Typ:
audio
Signatur:
9-35788
Inhalt:
Im Stück "Ach Poeten" der Künstlerin Gertrude Moser Wagner treffen zwei Orte aufeinander. Zum einen Ach, ein oberösterreichischer Ort, zum anderen ein Fitnessclub in der Via de'Poeti in der Altstadt von Bologna. An beiden Orten veranstaltete Moser Wagner Leseperformances. In "Ach Poeti" läßt sie die Akteure beider Performances noch einmal auftreten. In Ach verteilte die Künstlerin in Gasthäusern Ämtern und Geschäften Bierdeckel und Postkarten, auf denen die Satzeinleitungen "Ach wäre / hätte / hätte doch ..." standen. Die Bevölkerung war aufgerufen, den Satz zu vervollständigen und die ausgefüllten Karten und Bierdeckel zu deponieren, die eigens hiefür in Ach installiert worden waren. Die von ihr literarisch überarbeiteten Seufzer und Wünsche der Acher Bevölkerung wurden schließlich in einer Liveperformance unter dem Titel "Ultinam" von zwei Schauspielern, begleitet von einem Männerchor, vorgetragen. Im Rahmen von "Stagioni di Caccia", eine Veranstalungsreihe im "Esprit Nouveau, Le Corbusier Pavillon" in Bologna lud Moser Wagner italienische Poetinnen und Poeten ein, ihren Vortrag bei gleichzeitiger Betätigung diverser Sportgerätschaften vorzutragen. Sprache und Körper sollten in der Performances gleichermaßen präsent sein. Moser Wagner: "Beide Projekte zielen ab auf Wünsche die Unmöglichkeiten, die Lücken, also auf das Nicht-Vorhandene als Motor einer Selbst- und Weltbeschau. Sie benützen dafür öffentlichen Räume aktueller Provenienz, sei es das Fitness-Studio, sei es die seit kurzem durchlässige Staatsgrenze und verbinden diese m.Sprechen u.Wortesuchen, auch mit der Selbstüberwindung, mit dem Geheimnis, mit der Unmöglichkeit... lauter Parameter poetischer Ansätze."
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9-35773
Inhalt:
"Aircra" wurde von Franz Pomassl exclusiv für KUNSTRADIO produziert. Die von Cockpit Voice Rekordern erfaßten Aufzeichnungen abgestürzter Flugzeuge sowie Signalanalyse-Daten von Flugschreiberauswertungen, die im Nachhinein zur Unfallrekonstruktion dienen, bilden das Ausgangsmaterial für dieses Stück. Dem Autor geht es dabei "um die Heraus- und Verarbeitung radikaler Momente", deren Intensität durch forcierte Komprimierung des Materials gesteigert wird. Akustische Irritationen von ursprünglich Kontinuierlichem - z.B. abruptes Unterbrechen und spontanes Abweichen von Sequenzen des Original-Tondokuments - kommen in "Aircra" als verbindendes, zentrales Element des ausgewählten Soundmaterials zum Tragen. Franz Pomassl: "Tradierte Hörgewohnheiten werden dadurch aufgebrochen, die Kompromißlosigkeit in der Musik fordert die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit der HörerInnen und provoziert neuartige Hörphänomene sowie psychoakustische Ereignisse"
Typ:
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Signatur:
9-35791
Inhalt:
Die erste Kontaktaufnahme zwischen dem österreichischen Künstler Bruno Pisek und der kanadischen Künstlerin Anna Friz im Rahmen von Wiencouver 2000 fand via e-mail statt. Es folgten Telefongespräche, bald wurden erste Texte und Soundfiles ausgetauscht. Innerhalb kürzester Zeit entstand eine rege Zusammenarbeit, die sich Schritt für Schritt auch in Form einer gemeinsamen Homepage manifestierte. Persönlich kennengelernt haben sich Bruno Pisek und Anna Friz schließlich in Vancouver. Während des zehntägigen Aufenthaltes von Bruno Pisek realisierten die beiden Künstler gemeinsam einen Workshop in der Western Front, eine Performance in der Grunt Gallery und Radioshows auf CITR FM und COOP Radio. Zurück in Wien trafen sich Bruno Pisek und Anna Friz zu einem gemeinsamen Auftritt im Kunstradio wieder. Bruno Pisek performte im RP4 im Wiener Funkhaus, Ann Friz performte zur selben Zeit in Vancouver - verbunden waren die beiden Künstler über einen realaudio-Stream. "I am the on who says here I am - II" ist eine Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit. Diesmal wird Anna Friz persönlich nach Wien kommen. Treffen werden sich Bruo Pisek und Anna Friz zu einer gemeinsamen Liveperformance im RP4 im Wiener Funkhaus. Vorhandenes wird aufgegriffen und in einer weiteren Entwicklungsstufe des work-in-progress- Projektes intensiviert.
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9-35784
Inhalt:
WIENCOUVER als Experimentierfeld für kollaborative und interdisziplinäre Arbeitsforen im Kontext ständiger Veränderungen im multimedialen Bereich: Die work in progress-Projekte, die Künstler aus Wien gemeinsam mit kanadischen Kunstschaffenden realisieren, können einerseits an realen Orten (Wien und Vancouver) und andererseits in elektronischen und virtuellen Räumen (on air und on line) erlebt werden. Eines dieser WIENCOUVER-Projekte wird am 24.Juni zur Sendezeit live im KUNSTRADIO zu hören sein: "I am the one who says here I am", ein Projekt, das vorerst mit einem regen e-mail-Austausch zwischen dem Österreicher Bruno Pisek und der Kanadierin Anna Friz begann (seit Ende März). Das Ergebnis dieser ersten Projekt-Phase ist z.T. auch on line veröffentlicht. Der nächste Schritt in der Entwicklung dieses Kooperationsprojekts erfolgte im Mai in Vancouver bei Western Front, wo die beiden Künstler erstmals persönlich zusammenarbeiteten, um zwei Radio-, on line- und on site-Performances zu konkretisieren. Die Live-Performance in KUNSTRADIO am 24. Juni sowie weitere on line- Manifestationen der beiden (unter Zusammenarbeit von einigen anderen Künstlern und Künstlerinnen) bilden keineswegs den Abschluß von "I am the one who says here I am": Denn im heurigen Herbst kommt Anna Friz nach Wien, um hier gemeinsam mit Bruno Pisek weitere Radio-, online- und onsite-Performances zu realisieren.
