Für alle via www.mediathek.at gestreamten Medien ist, wie in den Nutzungsbedinungen für mediathek.at festgehalten, ein Herunterladen o. ä. nicht angeboten und nicht gestattet.
Alle gestreamten Audio- und Videodokumente sind mit ihren permanenten URLs dauerhaft zugänglich, wodurch sich die Notwendigkeit der Anfertigung von Kopien durch die Österreichische Mediathek für nur private Verwendung Dritter erübrigt.
Soferne die Herstellung von Kopien von Archivdokumenten durch die Österreichische Mediathek für Dritte für nur privaten Gebrauch rechtlich möglich ist, fallen dafür technische Kopierkosten an. Für Anfragen nach Kopien von Archivdokumenten und Preisauskünfte schreiben Sie bitte an mediathek@mediathek.at.
Kopien von Dokumenten des ORF (die Österreichische Mediathek ist Teil des Technischen Museums Wien, aber nicht Teil des ORF) müssen von Interessierten selbst direkt beim ORF angefragt werden (ORF-Kundendienst, -Audioservice, -Videoservice).
Kopien von Dokumenten des Filmarchivs Austria oder des Phonogrammarchivs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften müssen entsprechend beim Filmarchiv Austria oder entsprechend beim Phonogrammarchiv angefragt werden.
Die Metadaten der Medien, niemals die Medien selbst, deren Herunterladen nicht gestattet ist,unterliegen nach dem Herunterladen der Lizenz CC BY-NC 4.0, Namensnennung-Nicht kommerziell.
Zitieren
Zitieren
So können Sie Audio- und Videodokumente aus unserer digitalen Sammlung zitieren
Wenn Sie die Audio- und Videodateien aus unserer digitalen Sammlung für Ihre Arbeit und Ihre Forschung verwenden, freuen wir uns, wenn Sie mit einem Zitat auf unsere Quellen hinweisen!
So können Sie zitieren:
Alle Dokumente verfügen über eine Perma-URL
Für ein genaueres Zitat können Sie die Perma-URLs zusätzlich mit Markerpositionen (d.s. Zeitpositionen) versehen
Sie können im Dokument mehrere Markerpositionen setzen.
Die Markerpositionen bleiben so lange gespeichert, solange Sie sich im Audio- oder Videodokument befinden. Möchten Sie Links und Markerpositionen längerfristig für Ihre Arbeit speichern, verwenden Sie bitte den Bereich „Meine Mediathek“ (Login und Registrierung über das Burgermenü auf der Startseite).
Für Ihren persönliche Arbeitsbereich können sie Bookmarks setzen - Für diese Funktion müssen Sie sich im Bereich “Meine Mediathek” anmelden. Die Möglichkeit zu Login und Registrierung erscheint bei Klick auf das Bookmark-Symbol , alternativ können Sie sich auch über das Burgermenü auf der Startseite anmelden.
Marker setzen in: Mittagsjournal 1995.01.02
Auf dieser Seite
Katalogzettel
Information
Verortung in der digitalen Sammlung
Das Medium in Onlineausstellungen
Transkripte
Wie entstehen die Transkripte in der Österreichischen Mediathek?
Die bereitgestellten Transkripte werden mittels einer KI basierten Software erstellt. Die Transkripte ersetzen nicht die Arbeit mit den Originalquellen. Die Transkripte werden keiner inhaltlichen Bewertung oder Bearbeitung unterzogen und dienen vor allem der wissenschaftlichen Recherche sowie einer besseren Durchsuchbarkeit der Audio- und Videodokumente.
Die Erstellung der Transkripte erfolgt mit der Transkriptionssoftware WhisperX. WhisperX basiert auf dem System Whisper der Firma OpenAI. Whisper ist ein Open Source Produkt und auf Github veröffentlicht. WhisperX ist eine optimierte Version von Whisper und wurde von der Visual Geometry Group an der Oxford University entwickelt und auf Github veröffentlicht.
Die zur Verfügung gestellten Transkripte wurden 2024 erstellt.
KI-generiertes Transkript
Mittagsschornal.
Das erste Mittagsschornal des Jahres mit Louis Glück und mit den Themen des Tages.
Macht die EU mit dem Preis?
Was ist billiger geworden?
Ein erster Überblick.
Grenzenloser Einkaufsboom.
Ein Bericht aus Freilassing.
Grenzberichte auch von den Kärntner Grenzen zu Slowenien und Italien, wo sehr unterschiedlich nun agiert wird.
Vier Monate Waffenstillstand.
Welche Chancen hat Bosnien?
Ein Gespräch mit unserem Balkan-Experten Jens Reuter.
Die Russen in Grozny.
Noch kein Sieg für Yeltsin.
Quo vadis ÖVP?
Ein Interview mit Josef Höchtl, dem ÖAB-Obmann, zu den neuen Turbulenzen in der Volkspartei.
Italiens Krise.
Wer beerbt Silvio Berlusconi?
Diese Woche wird es bringen.
Amalgamplomben.
Das Gesundheitsministerium empfiehlt nun Einschränkungen.
Und Kultur, Kino, der neue Frankenstein-Film von Kenneth Branagh mit Robert De Niro.
Das sind geplante Themen, so manches mag noch dazukommen zunächst, aber ganz sicher unser Nachrichtenüberblick gestaltet von Elisabeth Mahners, Sprecher ist Alexander Jonach.
Russland.
Nach ihrem Einmarsch in Krosny rechnet die russische Armee noch mit tagelangen Kämpfen in der Hauptstadt Tschetscheniens.
Nach offizieller Darstellung hat zwar die Armee die Oberhand gewonnen, doch dürften die letzten Widerstandsnester erst in fünf oder sechs Tagen ausgeschaltet sein.
Die Agentur Reuter meldete andauernde Kämpfe aus dem Zentrum.
Der russische Menschenrechtsbeauftragte Kowaljow sprach von hunderten Opfern.
Die Vereinigten Staaten äußerten sich besorgt über die Militärintervention Russlands.
Bosnien, Herzegowina.
Die UNO-Schutztruppe in Bosnien erwartet eine Lockerung der Blockade von Sarajevo.
Ein UNO-Sprecher meinte, der Zivilverkehr in die Hauptstadt werde möglicherweise schon innerhalb von drei Tagen wieder funktionieren.
Auf die Bedingungen für die Freigabe des Verkehrs haben sich zuvor die Kriegsparteien bei einem Treffen der Militärs geeinigt.
Unterdessen wirft die bosnische Regierung Serbien neuerlich vor, die Serben in Bosnien trotz einer offiziellen Blockade weiter zu unterstützen.
USA.
Ungeachtet des russischen Protests sind die Vereinigten Staaten nach wie vor für die Osterweiterung der NATO.
Offiziell heißt es, den Polen, Tschechen und Ungarn müsse gezeigt werden, dass sie dem Besten vertrauen könnten und sich die NATO ausdehne.
Ägypten.
Im Nil-Delta sind neun ägyptische Polizisten erschossen worden.
Moslem-Extremisten dürften für die Morde verantwortlich sein.
In jedem Fall hatten die Täter die Polizisten aus öffentlichen Bussen herausgeholt und sie dann vor den Augen der Fahrgäste erschossen.
Die israelische Regierung berät heute über Möglichkeiten, den Ausbau einer jüdischen Siedlung im Westjordanland zu stoppen.
Allgemein ist von nationalem Interesse die Rede.
Seit einer Woche protestieren sowohl Palästinenser als auch israelische Friedensaktivisten gegen den Ausbau der Siedlung bei Bethlehem.
Dadurch könnte der gesamte Nahostfriedensprozess gefährdet werden.
Türkei.
Bei einem Angriff der Separatistenorganisation Arbeiterpartei Kurdistans auf eine Ortschaft in Südostanatolien sind 17 Menschen getötet worden.
Weitere sechs wurden verletzt.
Bei der Attacke wurden auch Raketenwerfer eingesetzt.
Die Arbeiterpartei Kurdistans führt seit zehn Jahren einen Untergrundkrieg gegen die Regierung in Ankara.
Sie will einen unabhängigen kurdischen Staat.
USA.
Präsident Clinton will in Kürze einen Zypern-Sonderbeauftragten ernennen.
Absicht Clintons ist es, neuen griechisch-türkischen Streitigkeiten innerhalb der NATO vorzubeugen.
Im Gespräch für den neuen Posten ist der New Yorker Rechtsanwalt Richard Beatty.
Nordirland.
