.
    Auch unser Korrespondent Armin Amler ist von der Feuersbrunst persönlich betroffen.
    Millionen von Amerikanern bietet sich in dieser Nacht das Bild des Grauens.
    Mindestens 15.000 Hektar verbrannt, weit über 200 Häuser vernichtet.
    Tausende wurden evakuiert bzw.
    konnten aus Werkstatt und Büro nicht nach Hause zurückkehren.
    Nur zwei Stunden brauchte das von Brandstiftern gelegte Feuer, um sich von Calabasas im Süden des San Fernando-Tals über die Hügelspitzen Malibus hinweg auf die Häuser an grünen Hängen zu stürzen.
    Aus einem wunderschönen, klaren kalifornischen Morgen wurde ein flammendes Inferno, das niemand, ob jung oder alt, im Laufe des Lebens jemals vergessen wird.
    Natürlich hat die wegen der Erdbebengefahr bevorzugte Leichtbauweise der Häuser eine Rolle gespielt.
    Doch bei der Heftigkeit dieser Feuer, bei Flammenwänden bis zu 60 bis zu 80 Metern Höhe,
    hätte vermutlich kein Gebäude der Welt Widerstand geleistet und kein Feuerwehrmann den züngelnden Riesenflammen Einhalt geboten.
    In diesen Minuten hat der heiße Santa-Anna-Wüstenwind das Tempo ein wenig verringert, doch das hat die Ruhelosigkeit der Flammen nicht verbessert.
    Angesichts dieser Bilder sinken die Hoffnungen auf den Nullpunkt, dass mein eigenes Haus wenigstens teilweise dieses Inferno überlebt haben könnte.
    Es ist jetzt mitten in der Nacht erholsamer Schlaf unmöglich.
    Man schreckt ständig hoch in der Hoffnung, dass das alles keine Wahrheit ist, sondern nur ein erbarmungsloser, aber rein utopischer Traum.
    Das war ein Bericht von Armin Amler.
    Alexander Goebel präsentiert heute im Wiener K&K Theater am Naschmarkt sein neues Soloprogramm »Alles Goebel«, der vor allem durch »Phantom der Oper« bekannte Musicalstar stellte mit seiner Band als Autor, Regisseur und Entertainer eine neue Comedy-Show zusammen, in der vor allem zwischenmenschliche Beziehungen zum Tragen kommen.
    Mit diesem Hauptthema beginnt auch Karin Bauers musikalisch eingeleiteter Beitrag.
    Frau mit Zauberaugen,
    Alles Göbel, die neue Kamerashow des Wahlwieners Alexander Göbel, dreht sich auch diesmal um bekannte Lieblingsthemen des vielseitigen Stars.
    Ein großes Thema ist Wien nach wie vor.
    Ich bin in und durch diese Stadt alles geworden, was ich bin und ich liebe diese Stadt über alles.
    Sie ist meine Heimat geworden und ich stehe ihr somit auch
    liebend, aber auch kritisch gegenüber.
    Und diese beiden Komponenten versuche ich unterzubringen.
    Es geht natürlich in dem Programm Alles Göbel um sehr viel Humoristisches.
    Es geht zunächst einmal um Unterhaltung.
    Ich mache dezidiert kein politisches Kabarett.
    Das machen die Politiker selbst mitunter, leider Gottes.
    Sondern ich behandle menschliche Themen.
    Ich behandle das Zusammenleben von Mann und Frau, die Sexualität.
    Das ist eines der wichtigsten Themen, die bei mir immer vorkommen.
    Männer, Männer in ihrer Not, in ihrer Orientierungslosigkeit.
    Dieser Körper ist der nackte Wahnsinn.
    Denkt Alexander Goebel, neben den Kammerli-Erfolgen auf Bühne und CD auch seine Musical-Karriere fortzusetzen?
    Die Tatsache, dass zu der Zeit, als ich das Phantom gespielt habe, Alexander Goebel einer von zehn, maximal zwölf Menschen auf dieser Welt waren, die diese Rolle spielen durften.
    Dazu noch mit einem derartigen Erfolg, dass das Stück viereinhalb Jahre lang gespielt wurde.
    Diese Tatsache reicht mir vollkommen aus für ein gesamtes Musical-Leben.
    Ich habe diese fantastische Rolle spielen dürfen.
    Alle waren zufrieden, inklusive meiner selbst.
    Und ich nehme das als einen tollen Abschied, wenn es einer sein soll.
    Nach so einer Rolle kann man dann nicht mehr ins zweite Glied zurückgehen.
    Ich will das auch nicht.
    Gäbe es überhaupt eine Rolle, die der im Phantom nahekommt, in irgendeiner Form?
    Ja, ja.
    Abgesehen von den Musicals, die wir noch nicht kennen, die vielleicht gerade irgendwo geschrieben werden oder ausprobiert werden, gibt es eine Rolle in einem Musical Miss Saigon.