Typ:
audio
Signatur:
9-35780
Inhalt:
Mit "ao3" bringt Daniela Swarowsky ein Projekt nach Wien, das Kunst in völlig neuer Form präsentiert und vermittelt, nämlich durch seinen prozeßhaften Charakter: 16 internationale Kunstschaffende aus den Bereichen visuelle Kunst und Musik/Klang werden über einen Zeitraum von vier Wochen intermedial kommunizieren. Die dabei entstehenden Überschneidungen und Kreuzungen der beiden Medien Bild und Ton sind Thema und Motiv des gesamten Projekts. "ao3" entwickelt sich auf mehreren medialen Ebenen, eine davon - der sich auch dieser ORF Kunstradio-Beitrag widmet - ist im Internet angesiedelt: Im I. Teil von "ao3" mit dem Titel "Kantine" beteiligen sich Richard Crow (London), Clive Graham (London), Heimo Lattner (New York/Wien/Burgenland) und Kaffe Matthews (London) als Gastgeber einer bizarren, in grelle Farben getauchte Kantine, in der Gäste erwartet werden. Aber was wird hier serviert? Die Transformation der Zutaten macht die Nahrung zum Schauspiel. Verdichtete Töne, die beim Zubereiten der Speisen entstehen sowie Nahaufnahmen der Eßgeräusche werden über die gesamte Dauer der Installation live produziert, gemixt, "verdaut" und neu eingespeist, so daß ein immer reicheres Klang-Menü entsteht.
Typ:
audio
Signatur:
9-35781
Inhalt:
Mit "aMit "ao3" bringt Daniela Swarowsky ein Projekt nach Wien, das Kunst in völlig neuer Form präsentiert und vermittelt, nämlich durch seinen prozeßhaften Charakter: 16 internationale Kunstschaffende aus den Bereichen visuelle Kunst und Musik/Klang werden über einen Zeitraum von vier Wochen intermedial kommunizieren. Die dabei entstehenden Überschneidungen und Kreuzungen der beiden Medien Bild und Ton sind Thema und Motiv des gesamten Projekts. "ao3" entwickelt sich auf mehreren medialen Ebenen, eine davon - der sich auch dieser ORF Kunstradio-Beitrag widmet - ist im Internet angesiedelt: Im dritten Kunstradio-Beitrag zum Projekt "ao3" mit dem Titel "% = %" wird von Christoph Bangert (D), Jens Brand (D), Manuel Mota (Lissabon), An Seebach (D) und Shinichi Yanai (Tokyo/Rotterdam) die Systhematik gemeinsamer Interessensfindung in der Kunst problematisiert. Die Suche nach einer - wenn auch temporären kollektiven Identität steht dem Wissen um die Genialität des Individuums gegenüber. "% = %" basiert auf der Definition der Linie, die die Mitglieder einer Gruppe von Nicht-Mitgliedern trennt. "% = %" ist eine Transformation des Gemeinsamen. Ausgangspunkt ist dabei die Arbeit der Vorgängergruppe, die "verbessert" werden soll (Jens Brand). Die Rahmenbedingungen für diesen Teil von "ao3" werden vor Ort verhandelt, die gemeinsame Interessensfindung wird auf das Publikum ausgedehnt, das man zu einem "statistischen Durchschnittsbesucher-Wettbewerb auffordert.
Typ:
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Signatur:
8-56867, 9-35786
Inhalt:
Um das ehemalige Freihaus im 4. Wiener Gemeindebezirk, dem bis in den 70er Jahre existierenden, größten historischen Wohnhaus Wiens, dreht sich "Eine Welt für sich", das multidisziplinäre Projekt des schweizer Künstlers Christian Philipp Müller. Seine künstlerische Methode stützt sich auf Recherche und Analyse gesellschaftl.,sozialer od.kulturhistorischer Situationen. Die traditionellen Grenzen zw. ästhetischer Form u. sozialer Wirkung, die immer wieder beschworen werden, will er nicht anerkennen. Seine Intention ist es künslerische mit gesellschaftl. Praxis ganz bewußt zu verbinden. Auch für das Projekt "Eine Welt für sich" hat Müller intensiv recherchiert. Zum einen hat er heutige Bewohner besucht und eine Vielzahl an persönlichen Geschichten und Erinnerungsgegenständen zusammen getragen. Zum anderen hat der Künstler mittlerweile historischen Begebenheiten nachgespürt. Rund 1000 Menschen haben noch vor wenigen Jahrzehnten auf dem Areal zwischen Wiedner Hauptstrasse, Schleifmühlgasse, Margaretenstrasse und Mühlgasse gewohnt. Außerdem war das "Freihausviertel" schon immer Schauplatz einer bewegten Kunst-und Kulturszene mit eigenem Theater, Konzertsaal und einer öffentlichen Bibliothek. Für das Kunstradio hat Müller das gesammelte Material akustisch aufgearbeitet und in eine speziell für das Radio prodizierte Stück verdichtet. Worin der eigentliche Unterschied zu einem herkömmlichen Radio-Feature besteht, hat er schnell erklärt:"Der größte Unterschied zwischen meinem Beitrag für Kunstradio und eine "normalen" Radio-Feature besteht zuerst einmal darin, daß mein Beitrag in einen Kunst-Kontext zu hören sein wird. Außerdem habe ich nicht die professionelle Erfahrung mit Audioelementen so umzugehen, wie das Radiofachleute tun.