Das Parlamentsgebäude von Belfast brennt.
Feuerwehrleute sprechen von einem ziemlich lichterlohen Feuer.
Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt.
In dem Parlament hatten im Dezember Vertreter der britischen Regierung und der extremen Gruppen auf protestantischer und katholischer Seite Sondierungsgespräche über einen Frieden in Nordirland abgehalten.
Brasilien.
Der neue Präsident Brasiliens, Fernando Cardoso, hat soziale Gerechtigkeit versprochen.
Cardoso hat in der vergangenen Nacht seinen Amtseid geleistet.
Wörtlich meinte der neue Präsident, er wolle Regierung und Gesellschaft einen.
Armut und Hunger müssten von der Landkarte Brasiliens getilgt werden.
Niederlande.
Vor der Watteninsel Wieland ist ein norwegischer Frachter gekentert.
Das Schiff trieb mit dem Kiel nach oben auf den Strand zu.
Es besteht die Gefahr, dass Öl ausläuft.
Derzeit ist nicht bekannt, wie viel Treibstoff an Bord war.
Der Frachter aus Bergen hatte auf dem Weg nach Seeprüche in Belgien Schlagseite bekommen, die Marmorladung war verrutscht.
Die fünf Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.
Deutschland.
Zwei deutsche Seenotretter werden in der Nordsee vermisst.
Sie waren heute früh bei Stürmischer See über Bord gegangen und konnten bis jetzt nicht gefunden werden.
Das Schiff war auf dem Rückweg von einer Rettungsfahrt vor der niederländischen Küste.
Österreich.
Bei der letzten Lottorunde dieses Jahres waren zwei Personen glücklich.
Auf die Sechser entfallen jeweils 15.500.000 Schilling.
Die Gewinner kommen aus der Steiermark und aus Tirol.
Und wir, wir kommen zum Wetter.
Nur ein relativ kurzes Gastspiel hat diesmal das Weihnachtstauwetter gegeben.
1995 ist es kalt geworden in diesem Land.
Dabei sind im Flachland nicht so sehr die Temperaturen, die einen frösteln lassen, sondern es ist eher der Wind, Robert Länger.
Ja, das Kälteempfinden hängt eben nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Windstärke und von der Luftfeuchtigkeit ab.
Es gibt eine Größe, die Temperatur und Windgeschwindigkeit kombiniert, die sogenannte Abkühlungsgröße oder Windchillindex, in Amerika sehr populär.
In Wien hat es jetzt zum Beispiel plus 2 Grad, die stärksten Böen erreichen 65 km pro Stunde.
Die Luft wird daher laut Windchillindex wie minus 12 Grad bei Windstille empfunden.
Dasselbe Beispiel für den Sonnblick.
Minus 21 Grad Temperatur und 55 km pro Stunde Wind ergeben etwa minus 40 Grad.
Doch nun zu den aktuellen Meldungen.
Wien heiter 2 Grad Westwind mit 35 km pro Stunde.
Eisenstadt wolkig 4 Grad Nordwest 25.
St.
Pölten leichter Schneeschauer 0, Südwest 35.
Linz heiter 1°C, West 30°C, Salzburg stark bewölkt 1°C, West 20°C, Innsbruck wolkig –1°C, Bregenz leichter Schneefall –1°C, Graz wolkig –1°C und Krankfurt stark bewölkt –1°C.
Heute Nachmittag kommen mit kräftigem und auch stürmischem Wind von der Nordsee her immer wieder Wolken und Schneeschauer nach Österreich.
Am meisten Schnee fällt im Bergrand zwischen Vorarlberg und Oberösterreich, so wie in der Obersteiermark.
Gegen Abend werden die Schneeschauer häufiger, sie werden sich dann auch auf Ostösterreich ausbreiten, hier so wie im Süden ist es ja heute sonnig.
Und noch die Temperaturen, minus 4 bis plus 4 Grad.
Weiterhin sehr windig und kalt ist es morgen Dienstag mit minus 5 bis 0 Grad und es kommt auch häufig zu Schnee schauen.
An der Alpen-Nordseite schneit es durchgehend.
Am Nachmittag lässt der Schneefall in Faralberg und Tirol nach.
Zeitweise sonnig ist es morgen wieder im Süden, also im Gebiet zwischen Osttirol und dem Südburgenland.
Vor allem auf den Bergen muss man morgen mit eisigem Schnellsturm rechnen, bei einer Temperatur von minus 15 Grad in 2000 Meter Höhe.
Und am Mittwoch bleiben die Temperaturen nach einer sehr frostigen Nacht auch tagsüber deutlich unter 0 Grad.
Mit dem Schneefall ist es aber weitgehend vorbei und es wird auch nach und nach sonnig.
Robert Lenge, eine Frage habe ich noch.
Jahreswechsel, seit der Jahresrückblicke, einer geht mir noch ab, der aufs Wetter von 1994 lässt sich da eigentlich schon was sagen.
Ja, soeben haben wir von der Klimaabteilung der Hohen Warte erfahren, dass 1994 das wärmste Jahr in Österreich seit 1775, also seit 220 Jahren ist.
Zu kalt war nur der Oktober.
Am erkanntesten ist wohl noch der Sommer in Erinnerung.
In Wien wurden zum Beispiel 28 Tage mit mehr als 30 Grad gezählt.
Auch das ein Rekord.
Ob es sich dabei bei den sehr hohen Temperaturen bereits um Auswirkungen des vom Menschen verursachten Treibhauseffektes handelt, ist wissenschaftlich allerdings nicht geklärt.
Dafür spricht der merkliche Temperaturanstieg seit 1890 dagegen, das spricht, dass es auch in der vorindustriellen Zeit so etwa um 1800 ähnlich warm war wie heute.
Jedenfalls war 1994 ein Jahrhundertsommer.
Robert Länger hat berichtet.
9 nach 12.
Seit gestern 0 Uhr hat sich also einiges verändert in unserer Republik.
Ferngespräche sind billiger.
Pumpguns sind verboten.
In Tschechien muss man Maut zahlen.
Beamte und ÖBBler haben ein neues Dienstrecht.
Vor allem aber, wir sind in der EU.
Das bedeutet nun eine ganze Menge, bedeutet politisch, wirtschaftlich, kulturell und emotional eine neue Ära für Österreich.
Zunächst aber bedeutet es ganz konkret zum Beispiel, dass die Preise von Konsumwaren sinken.
Nicht immer, aber immer öfter.
Josef Schweinzer hat sich umgehört am Tag 1 der Europapreise.
Was am raschesten passierte, war keine Verbilligung, sondern eine Verteuerung.
Mit der ersten Sekunde des neuen Jahres stieg der Dieselpreis an den Tankstellen um 30 Groschen.
Und, wie von den Ölfirmen vereinbart, blieb der Benzinpreis unverändert.
Ein wahres Preisfeuerwerk veranstaltete dagegen der Lebensmittelhandel.
Die Supermarktketten überschlagen sich in EU-Begeisterung und unterbieten einander mit EU-Angeboten.
Einige Beispiele, 1 kg Mehl gibt es um 4,90 statt um 12,90, 1 Liter Milch um 7,90 bis 8,90, Schlagobers um 9,90 statt um 19,90.
Bestimmte Käsesorten sind um 25%, Fruchtsaftgetränke sind um 30% billiger, Margarine wird um 40% billiger beworben, Teigwaren um 25%, Halbfertigprodukte wie Pizza oder Baguette zum Aufbacken um bis zu 50% billiger.
Österreichischer Tafelwein ist ab 14,90 Schilling je Liter Flasche zu haben, im Tetra Pak schon um 12,90.
Die Preise für Tierfutter sind um 20% reduziert.
Hygieneartikel und Waschmittel kosten um 20% weniger.
Die Liste von Angeboten der Handelsketten Adek, Billa, Huma, Löwa oder Spar ließe sich fortsetzen.
Doch für Freudensprüng ist es noch zu früh.
Das Preisfeuerwerk im Lebensmittelhandel ist vorerst nicht viel mehr als ein Reklametrick.
Gut für Kunden zwar, die die Angebote nützen, aber es ist nicht die Auswirkung einer neuen Marktsituation.
Denn in den Regalen liegt noch genau die gleiche Ware wie vor zwei Tagen, wenn nicht sogar dieselbe.
Geändert wurde nur das Preisschild.
Wie funktioniert eine solche EU-Preisoffensive?
Sparmarketingvorstand Gerhard Drechsel ließ sich in die Karten schauen.