    Da gibt es den Ingenieur.
    Das ist so ein asiatischer, halb asiatischer Strizi sozusagen, aber eher so auf der sympathischen Seite des Lebens, trotz aller Härte und Brutalität.
    Das würde mich sehr reizen.
    Es gibt ein Stück, das heißt Banum.
    ein Zirkusstück, da gibt es eine tolle Rolle drin, die mich reizen würde.
    Rollen gibt es genug.
    Im Moment setzt Göbel allerdings auf die in letzter Zeit bewährte Personalunion als Autor, Regisseur und Entertainer.
    Das größte Glück für mich ist wirklich, auf einer Bühne zu stehen und mein eigenes Ding zu machen.
    Und das soll es jetzt sein.
    Es wird das Schreiben sein, es wird das Regie führen sein und es wird die Comedy sein.
    Das seht ihr eh schon.
    Genug für einen Tag.
    In meinem Herzen ist stets Bewegung.
    Es kann nicht herum, das soll wohl so sein.
    Es braucht nur eine ganz kleine Regung und es fängt wieder an, die ganze Welt zu sein.
    Karin Bauer informierte sie über das Soloprogramm Alles Göbel im Wiener K&K-Theater und wir schließen jetzt das Mittagsjournal mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Meldungen.
    Österreich.
    Der Streik bei der AUA hat auch politische Auswirkungen.
    Vizekanzler Bussek meinte, man müsse nun mit allen Beteiligten über die Zukunft der AUA reden.
    Es müsse eine Lösung geben, die garantiere, dass man nicht in die Tasche des Steuerzahlers greifen müsse, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
    Morgen und übermorgen soll es Gespräche über die Sparmaßnahmen bei der AUA geben.
    Am Wochenende könnte die Entscheidung über das Al-Khazar-Projekt fallen, also eine Zusammenarbeit mit KLM, SAS und Swissair.
    Die AUA-Vorstandsdirektoren Bammer und Rehulkar werden am Freitag zu einer Verhandlungsrunde nach Stockholm fliegen.
    Nach dem Enge des Steigs bei der AUA gilt heute wieder der reguläre Flugplan.
    Syrien
    Bundeskanzler Franitzki trifft heute Nachmittag in Damaskus mit Präsident Assad zusammen.
    Die Hauptthemen sind die Lage im Nahen Osten und vor allem die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und Syrien.
    Franitzki wird von einer umfangreichen Wirtschaftsdelegation begleitet.
    Der Bundeskanzler wird bis morgen in Syrien bleiben und unter anderem auch die österreichische UNO-Einheit auf den Golanhöhen besuchen.
    Israel Die Kommunalwahlen haben in der Arbeiterpartei eine schwere Niederlage gebracht.
    Die Regierungspartei von Ministerpräsident Rabin verlor sowohl in Jerusalem als auch in anderen großen Städten den Bürgermeister.
    In Jerusalem musste er seit 28 Jahren am Tirende Tedi Kolek gehen.
    Der aus Wien stammende Kolek erhielt nur 41 Prozent, sein konservativer Herausforderer dagegen 56 Prozent der Stimmen.
    Die Wahlen galten als Test für den Friedensprozess im Nahen Osten.
    Deutschland
    Der Aids-Skandal weitet sich neuerlich aus.
    Die Koblenzer Firma UB Plasma hat möglicherweise schon 1986 bewusst mit Aids-Erregern verunreinigtes Blut verkauft.
    Die Regierung von Rheinland-Pfalz hat entsprechende Aktenvermerke der Gewerbeaufsicht heute der deutschen Staatsanwaltschaft übergeben.
    Sie beziehen sich auf die Aussagen einer Firmenmitarbeiterin, die 1986 nicht weiterverfolgt worden sind.
    Heute wurde auch gegen einen vierten leitenden Mitarbeiter der UB Plasma Haftbefehl erlassen.
    USA.
    Die neuen verheerenden Feuerstürme in Kalifornien drohen nun auf dicht besiedeltes Gebiet überzugreifen.
    Die Brände haben den Nobelort Malibu erreicht.
    Mehr als 250 Häuser in der Nähe von Los Angeles sind bereits abgebrannt.
    Tausende Gebäude wurden evakuiert.
    Das Wetter in Österreich heute Nachmittag.
    Im Flachland häufig nebelig trüb bei Temperaturen um 7 Grad.
    Im Bergland Österreichs ab und zu sonnig und Temperaturen zwischen 9 und 15 Grad.
    Und damit sind wir am Ende der fast einstimmigen Information durch den aktuellen Dienst des ORF.
    Für das Team des Mittagschanals für Regie und Technik bedankt sich Herbert Dobrowolny fürs Zuhören.
    Auf Wiederhören.
    Das war's dann.