Typ:
audio
Signatur:
9-35795
Inhalt:
"Art's Birthday" ist 1963 von dem französichen Fluxuskünstler Robert Filliou ausgerufen worden. Filliou behauptete damals vor 37 Jahren, daß die Kunst vor 1 Million Jahren ganz plötzlich geboren worden sei - und zwar exakt am 17. Jänner. Die Geburt der Kunst passierte - laut Filliou - als jemand einen trockenen Schwamm in ein Gefäß voller Wasser fallen ließ. Wie bereits im vergangen Jahr wird sich das Kunstradio auch heuer wieder an den weiltweiten Geburtstagsfeierlichkeiten beteiligen. Von 23 bis 24 Uhr werden sich einige Künstler live im Studio 3 des Wiener Funkhauses versammeln, um gemeinsam mit Künstlern in Rußland und Australien eine einstündige Geburtstagsjamsession zu veranstalten. Einen wichtigen Kommunikations- und Distributionskanal wird auch diesmal das Internet bilden. Im Rahmen von "Art's Birthday" feiert auch die Projektreihe WIEN-COUVER, eine Kooperatin des Kunstradios mit dem Verein werks und mit der Western Front in Vancouver, ihr einjähriges Bestehen.
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Altendorf, Alf
, Jahrmann, Margarete
, Madersberger, Thomas
, Loibner, Bernhard [Arrangeur/in]
, Cargneli, Christoph [Regie]
, Szely, Peter [Regie]
Datum:
1993.06.17 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02126
V/02126 c
Typ:
audio
Signatur:
9-35777
Inhalt:
Das radiophone Hörstück "beyond borders" handelt von Engelsbotschaften. Für Mia Zabelka sind Engel unsichtbare Boten, die nur gelegentlich sicht- und hörbar werden, erscheinen und wieder verschwinden. Daß Engelsbotschaften heute immer seltener und immer schwerer wahrzunehmen sind, erklärt die Autorin damit, daß sie in der Informationsflut der telematischen Netze überhört werden: "Die Menschen der Fortschrittsgesellschaft finden es nicht der Mühe wert, (wieder) auf die Engel zu hören. Die Engel existieren außerhalb der Begriffe von Zeit und Raum, sie kennen keine Gegensätze, sondern halten sich in jenem Bereich auf, der dazwischen liegt. Die Begriffe Vergangenheit und Zukunft erscheinen als illusionäre Konstrukte, die Ewigkeit spiegelt sich im gegenwärtigen Augenblick, die Zeit löst sich auf. Mia Zabelka hat ihr Hörstück "beyond borders" in verschiedene Abschnitte strukturiert: die Ankuft der Engel, ihre Erscheinungen; es geht um "falsche Engel",um Engelsbotschaften, um das Licht der Engel und ihren Abflug. Neben synthetischen Klangmaterialien verwendet Mia Zabelka für "beyond borders" unterschiedliche Geräusche, so z.B."kosmisches Rauschen", Satellitenklänge, Wind, Meer etc. Andere Klänge und Geräusche, die die Autorin für das Stück ausgewählt und gesammelt hat, liegen im sogenannten Ultraschallbereich, jenseits der menschlichen Hörgrenze. Mittels eines eigens für das Radiostück entwickelten Ultraschallmikrophons können diese Klangereignisse in den menschl. Hörbereich transportiert werden.
Typ:
audio
Signatur:
9-35746
Inhalt:
Mit seinem 3. Klangtheater "Das Bild" hat der Wiener Komponist Thomas Pernes ein weiteres Werk realisiert, das an "Klangtheater" 1988 - ein Projekt der Wiener Festwochen und der Bregenzer Festspiele - sowie an "Breakaway" (1992) anschließt. * Die Projektreihe "Klangtheater" zeigt neue Möglichkeiten des Umgangs mit Spracheund Musik. Texte werden nicht vertont, sondern musikalisch verarbeitet. In der Folge wird Sprache zu Musik, Stimmen werden als Instrumente eingesetzt. Im "Klangtheater" werden Sprache und Musik, Text und Klang als gleichwertige Elemente behandelt. In ihrer Dynamik, ihrem Ausdruck nähern sich Text und Klang aneinander an. Für "Das Bild" konnte - wie bereits für "Klangtheater I" - auch diesmal Friederike Mayröcker gewonnen werden. Ihr Text ist eine Bilderklärung einer Frau an einen (ihren) blinden Mann. Bei dem besagten Bild handelt es sich um "Study for a Portrait of Van Gogh" von Francis Bacon. Das Sujet, um das es dabei geht, ist das Identitätsgefühl des blinden Mannes. Nur das Gespräch, das Angesprochen-Werden hilft ihm, sich selbst zu erkennen und zu definieren. Ein weiteres Thema des Stückes ist die Hoffnung, die Idee der Erneuerung und Verjüngung in Form einer allgemeingültigen Metapher (Zitat von W.B. Yeats: "He grows younger every second"). Für das KUNSTRADIO hat Pernes eine radiophone Fassung hergestellt, in der die wesentlichsten inhaltlichen/akustischen Elemente des Theaters zusammengefaßt und in verdichteter Form dem Radiopublikum zugänglich gemacht werden.