Das ist grundsätzlich richtig, dass die tatsächlichen Vorteile erst zum Jahreswechsel eintreten.
Es ist aber so, dass wir im Zentraleinkauf der SPA Österreich den EU-Beitritt seit Wochen und Monaten generalstabsmäßig vorbereitet haben.
Wir waren in intensiven Verhandlungen mit unseren inländischen und auch ausländischen Lieferanten und konnten hier für zahlreiche Produkte bereits
für einige Tage oder gar ein, zwei Wochen vorher schon Konditionen bekommen, die EU-Niveau haben und konnten deshalb, sobald die Ware eingetroffen ist, das ist jetzt in den letzten Tagen erfolgt, die gesenkten Preise unmittelbar und sofort unseren Kunden weitergeben.
Ein Preisfeuerwerk zum EU-Start und dann wieder zurück zum teuren Alltag?
Sparvorstand Drexl rechnet damit, dass der Handel das neue, niedrigere Preisniveau halten wird.
Weil es ja grundsätzlich, je nach Artikel allerdings ganz unterschiedlich, gesenkte Einstandspreise gibt und diese abgesenkten Einstandspreise können deshalb auch durch abgesenkte Verkaufspreise den Kunden, den Konsumenten weitergegeben werden.
Es ist nur eines zu sagen, es haben die Politiker teilweise in Wahlkampfstimmung und EU-Abstimmungsvorhersagen gerne den österreichischen Kunden und Konsumenten eingesprochen und eingeredet, dass alle Artikel billiger werden, wenn wir in der EU sind.
Das ist sicherlich nicht der Fall.
einige Artikelgruppen, wo es keine Preissenkungen gibt aufgrund der EU, aber es gibt einige Artikelgruppen, wo es deutliche Preissenkungen gibt.
Vor allem in den Artikeln des Molkereibedarfs.
Gibt es auch Artikel, die teurer geworden sind?
Es gibt bei uns im Moment noch keinen einzigen Artikel, der teurer geworden ist.
Es ist allerdings zu sagen, dass es im Laufe des Jahres 1995 einige Artikel geben wird, die aufgrund der EU
Binnenmarktsituation teurer werden müssen.
Das ist zum Beispiel der Thunfisch in Dosen, es ist der Reis, es sind gewisse Fruchtkonserven, die einfach aufgrund der höheren Außenhandelszölle teurer werden werden.
Aber hier ist so, dass wir uns eingedeckt haben, noch vor Beitritt zur Europäischen Union, dass wir uns eingedeckt haben und den Bedarf für mehrere Wochen oder gar Monate
eingedeckt haben, eingelagert haben, sodass wir bei diesen Artikeln, die teurer werden im Laufe des Jahres 95 oder eigentlich jetzt schon teurer sein müssten, dass wir hier mit den Preiserhöhungen so lange warten können, wie wir Warenvorräte haben.
Die ersten echten EU-Waren werden erst in etwa zwei Wochen das Angebot bereichern, vor allem Feinkostspezialitäten, die bisher in Österreich nicht zugelassen waren, wie echte italienische Mortadella oder Parmaschinken.
Nach und nach sollen weitere EU-Waren ins Sortiment aufgenommen werden.
Und sie sollen, so wird versichert, die gewohnten österreichischen nicht so schnell verdrängen.
Nicht jeder Preisrutsch ist übrigens auf die EU zurückzuführen.
Die Bekleidungsbranche etwa startet mit dem ganz normalen Winterschlussverkauf.
Ein erster Marktüberblick, Österreich und die Preise in der EU, Josef Schweizer hat berichtet.
Wir bleiben beim Thema EU, aber mit den nächsten Beiträgen gehen wir bis an unsere Grenzen, und zwar die des Staates.
Da hat sich ja auch mit 1995 so manches geändert.
Nach Ungarn etwa kommt man schneller, weil in Niklasdorf und in Heiligenkreuz der Güterverkehr jetzt eigene Abfertigungsstellen hat.
Pässe braucht man nach wie vor überall.
Zollkontrollen zu den EU-Nachbarn sind abgeschafft.
Aber Grenzkontrollen wird es noch mindestens drei Jahre geben.
An sich gibt es nun eine Zweiklassengesellschaft unter unseren Nachbarn.
Zu den EU-Partnern geht es unkomplizierter, wenn auch noch keineswegs grenzenlos.
Zu den Drittstaaten werden die österreichischen EU-Außengrenzen dichter gemacht.
Und noch einen Grenzeffekt hat der EU-Beitritt.
Der Einkaufstourismus zu den immer noch billigeren Nachbarn lebt auf.
Ein Beispiel
Vom größten Freilassinger Supermarkt, also an der Salzburger Grenze, meldet sich Gerhard Zschock.
Den Zollgrenzbezirk gibt es seit gestern nicht mehr.
Und damit können nicht nur die Stadtsalzburger, sondern alle Österreicher, die im grenznahen Raum leben, jenseits der Grenzen endlich all das kaufen, was sie schon immer günstiger kaufen wollten.
Die Salzburger Kunden vor dem größten Freilassinger Einkaufszentrum haben schon sehnsüchtig auf den ersten Tag der neuen Einkaufsfreiheit gewartet.
Weil man braucht keine Angst mehr haben und man braucht nicht sagen, ja, ich darf nur einen 50-String Lebensmittel einkaufen und zwei andere, jetzt kann ich einkaufen, was ich will.
Und Sie machen davon Gebrauch?
Ja, schon.
Die meisten österreichischen Einkäufer in Bayern haben klare Vorstellungen von dem, was besonders günstig zu erstehen ist.
Reformsachen, also aus dem Reformhaus, Apotheke, die Sachen sind um ein Drittel bis um die Hälfte billiger, Kosmetika und auch Spielsachen.
Also wir haben vor Weihnachten eingekauft und jetzt
Die Preisvergleiche sind nach wie vor erschütternd, Salzburg und Freilassing.
Wir haben nur für den Geschirrspüler das Somat gekauft.
Und das zahlt sich aus, aus Salzburg herzufahren?
Ja, das zahlt sich aus.
Weil drüben kostet es 32 Schilling, herüben kostet es 21 Schilling.
Und Sie rechnen nicht damit, dass diese Preise nachziehen?
Ja, hoffentlich.
Dann brauche ich da nicht mehr rüberfahren.
Die Reisen sind um einiges günstiger als in Salzburg.
Ich habe einen ganz konkreten Vergleich, wo ein Flug nach Mallorca um 5-6.000 billiger ist mit Abflug ab Salzburg.
Genauso in Freilassing.
Hier bedeuten günstiger die Veranstaltungen und das bietet niemand in Salzburg an.
Da schlagen Sie zu?
Selbstverständlich.
Bei uns kostet ein Kistenbier 180 Schilling.
Und da herüben, glaube ich, kriegt man es ja um 12 Mark, maximal um 15 Mark.
Auf diese steigende Nachfrage muss sich auch der Geschäftsführer des größten Freilassinger Supermarktes, Michael Denetal, erst einstellen.
Schon jetzt macht das Schillinggeschäft 40 Prozent seines Umsatzes aus.
Einen Zuwachs wird es wohl geben aus dem Salzburger Land, weil die eine Einfuhrbeschränkung hatten von 250 Schilling.
Die fallen jetzt weg.
Das heißt, unsere direkten Nachbarn haben jetzt auch alle Freiheiten, unser Sortiment wahrzunehmen.
Aus dem Salzburger Raum erwartet der Geschäftsmann aber nicht nur vermehrt Privatkunden, sondern auch Firmen.
Wir gehen davon aus, dass sich die Kaufkraft verlangen wird in Richtung Gastronomie.
Durch die Einfuhrbeschränkungen, die es vorher gab, die jetzt aufgelöst worden sind, sei es eben die Ausfuhr von Gradwein, Sechspur der Rosen, wo es doch erhebliche Preisdifferenzen gibt.
gefallen und dadurch erleben ein größeres Potenzial in diesem Gebiet auf uns zukommt.
Doch viele Konsumenten sind heute nur kurz über die Grenze gefahren, um zu schauen, was die EU-Einkaufszukunft bringen wird.
Schauen wir das jetzt einmal an und dann vergleichen wir die Preise bei uns in Österreich.
Aber wie es von den Zeitungen zum Entnehmen war oder ist in den letzten Tagen, werden sich die Preise wahrscheinlich bei uns auch anpassen müssen.
Sonst, sehr gesicher, schon ein Nachteil für unsere Geschäftsleitung.