    Beiträge dieses Journals

    Nachrichten
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Wetter
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Natur ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Nach AUA-Streik: Alcazar-Entscheidung im Brennpunkt
    Die Frage, ob die AUA mit KLM, SAS und Swiss Air fusionieren soll, ist weiterhin umstritten. Auch KLM könnte das Projekt noch platzen lassen.
    Mitwirkende: Schweinzer, Josef [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Krisen und Konflikte ; Luftfahrt ; Streik ; Arbeitnehmerverbände ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Pressefoyer nach dem Ministerrat
    Einblendung: Erhard Busek
    Mitwirkende: Hopfmüller, Gisela [Gestaltung] , Busek, Erhard [Interviewte/r]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Wirtschaft ; Regierung ; Luftfahrt ; Diskussion ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Die AUA fliegt wieder - Reportage aus dem Cockpit
    Einblendung: Roland Ulbrich, Pilot, Anita Aaron
    Mitwirkende: Bornemann, Dieter [Gestaltung] , Ulbrich, Roland [Interviewte/r] , Aaron, Anita [Interviewte/r]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wirtschaft ; Krisen und Konflikte ; Luftfahrt ; Streik ; Arbeitnehmerverbände ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Das Ende einer Ära: Teddy Kollek abgewählt
    Mit dem gebürtigen Wiener Kollek tritt eine Symbolfigur für den jüdischen-arabischen Dialog und die Geschichte der geteilten Stadt Jerusalem ab.
    Mitwirkende: Segenreich, Ben [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Porträt ; Wahlen ; Personalfragen ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Hafez Assads Rolle im Nahost-Prozess
    Assad möchte die Golan-Höhen von Israel zurück und geht davon aus, dass der Autonomieplan zwischen Israel und den Palästinensern auf schwachen Beinen steht.
    Mitwirkende: Kerbler, Michael [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Verhandlung ; Friede ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre ; Syrien ; Regionen / Naher Osten
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Burundi: Trotz Massakern bleibt die UNO passiv
    Massaker und ethnische Säuberungen zwischen Hututs und Tutsis nach dem Mord an Präsident Cyprien Ntaryamira, dem ersten Hutu-Präsidenten, im Zuge eines Putschversuches der von Tutsis dominierten Armee. Die UNO zögert, in den Konflikt einzugreifen.
    Mitwirkende: Opletal, Helmut [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Krisen und Konflikte ; Ethnie ; Straftaten ; Minderheiten ; Militär ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Trailer Panorama: "Fragen an Europa"
    Mitwirkende: Ausweger, Walter [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik ; Diskussion ; Kongress ; EU ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Symposion über die Gewalt in der Familie