Typ:
audio
Signatur:
9-35832
Inhalt:
Im Zentrum des Projektes "Blue stories" des italienischen Komponisten, Klarinettisten, bildenden Künstlers, Autors und Regisseurs Paci Dalo, der bereits an vielen Kunstradio-Projekten teilgenommen hat, steht "live cinema", ein Schritt auf dem Weg zum Kino der Zukunft. Durch die Verwendung digataler Technologie, so Paci Dalo, ist es möglich Kino als eine Art Performancekunst zu betrachten. Mit seinem Projekt "Blue stories" lässt Paci Dalo den Traum vieler Kinobesucher - live am Set zu sein - wahr werden, denn "Blue stories" wird im Moment der Live-Performance produziert, aus einer Vielzahl an sound- und video-samples, die Paci Dalo zum Teil direkt am Ort der Performance aufnimmt. Im Rahmen des Kunstradios wird "Blue stories" zum ersten Mal im Radio und zeitgleich im Internet stattfinden und neue Wege der Interaktion zwischen diesen beiden Medien und den "Performance-Besuchern" ausloten.
Vier Hörstücke von Pilar Sarmiento, German Rodrigo Alfonso und Hernan Londono entstanden im Rahmen eines Workshops von und mit RBW21 (Gue Schmidt/Fritz Fro)
Mitwirkende:
Sarmiento, Pilar
, Alfonso, German Rodrigo
, Londono, Hernan
, Fro, Fritz
, Schmidt, Gue
Datum:
1998.02.12 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35749
Inhalt:
Die Musikstücke der Autoren Pilar Sarmiento, German Rodrigo Alfonso und Hernan Londono entstanden während eines Workshops an der Universidad Nacional/ Departamento de musica in Bogota/Columbia im April 1997 anläßlich der Ausstellung "HÖREN ist SEHEN" - "Kunst im elektronischen Raum am Beispiel von Radiokunst und Klangskulptur". Die Ausstellung - 34 photographische Assoziationen von 34 Klangarbeiten europä- ischer Künstler - war 14 Tage auf der Plazoleta de la Casa Republicana - Biblioteca Luis Angel Arango in Bogota zu sehen. Während dieser Zeit konnten per Radioempfänger täglich zwei Stunden die zu den Photographien gehörenden Klangstücke auf Radio Universidad NACIONAL auf Frequenz 98,5 Stereo empfangen und gehört werden. Hauptempfangs- und Übertragungsraum war der Ausstellungssaal. Zur Erarbeitung der Klangstücke wurden die Teilnehmer des Workshops aufgefor- dert, verschiedenste, in ihrem persönlichen Umkreis wahrnehmbare Alltagsklänge aus Bogota auf transportablen Kassettenrekordern aufzunehmen. Dieses Material wurde dann von den teilnehmenden Studenten unter Anleitung von Fritz Fro und Gue Schmidt zu akustischen Schilderungen von Bogota verarbeitet. Die Klangausstellung "HÖREN ist SEHEN" wird vom 4.-29. Mai 98 auch im venezu- lanischen Radiosender RADO VISION/Caracas/Venezuela auf der Frequenz 95.0 FM Estero täglich eine Stunde lang zu hören sein.
Typ:
audio
Signatur:
9-35840
Inhalt:
Für sein Stück "bombus terrestris", das Hartmut Geerken 1998/2000 für den Bayrischen Rundfunk realisierte, belauschte der Künstler monatelang mit mehreren Mikrophonen ein Hummelnest. Die Tonaufnahmen montierte er ohne jede technische Bearbeitung nach einer handschriftlichen Partitur, die nicht nur die gelben Streifen der Hummel, sondern auch eine Skizze des Nestes und den Strichcode der Kassetten als Vorgabe aufnahm."bombus terrestris" stellt eine Art Zwiegespräch zwischen Autor und Erdhummeln, aber auch eine Reflecion des Aufnahmemodus dar. Am 20. September wird Hartmut Geerken auf Einladung des Kunstradios eine Live-Performance unter dem Titel "bombus terrestris revisited" gestalten und zwar on site (im Radiocafe des Wiener Funkhauses) und on line (auf der Kunstradio-Hompage). In der darauffolgenden Kunstradio-Sendung gibt es einen Mitschnitt dieser Live-Performance zu hören.
Typ:
audio
Signatur:
9-35839
Inhalt:
Ende Juli begaben sich Protagonisten des Künstlerkollektivs wr auf eine dreiwöchige Reise entlang der Ostgrenze der EU, also direkt entlang der physischen Grenzlinie, die das Territorium der Festung EUropa demakiert. Während des gesamten Zeitraums sammelten wr Tonbandaufnahmen, die die jeweiligen soundscapes der Umgebung festhielten. Zussätzlich stellten die KünstlerInnen Kontakt zu verschiedenen Institutionen her, deren Tätigkeitsfeld die Grenze darstellt. Auf der einen Seite suchten sie offizielle Behörden auf, z.B. den Grenzschutz, auf der anderen Seite sprachen sie mit Vertretern von MigrantInnen-Initiativen, Flüchtlingskampagnen und Menschenrechtsorganisationen, darunter auch The Voice und Kein Mensch ist illegal. Für das Kunstradio haben wr nun ihre unterschiedlichen Erfahrungen in eine halbfiktionale Dokumentation transformiert.