Lokale Augenschein in Freilassing, dort sind die Preise überwiegend noch weit unter den hiesigen.
Während die Warnkontrollen an den EU-Binnengrenzen mit 1.
Jänner weggefallen sind, soll künftig an den Außengrenzen verstärkt kontrolliert werden.
So ist geplant, doppelt so viele Beamte wie jetzt an den Grenzen zu den Nicht-EU-Staaten zu stationieren.
Das betrifft mehrere Bundesländer, die sowohl an EU-Staaten angrenzen als auch an Nicht-Mitgliedsländer der Europäischen Union.
Ein Beispiel ist Kärnten.
50 Beamte vom Grenzübergang Törlmaglern versehen ab heute beispielsweise ihren Dienst an den Grenzübergängen nach Slowenien.
Weil die EU auch fordert, dass Waren- und Personenkontrollen von verschiedenen Einheiten versehen werden, muss eine neue Grenzgendarmerie geschaffen werden.
Ein Bericht aus Kärnten von Cornelia Vospanik.
4.000 Mann soll die neue Grenz-Gendarmerie umfassen und in drei bis vier Jahren soll sie stehen.
Etappenweise wird so durchgesetzt, was sich die EU von Österreich an den Außengrenzen wünscht.
Die Trennung der Waren- und der Personenkontrollen.
So ist davon auszugehen, dass in der Starmark künftig 700 bis 800 Beamte die Grenze nach Slowenien kontrollieren werden, statt wie bisher 380.
Niederösterreich soll 950 statt bisher 420 Beamte im Grenzdienst haben.
Und in Kärnten haben die vorläufigen Umschichtungen schon begonnen.
Etwa 50 Beamte, die noch Ende vergangenen Jahres in Tolmaglan ihren Dienst versehen haben, sind heute an den Grenzübergängen nach Slowenien stationiert.
Dienst zugeteilt, nicht versetzt, wie es heißt.
Zu diesem größeren Personalaufkommen soll eine bessere technische Ausstattung der Grenzübergänge kommen.
So ist damit zu rechnen, dass bald an jedem EU-Aussengrenzübergang Geräte stehen werden, die es ermöglichen, Dokumente einzulesen.
Jeder EU-Bürger wird bei der Einreise in den Binnenmarkt kontrolliert.
Das Durchwinken soll eher die Ausnahme als die Regel sein, sagt Alois Trojan von der Gewerkschaft der Zollwachebeamten.
Wir haben gemerkt, wie der deutsche Innenminister auf Besuch in Österreich war, das Zollamt Nickelsdorf besucht hat, den Abfertigungsmodus dort sich vor Augen geführt hat und festgestellt, dass für einen Pkw circa sechs Minuten zur Kontrolle bleiben müssen.
So wie die Abfertigungen jetzt stattfinden, kann es in der EU nicht
Dass die Kontrollen verstärkt werden, ist also klar, nicht jedoch, wer künftig zur neuen Grenzgendarmerie gehören wird.
Die Forderung der Zollwachebeamten ist ja, dass sie alle ins Innenressort überwechseln können und die Warenkontrollen künftig von jenen 1.600 zivilen Zollwachebeamten durchgeführt werden sollen, die schon jetzt im Innendienst sind.
Die Zollwachebeamten fürchten nämlich um ihre Zulagen, das sind immerhin zwischen 3.000 und 6.000 Schilling monatlich.
Ursprünglich hatten sich das Finanz- und das Innenministerium darauf geeinigt, alle Beamten überwechseln zu lassen, die das wollen.
Jetzt scheint man im Finanzressort nur etwa 1.000 Beamte abgeben zu wollen.
Obwohl die Ansuchen schon seit Monaten vorliegen, ist bis jetzt nicht geklärt, wann die ersten Ausbildungskurse beginnen sollen.
Denn die neue Grenzschutzeinheit wird keineswegs nur an den Außengrenzen stationiert sein.
Es wird zusätzlich mobile Überwachungseinheiten im Landesinneren geben.
Die werden auch kontrollieren dürfen, ob ein Traktor beispielsweise mit Heizöl statt mit Diesel fährt.
Bis es diese Einheit gibt, soll personell alles beim Alten bleiben und man darf, trotz stärkerer Kontrollen, nicht mehr aus dem Ausland einführen, als bisher erlaubt war.
Soviel in diesem Mittagsschnall zum Thema Österreich und EU und Grenzfragen, Preisfragen.
Innenpolitik.
Immer dann, wenn es der SPÖ schlecht geht, bricht in der ÖVP eine Krise aus.
Das konstatiert heute Andreas Koller im Leitartikel der Salzburger Nachrichten.
Und tatsächlich haben die Sozialdemokraten kaum was zu lachen derzeit, außer über den Koalitionspartner, der sich wieder einmal selbst in Turbulenzen bringt.
Niederösterreichs VP-Chef Erwin Pröll sprach von der abgekoppelten Landespolitik, die er nun treiben will, von Distanz zur Bundespartei.
Und sein Landesparteisekretär Ernst Strasser sprach von einer Vorverlegung des Parteitages, der im April geplant ist.
Und bei diesem vorverlegten Parteitag sollten auch Personal ja kein Tabu sein.
Wenige Tage vor dem Dreikönigstreffen in Salzburg
scheint die Volkspartei nachzuholen, was sie nach dem Wahldebakel vom 9.
Oktober vermieden hat, die öffentliche Aufarbeitung ihrer Misere.
Wobei jetzt einiges dazugekommen ist, neben dem Wählerschwund, das umstrittene Sparpaket, die pikante Frage einer Ablöse des kranken Außenministers Alois Mock, dazu Programmfragen zum Thema Ist die ÖVP vielleicht zu wenig rechts und last not least die ewige Obmann-Frage, das perverse Lieblingsthema der ÖVP-Kranken.
Wie sieht nun ÖAB-Chef Josef Höchtl die Lage seiner Partei?
Im Gespräch mit Robert Stropacher sagt er... Die ÖVP war immer eine diskussionsfreudige Partei.
Das hat auch viele Menschen im Laufe der Geschichte seit 1945 zur ÖVP gebracht.
Eine Partei, die nicht diskutiert, die nicht um die beste Lösung ringt, ist eine tote Partei, in der möchte niemand sein.
Ich bekenne mich zu einer lebendigen Partei, zu einer diskussionsfreudigen Partei, aber auch zu einer handlungsfreudigen Partei.
Was die derzeitige Diskussion anbelangt, ist es so, dass natürlich mit dem Wahlergebnis vom 9.
Oktober des vergangenen Jahres eine, wie es des Öfteren formuliert worden ist, schallende Ohrfeige des Wählers, der ÖVP und der SPÖ gegeben worden ist.
dass diese schallende Ohrfeige ein kraftvolles Erneuern zur Konsequenz hat, ist ja selbstverständlich.
Alles andere wäre ja das Mitansehen eines schleichenden Todes.
Das heißt, es geht jetzt darum, eine neue Profilierung vor allem inhaltlicher, programmatischer Natur zu finden,
die es dann gilt, möglichst schnell umzusetzen.
Von einer neuen inhaltlichen programmatischen Profilierung war ja immer wieder die Rede in der ÖVP.
Nur die Frage ist, sollen das dieselben Leute umsetzen, die derzeit an der Spitze der ÖVP stehen.
Konkret soll das unter dem Parteiobmann Busek passieren.
Wir haben Gott sei Dank als demokratische Partei die entscheidenden Gremien, nämlich
Bundesparteitage die derartige Fragen zu lösen haben.
Der kommende Parteitag wird im April stattfinden und dort wird eine Entscheidung über die künftige personelle Orientierung stattfinden.
Nun kommen gerade aus der Niederösterreichischen Landespartei und Sie selbst kommen ja aus Niederösterreich.
Von dort kommen Stimmen, dass man diesen Parteitag vorverlegen soll.
Konkret hat das der Landesparteisekretär Strasser gefordert.
Was halten Sie davon?
Schauen Sie, man kann über alles reden, nur das braucht ja auch eine entsprechende Vorbereitung, ein derartiger Bundesparteitag.
Und ich glaube, wenn, und das möchte ich, an diesem Parteitag die
Zukunft und auch die politische Hoffnung für viele Österreicher verwirklicht werden sollen, kann das im April durchaus stattfinden.
