Radioansprache von Kardinal Innitzer zum Staatsfeiertag 1932

Rechtliches

Zitieren

Katalogzettel

Titel Radioansprache von Kardinal Innitzer zum Staatsfeiertag 1932
Spieldauer 00:03:05
Mitwirkende Innitzer, Theodor <Wien, Erzbischof> [Redner/in] [GND]
Datum 1932.11.12 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Gesellschaft ; Politik Österreich ; Medien und Kommunikation ; Wirtschaft ; Erste Republik ; römisch - katholische Kirche ; Radio ; Reden und Ansprachen ; Feiertag ; Radio ; Radiosendung-Mitschnitt
Örtliche Einordnung Österreich
20. Jahrhundert - 30er Jahre
Typ video
Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
Sprache Deutsch
Signatur Österreichische Mediathek, e07-01759_k02 320002
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Tondokument mit Untertitel#‍13#‍13 Am Staatsfeiertag des Jahres 1932 hielt Theodor Innitzer, seit zwei Monaten Erzbischof von Wien (ab März 1933 Kardinal), eine Radioansprache über Vaterland, politische Eintracht, Nächsten- und Heimatliebe. Von der Republik und ihrer Gründung spricht er mit keinem Wort, sondern vom „deutschen Volk im Reich und in Österreich“, das durch den unglücklichen Ausgang des Weltkriegs Not gelitten habe, sowie vom Staat und vom „völkischen Leben“, dem neue, sichere Grundlagen zu verschaffen seien. Die Rede bewegt sich entlang der Dialektik von Niedergang und der Not des Volkes und Landes einerseits und dem schweren Aufbauwerk andererseits, das durch den scheinbar absoluten Mangel an Zusammenwirken im gesamten Zeitraum des neuen Staates verhindert worden sei. Er übergeht damit die Zusammenarbeit der politischen Kräfte bei der Republik und die Koalition in deren ersten anderthalb Jahren. In Hinblick auf die Weltwirtschaftskrise betont er die Caritas, die werktätige christliche Nächstenliebe, deren Wirkmächtigkeit die staatliche Wohlfahrt übersteige. In dieser Argumentationslinie verschwimmt die Position des kirchlichen Würdenträgers mit jener des christlichsozialen Politikers, der im Gegensatz zur sozialdemokratischen Politik stand.#‍13#‍13 So zeigt die Rede des Erzbischofs, der 1929/30 Sozialminister war, beispielhaft die enge Verstrickung von Staat und Kirche in den christlichsozial dominierten Regierungen der Ersten Republik, die im autoritären „Ständestaat“ noch zunahm. Mächtiger noch als in der Person Innitzers bestand diese Verstrickung in jener des Prälaten und Theologen Ignaz Seipel, der 1921 bis 1930 Obmann der Christlichsozialen Partei und zweimal Bundeskanzler war. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass die einzige als Aufnahme überlieferte Rede zum Staatsfeiertag der Ersten Republik von einem Wiener Erzbischof stammt.

Sammlungsgeschichte

Sammlung Frühe historische Tonaufnahmen

Art der Aufnahme

Reden und Ansprachen

Das Medium in Onlineausstellungen

Dieses Medium wird auf diesen Seiten verwendet:

Dieses Medium wird auf dieser Seite verwendet:
1918: Perspektiven aus den Jahren 1922-1939