erLesen [2018.04.28]

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Katalogzettel

Titel erLesen [2018.04.28]
Titelzusatz Büchermagazin
Urheber/innen und Mitwirkende Sichrovsky, Heinz [Moderation] [GND]
Glattauer, Niki [Interviewte/r] [GND]
Leitner, Tarek [Interviewte/r] [GND]
Flor, Olga [Interviewte/r] [GND]
Krug, Dietmar [Interviewte/r]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2018.04.28 [Sendedatum]
Schlagworte Literatur ; Kultur ; Interview ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-14506
Gesamtwerk/Reihe erLesen

Information

Inhalt

Über die Abgründe der modernen Welt, Nostalgie und politische Korrektheit diskutiert Heinz Sichrovsky mit seinen Gästen: Schuldirektor und Autor Niki Glattauer, Moderator Tarek Leitner, Schriftstellerin Olga Flor und Autor Dietmar Krug.

Mit seinen humorvollen Büchern über den Schulalltag gelang Niki Glattauer der Sprung auf die Bestsellerlisten. In seinem neuen Werk läutet er das „Ende der Kreidezeit“ ein – eine Mathematiklehrerin wird in den digitalen Wahnsinn getrieben. Auch Glattauer verzweifelt manchmal daran: „Die Digitalisierung schafft es, dass wir ununterbrochen Arbeiten verrichten, die wir früher nicht gemacht haben, und das in unserer Freizeit und unentgeltlich.“ Das reicht von der Selbstscann-Kassa im Supermarkt bis zum Online-Check-In. Welche Abenteuer er selbst bestehen musste, warum Tablets dennoch besser als Schultafeln sind und ob soziale Medien zu mehr Kränkungen führen als früher, verrät er Heinz Sichrovsky.

Dem digitalen Wahnsinn konnten sich die Cousinen Hilde und Gretl aus Gars am Kamp seinerzeit noch erfolgreich entziehen. In ihrem Nachlass haben der ORF-Moderator Tarek Leitner und der Fotograf Peter Coeln eine Geschichte des 20. Jahrhunderts gefunden. Penibel haben die im Dorf als „Schusterprinzessinnen“ bekannten Damen ihr Leben festgehalten. „Wir hatten die leise Ahnung, dass sie auf uns gewartet haben“. Bei „erLesen“ schildert der dreifache Romy-Preisträger, was der gut versteckte Safe zutage gefördert hat, wie Geschichtsverdrängung in Österreich aussehen kann und wie er persönlich mit den Anforderungen des modernen Alltags umgeht.

Die österreichische Autorin Olga Flor hat gleich zwei Bücher mitgebracht: Im Essayband „Politik der Emotion“ wendet sie sich gegen populistisches Gebrüll, das Argument und Analyse ersetzt. Ihr Roman „Klartraum“ ist ein Liebesroman, der wichtige Gesellschaftsdiagnosen aufzeigt. Im Mai erhält die Grazerin dafür den „Droste“-Preis. Welche Auswirkungen Katzenfotos und Kochrezepte auf die Weltpolitik haben, wie Flor mit Diffamierungen im Netz umgeht und wie Kinder vor virtuellem Mobbing zu schützen sind, erzählt sie in der Sendung.

Dietmar Krug stammt aus dem Rheinland, seit 1988 lebt er in Wien. Nachdem er sich mit der Integration als Deutscher in den Kolumnen der Tageszeitung „Die Presse“ auseinandergesetzt hat, ist wieder ein neuer Roman erschienen. „Die Verwechslung“ handelt von einem TV-Talkmaster, der wegen einer vorgeblich schwulenfeindlichen Äußerung öffentlich hingerichtet wird. Ein Zeichen der Zeit? Heutzutage bleibe jede Wortwahl im Internet erhalten, „man wird sein Mascherl nicht mehr los.“ Was Krug darüber denkt, warum er sich über so manche öffentliche Äußerung wundert und warum er bis heute nicht begriffen hat, wie man in Österreich Konflikte löst, verrät er der Runde.

Bücher der Gäste:
Ende der Kreidezeit“ von Niki Glattauer ; Hilde & Gretl“ von Tarek Leitner und Peter Coeln ; Klartraum“ von Olga Flor ; Politik der Emotion“ von Olga Flor ; Die Verwechslung“ von Dietmar Krug