Ich glaube, wenn wir bis dorthin es erreichen, dass der Kurs der Volkspartei einer wertorientierten Politik, wo die Eingliederung aller Bevölkerungsgruppen erfolgt und wo wiederum die klare
Haltung der Volkspartei als eine christliche Partei, als eine bürgerliche Partei, als eine wertkonservative Partei zum Ausdruck kommt, dann kann dieser Parteitag im April ein Signal sein für die Erneuerung der Volkspartei, eine Erneuerung, die diese Volkspartei dringend benötigt.
Auch eine personelle Erneuerung?
Schauen Sie, wichtig ist, dass der Inhalt Priorität hat.
Ja, Personen stehen ja für Inhalte.
Schauen Sie, die Personen müssen dann die Inhalte, diese klare kantige Form einer wertorientierten Politik umsetzen.
Für mich sind die Inhalte der Schwerpunkt.
Der Landesparteisekretär Strasser hat auch gemeint in einem Interview, bei diesem Parteitag seien alle Positionen zu hinterfragen, also auch die des Bundesparteiobmanns.
Teilen Sie diese Einschätzung?
Ja schauen Sie, ich meine wir alle
in einer Demokratie haben auf Zeit Verantwortung bekommen.
Das habe ich als Bundesobmann des ÖAB und das hat jeder andere, der in einer Wahl gewählt ist.
Sind Sie persönlich dafür, dass Busseck Parteiobmann ist, auch nach dem Parteitag?
Ich sage, für mich hat die Priorität, den Schwerpunkt, die inhaltliche Ausrichtung dieser Volkspartei.
Wenn das gelungen ist, dann
werden wir gemeinsam und nicht in einer öffentlichen Diskussion darüber zu entscheiden haben, wer diese neue wertorientierte Politik der österreichischen Volkspartei an der Spitze repräsentiert.
Nun, Ihnen selbst werden ja auch Ambitionen auf den Sessel des Bundesparteiobmanns nachgesagt.
Das habe ich das erste Mal gehört.
Also jedenfalls kein treuer Schwur von Josef Höchstl für Erhard Busseck.
Robert Stopperer hat dem ÖAB-Obmann
einige Fragen gestellt zum derzeitigen Zustand der Volkspartei vor ihrem Dreikönigstreffen am kommenden Wochenende in Salzburg.
Wir wechseln zweieinhalb Beins ins Ausland.
Die Russen dürften was geahnt haben, als sie im vorigen Jahrhundert der tschetschenischen Hauptstadt den Namen Grozny gaben, das heißt nämlich die Schreckliche.
Tatsächlich könnten sich jene russischen Militärs schrecklich verschätzt haben, die die Einnahme der Rebellenhochburg am Kaukosus als Spaziergang angesehen haben.
Drei Wochen nach dem Beginn der Intervention sagt nun der Moskauer Verteidigungsminister Pavel Gradscho, wir werden noch eine Woche brauchen.
Und der russische Menschenrechtler Sergej Kovalev spricht von tausenden Toten und zehntausenden Flüchtlingen.
Russlands Soldaten, ziemlich ohne Kampfmoral, werden trotz ihrer Übermacht mit dem schrecklichen Gegner nicht fertig.
Georg Dox berichtet.
Die Neujahrsansprache des russischen Präsidenten war für viele ein Schock.
Der heiter der Bevölkerung zuprostende Präsident hatte mit der russischen Realität nichts mehr gemein.
Die Propagandamaschinen der Regierung versucht mit optimistisch gefärbten Stellungnahmen die wahre Lage zu verschleiern.
Aber selbst die ausgewählten Bilder von russischen Soldaten, die im Nordkaukasus Weihnachten feiern, wirkten gezwungen und vermittelten Niedergeschlagenheit.
Verteidigungsminister Gratschow hatte zwar erklärt, dass die Regierungstruppen Grosnifaf völlig kontrollieren, doch werden ständig neu aufflammende Gefechte gemeldet.
In Grozny wird um jeden Häuserblock gekämpft.
Rund 40.000 Mann sind auf russischer Seite in offiziellen Meldungen zufolge im Einsatz.
Doch das Vordringen in die tschetschenische Hauptstadt hat nach Angaben des russischen Parlamentariers Viktor Shenis, der sich in der tschetschenischen Hauptstadt befindet, hunderten russischen Soldaten das Leben gekostet.
Shenis erklärte, dass die offiziellen Angaben, wonach sich Grozny schon fast völlig in russischer Hand befinde, nicht der Wirklichkeit entsprechen.
Die Lage von Boris Jelzin wird von Tag zu Tag prekärer.
Der Jelzin-loyale Finanzminister Yevgeny Jasin hat die Kosten des Kaukasus-Abenteuers vorgerechnet und ist auf eine Milliarde Dollar gekommen.
Der Oberkommandierende der in Moldawien stationierten 14.
Armee, General Lebed, hat offen erklärt, diesen Krieg verstehe niemand, nicht die Armee und nicht die Bevölkerung.
Die staatlichen Fernsehsender berichten in einem Stil, der manche an die Zeiten vor Glasnost und Perestroika erinnert,
Nur der unabhängige Fernsehsender NTV zeigt die Keller von Grozny, in denen die Bevölkerung ein Ende des Schreckens abwartet.
Aber die Ereignisse in Grozny sind auch ursächlich mit den politischen Rückschlägen in Moskau verbunden.
Fast unbemerkt hat der russische Privatisierungsminister vom Ende der Privatisierung sprechen können und eine Phase neuerlicher Verstaatlichung, eine Phase der Nationalisierung angekündigt.
Zumindest soll das für die Betriebe gelten, die mit Rüstung zu tun haben, und das lässt sich in Russland sehr weit fassen.
Womit man dem eigentlichen Kriegsziel, unabhängig von der Tatsache, wer welchen Häuserblock in Grosnig kontrolliert, ja schon einen ganz bedeutenden Schritt näher gekommen ist.
Die Partei des Krieges, wie es hier heißt, ist in den drei Wochen seit Beginn des Kaukasus-Abenteuers schon so stark geworden, dass sie das politische Klima des Landes eben ganz entscheidend und in ihrem Sinne mitbestimmen kann.
Georg Doxat berichtet aus Moskau.
Dazu passend vielleicht die neuste Meinungsumfrage aus Russland.
65 Prozent der Russen haben danach kein Vertrauen mehr zu Boris Jeltsin.
Die meisten Russen glauben auch, dass 1995 das schwerste Jahr sein wird seit dem Beginn der Perestroika 1985 mit Mikhail Gorbatschow.
Wir aber kommen nach Bosnien-Herzegowin, 1000 Tage Krieg herrscht dort.
Nun hat man sich auf einen 4-monatigen Waffenstillstand geeinigt und deshalb haben wir unseren regelmäßigen Balkan-Analytiker Professor Jens Reutner vom Münchner Osteuropainstitut angerufen.
Guten Tag Herr Reutner.
Guten Tag.
Frage an Sie, der Waffenstillstand, der nun in Bosnien vereinbart wurde, nach 33 Monaten der Kampfhandlungen, kann der halten?
Ja, das muss sich also erstmal in den nächsten Wochen überhaupt zeigen.
Man darf ja nicht vergessen, dass gar nicht alle am Krieg Beteiligten dort unterschrieben haben.
Es haben also die Serben in der Kleiner nicht unterschrieben.
Es haben also auch die unabhängigen Muslime unter ihrem Führer Fikret Abdic, die immerhin 6.000 Kämpfer haben, die haben auch nicht unterschrieben.
Und das ist auch ein wichtiger Grund dafür, dass also da im größten Nordwesten in Bihac noch weitergekämpft wird.
Das heißt also, hier sind schon gewisse Unsicherheitsfaktoren.
Dann muss man natürlich auch sehen, dass der bosnische Präsident Izetbegovic erklärt hat, die Regierungsarmee behält sich das Recht auf neue Offensiven vor.
Das heißt also, es ist nicht unbedingt auf allen Seiten hier der Friedenswille gegeben.
Auch der serbischen Seite darf man natürlich in dieser Hinsicht nicht trauen.
Aber zeigt generell die Bereitschaft zum Waffenstillstand, dass die Kampfparteien der Meinung sind, sie könnten auf den Schlachtfeldern keine Verbesserungen ihrer Positionen mehr erreichen?
Ja, im Moment ist natürlich auch die Witterungslage, wir haben ja einen strengen Winter, die eigentlich diese Aktivitäten lähmt.
