Thomas G. Masaryk zum 10. Jahrestag der Tschechoslowakischen Republik vor Regierung und Nationalrat

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Titel Thomas G. Masaryk zum 10. Jahrestag der Tschechoslowakischen Republik vor Regierung und Nationalrat
Titelzusatz AF00659/1
Spieldauer 00:12:37
Mitwirkende Masaryk, Tomáš Garrigue [Redner/in] [GND]
Datum 1928.10.28 [Aufnahmedatum]
Ort Prag [Aufnahmeort]
Schlagworte Politik ; Jubiläum ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Tschechien
20. Jahrhundert - 20er Jahre
Typ video
Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
Sprache Tschechisch
Signatur Österreichische Mediathek, e07-01787_k02
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Tondokument mit Untertitel

Zum 10-jährigen Bestehen der Republik unterstrich Präsident Masaryk bei einer Rede vor der Regierung und der Nationalversammlung die Bedeutung der Rolle der tschechoslowakischen Verbündeten bei der Entstehung des Staates. Die Prager Burgwache bekam zu diesem Anlass neue Uniformen, die an die alliierten Legionen im Ersten Weltkrieg erinnern sollten: an französische, italienische, britische und russische Legionen. Die Legionen dienen dem Erinnerungsdiskurs in zwei Richtungen: Die Legionäre selbst waren erstens Tschechen und Slowaken, die gegen die Monarchie für den neuen Staat kämpften; zweitens taten sie dies innerhalb der alliierten Armeen, die ihrerseits als ‚Geburtshelfer‘ des jungen Staates zu feiern waren.

Masayrk erwähnte in seiner Ansprache eine Reihe von Vertretern der tschechischen nationalen Wiedergeburt, die in ihrer Deutung den Staat vorbereitet hatten.

In Hinblick auf die innere Verfassung des Staates und dessen Zukunft prognostizierte er – innerhalb einer eigenwilligen Typologie von Demokratien – die Entwicklung einer sogenannten slawischen Demokratie, die für ihn die ideale Form einer Basisdemokratie darstellt und an der sich alle Bürgerinnen und Bürger in mitmenschlicher Liebe, mit Vernunft und Moral beteiligen. Wenn Masaryk am Schluss seiner Rede von einer stetigen Reform und Revolution der Demokratie „aber ohne Kopf und Herz“ spricht, so meint er ohne Ideologie und Populismus – eine ideale Bürgergesellschaft. Und er tritt ein für einen Säkularismus im Sinn einer strikten Trennung von Staat und Kirchen, aber nicht gegen die Religion, weil auch diese zum umfassenden demokratisch-menschlichen Miteinander beitragen könne. In dem Maß, wie alle geistigen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeit das Leben der Demokratie erfüllen können, müsse auch die Demokratie alle diese Geistestätigkeiten schützen und fördern.

Sammlungsgeschichte

Archivbestand Österreichische Mediathek ohne weitere Sammlungszuordnung

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1918: Perspektiven aus den Jahren 1922-1939