,
Künstlerkollektiv wr
Typ:
audio
Signatur:
9-35841
Inhalt:
"box 30/70" ist der Name des neusten Projektes von Sam Auinger und Bruce Odland, eine mobile Klanginstallation, die über einen Zeitraum von zwei Jahren in verschiedenen Städten aufgestellt wird. Im Rahmen des Wien Modern Festivals wird "box 30/70" vom 26.Oktober bis 25.November 2001 in Wien zu hören und zu erleben sein. Seit 1987 betreiben die beiden Komponisten und Radiokünstler sehr spezifische Klangrecherchen in urbanen Räumen. Ihre Installationen laden zum einen die BesucherInnen dazu ein, sich mit dem Hören ihrer alltäglichen Umwelt bewusst auseinander zu setzen. Durch subtile klangliche Transformationen wirken sie zusätzlich auf das charakteristische akustische Erscheinungsbild eines Ortes ein und verändern es. Für "box 30/70" haben Sam Auinger und Bruce Odland ihr Konzept nun weiter verfeinert. Klänge und Geräusche aus dem Außenraum werden mit Hilfe eines "mikrophonierten Resonanzohres" in das Innere eines Containers übertragen. Ein in der Nähe des Containers positionierter Betonlautsprecher (ein von den beiden Künstlern entwickelter Betonwürfel, der als Lautsprecher fungiert), strahlt in Echtzeit die durch das Resonanzohr veränderten Außenklänge sowohl in das Innere des Containers als auch wieder zurück in den öffentlichen Raum aus. Die Echtzeitübertragung erfolgt in einem stetigen Wechsel in einem zeitlichen Verhältnis von 30 zu 70 mit Kompositionen aus dem "Alphabet of sounds", einer Datenbank bestehend aus transformierten Stadtklängen, die die Komponisten in den letzten 13 Jahre aufgebaut haben.
Ein Radiostück anlässlich des 25. Jahrestages der ersten Mondlandung am [21.07.1969]
Mitwirkende:
Loibner, Bernhard [Komponist/in]
, Woelfl, Robert
Datum:
1994.07.21 [Sendedatum]
Eine Radioarbeit
, Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Battisti, Peter
Datum:
1993.11.25 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02249
V/02249 b
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Swahn, Jan Henrik
, Söderberg, Jonas
Datum:
1992.01.16 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-01636
V/01636 c
Typ:
audio
Signatur:
9-35767
Inhalt:
Krakau - so lautet nicht nur der Name einer Stadt in Polen (Krakow), sondern auch der Name eines Dorfs in der Steiermark. Diese Entdeckung war der "konzeptionelle Funke", den die beiden Künstlerinnen Gertude Moser-Wagner und Beverly Piersol zum äußeren Anlaß nahmen, um ihr Projekt "Cracoviensis" auf mehreren medialen Ebenen zu entwerfen und zu realisieren. Der radiophone Teil des Projekts führt seine Hörer an zwei akustische Schauplätze, nämlich auf die Alm des Schriftstellers Bodo Hell sowie in die polnische Stadt Krakow. Vervollständigt werden die Klangbilder der Schauplätze (das Soundmaterial wurde vom Computermusiker Hector Fiore bearbeitet) durch Gespräche zwischen Bodo Hell und dem Zeichenforscher Konrad Balder Schäuffelen über Tradition und Volksbrauchtum im steirischen Krakau sowie durch Aufzeichnungen eines Dialogs zwischen dem polnischen Dichter Jacek Wozniakowski und dem argentinischen, aus Italien stammenden Komponisten Hector Fiore, der seit 1985 in Krakow lebt; dieses Gespräch dreht sich um die Geschichte und Politik, die Identität, Volkskultur und Atmosphäre der Stadt.
Typ:
audio
Signatur:
9-35787
Inhalt:
Bereits Mitte der 80er Jahre hat der New Yorker Künstler Nicolas Collins während seinen Performances Radiosignale eingefangen und live gesampelt. Einer seiner legendärsten Auftritte fand 1985 im Anti Club in Los Angeles statt. Die LP "Devil's Music" ist eine Aufnahme dieser Performance - Radiosignale gesampelt, verfremdet, geloopt und mit spoken word und Dance- und Easy Listen-Music vermischt. Einmal mehr taucht das Kunstradio in die Welt des Elektromagnetismus ein, um ein paar sound-polaroids zu schießen und in den Äther zurückzuschicken.
Typ:
audio
Signatur:
9-35778
Inhalt:
Was passiert, wenn ein Medienkünstler und Literat an einem seiner Definition nach "mäandernden, vegetabilen, uneinsehbar labyrinthischen, hochgradig romantischen und allseitig offenen Erzähltext, einer kleinen Arabeske, arbeitet und dabei Madonna hört, genauer gesagt, den Cut "Waiting" aus ihrer CD "Erotica" (1992)? Das Ergebnis ist ein für Kunstradio erarbeitetes Hörstück mit dem Titel "Do forgeve me (für Madonna)" "als erträumte Glücks-Version eines Schreibenden, der Sprachgleichungen notiert, die niemals aufgehen, in einer explodierenden Stille" (Peter Pessl). Die psychoakustische Wirkungsweise von "Waiting" beschreibt Pessl als "ferner Sirenengesang", der von außen in sein "poröses Innere" drang: "Es kam zu einer vollkommenen Vermischung der Texte miteinander, sowie der Melodiebögen, zu emotionalen Amalgamierungen, zu einer Kreuzung des sogenannten "Trivialen" mit dem sogenannten "Artifiziellen". In weiterer Folge notierte Pessl eine komplexe Partitur für den Hörraum. Diese Partitur, so der Autor, sollte eine Neukomposition von "Waiting" ermöglichen bzw. eine Version von "Do forgive me", die in einer rein literarischen Fassung unmöglich wiederzugeben gewesen wäre; außerdem sollte sie die langsame Entstehung des Textkörpers aus immer präziser erscheinenden Fragmenten nachvollziehbar machen.