Man kann eigentlich davon ausgehen, dass die Parteien wohl damit rechnen, innerhalb dieser kommenden Monate vielleicht sich zu sammeln, sich zu konzentrieren und sich auf neue Feindseligkeiten vorzubereiten.
Denn ich sehe eigentlich nicht, dass nun plötzlich der Friedenswille wirklich ausgebrochen sein soll.
Es gibt von allen Seiten
Äußerungen, die eigentlich darauf hinweisen, dass man also die Entscheidungsschlacht nach wie vor sucht, nicht dass man nun also erschöpft tatsächlich alle Feindseligkeiten für immer einstellen möchte.
Zumal ja auch die Positionen nach wie vor stark unterschiedlich sind und auch recht einzementiert wirken.
Die Moslems wollen nur auf der Grundlage des Friedensangebotes der Vermittler verhandeln und die Serben wollen eine Revision.
Sie begnügen sich nicht mit denen ihnen zugestandenen 49 Prozent.
Ja, das war meiner Meinung nach auch ein fataler Fehler dieser Friedensmission des amerikanischen Ex-Präsidenten Carter.
der nicht von vornherein die bosnischen Serben auf diesen Plan der Kontaktgruppe festgelegt hat.
Er hätte, wie er es ursprünglich auch gewollt hat, hätte darauf bestehen müssen, dass diese territoriale Einteilung 51 zu 49 die Basis ist für alle Verhandlungen.
Das ist ja den Muslimen auch zugesichert und man kann sehr gut verstehen, dass sie von dieser Position unter keinen Umständen herunter möchten.
Jetzt ist aber so der Eindruck entstanden, als sei das verhandelbar.
Und hier sehe ich also auch für alle künftigen Bemühungen eigentlich riesengroße Schwierigkeiten.
Denn es ist den bosnischen Muslimen nicht zuzumuten, nun etwa auch noch über diesen territorialen Schlüssel zu verhandeln, denn das würde bedeuten, dass ihre Position total abröckelt.
Könnte nun sein, dass das Angebot der Kontaktgruppe, den Serben in Bosnien eine stärkere Allianz mit dem Mutterland Serbien, also mit Rest-Jugoslawien, zu ermöglichen, dass das sozusagen der Köder sein könnte, mit dem die Serben sich bereit erklären, den Friedensplan anzunehmen?
Ja, das könnte an sich ein sehr interessanter und verlockender Köder sein für die bosnischen Serben.
Allerdings eben, und das macht die Sache auch wiederum fatal,
nicht für ihren politischen Führer Radovan Karadzic, der sich ja im offenen Konflikt mit dem serbischen Präsidenten Milošević befindet und dessen Position durch eine derartige Verknüpfung mit der Mutterrepublik Serbien auf jeden Fall leiden würde.
Er würde also einen politischen Einfluss verlieren.
Karadzic fühlt sich jetzt als Staatsmann.
Er träumt davon, ins Weiße Haus eingeladen zu werden.
Man kann auch wirklich sagen, dass er etwas
abgehoben hat und den Bezug zu den Realitäten verloren hat.
Er will eigentlich diese Lösung überhaupt gar nicht.
Er will gar nicht diese enge Anbindung ans Mutterland.
Viele seiner Landsleute allerdings wünschen das.
Dass es Ihre Prognose ist, die nächsten Monate bringen viel diplomatischen Tourismus und wenn es wärmer wird, wird weiter Krieg geführt.
Das steht wirklich zu befürchten.
Davon hat man einfach auszugehen, wenn die Witterungsbedingungen das wieder erlauben.
Also ich fürchte eigentlich,
Mit beginnendem Frühjahr werden die Kampfhandlungen erneut auflagern.
Das war ein insgesamt leider nicht optimistischer Jens Reuter aus München.
Auf Wiederhören.
Auf Wiederhören.
Und wir wechseln auf die andere Seite der Adria.
Kehrt Italien nach dem gescheiterten Reformexperiment von Silvio Berlusconi jetzt zu dem zurück, was das Ausland immer geringschätzig die politische Comedia all'italiana nannte, also ständig wechselnde Regierungen, ständiger Politpalava, ständige Krisen.
Nach dem Rücktritt Berlusconis, der auch nur neun Monate zusammengebracht hat, wie der Durchschnitt seiner 53 Vorläuferregierungen, nach diesem Rücktritt ist völlig offen, wie es weitergeht.
Ein Dutzend Varianten schwirrt herum, von einer Konzentrationsregierung aller Parteien, über ein Expertenkabinett unter dem Richterstar Antonio Di Pietro, bis hin zu einem neuen Rechtsbündnis mit einem anderen Regierungschef aus den Reihen der Forza Italia.
Jetzt hat jedenfalls Staatspräsident Oscar Luigis Calfaro
Das Heft in der Hand, Andreas Pfeiffer am Beginn einer spannenden Woche für Italien.
Die italienische Neigung zu lautstarker politischer Willensbekundung lässt sich durch hohe Feiertage nicht bezähmen.
Das bekam am Silvesterabend Umberto Bossi, der Chef der Lega Nord, zu spüren.
Jener Partei, die durch ihren Austritt aus der Koalition den bekannten weihnachtlichen Unfrieden in Italien gestiftet hatte.
Vor seinem Feriendomizil im lombardischen Ponte di Legno fand sich ein Fackelzug ein, angeführt von einem Abgeordneten von Forza Italia der Bewegung Silvio Berlusconi, der alles andere als Neujahrswünsche überbringen wollte.
Die Demonstration hatte vielmehr den Zweck, dem Verräter, so wird Bossi von den Getreuden des gestürzten Ministerpräsidenten genannt, noch vor dem Jahreswechsel richtig einzuheizen.
Die Gegendemonstranten waren rasch mobilisiert, bald darauf wurden die lombardischen Gebirgshänge von Schriftzügen mit der Botschaft »Es lebe Bossi« erhält.
Das politische Gezänk wird ab morgen in Rom seine Fortsetzung finden, allerdings in gesitterter Form.
Staatspräsident Scalfaro, derzeit wohl der mächtigste Mann im Staate, wird noch einmal die institutionellen und die politischen Amtsträger ins Quirinal zitieren, um seine Erkundungen zur bevorstehenden Regierungsbildung einzuholen.
Seine persönliche Meinungsbildung allerdings scheint schon fortgeschritten zu sein.
In seiner Neujahrsansprache, die von 15 Millionen Italienern im Fernsehen verfolgt wurde, hat auch er wenig Neigung zu sofortigen Neuwahlen durchblicken lassen.
Das Land müsse geordnet zu den Urnen gehen, meint es Calvero.
Es bedürfe klarer Regeln, vor allem was die mediale Gleichberechtigung der Parteien im Wahlkampf anlange.
Diese Anmerkung sollte nicht der einzige wohlmeinende Seitenhieb auf den medienmächtigen Ex-Ministerpräsidenten Berlusconi bleiben.
Auch dessen Aussage, das Parlament sei durch den Koalitionsbruch der Lega Nord delegitimiert, fand bei Scalfaro keine Zustimmung.
Das Parlament sei durch das Volk gewählt worden, dem Ende einer politischen Mehrheit müsse durchaus nicht das Ende der Legislaturperiode folgen, stellte Scalfaro klar.
An seiner Rolle Super Partes allerdings wolle er getreu der Verfassung festhalten.
Einen Konflikt mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten gebe es nicht, betonte der Staatspräsident, wenngleich er bei Lusconi wörtlich zum Verzicht, zur Versöhnlichkeit, ja vielleicht zu einem Opfer für das Gemeinwohl des Vaterlandes aufrief.
Vielleicht hat er große Verzüge gemacht.
Vielleicht hat er Momente der Treue gesucht.
Wir haben eine Heimat vor uns.
Die Aussichten für Silvio Berlusconi auf eine baldige Rückkehr zu Amt und Würden des Regierungschefs sind damit gehörig geschrumpft.
Unter welcher Ägide dem Land die dringlichen Reformen beschert werden, ist noch immer offen.
Die Liste der möglichen Kandidaten ist bekanntlich lang und reicht von Scalfaros Amtsvorgänger Francesco Cossiga bis zum ruhmreichen Untersuchungsrichter Antonio Di Pietro.
Noch brodelt die Gerüchteküche.
Das Gericht wird erst am Wochenende aufgetischt.
Von Staatspräsident Scalfaro höchstpersönlich.
Kein Da Capo, also für Silvio, so wie es aussieht, wird Berlusconi nicht mehr mit der Regierungsbildung beauftragt wird.
Also wie gesagt, eine spannende Woche in Italien.
