Gustav Hacker 1937 über das bessere Europa durch Frieden, Verantwortung für den Staat und völkisches Bewusstsein

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Titel Gustav Hacker 1937 über das bessere Europa durch Frieden, Verantwortung für den Staat und völkisches Bewusstsein
Titelzusatz AF00616_6_AF4575
Spieldauer 00:06:21
Mitwirkende Hacker, Gustav [Verfasser/in und Vortragende/r] [GND]
Datum 1937 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Politik ; Nationalismus ; Friede ; Landwirtschaft und Forstwirtschaft ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Tschechien
20. Jahrhundert - 30er Jahre
Typ video
Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
Sprache Tschechisch
Signatur Österreichische Mediathek, e07-01801_k02
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Tondokument mit Untertitel

Gustav Hacker spricht im Jahr 1937 als Vorsitzender des Bundes der Landwirte (BdL) über ein besseres Europa, das er eingangs seiner Rede im mehr als 18-jährigen Abstand zum Kriegsende und zum neu gegründeten tschechoslowakischen Staates lokalisiert. In gewundener Rede stellt er fest, dass ein besseres Europa nur in der Erhaltung des Friedens entstehen könne und diese daher das Maß und Ziel aller politischen Arbeit sein müsse. Für die Tschechoslowakei definiert er diese Friedensarbeit dann ausschließlich unter Begriffen des nationalen Zusammenlebens und der Gerechtigkeit für die Völker. Den Deutschen im Land richtet er aus, dass es kein Volksverrat sei, in eine Koalition mit tschechischen Parteien zu treten – mit Hinweis auf die Regierung des Agrariers Antonín Švehla (1926-1929), der mit Franz Spina des BdL und Robert Mayer-Harting (Christlichsoziale) zwei deutsche Minister angehörten. Und den Tschechen richtete er aus, dass das sudetendeutsche Bauerntum keinen Staats- und Hochverrat begehe, „wenn es jeden Augenblick bereit ist, um die Fragen seiner nationalen Existenz zu kämpfen, weil ihm die Ehre seines Volkes über alles geht“.

Interessant ist der Vergleich dieser Schallplattenaufnahme Gustav Hackers mit einer zwei Jahre älteren Aufnahme des vorhergegangenen Vorsitzenden der Bunde der Landwirte, Franz Spina, der sich wesentlich nur in wirtschaftlichen Begriffen ausdrückt – auch bereits nach der Weltwirtschaftskrise und angesichts der verheerenden Arbeitslosigkeit in den Grenzgebieten – und das „nationale Argument“ kaum bemüht.

Im März 1938 verließ Gustav Hacker die Regierung Milan Hodža und überführte den BdL in die damals bereits mit der NSDAP gleichgeschalteten Sudetendeutsche Partei, schwenkte also unter seinen „nationalen Begriffen“ von einer aktivistischen in eine radikal negativistische Position um, die damals nur noch nach dem Anschluss der deutschsprachigen Grenzgebiete an das nationalsozialistische Deutsche Reich strebte.

Sammlungsgeschichte

Archivbestand Österreichische Mediathek ohne weitere Sammlungszuordnung

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1918: Perspektiven aus den Jahren 1922-1939