Typ:
audio
Signatur:
9-35776
Inhalt:
Der Medienkünstler Groiß erarbeitet mit dem Telefon-Durchwahlsignal (Dual Tone Multi Frequency), welches als internationaler Standard bei Tastentelefonen gilt, verschiedenste Arten von Installationen im öffentlichen Raum, im www sowie Stücke auf Tonträgern. Für seinen Kunstradio-Beitrag wandte er dieses Signal erstmals auch im radiophonen Bereich an. Für diese Radioversion wurden die auf Telefondatenbanken (CD-Rom) vorgefundenen Telefonnummern von österreichischen Krankenhäusern, Fachärzten für HNO, Vertreibern von Gehörgeräten, Organisationen von Gehörlosen und anderen Teilnehmern in diesem Bereich in ein Hörsignal umgewandelt. Jedes 5. Signal beinhaltet die Information der Nummer der Beschwerdestelle des ORF. Um zu sehen, wie effizient diese Signale einzusetzen sind, kann man den Hörer eines Tastentelefons zum Lautsprecher halten, und man wird zu einer der oben erwähnten Institutionen verbunden. Umgewandelt in ein anderes Format (als RealAudio-File im Kunstradioarchiv) funktioniert dieser Prozess allerdings nicht mehr. Im Netz wird zusätzl.auch die Installation "let the signal operate" publiziert, in der man auf der Abbildung eines Telefons die Nummern selbst "wählen" kann (Java unterstützt). Der Umgang mit prothetischen Instrumenten des Alltags, mit Werkzeugen, Geräten, mit techn. erweiterten Sinnesorgangen (Telefon für Gehör und Stimme) ist ein wichtiger Bestandteil in den Arbeiten von Groiß. Gemeinsam mit M. Söllner betreibt er das Soundprojekt fon, das sich mit der Problematik der Funktionalität telekomm. Apparaturen in der Übertragung in eine rein audible Präsentationsform auseinandersetzt.
Typ:
audio
Signatur:
9-35835
Inhalt:
Um das bunte Treiben der ELFen ungestört beobachten zu können, hat sich Udo Wid, der Physik studiert hat und Mitarbeiter im Forschungszentrum Seibersdorf und auf der Hohen Warte war, fernab im Wald bei Werschenschlag nahe dem Ottensteiner Stausee eine kleine Hütte errichtet. ELFen stehen für Extreme Low Frequencies und sind elektromagnetische Impulse, die durch atmosphärische Entladungen entstehen und u.a. auf unsere Nerven positiv oder negativ einwirken. Eine zwanzig-minütige Wanderung bringt die Besucher zur Station, wo sie die über eine spezielle Antenne empfangenen ELFen hören, sehen und über Elektroden auch fühlen können. Seit einiger Zeit arbeitet Udo Wid mit Franz Pomassl daran die atmosphärischen Entladungen in Sound zu transformieren. Basierend auf diesem Projekt haben Wid und Pomassl nun für das Kunstradio ein Radiostück gestaltet, das sich an der Grenze zwischen Wissenschaft und Kunst auf die Spuren der Urform des Radios begibt.
Radioarbeit in fünf Passagen
, Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Spielhofer, Karin [Text]
, ter Schiphorst, Iris [Komponist/in]
Datum:
1993.09.23 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02190
V/02190 c
Typ:
audio
Signatur:
9-35723
Inhalt:
"Die Erweiterung des Raumes" - ein Hörstück on air und online - ist Teil eines interagierenden Projekts zur Mediengesellschaft im Rahmen des "steirischen herbst". Dieses multi-und intermediale Projekt (Live-Aufführung im Kunsthaus Mürz in Mürzzuschlag) agiert auf mehreren Kommunikationsebenen, die einen TEXTRAUM, einen KLANGRAUM und einen HÖRRAUM einschließen. Als "Scharnier", das diese medialen Räume miteinander verbindet und zugleich ein Grundelement darstellt, fungiert die Sprache. Ausgangsort für das Projekt war ursprünglich das Buch TÄTER SIND RISSE. BETRACHTER. (Wiener Frauenverlag, 1996) von Petra Ganglbauer - ein Text, der die Strukturen der Medien-und Konsumgesellschaft nicht nur überzeichnet, sondern sich ihrer auch bedient, um sie ad absurdum zu führen. Auf die "simulierte Sehgesellschaft" (P. Ganglbauer) wird ein kritischer Blick geworfen. Die Produktion (massen)-medialer Botschaften weist der Sprache und den Bildern jene Funktionen zu, die von den Autorinnen fokussiert und transparent gemacht werden: Obszönes wird von Poetischem durchdrungen und vice versa; die Sprache, die Bilder der Gewalt erfahren eine kühle Ästhetisierung, um sie als Faszinosum umzudeuten. Auf der klanglichen Ebene karikiert Reni Hofmüller die Mainstream-Akustik: "In der Verknüpfung und Neu-Kombination von Versatzstücken liegt der Spielraum. In der radikalen Verweigerung der Produktion von Neuem werden Risse und Sprünge des Normalen hörbar...."
