Die tschechoslowakische Republiksgründung in der entstellenden Geschichtsdeutung von Viliam Šalgovič (1979)

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Titel Die tschechoslowakische Republiksgründung in der entstellenden Geschichtsdeutung von Viliam Šalgovič (1979)
Titelzusatz AF01757/18
Spieldauer 00:08:21
Mitwirkende Šalgovič, Viliam [Verfasser/in und Vortragende/r]
Datum 1979.10.28 [Aufnahmedatum]
Schlagworte Politik ; Nationalismus ; Jubiläum ; Marxismus und Kommunismus ; Publizierte und vervielfältigte Aufnahme
Örtliche Einordnung Tschechien
20. Jahrhundert - 70er Jahre
Typ video
Format DFFLV [Dateiformat: FLV]
Sprache Tschechisch
Rechte Mit freundlicher Genehmigung: Český Rozhlas
Signatur Österreichische Mediathek, e07-01789_k02
Medienart FLV-Videodatei

Information

Inhalt

Tondokument mit Untertitel

Der slowakische Partisan und Abgeordnete des Slowakischen Nationalrates,  später des Föderativen Parlaments der Tschechoslowakei, Viliam Šalgovič war 1968 im Innenministerium tätig und beteiligte sich direkt an der Vorbereitung und Durchführung des Einmarsches der Warschauer-Pakt-Truppen.

Der Republiksfeiertag wurde mit zwei kommunistischen Narrativen besetzt: dem Dekret der Verstaatlichung von 1945 und dem Verfassungsgesetz zur Gründung der tschechoslowakischen Föderation. Šalgovič betonte in dieser Rede auf allen Ebenen die Zusammengehörigkeit der Tschechen und Slowaken bei ihrem vermeintlichen Kampf um die nationale und soziale Unabhängigkeit. Wie fast alle Reden zum 28. Oktober aus kommunistischer Zeit akzentuiert auch diese die Unterstützung der Sowjetunion und des kommunistischen Blocks bei der Republiksgründung 1918 und 1945.

Die Rede ist ein Beispiel für eine Form der kommunistischen Propaganda, die auch die präkommunistische Staatsgeschichte in ein fugenlos panegyrisches Narrativ des Sowjetkommunismus einbezieht. Außerdem erfüllt diese rhetorische Form ihren Anspruch dadurch, dass sie weitgehend von jedem individuellen Gedanken und Empfinden Abstand nimmt. Gerade dieses Sprechen aus dem und für das Kollektiv – ohne dass der Unterschied überhaupt bemerkbar wäre – lässt diese Rhetorik gleichermaßen blind wie blendend erscheinen. Zugleich ist zu betonen, dass der kommunistische Staat nicht generell zu einer solchen geistigen Selbstentstellung zwang, sondern dass diese einem ehrgeizigen Karriere- und Machtmodell entsprach.

Viliam Šalgovič beging kurz nach der Samtenen Revolution Suizid.

Sammlungsgeschichte

Archivbestand Österreichische Mediathek ohne weitere Sammlungszuordnung

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1918: Perspektiven aus den Jahren 1960-1990