Feldwebel Schmid. Die Geschichte einer Rettung. Nacherzählt von Anita und Hermann Adler (2)

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Katalogzettel

Titel Feldwebel Schmid. Die Geschichte einer Rettung. Nacherzählt von Anita und Hermann Adler (2)
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Bauernfeind, Wolfgang [Gestaltung] [GND]
Adler, Anita [Interviewte/r]
Adler, Hermann [Interviewte/r] [GND]
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1990.10.26 [Sendedatum]
Schlagworte Politik ; Feature ; Portrait ; Faschismus und Nationalsozialismus ; Widerstand ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
TKAo [Tonband auf Kern (AEG); Ohne nähere Beschreibung]
Signatur 9-33465
Gesamtwerk/Reihe Hörbilder

Information

Inhalt

Jerusalem, im Frühsommer 1988, auf dem Berg des Gedenkens, in Yad Vashem. Ein Mann wird geehrt, ein Wiener, ein Feldwebel, der während des Krieges in Wilna seinen Dienst verrichtete. Die Ehrung nimmt einer vor, dem Anton Schmid das Leben gerettet hat. Hermann Adler, verfolgt und gepeinigt durch die Nazis, pflanzt auf der Allee der Gerechten für Anton Schmid einen Baum. Diese Ehrung kommt nur wenigen Menschen zu. Sie gilt all jenen, die während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten den Mut aufgebracht haben, Juden zu retten. Wer war Anton Schmid? "Er hatte eine gutmütige Stimme, eine liebe Stimme", erinnert sich Anita Adler, und Hermann Adler sagt: "Er war kein Held, er war ein Mensch." Er hat in einer Versprengtensammelstelle viele Juden aus dem Wilnaer Ghetto versteckt und dann herausgeschmuggelt, nach Bialistok, wo Juden erst einmal in Sicherheit waren, untertauchen und arbeiten konnten. Vielen hat er auch falsche Papiere verschafft und sie dadurch dem Zugriff der Gestapo entzogen. Auf diese Weise hat er 350 Menschen das Leben gerettet. Anton Schmid mußte dafür mit dem Leben bezahlen. Er verplauderte sich. Die Gestapo machte in der Versprengensammelstelle eine Hausdurchsuchung und fand belastendes Material. Er wurde von einem Militärgericht zum Tode verurteilt und 1942 hingerichtet. Ein Baum steht jetzt in Yad Vashem. Er erinnert an einen, der in unmenschlichen Zeiten "Mensch" war.