Das Triestingtal - Wiege der Österreichischen Industrie

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Das Triestingtal - Wiege der Österreichischen Industrie

Katalogzettel

Titel Das Triestingtal - Wiege der Österreichischen Industrie
Titelzusatz (1) Das Kleine Ruhrgebiet Österreichs
(2) Zwischen Säbeln und Gewehren
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Hainzl, Margit [Gestaltung]
Sandgruber, Roman [Interviewte/r] [GND]
Deutinger, Erika [Sprecher/in] [GND]
Gabriel, Erich [Sprecher/in]
Hanauska, Fritz [Interviewte/r]
Hahn, Sylvia [Interviewte/r]
Köpl, Regina [Interviewte/r]
Leskovec, Josef [Interviewte/r]
SHB [Produzent]
Datum 1990.01.08 [Sendedatum]
1990.01.09 [Sendedatum]
Schlagworte Bildung ; Industrie ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format TKA [Tonband auf Kern (AEG)]
Nummern 60615/1-2 [Bestellnummer]
Sprache Deutsch
Signatur 9-10675
Gesamtwerk/Reihe Das Triestingtal - Wiege der Österreichischen Industrie

Information

Inhalt

In der riesigen, fast ausschließliche agrarisch strukturierten Habsburgermonarchie war es vor allem das "Viertel unter dem Wienerwald" (Wiener Becken und Industrietäler) das am frühesten Anschluß an die Industrielle Revolution fand. Schon in vorindustrieller Zeit war Triestingtal Zentrum metallverarbeitender Betriebe. Den Sprung in den modernen Kapitalismus schaffte die Region aber mit einer Reihe von Baumwollspinnfabriken. Die Pottensteiner Baumwollspinnerei wurde zum beherrschenden Betrieb des Triestingtales und produzierte Garne die einzigartig in der gesamten Monarchie waren. 400 Männer, Frauen und Kinder waren in der ersten Hälfte des 19. Jhdt. unter unvorstellbar tristen Bedingungen in der Fabrik tätig. Ein erster Versuch, sich gegen die elenden Lebens- und Arbeitsbedingungen zu wehren war eine Petition, die unter anderem von einem Pottensteiner Spinner unterschrieben, im Revolutionsjahr 1848 an den Wiener Reichstag verfaßt wurde. Sie fand bis zur Auflösung des Reichstags im Jahr 1849 keine Behandlung. (orf)
Als die Märzrevolution 1848 ihrem blutigen Ende entgegen ging, rettete die Produktion von Säbeln und Bajonetten jenen Betrieb, der in der Folge das Triestingtal beherrschen sollte: Die Berndorfer Metallwarenfabrik des Hermann und Arthur Krupp. Sie bauten zwischen Herrenhaus und Kirche eine "Idealstadt der Arbeiter" und führten unter dem Motto "Arbeit, Bildung, Friede" eine Reihe von Sozialleistungen für "Ihre" Arbeiter ein. In Berndorf ist diese Unternehmerpolitik gelungen. Während in den anderen Metallverarbeitenden Fabriken die sozialistischen Ideale immer mehr Anhänger fanden (im nahen Hainfeld wurde 1888/89 die SP gegründet) wurde in Berndorf der 1. Mai erst nach dem Ende des 1.Weltkrieges gefeiert. (orf)