Zdeněk Nejedlý zum tschechoslowakischen Nationalfeiertag 1954: eine Geschichte des Klassenkampfes gegen den Verrat durch die Eliten

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Titel Zdeněk Nejedlý zum tschechoslowakischen Nationalfeiertag 1954: eine Geschichte des Klassenkampfes gegen den Verrat durch die Eliten
Titelzusatz AF02625/1
Spieldauer 00:10:30
Mitwirkende Nejedlý, Zdeněk [Verfasser/in und Vortragende/r] [GND]
Datum 1954.10.31 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Politik ; Nationalismus ; Jubiläum ; Marxismus und Kommunismus ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Tschechien
20. Jahrhundert - 50er Jahre
Typ video
Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
Sprache Tschechisch
Rechte Mit freundlicher Genehmigung: Český Rozhlas
Signatur Österreichische Mediathek, e07-01790_k02
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Tondokument mit Untertitel

Der bedeutende Philosoph und Musikwissenschaftler Zdeněk Nejedlý trat in den 1920er-Jahren in die kommunistische Partei ein. Die Zeit des Zweiten Weltkrieges verbrachte er im Moskauer Exil und danach wirkte er als Minister in mehreren kommunistischen Regierungen. Auch Nejedlý verwendet in seiner Rede ein kommunistisches Narrativ – der 28. Oktober wird als ein dem Volk gestohlenes Ereignis dargestellt, die Eliten hätten die Republik nur nach ihren eigenen Vorstellungen und nicht für die arbeitende Mehrheit gegründet. Die Konstruiertheit der Erzählung fällt hier umso mehr auf, da sie nicht primär einem ideologisch-historischen Makronarrativ dient, sondern die Ereignisse um den 28. Oktober im Zentrum stehen und en detail in das ideologisch vorgeformte Narrativ hineingebogen werden.

So behauptet Nejedlý nicht ganz falsch, aber verkürzt und weit überzogen, dass die politische Diplomatie der tschechoslowakischen Exilregierung dem 28. Oktober nur hinterher lief, während ausschließlich das Volk den Umsturz erwirkt hätte. Jegliche gesetzliche Tradition, die von der Monarchie fortgeführt wurde, beschreibt er als ebenfalls eine bourgeoise Veruntreuung des neuen Staates, eine „Vergrauung“ schon an seinem Beginn. Grob verzerrend ist auch der Vorwurf, dass es die unersättlichen Kapitalisten gewesen seien, die den Staat an die ‚deutschen Okkupanten‘ verkauft hätten.

Erst mit den Verstaatlichungsgesetzen vom 28. Oktober 1945 sieht Nejedlý die Republik wieder auf dem richtigen Weg. Die gesamte historische Entwicklung seit dem Mittelalter stellt der Kommunist Nejedly als sozialen Kampf dar, in dem die politischen Eliten das eigene Volk immer wieder verraten hätten, während einige Vertreter der Kunst und Geisteswissenschaften in seiner Deutung der Nation treu geblieben seien.

Sammlungsgeschichte

Archivbestand Österreichische Mediathek ohne weitere Sammlungszuordnung

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1918: Perspektiven aus den Jahren 1939-1960