Kunstradio [02.07.1992]

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Dieses Medium ist Teil des Gesamtwerks Kunstradio - Radiokunst

Katalogzettel

Titel Kunstradio [02.07.1992]
Titelzusatz The Radiotelegraphic - Joyce, Ein akustischer Versuch über "Finnegans Wake" (33.05) von Egon Prantl, "Finnegans Wake" gesprochen von Wilfried Schirlbauer, Gespräch mit Egon Prantl und Petra Rosa von Süss (8.00)
Spieldauer
Urheber/innen und Mitwirkende Prantl, Egon A.
Handl, Reinhard [Regie]
Fried, Rainer [Sprecher/in]
Nightingall, Howard [Sprecher/in]
Schirlbauer, Wilfried [Sprecher/in]
ORF Radio Österreich 1 [Sendeanstalt]
Datum 1992.07.02 [Sendedatum]
Schlagworte Kultur ; Radiosendung-Sendematerial
Typ audio
Format TKAo [Tonband auf Kern (AEG); Ohne nähere Beschreibung]
Signatur 9-35605
Gesamtwerk/Reihe Kunstradio - Radiokunst

Information

Inhalt

Mathematische Formeln als akustischer Hintergrund: Wie Wegweiser setzt sie der Tiroler Radiokünstler Egon Prantl ein. Löst man sie auf, ergeben sich daraus Hinweise auf Wörter und Textstellen aus "Finnegans Wake", die einen eigenen Sinnzusammenhang bilden. Auch Hinweise aufZitate von Kant oder Hobbes finden sichdarunter. Was manchen James Joyce-Lesern als Sakrileg am Originaltext erscheinen mag, versteht E. Prantl als Weiterentwicklung und Weiterführung des Motivs in den John Cage-Arbeiten, mehr noch - als Hommage an John Cage und an James Joyce als Verfasser des Originaltextes. Gelesen werden diese ausgesuchten Textstellen und Verse von einem englischen Schauspieler, dessen eigenständige Textinterpretationen und Slang beim Hörer eine Fülle von Assoziationen auslösen können. Text und Stimme formen eine eigene Melodie... Die musikalischen Elemente dieser Radioarbeit, zusammengestellt von Reinhard Handl, stammen aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Zeiten: Schlagermusik aus den 50ern wechselt ab mit irischer Volksmusik, ein andermal ertönt die Melodie aus dem "Dritten Mann", Kirchenchöre erklingen ebenso wie alpenländische Volksweisen oder französische Chansons. Diese musikalische Vielfalt soll, so der Autor, die Lokalitäten angeben, in denen sich der Text bewegt. Gleichzeitig wird dadurch die Unbestimmtheit und Verallgemeinerbarkeit von Zeit und Ort ausgedrückt: die Worte und ihr Sinn sind nicht Raum-Zeit gebunden.
Petra Rosa von Süss