Erinnerungen aus dem Verlies

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Tonspuren

Katalogzettel

Titel Erinnerungen aus dem Verlies
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Fluch, Franz [Gestaltung] [GND]
Rosencof, Mauricio
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1997.09.14 [Sendedatum]
Schlagworte Literatur ; Gesellschaft ; Politik ; Feature ; Portrait ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
KKA [Kompaktkassette]
Signatur 6-50926_b, 6-50926_a
Gesamtwerk/Reihe Tonspuren

Information

Inhalt

Tonspuren: Erinnerungen aus dem Verlies - Der urugayische Dramatiker, Autor, Lyriker und Tupamaros-Mitbegründer Mauricio Rosencof
Im Mai 1972 wird der uruguayische Dramatiker, Lyriker und Autor Mauricio Rosencof festgenommen, neun Monate lang verhört, gefoltert und dann zusammen mit acht weiteren führenden Mitgliedern der legendären Befreiungsbewegung Tupamaros in Kasernen elfeinhalb Jahre lang als Geiseln des Staates in Isolationshaft gehalten. Erklärtes Ziel der Militärs war es, ihn und die anderen Geiseln in den Wahnsinn zu treiben. Elfeinhalb Jahre lang stumm. Elfeinhalb Jahre allein. Den Durst mit dem eigenen Urin gestillt, den Hunger mit Insekten bekämpft. Zwei Tupamaros sind verrückt geworden, zwei haben die grausamen Haftbedingungen nicht überlebt. Zehn Jahre konnte sich Rosencof mit seinem Leidensgefährten Eleuterio Fernandez Huidobro im Nachbarverlies nur durch Klopfzeichen verständigen. Beide verfaßten später gemeinsam ihre "Erinnerungen aus dem Verlies". Mauricio Rosencof, 1933 als Sohn jüdisch- polnischer Einwanderer in Uruguay geboren und schon in den Sechziger Jahren einer der bedeutendsten Dramatiker Lateinamerikas, hat nur überlebt, weil er die Wahnvorstellungen und Heimsuchungen seiner Höllenfahrt mit erzählerischen, dramaturgischen und poetischen Mitteln bannen konnte. "Briefe, die nie angekommen sind" heißt sein letztes Buch, das Erich Hackl ins Deutsche übertragen hat und vor kurzem im Residenz Verlag erschienen ist. (orf)