Typ:
audio
Signatur:
9-35719
Inhalt:
Eine Exkursion durch den Körperdschungel. Ein Verwirrspiel. Ein gefährliches Experiment. Die Dekonstruktion der Schönheit, die Schönheit des Mißgestalteten. "body music 3: die sprache der gene" schreibt ein Virus-Genom in Musik ab, wandelt genetische Sequenzen von Hefebakterien, Hühnern, Insekten und Menschen (wir sind alle eine große Familie!) in Sequenzen elektronischer Musik um. Minimalistische Wiederholungen und Verschiebungen analoger Klangmuster bilden Leben ab, Randomisierungen erzeugen quasi Evolution, Strukturverschiebungen verweisen auf falsche Kopiervorgänge, auf Krankheit, Krebs und Tod. Die reichen und komplexen Möglichkeiten der analogen Klangsynthese erlauben auch Nachbildungen der komplexen Proteinsynthese, welche menschliches Gehirn und Eingeweide steuert. Molekulargenetische Fakten sind die Basis der Inspiration, die lebhaften und subtilen rhytmischen Verflechtungen dieser Musik spiegeln aber vor allem zwei Grundvoraussetzungen des Lebens: die Redundanz der Rhythmen und das Chaos der Klanggestalten. Ohne Ordnung kein Leben, ohne Chaos keine Evolution. "body music 3: die sprache der gene" ist nach "body sounds & body music" und "sex & tod & klangeffekte" die dritte musikalische Arbeit des Projekts "Körpersprache", produziert und vorgestellt vom ORF KUNSTRADIO.
Typ:
audio
Signatur:
9-35724
Inhalt:
Wer A. Rodlers Radiokomposition "der ohrenblick des untergangs der titanic" nicht nur in optimaler Weise rezipieren und genießen, sondern auch zum Zeitpunkt ihrer Ausstrahlung mitgestalten und realisieren will, ist gut damit beraten, seine von ihm verfaßten "Hör"-Anleitungen zu befolgen: "zum vorliegenden original können sie sich einige hinweise zu herzen/zu ohren nehmen: voraus setze ich das hören von anfang bis ende sowie die realisierung durch einen menschen (.....) der raum, in dem sie hören, sollte einem wohnzimmer oder ähnlichem entsprechen, die beiden lautsprecher stellen sie auf ohrenhöhe in einem vor ihnen liegenden 90%-winkel auf, sodaß sie eine optimale mittenposition einnehmen können (......) wie schon erwähnt, sollte der raum nicht zu groß sein; der volume-regler sollte von anfang bis ende auf eine überdurchschnittlich hohe lautstärke eingestellt bleiben (....), zur weiteren optimierung verfolgen sie die dem original zugrunde liegenden klangbewegungen - auch physisch. (.......) falls sie freude am interaktiv-sein haben, können sie das original (...) umgestalten, und zwar durch bewegen ihrer schultern/ihrer arme, durch teilweises/voll-ständiges schließen ihrer ohren, durchschneiden der verbindungswege von lautsprecher zu kopf/durch wilde handbewegungen, u.ä.; letztlich sollten sie sich nicht 30, sondern 60 minuten zeit nehmen, um dem stück nachzuhören.
Typ:
audio
Signatur:
9-35727
Inhalt:
In Form einer "historischen fiktion" begeben sich die AutorInnen der Differenzmaschine" auf Spurensuche nach jenen ästhetisch/technischen Visionen, die im 19. und frühen 20. Jhdt. Furore gemacht haben, inzwischen aber längst in Vergessenheit geraten sind. Ihre Fragestellung: "Welch anders historisches Bild wäre entstanden,hätte man diese Vision konsequent weiterverfolgt und realisiert Aus den unzähligen, nie verwirklichten und weiterentwickelten Ideen und Entwürfen des frühen technischen Zeitalters wurden für "Die Differenzmaschine" jene ausgewählt, die als visionäre Zukunftsweiser den Technologien der Neuen Medien schon sehr nahe kommen: Als eigentliche Grundlage für den über ein Jhdt. später (wieder) erfundenen Computer erweist sich heute ein nie realisierter Rechenautomat ("Differenzmaschine","Analytische Maschine") entworfen in den 30er Jahren des 19.Jhdts. Diese "Differenzmaschine" stammt von Charles Babbage, Mathematiker, Ökonom und Physiker (1791-1871), der für das work in progress- Projekt als "virtueller Hauptdarsteller" fungiert - ebenso wie der Architekt, Bühnenbildner und Bildende Künstler Friedrich Kiesler (1890-1965), der in den 20er und 30er Jahren in Wien mit einem radikal neuen Theaterbegriff experimentierte. Damit nicht genug: In New Yorker Kinos installierte er Film- und Lichtprojektionstechniken, die für die damalige Zeit als bahnbrechend und revolutionär galten. Noch bedeutsamer ist aber eine andere seiner "utopischen" Visionen: diese gilt in Fachkreisen bereits als Beschreibung der Funktionsweise des Internet.
Typ:
audio
Signatur:
9-35726
Inhalt:
In den ersten 14 Tagen des Festival "ART AUSTRIA 1000" nahm der Tiroler Komponist Günther Zechberger das akustische Ambiente dieses Ereignisses auf. Eine Art "Klangreportage" entstand, die - Umweltklänge der Stadt Fujino und des dortigen Kulturzentrums, - Klänge der Natur rund um Fujino sowie - Sprachliches und Akustisches aus dem Alltag, dem Arbeitsleben und der Kommunikation von Künstlern verschiedener Genres und aus verschiedenen Ländern, die in Fujino aufeinandertreffen, wiedergibt. Während der Live-Übertragung werden Musiker des Tiroler Ensembles für Neue Musik Zechbergers Klangreportage (auf Band eingespielt) - solistisch und in kleinen konzertanten Formationen - musikalisch kommentieren.
Typ:
audio
Signatur:
9-35725
Inhalt:
In den ersten 14 Tagen des Festival "ART AUSTRIA 1000" nahm der Tiroler Komponist Günther Zechberger das akustische Ambiente dieses Ereignisses auf. Eine Art "Klangreportage" entstand, die - Umweltklänge der Stadt Fujino und des dortigen Kulturzentrums, - Klänge der Natur rund um Fujino sowie - Sprachliches und Akustisches aus dem Alltag, dem Arbeitsleben und der Kommunikation von Künstlern verschiedener Genres und aus verschiedenen Ländern, die in Fujino aufeinandertreffen, wiedergibt. Während der Live-Übertragung werden Musiker des Tiroler Ensembles für Neue Musik Zechbergers Klangreportage (auf Band eingespielt) - solistisch und in kleinen konzertanten Formationen - musikalisch kommentieren.
