Gehns mir bittschön aus der Sonn! Geschichten über den Bezirksdiogenes Baronkarl und die verschwindende Peripherie (1)

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Hörbilder Spezial

Katalogzettel

Titel Gehns mir bittschön aus der Sonn! Geschichten über den Bezirksdiogenes Baronkarl und die verschwindende Peripherie (1)
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Henisch, Peter [Gestaltung] [GND]
Schobel, Eva [Gestaltung] [GND]
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1992.10.26 [Sendedatum]
Schlagworte Gesellschaft ; Feature ; Portrait ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format DFMP3 [Dateiformat: MP3]
DFWAV [Dateiformat: Broadcast WAV]
TKAo [Tonband auf Kern (AEG); Ohne nähere Beschreibung]
Signatur 9-33554
Gesamtwerk/Reihe Hörbilder Spezial

Information

Inhalt

Reservechristus, fragt einer, was suchst denn da? Geschichten such ich. Kannst mir welche erzählen? Er körpert näher: Erzählen kann ich dir nix ... Aber eine aufs Aug stemmen kann ich dir gern. ORT: Der sogenannte 10. Hieb, traditioneller Wiener Arbeiterbezirk, der Einwohnerzahl nach die viertgrößte Stadt Österreichs. Peripherie, an der die ehemalige Ziegelwerks- und Gstettenlandschaft, das frühere Schreber- und Wirtshausgartenparadies zubetoniert oder zum "Freizeitgebiet" verschandelt worden ist. Erzählt wird vom Baronkarl, einem legendären Biertippler und Stadtstreicher mit erstaunlich guter Nachrede. Gelebt hat er vom Bierhansel, also dem Rest von Bier in den vor oder hinter den Gasthäusern abgestellten Fässern, geschlafen hat er in Streusand- oder Mistkisten und war trotzdem beliebt oder zumindest akzeptiert. In der Zwischenkriegszeit avanciert er zum Bezirkspatron - ein Typ zwischen Till Eulenspiegel und dem Lieben Augustin - sowohl 1934 wie 1938 soll er sich kritisch sarkastisch geäußert haben. 1948 wird er von einem Auto der sowjetischen Besatzungsmacht überfahren. Für sein Begräbnis wird im ganzen Bezirk gesammelt, auf der "schönen Leich" waren angeblich 10.000 Leute. Indem sie das Puzzle des Baronkarl zusammensetzen, geraten die Erzähler in ihre eigenen Geschichten und die Geschichte der Zwischen- und Nachkriegszeit.