„Rückkehr zum Geiste von 1918“: Karl Renners Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten, 1928 [Ausschnitt]

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Titel „Rückkehr zum Geiste von 1918“: Karl Renners Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten, 1928 [Ausschnitt]
Spieldauer 00:02:41
Urheber/innen Renner, Karl [GND]
Datum 1931
Ort Wien
Schlagworte Politik Österreich ; Politik ; Gesellschaft ; Radiosendung-Mitschnitt
20. Jahrhundert - 20er Jahre
20. Jahrhundert - 30er Jahre
Typ video
Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, e07-01757_k02
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Tondokument mit Untertitel

1928 hielt Karl Renner anlässlich seiner Bewerbung für das Amt des Bundespräsidenten, der zu diesem Zeitpunkt noch vom Bundesrat gewählt wurde (erst durch eine Verfassungsänderung 1929 sollte er direkt vom Volk gewählt werden), eine Rede, worin er über die Verdienste der von ihm geführten Koalitionsregierung von Sozialdemokraten und Christlichsozialen in den ersten beiden Jahren der Republik sprach und diese Verdienste für sich als Führer dieser Koalition in Anspruch nahm.

Nachdem diese Phase mit der Einberufung der Provisorischen Nationalversammlung am 30. Oktober 1918 beginnt und die Proklamation der Republik miteinschließt, ist die Ära dieser Koalitionsregierung überhaupt identisch mit dem Beginn der Republik, ihrer Gründung und politischen Konsolidierungsphase.

Konkret stellt er volkswirtschaftliche Anstrengungen, infrastrukturelle Großprojekte sowie umfassende arbeitsrechtliche Errungenschaften einschließlich der Verankerung von institutionellen Vertretungen ins Licht – als Beispiele einer kompletten wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Erneuerung des Staates, die trotz der enormen Schwierigkeit und Nöte dieser Zeit gelungen sei. Sind dies auch überwiegend sozialdemokratische Anliegen, so nennt Renner als Hauptgrund für das Gelingen die gute Zusammenarbeit der Regierungspartner – was freilich eng damit zusammenhängt, dass er hier für sich als Präsidenten und nicht für die SPÖ als Partei wirbt.

Interessant ist, dass diese Phase bis weit in die Zweite Republik für die Sozialdemokraten immer ein positiver Bezugspunkt blieb – und mit ihm die Gründung der Ersten Republik –, während die Christlichsozialen, die an dieser Koalition ja ebenso beteiligt waren, das nicht taten und immer auf die folgenden Jahre der zunehmenden Spaltung referierten und daher die Erste Republik als gesamte als gescheitert darstellten – ein Narrativ, dem sich auch die Sozialdemokraten ab 1968 zunehmend annäherten.

Sammlungsgeschichte

Archivbestand Österreichische Mediathek ohne weitere Sammlungszuordnung

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1918: Perspektiven aus den Jahren 1922-1939