Die Erfindung der Poesie

Enheduanna und Illummiya
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.06 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30654
Inhalt: Enheduanna lebte um 2350 v. Chr., war Hohepriesterin und Tochter des sumerischen Königs Sargon. Ihre Hymne an die Göttin Inanna steht stellvertretend für den sakralen Rahmen, der die ersten poetischen Formen prägte. Aus derselben Zeit stammen auch die zum Fruchtbarkeitskult zählenden erotischen Lieder der Hofdichterin Ilummiya.

Guihelm IX. Graf von Poitiers und Herzog von Aquitanien
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.16 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30663
Inhalt: Guihelm IX., Graf von Poitiers und Herzog von Aquitanien (1071-1127), der Großvater von Richard Löwenherz, war der erste uns bekannte Troubadour und steht damit auch am Beginn des Minnesanges. Seine elf erhaltenen, zur Hälfte etwas derberen Lieder in okzitanischer Sprache (heute noch in der Provence/Südfrankreich beheimatet), enthalten bereits in aller Ausprägung das ganze Repertoire der mittelalterlichen Liebeslyrik.

Giacomo da Lentino
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.17 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30664
Inhalt: Giacomo da Lentino war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Notar Kaiser Friedrich II. und der Hauptvertreter der "Sizilianischen Schule", mit der die italienische Literatur beginnt. Wie die Troubadours standen auch die Sizilianer an der Nahtstelle von arabischer, okzitanischer und lateinischer Kultur, deren Formen und Gattungen sie übernahmen und eigenständig weiterentwickelten. Giacomo da Lentino erfand das Sonett.

Dafydd Ap Gwilym
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.18 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30665
Inhalt: Dafydd Ap Gwilym, im 14. Jahrhundert lebend, in Mittelwales geboren, ist sicherlich einer der phantasievollsten und amüsantesten Autoren des Mittelalters. Seine Gedichte erzählen Geschichten voll überraschender Einfälle und Bilder.

Archilochos
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.07 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30655
Inhalt: Archilochos - auch "Skorpionszunge" genannt - wurde im siebenten Jahrhundert v. Chr. auf der Insel Pros geboren. Bekannt wurde er mit seinen Spottgedichten, den "lamben". Manchmal zynisch, obszön oder bitter, dann aber auch wieder pazifistisch und lyrisch, sind seine Lieder die ersten Zeugnisse einer Dichtung, die sich von ihrem religiösen Ursprung emanzipiert hat.

Sappho
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.08 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30656
Inhalt: Sappho (7./6. Jahrhundert v. Chr.), stammte aus einer aristokratischen Familie der Insel Lesbos und stand einem Kreis von Mädchen vor, der als "Schule", Aphroditekult oder Zirkel von Dichterinnen gedeutet wurde. Sapphos Lieder - obwohl nur fragmentarisch erhalten - gehören zu den wohl berühmtesten Dokumenten des Altertums, weil sie eine Bildersprache für Emotionen zeigen, die von Direktheit geprägt ist.

Gaius Valerius Catullus
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.09 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30657
Inhalt: Gaius Valerius Catullus (84 - 54 v. Chr.) aus Verona war ein Zeitgenosse Caesars und Ciceros. Als wichtigster Vertreter der "Neoteriker", der "Neutöner" - einer damaligen Avantgarde, die sich gegen die altüberlieferte epische Dichtung eines Homer oder Ennius wandte - führte Catullus die Umgangssprache in die Poesie ein.

Sextus Propertius
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.10 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30658
Inhalt: Sextus Propertius(38 - 16 v. Chr.), in der Gegend von Assisi geboren, gehörte mit Vergil und Horaz zum Dichterkreis um den Kunstförderer und Politiker Maecenas. Im Unterschied zu ihnen verschrieb er sich weniger der staatstragenden Literatur, sondern sah sich mehr in individualistischer Opposition dazu. Auf der antiken Form der Elegie aufbauend, voll subtiler Anspielungen auf die Mythologie, machte er sich in vier Gedichtbänden zum Proponenten einer Liebeslyrik, die einen fast dandyhaften Lebensstil betonte. Der "Cynthia" gewidmet - einer Kurtisane, die einen neuen unabhängigen Frauentypus im antiken Rom symbolisierte, elegant, selbstironisch und sensibel, besessen von Eros und Tod - wurden seine Gedichte Vorbild auch für Dichter unseres Jahrhunderts: etwa Ezra Pound oder Joseph Brodsky.

Die Mo'allaqat
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.11 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30659
Inhalt: Die "Mo'allaqat" oder die "Sieben Oden" aus dem 6. und 7. Jahrhundert sind die frühesten Zeugnisse der vorislamischen arabischen Literatur. Die "Sieben Oden" - Klassiker der arabischen Literatur - wurden wie Homers "Odyssee" oder "Ilias" von den Dichtern der Beduinen mündlich überliefert. Im deutschen Sprachraum sind sie, bis auf kurze Erwähnungen bei Goethe oder Rückert unbekannt und unübersetzt geblieben. Die Standardthemen, die in immer neuen bild- und wortreichen Vergleichen abgehandelt werden, sind ein amouröses Präludium, in dem der Dichter seine ferne Geliebte beweint, der erotische Lobpreis ihrer körperlichen Vorzüge - sie wurden meist mit jenen eines edlen Kamels verglichen - , und Schlachtenschilderungen, welche die Tapferkeit des eigenen Stammes unterstreichen sollten. Die "Mo'allaqat" sind die ersten Gedichte, in denen der Reim seine Anwendung findet.

Abu Nuwas
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.13 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30660

Die Irischen Marginalien
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.14 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30661
Inhalt: Die Irischen Marginalien des 8. und 9. Jahrhunderts, verfaßt von anonymen Wandermönchen, die Europa missionierten, sind nicht nur die ersten überlieferten Naturgedichte, sondern auch die frühesten Beispiele für die kunstvolle Verwendung des Reimes in Europa.

Samuel Ha-Nagid Ibn Nagrila
Mitwirkende: Buhlert, Klaus [Regie] , Schrott, Raoul [Text]
Datum: 1998.04.15 [Sendedatum]
Schlagworte: Literatur ; Lyrik ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; Radiosendung-Sendematerial
Typ: audio
Signatur: 10-30662
Inhalt: Samuel Ha-Nagid Ibn Nagrila (993 - 1056) war Wesir des Königs von Granada, General, Talmudist, Kenner des Korans, der Führer der jüdischen Bevölkerung Andalusiens unter den Mauren und zugleich auch der erste weltliche Dichter der hebräischen Literaturgeschichte.