Für den mutmaßlichen britischen Serienmörder Frederick West war Silvester nicht nur der letzte Tag von 1994, sondern sein letzter überhaupt.
West hat sich in seiner Zelle erhängt.
Demnächst hätte der Prozess gegen ihn und seine Frau beginnen sollen.
Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, zwölf junge Mädchen gemeinsam mit seiner Frau umgebracht und die Leichen dann im Garten verscharrt zu haben.
Seit der Entdeckung der Untaten war das sogenannte Horrorhaus von Gloucester zur Pilgerstätte
des Sensationstourismus geworden.
Nun gibt es Kritik an der schlechten Bewachung im Gefängnis, wie es sie auch z.B.
bei uns im Fallcheck Unterweger gegeben hat, und es gibt juristische Komplikationen, berichtet Brigitte Fuchs.
Bis zu seinem Selbstmord in einer Birminghamer Gefängniszelle war Frederick West der meistgehasste Untersuchungshäftling Großbritanniens, beschuldigt in den letzten 25 Jahren, mindestens zwölf Mädchen und Frauen ermordet und dann im Keller seines Hauses verscharrt zu haben.
Dieses Haus Nummer 25 Gromwell Street in Kloster wird in die britische Kriminalgeschichte als Horrorhaus eingehen.
Fredrick West, ein 53 jähriger Bauarbeiter, hatte 20 Jahre lang mit seiner Familie, seinen Kindern und seiner zweiten Ehefrau Rosemary, die übrigens in neun der Mordfälle der Mittäterschaft angeklagt ist, in diesem Haus ein scheinbar ganz durchschnittliches Leben geführt.
Die Nachbarn beschrieben ihn als fleißigen Arbeiter, der einen Großteil seiner Freizeit dazu verwendete,
sein Haus aus- und umzubauen.
Was es mit den ständigen Umbauarbeiten Frederic West auf sich hatte, hatte die längste Zeit niemand auch nur im Entferntesten ahnen können.
Der Mann hatte Hohlräume unter die Fundamente des Hauses gegraben, um dort die Leichen seiner Opfer zu verscharren.
Auf diese Verstecke war die Polizei im Februar vergangenen Jahres bei der Suche nach Wests ältester Tochter gestoßen, die 1987 spurlos verschwunden war.
Eine genauere Untersuchung dieses Gebäudes einer früheren Wohnung West und eines nahegelegenen Zeltes brachte die Überreste von zwölf weiblichen Leichen zu Tage.
Darunter West erste Ehefrau, zwei seiner Töchter, Kindermädchen, die für die Familie gearbeitet hatten, Untermieterinnen und eine Schweizer Studentin, die ihrem Mörder vermutlich beim Autostoppen begegnet sein dürfte.
Was für die Öffentlichkeit bis heute völlig unbegreiflich ist, ist, dass an einer bestimmten Adresse einer Kleinstadt
über Jahre hinweg ständig Menschen spurlos verschwinden konnten, ohne dass irgendjemand Verdacht schöpfte.
Völlig ungeklärt ist auch das Motiv für diese Mordserie, der den niemand so genau sagen kann, ob es nicht noch mehr Opfer gab, deren Leichen bloß nie gefunden wurden.
In den heutigen britischen Boulevardzeitungen wird damit spekuliert, West könnte vor seinem Selbstmord bis zu 60 Morde gestanden haben.
Hier stellt man sich natürlich die Frage, wie sich einer der schwerst bewachten Häftlinge Großbritanniens von seinem Bewachern unbemerkt in seiner Zelle erhängen konnte.
West, so erklären die Behörden, war, weil er von seinen Mithäftlingen mit dem Leben bedroht wurde, in einer Einzelzelle untergebracht.
Er galt nicht als suizidgefährdet.
Erhängt hat er sich mit in Streifen gerissenen Kleidungsstücken während eines Schichtwechsels der Wachmannschaften am Neujahrstag.
Der Massenmörder West und seine Frau erregen also Großbritannien.
Brigitte Fuchs hat berichtet.
Zurück nach Österreich.
Alle Welt führt es im Munde, aber kaum einem ist Wohl dabei.
Quecksilber ist gemeint.
Das giftige Schwermetall ist zentraler Bestandteil der herkömmlichen Zahnplomben und zwar in Form von Amalgamlegierungen.
Wie gefährlich das wirklich ist, kann niemand sagen, aber Österreich geht nun auf Nummer sicher.
Das Gesundheitsministerium gibt in den nächsten Tagen eine Empfehlung heraus, nach der Kinder, schwangere Frauen und stillende Mütter keine Amalgamplomben mehr bekommen sollen.
Darüber berichtet Fritz Titelbacher.
Wenn man dem Münchner Toxikologen Max Daunderer glaubt, dann sind Amalgamplomben so ziemlich das letzte für einen gesunden Lebenswandel.
Krebstumore, multiple Sklerose, Nerven- und Hirnschäden, Allergien, Reizbarkeit und Müdigkeit – alle diese Übel können nach Ansicht des deutschen Forschers ihre Wurzel im Bereich des Gebisses haben.
Denn die Quecksilberkonzentration sei in den Körpern von Menschen mit Amalgamplomben um das 40-fache höher als der Normalwert.
Und das verursache zumindest zum Teil die oben erwähnten Krankheiten.
Daunderers Thesen sind nicht unumstritten.
Wissenschaftliche Studien, die unter anderem auch in Wien durchgeführt wurden, haben sie nicht belegen können.
Und nur in ganz wenigen Fällen wurden in Wien tatsächlich Quecksilbervergiftungen festgestellt.
Trotzdem hat man sich im Gesundheitsministerium nun dazu entschlossen, dem Amalgam zumindestens bei Risikogruppen den Kampf anzusagen.
Gesundheitsministerin Christa Kramer verweist zwar darauf, dass dies eine reine Vorsichtsmaßnahme sei,
Aber trotzdem haben wir gesagt, dass wir für Kleinkinder, die das Milchgebiss noch haben, empfehlen eine andere Füllung und für schwangere und stillende Mütter.
In der zweiten Phase soll natürlich ein entsprechendes Ersatzmittel für die Amalgamblombe gefunden werden.
Ich muss aber dazu sagen, es gibt dieses Mittel noch nicht und es wird eifrig geforscht, aber im Augenblick ist es noch nicht da.
In den nächsten Tagen geht also eine einschlägige Empfehlung des Ministeriums an alle Zahnärzte, aber auch an alle sonstigen Gesundheitseinrichtungen.
Es gebe noch keinen echten Nachweis für Gesundheitsgefährdung, man wolle aber die Quecksilberbelastung sicherheitshalber so gering wie möglich halten, heißt es im Ministerium.
Das größte Problem bei Amalgam ist, es gibt kaum eine Alternative.
Amalgam ist einfach zu verarbeiten, sehr kostengünstig und fast unverwüstlich.
Eine Amalgamplombe kostet die Krankenkassen weniger als 200 Schilling.
Plomben aus Kunststoff oder Zement sind fast doppelt so teuer.
Und sie halten nur zwischen zwei und fünf Jahre, dann ist wieder der Zahnarzt am Werk.
Amalgam hält 10, 15, ja sogar 20 Jahre und damit genauso lange wie Goldplomben, nur dass die eben ums 20-fache teurer sind.
Bis zu 5000 Schilling verlangen Zahnärzte für eine Goldplombe von ihrem Patienten.
Und Goldplomben auf Kassa für die nun in der Empfehlung erwähnten Risikogruppen wird es sicher nicht geben, stellt Wolfgang Jesch, Chefzahnarzt der Wiener Gebietskrankenkassen, klar.
Hier werde man die zwei etwas teureren, aber immer noch erschwinglichen Zement- und Kunststoffvarianten verwenden.
So gesehen wird das ein Material sein, das man als Qualität zweiter Wahl praktisch beim Patienten zur Anwendung bringen kann.
Wird dann vielleicht nicht 12, 15, 20 Jahre halten, sondern etwas weniger, aber ist jedenfalls Leistung der sozialen Krankenversicherung und die Patienten brauchen sich so gesehen keine Sorgen machen.
Nach Abgabe eines gültigen Krankenkassenchecks werden Sie auch diese Leistungen erhalten.
Aber im Gesundheitsministerium will man auf lange Sicht ohnehin in eine ganz andere Richtung.
Putzen statt bohren lautet die Devise.
Und darum soll in einer großen Enquete in diesem Frühjahr dem Zahnproblem an die Wurzel gegangen werden.
