erLesen [2019.04.23]

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Katalogzettel

Titel erLesen [2019.04.23]
Titelzusatz Büchermagazin
Urheber/innen und Mitwirkende Sichrovsky, Heinz [Moderation] [GND]
Taschler, Judith W. [Interviewte/r]
Safier, David [Interviewte/r] [GND]
Elsberg, Marc [Interviewte/r] [GND]
ORF 3 [Sendeanstalt]
Datum 2019.04.23 [Sendedatum]
Schlagworte Literatur ; Kultur ; Interview ; Germanistik und Literaturwissenschaften ; TV-Mitschnitt
Typ video
Format DFMPG [Dateiformat: MPG]
Sprache Deutsch
Signatur E52-20822
Gesamtwerk/Reihe erLesen

Information

Inhalt

[Senderinformation] In der Jubiläumsfolge hat Heinz Sichrovsky Judith Taschler, David Safier und Marc Elsberg in die ORF III-Bücherwelt eingeladen.

erLesen feiert 200. Sendungsjubiläum. In 199 Sendungen und 166 Stunden Sendezeit haben 800 Gäste teils leidenschaftlich über Literatur und aktuelle Themen diskutiert und gestritten, Bücher wurden gelobt und andere unters Tischbein geschoben. Seit 2010 kredenzt Heinz Sichrovsky jeden zweiten Dienstag Rotwein oder Rivella zu seinem etwas anderen Literaturgespräch. Das Jubiläum feiert er am 23. April in einer besonders illustren Runde.

Judith Taschler, die mit Bestsellern wie „Roman ohne U“, „Die Deutschlehrerin“ und „bleiben“ große Erfolge verzeichnen konnte, stellt ihr neues Werk „Das Geburtstagsfest“ vor. Die im Mühlviertel aufgewachsene und in Tirol lebende Schriftstellerin stellt ihr neues Buch „Das Geburtstagsfest“ vor, das dieser Tage erschienen ist. In dem Roman geht es um Kim, der als Kind aus Kambodscha floh und Asyl in Österreich bekommen hat. Zu seinem 50. Geburtstag holt ihn jedoch die Vergangenheit ein, die er dachte, in Kambodscha zurück gelassen zu haben.

Für die Autorin gibt es einen emotionalen Bezug zu Kambodscha. Ihre Eltern haben 1980 eine kambodschanische Flüchtlingsfamilie aufgenommen, die dann fünf Jahre bei ihnen im Haus gewohnt hat. Judith Taschler und ihre sechs Geschwister sind mit den Kindern aufgewachsen. „Diese Zeit gehört zu den schönsten und wertvollsten Erfahrungen, die ich in meiner Kindheit gemacht habe“, erzählt die Autorin. Sie selbst bereiste einen Monat lang Kambodscha und erzählt von einem zerstörten, rohen Land. Die Schreckensherrschaft der Roten Khmer hat die Elite des Landes systematisch ermordet und Kindersoldaten, die ohne Gewissen mordeten, ausgebildet.

Auch David Safier ist auf Spurensuche. Er bereist derzeit Wien, um die Geschichte seiner Familie zu recherchieren. Seine jüdischen Großeltern, die im zweiten Bezirk lebten, wurden von den Nazis in Konzentrationslagern ermordet. Der jüdische Humor hat ihn durch seinen Vater sein Leben lang begleitet. Seine Bücher - „Mieses Karma“ ist ein Bestseller - sind zwar voller Leichtigkeit aber bei genauerem Hinsehen meint er, kann ja niemand seine Geschichte verstecken oder gar ablegen. Er empfindet sich als großen Familienmenschen, der sich am wohlsten mit seinen Söhnen und seiner Frau fühlt. Arroganz und Hochmut sind Eigenschaften, die er zutiefst ablehnt.

Marc Elsbergs Romane „Blackout“, „Zero“, und „Helix“ wurden internationale Bestseller. Mit seinem neuen Werk „Gier“ verlässt der Autor den naturwissenschaftlichen Hintergrund und stellt ein wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema in den Mittelpunkt. Er ist zufällig über einen Physiker in London gestolpert, der mithilfe der Mathematik nachweisen konnte, dass wir seit 350 Jahren einen Rechenfehler in unseren Ökonomischen Modellen mitschleppen. Dass also nicht Gier und Konkurrenzdenken des Homo oeconomicus das Wachstum der Wirtschaft bestmöglich vorantreiben, sondern eigentlich Kooperation und Teilen. Die Frage ist: Zahlt es sich ökonomisch aus, wenn wir teilen? Der Beweis ist nun erbracht: Ja! Und zwar nicht im Sinne der Wohltätigkeit, sondern im Sinne wirtschaftlichen Eigennutzes. Wir haben dann alle mehr davon, erzählt Elsberg.

Bücher der Gäste:
„Das Geburtstagsfest“, Judith Taschler
„Die Ballade von Max und Amelie“, David Safier
„Gier“, Marc Elsberg