    In jeder dritten österreichischen Familie kommt es zu Gewalt, meist an Frauen und Kindern. Nur wenige Frauen erstatten Anzeige. Problematisch ist, dass es in puncto Gewalt in der Familie wenig gesellschaftliches Bewusstsein gibt. Einblendung: Rosa Logar, Aktionsgemeinschaft österreichische Frauenhäuser
    Mitwirkende: Unterweger, Robert [Gestaltung] , Logar, Rosa [Interviewte/r]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Geräusche ; Familie ; Justiz und Rechtswesen ; Straftaten ; Sicherheit ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    90. Geburtstag von Konrad Lorenz
    Mitwirkende: Schlögl, Reinhard [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Wissenschaft und Forschung ; Jubiläum ; Porträt ; Biologie ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bilanz der Arbeitsstiftungen in Krisenregionen
    Einblendung: Heinz Vogler, Fritz Verzetnitsch
    Mitwirkende: Dittlbacher, Fritz [Gestaltung] , Vogler, Heinz [Interviewte/r] , Verzetnitsch, Fritz [Interviewte/r]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Politik Österreich ; Arbeitsbedingungen ; Arbeitslosigkeit ; Arbeitnehmerverbände ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Bildplatte soll Schulbibliothek revolutionieren
    Einblendung: Rima Ashour. Schüler in Wien-Wieden arbeiten mit CD-Roms, interakiven CDs auf Englisch.
    Mitwirkende: Bachkönig, Edith [Gestaltung] , Ashour, Rima [Interviewte/r]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Bildung ; Technik ; Bildung und Schulwesen ; Kinder und Jugend ; Graphik ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Waldbrände in Kalifornien
    Tausende Menschen evakuiert und Zerstörung von Häusern im südlichen San Fernando Valley bis nach Malibu. Augenzeugen sprechen von 60 Meter hohen Feuerwänden.
    Mitwirkende: Amler, Armin [Gestaltung]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Gesellschaft ; Unfälle und Unglücksfälle ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten
    Alexander Goebels neues Solo-Programm am Wiener K & K Theater
    Einblendung: Goebel
    Mitwirkende: Baur, Karin [Gestaltung] , Goebel, Alexander [Interviewte/r]
    Datum: 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte: Humor ; Kabarett ; Unterhaltungsveranstaltung ; Radiosendung-Mitschnitt ; 20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ: audio
    Inhalt: Nachrichten

    Katalogzettel

    Titel Mittagsjournal 1993.11.03
    Spieldauer 00:55:52
    Mitwirkende Dobrovolny, Herbert [Moderation]
    ORF [Produzent]
    Datum 1993.11.03 [Sendedatum]
    Schlagworte Gesellschaft ; Medien und Kommunikation ; Technik ; Nachrichten ; Technik ; Ingenieurswissenschaften ; Bildung und Schulwesen ; Bibliothek ; Radiosendung-Mitschnitt
    20. Jahrhundert - 90er Jahre
    Typ audio
    Format DAT [DAT-Kassette]
    Sprache Deutsch
    Signatur Österreichische Mediathek, jm-931103_k02
    Medienart Mp3-Audiodatei
    Gesamtwerk/Reihe Mittagsjournal

    Information

    Inhalt

    Nachrichten

    Sammlungsgeschichte

    Sammlung Radio Mitschnitte der Österreichischen Mediathek