Gesundheitsministerin Christa Grammer
Die Enquete wird sich natürlich nicht nur mit Amalgam beschäftigen, sondern überhaupt mit der Zahn-Gesundheitsvorsorge.
Da sind die skandinavischen Länder sehr weit und da versuchen wir von ihnen einiges an Wissen hereinzuholen.
Eine Idee der Skandinavier hat es dabei der Ministerin besonders angetan.
Dort werden die Zahnärzte nämlich in erster Linie für die Vorsorge und nicht für die Zahnreparatur bezahlt.
So soll es auch in Österreich werden.
Denn der eigene Zahnschmelz ist immer noch das gesündeste und billigste.
Die Gesundheitsbehörden suchen den Einstieg in den Ausstieg aus dem Amalgan.
Fritz Hittelbacher hat berichtet und ein Resümee, Prophylaxe ist jedenfalls das Beste auch bei den Zähnen.
Wir kommen in 11 vor 1 zur Kultur.
Frankenstein ist wieder da.
Kommenden Freitag läuft in Österreich der neueste Film um den Schweizer Wissenschaftler Viktor Frankenstein und sein namenloses Monster an.
Der als Shakespeare Regisseur bekannt gewordene Kenneth Branagh hat den Streifen inszeniert und Robert de Niro spielt das Monster, das einst in der Darstellung durch Boris Karloff vielen Geschichte geschrieben hat.
Mit einer akustischen Reminiszenz an den klassischen Frankenstein beginnt auch Hans Langsteiner seinen Beitrag.
Spätestens seit dem legendären Frankenstein-Film von 1931 sind sie auch im Kino nicht mehr umzubringen.
Jenes von der englischen Romantikerin Mary Shelley 1818 erfundene namenlose Monster und sein Schweizer Schöpfer mit dem so beziehungsvoll deutsch klingenden Namen.
Es ist Viktor Frankenstein.
Den genialisch umwitterten Arzt spielt Regisseur Kenneth Branek mit effektvoll entblößter Heldenbrust der Einfachheit halber gleich selbst.
Immerhin hält er sich enger an die Buchvorlage als jede andere Verfilmung des Stoffes.
Erstmals ist die rückblendenreich verschachtelte Schauergeschichte ebenso vielschichtig auf der Leinwand mitzuverfolgen.
Und deutlicher denn je ist Brennecks Frankenstein ein, wie der Untertitel des Shelley-Buches verspricht, moderner Prometheus, der an die Grenzen des Machbaren rührt und sich um Einwände der etablierten Wissenschaft nicht schert.
Ein für allemal, Frankenstein, Leben ist Leben und Tod ist Tod.
Regisseur Kenneth Branagh,
In den 30er Jahren, als die berühmte Boris Karloff Version entstand, gab es weder die moderne Chirurgie noch Organverpflanzungen.
So etwas wie künstliche Menschen waren unvorstellbar.
In den 90ern stehen wir mit künstlichen Herzen und Genmanipulationen vor dem Durchbruch zur Erschaffung des Lebens und der Verhinderung des Todes.
Das macht die Geschichte auf neue Art erschreckend.
Wir sind nur Schritte entfernt und wenn wir ein Teil eines Menschen ersetzen können, dann können wir jedes Teil ersetzen.
Und wenn wir das können, dann können wir ein Leben gestalten.
Wir können ein Wesen erschaffen, das weder alt noch krank wird.
In einer an Skinheads und Punks erinnernden Narben übersäten Maske versucht Robert de Niro, Frankensteins einsamen Monster, die geforderte Mischung aus Abscheu und Mitleid zu sichern.
Hast du jemals die Konsequenzen deiner Handlungen bedacht?
Du hast mir das Leben gegeben, doch dann wolltest du mich sterben lassen.
Noch einmal Kenneth Branagh.
Es bedarf eines grossen Schauspielers, um die Wandlung der von der Welt verstoßenen unschuldigen Kreatur zum monströsen Racheengel glaubhaft zu machen.
Erst ganz zum Schluss gelangt das Monster auf qualvolle Art zur Weisheit.
Ich habe Liebe in mir von dir, du.
und Wut, wie sie deinesgleichen nicht fassen würde.
Mehr Wut als Liebe brachte die Kritik Breinecks Frankenstein-Film entgegen.
Nicht veredelt, sondern verraten habe der Regisseur die Buchvorlage, monierte etwa der Spiegel, und ein amerikanischer Kritiker fühlte sich durch Robert De Niro an den Titel der Popgruppe Frankie Goes to Hollywood erinnert.
In Österreich erhielt der Film dagegen das Prädikat wertvoll.
Der neuen Horrorwelle im Kino tun solche Kontroversen freilich keinen Abbruch.
Nach Frankenstein und Dracula, nach dem Interview mit einem Vampir, ist längst eine ebenfalls sündteure Neufassung von Dr. Jekyll und Mr. Hyde in Arbeit.
Robert De Niro ist Frankenstein demnächst bei uns in den Kinos.
Und zwischendurch ein Programmhinweis auf ein heute sehr exotisches Journalpanorama.
Es geht um Tuvalu, einer der kleinsten Staaten der Welt.
26,4 Quadratkilometer Land mitten im Südpazifik.
Polynesische Gastfreundschaft, Palmen und Sandstrand,
Wie man sich eben ein Südsee-Paradies vorstellt, aber ein Paradies mit Schattenseiten.
Ein Länderporträt über Tuvalu von Peter Marta.
Heute im Journal Panorama um 18.20 Uhr im Programm Österreich 1.
Und hier die Schlussnachrichten.
Russland.
Auch nach dem Einmarsch der russischen Armee in die tschetschenische Hauptstadt Krosny wehren sich die Rebellen erbittert.
Es sind Haus-zu-Haus-Kämpfe im Gange.
Zahlreiche Leichen liegen in den Straßen.
In der Umgebung des Amtssitzes des tschetschenischen Präsidenten Dudayev wird weiterhin geschossen.
Beide Seiten machen unterschiedliche Angaben über den Verlauf der Kämpfe.
Die Tschetschenen behaupten, die russischen Truppen seien aus Krosny vertrieben worden.
In einem offiziellen Kommuniqué der Regierung in Moskau ist von einer angespannten Lage die Rede.
Es würden Maßnahmen ergriffen, um die Straßen Krosnys von bewaffneten Banden zu säubern.
Bosnien, Herzegowina.
Der seit Jahresbeginn geltende Waffenstillstand in Bosnien wird weitgehend eingehalten.
Bisher ist es allerdings nicht gelungen, dass auch in der Moslem-Enklave Bihać die Kämpfe eingestellt werden.
Dort greifen Anhänger des muslimischen Rebellenführers Abdic gemeinsam mit Serben aus der kroatischen Krajina immer wieder bosnische Regierungstruppen an.
Die Krajina-Serben fühlen sich an das Waffenstillstandsabkommen nicht gebunden.
Die UNO-Schutztruppe in Bosnien ist zuversichtlich, dass die bosnischen Serben die Blockade Sarajevos lockern werden.
Auf die Bedingungen für die Freigabe des Verkehrs nach Sarajevo haben sich die Kriegsparteien bei einem Treffen ihrer führenden Militärs geeinigt.
Nordirland.
Das Parlamentsgebäude in Belfast steht in Flammen.
Über die Ursache des Feuers ist noch nichts bekannt, damit lässt sich vorläufig auch nichts über einen möglichen politischen Hintergrund sagen.
Das nordirische Provinzparlament ist vor 20 Jahren aufgelöst worden.
In dem Gebäude fanden zuletzt im Dezember Gespräche zwischen Vertretern der britischen Regierung und den extremen Gruppen nordirischer Protestanten und Katholiken statt.
Belgien.
Der Hotelbrand in der Stadt Antwerpen hat ein weiteres Menschenleben gefordert.
In der vergangenen Nacht erlag eine belgische Staatsbürgerin ihren schweren Verletzungen.
Damit sind bis jetzt insgesamt sechs Menschen durch die Katastrophe in der Silvesternacht ums Leben gekommen.
38 Personen befinden sich nach Angaben der Behörden weiterhin in kritischem Zustand.
Über die Ursache des Großbrandes herrscht nach wie vor Unklarheit.
Das waren unsere Schlussnachrichten.
Das war das Mittagschanal.
Ihr Trio im Studio heute.
Christian Moser, Regie, Kurt Pascha, Technik und der Moderator Louis Glück.