Klopfzeichen ; Sprechanlage

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Beiträge dieses Mediums

Klopfzeichen
Mitwirkende: Böll, Heinrich [Text] , Schröder-Jahn, Fritz [Regie] , Wahl, Wolfgang [Darsteller/in] , Wegener, Jo [Darsteller/in] , Johannes, Albert [Darsteller/in] , Briner, Günther [Darsteller/in] , Mayerhoff, Konrad [Darsteller/in]
Datum: 1962 [Produktionsdatum] 1962.10.10 [Erst-Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ: audio
Inhalt: "Man kann in die Zeit fallen, wie in ein Loch; da ist alles gegenwärtig, vergangen oder zukünftig - und du weißt nicht, ob das Vergangene Gegenwart oder das Gegenwärtige Zukunft ist." Am Vorabend der Erstkommunion seiner Tochter wird einem Vater seine Vergangenheit lebendig. Er findet sich in einer Zelle wieder, links von ihm ist ein Priester inhaftiert, rechts Julius. Mit Klopfeichen hat er damals Taufunterricht vermittelt. die Fragen von Julius an den Priester und des Priesters Antworten. Geraume Zeit später wurde Julius dann im Duschraum des Gefängnisses getauft, vor seiner Erstkommunion aber hingerichtet. Der Mann klopft sich, wenn er nachts daran denkt, noch heute die Knöchel an seinen eigenen harmlosen Wänden wund, so daß seine Frau mit Salbe helfen muß. Damals im Gefängnis hat ihm der Sanitäter diesen Dienst erwiesen: es braucht viele Schläge, bis die Antwort "Ich glaube" kommt. Dennoch: seine Angst ist, daß die ganze jetzige Wirklichkeit, seine Frau, die schlafenden Kinder, und morgen das Fest zerfallen könnten, wenn er nur den Haustürschlüssel ins Schloß steckt. Und so klopft er immer wieder an die Wände dieser Welt, er will sich ihres Vorhandenseins versichern.
Sprechanlage
Mitwirkende: Böll, Heinrich [Text] , Schröder-Jahn, Fritz [Regie] , Büttner, Wolfgang [Darsteller/in] , Messemer, Hannes [Darsteller/in] , Hausmann, Sigrid [Darsteller/in] , Voss, Helmar [Darsteller/in]
Datum: 1962 [Produktionsdatum] 1962.10.10 [Erst-Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ: audio
Inhalt: An der Sprechanlage von Rehbach meldet sich plötzlich eine Stimme, die sich als die eines Freundes vor siebzehn Jahren zu erkennen gibt. Es ist Köhler, mit dem Rehbach, ein gewisser Georg und eine Frau namens Helene sich in Osbergen versteckt hielten. Warum? Es wird nicht ausgesprochen. Oben wird Rehbach beim Briefmarkensammeln mit seinem Sohn aufgeschreckt, als käme diese Stimme aus der Tiefe seines Gewissens. Was war damals? Wir erfahren es nicht genau. Nur, daß der "Freund" unten nicht gesehen werden, auch nicht hochkommen will. Er verlangt, da er Geld braucht, daß man es ihm hinunterwirft. Wie so oft bei Böll entsteht ein bedrückendes Bild der Nachkriegsgesellschaft, die mit ihrem Wohlstand versucht, die Erinnerung zu tilgen. Nur einigen gelingt es nicht, die wie Gespenster durch die 'heile Welt' umherirren. Die Zerstörungen des Krieges bleiben an ihnen sichtbar, trotz des Wiederaufbaus.

Katalogzettel

Titel Klopfzeichen ; Sprechanlage
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende NDR [Produzent]
SWF [Produzent]
Datum 1962 [Produktionsdatum]
Schlagworte Literatur ; Hörspiel ; Radiosendung-Mitschnitt
Typ audio
Format TSV18sp95 [Tonband auf Spule, Vollspur (18 cm); SP, 9,5 cm/s]
Sprache Deutsch
Signatur 10-21286

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