Ausgelacht? – Karikaturen und Pressefreiheit

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks kultur.montag

Katalogzettel

Titel Ausgelacht? – Karikaturen und Pressefreiheit
Titelzusatz Kulturmontag Dokumentation
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Stadler, Clarissa [Moderation] [GND]
ORF 2 [Sendeanstalt]
Datum 2015.01.12 [Sendedatum]
2012 [Produktionsdatum]
Schlagworte Kultur ; Dokumentation ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DVD [DVD]
Sprache Deutsch
Signatur 12-10914_03
Medienart DVD
Gesamtwerk/Reihe kultur.montag

Information

Inhalt

Cabu, Charb, Tignous, Wolinski: vier Zeichner des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo sind bei dem Attentat in Paris getötet worden. Der ORF ändert sein Programm und fragt in der "Kulturdoku am Montag": Wie ist es weltweit um die Meinungsfreiheit von Karikaturisten bestellt?

Seit dem 11. September 2001 hat es auch in vielen Demokratien weltweit Einschränkungen der Meinungsfreiheit gegeben. Und um genau diese Veränderung geht es in dem Dokumentarfilm. In einer Welt, in der sich Geschichte, Wissen und Mentalitäten ständig verändern und neue Technologien erfunden werden, muss das Recht auf freie Meinungsäußerung immer wieder neu erstritten und verteidigt werden, subsummiert Olivier Malvoisin in seinem Film. Er hat Karikaturistinnen und Karikaturisten in Israel, Palästina, Deutschland, Tunesien, Frankreich, Belgien oder den Vereinigten Staaten besucht, um länderspezifische Mentalitäten und Tabus im Umgang mit dem Humor zu umstrittenen Themen herauszufinden.

"Ein Zeichner muss damit leben, dass er mehrmals innerhalb nur eines Monats als 'antisemitisch', 'antichristlich' oder 'antiislamisch' beschimpft wird", sagt etwa Jean Plantureux, genannt Plantu, der seit 24 Jahren für "Le Monde" arbeitet. Er bringt es nicht nur mit dem Kohlestift, sondern auch mit Worten auf den Punkt: "Wenn sie im 21. Jahrhundert ein gutes Barometer für Redefreiheit suchen, müssen sie sich die Karikaturen in den Zeitungen ansehen."

"Ich spotte nicht über Religion, sondern darüber, wie manche Politiker die Religion zur Manipulation der Menschen nutzen", sagt Nadia Khiari aus Tunesien. Sie arbeitet unter schwierigsten Bedingungen und kann ihre Zeichnungen nur über eine Kunstgalerie verbreiten. "Wenn du dich als Iraner offiziell als Karikaturist vorstellst, musst du sofort damit rechnen, überwacht zu werden. Kritik ist das Wesen der Karikatur, wer aber im Iran kritisiert, ist in Gefahr."

Zu Wort kommen auch der Berliner Karikaturist Rainer Hachfeld und der amerikanische Zeichner und Kolumnist Jeff Danziger. Politische Korrektheit, Tabus und Tabu-Brüche, die nach dem Anschlag in Paris wieder die Diskussion neu aufflammen lassen, werden im Film weltweit betrachtet. Ein Bild sagt auch hier oft mehr als tausend Worte.

Regie: Olivier Malvoisin