Typ:
audio
Signatur:
9-35728
Inhalt:
Unter dem Namen VICE VERSA haben die beiden Künstlerinnen Gertrude Moser-Wagner und Beverly Piersol im Zeitraum 1995/96 sogenannte "Wahrnehmungsprojekte" realisiert. In der Folge davon entstanden zwei Ausstellungen, eine Video- Edition, vier VICE VERSA-Publikationen und nicht zuletzt dieser Kunstradio- Beitrag, an dem als dritte im Bunde die australische Künstlerin Amanda Stewart mitgewirkt hat. "Time Sharing" nennt sich ein Verfahren, das VICE VERSA im Frühjar 1996 im Experimental Intermedia Huis in Gent entwickelt hat: Ergebnis davon ist eine Video-Installation für zwei Monitore, Schrift, Skizzen und Partituren als "visuelles Ereignis". Dieses Verfahren bestimmt das technische, zeitliche und künstlerische Konzhept von "Time Sharing". Als Hintergrundszenerie und Kulisse von "Time-Sharing" haben VICE VERSA die dreizehneinhalbstündige Bahnfahrt Wien- Gent (Richtung Ausstellungsort) gewählt. Die lange Fahrt im Zug bildet damit den Szenenrahmen für den Produktionsort und das Zeitlogo dieses Wahrnehmungsprojekts. Jede Stunde Fahrzeit bot den reisenden Künstlerinnen eine Ereignis- periode von 60 Minuten: eine Minute davon wurde für Videoaufnahmen ausgewählt. Dazwischen verfaßten die Autorinnen Texte, sie zeichneten und planten. In regelmäßien Abständen wurden die beiden Kameras ausgestauscht, die jene fokussierten Bilder in der Gesamtlänge von 13 Minuten und 30 Sekunden aufzeichneten, die das visuelle Material für das Wahrnehmungsprojekt darstellen Zusätzlich wurden mit zwei DAT-Kassetten vom Video Zuggeräusche aufgenommen.
Typ:
audio
Signatur:
9-35714
Inhalt:
1.) Familie Auer - Eine Sit-Com., 2.) "strömung- im 75.jahr" - ein akustisches Klangspiel und visuell- ästhetisches Schauspiel "on air" und "on line" von Richard Kriesche, Der steirische Mur-Fluß wird zum Objekt medialer Kunst: Hauptmotiv des Gesamtprojekts "strömung" ist nicht das fließende Wasser als Energiespender, sondern der Fluß als "Datenstrom", der mittels neuer Kommunikationstechniken als "virtuelles Live-Orchester mit seinen eigenen virtuellen Dirigenten" (R.Kriesche) akustisch und visuell neu entdeckt wird. Seine Weltpremiere wird dieses Live-Event am 10. Mai 96 erleben - einen Tag nach der Ausstrahlung der radiophonen Version von "strömung" im KUNSTRADIO. Der berühmte philosophische Lehrbuchsatz "es ist unmöglich, zweimal in denselben Fluß zu steigen" von Heraklith definiert die Grundidee von "strömung" bereits im Ansatz: nur permanente Veränderung vermag Wirklichkeiten stabil zu halten. Richard Kriesche: "Das ist auch die alles entscheidende Grundlage, auf der die Mur mittels Videokamera aufgezeichnet und on line digitalisiert werden konnte. Damit ergaben sich aus den fließenden Veränderungen (des Stromes), die einen bestimmten Schwellwert überschritten hatten, jene Informationen, die dieses visuelle Schauspiel simultan in akustisch-ästhetische Klangspiele verwandelten". Zusätzlich wurde das Rauschen der Mur mittels Mikrophon aufgenommen, digitalisiert und on line sichtbar gemacht.
Typ:
audio
Signatur:
9-35752
Inhalt:
Beim Konzert für diese Klangskulptur spielte - so der Künstler - seine Erinner- ung an den berühmt gewordenen Krimi "Der dritte Mann" eine gewisse Rolle: Denn die Skulptur war und ist letztlich ein großartiges Instrument zum Erforschen und Ausloten des akustischen Raumes von Wiens Untergrundkanalsystem. Die an gezielt ausgewählten Stellen plazierten Mikrophone fingen den Klang des fließenden Wassers und zugleich die Resonanz des weit ausgedehnten Raumes auf. Zusätzlich montierte Fontana eine Art Klangmaschine, die in bestimmten Abständen Töne in den Raum projizierte, um Echos zu erzeugen. Mikrophone, die an verschiedenen Stellen des Tunnels angebracht wurden, zeichneten die aus den Echos resultierenden akustischen Verzögerungen auf. Diese Klänge wurden live ins RadioKulturhaus gesendet, wo sie an verschiedenen Stellen (Haupteingang im Studio) zu hören waren. Die Akustik der räumlichen Verzweigungen des Kanalsystems sowie die Echo-auslösenden "Sound-Explosionen" entfalten nicht nur vor Ort, sondern auch im Radio-Raum ihre unheimlich- heimelig anmutende Wirkung.
Typ:
audio
Signatur:
9-35803
Inhalt:
"flower", ein Projekt von Karlheinz Essl in der Radioversion unter der Mitwirkung von: Joseph Celli, Arne Deforce, Martin Siewert, Elisabeth Flunger, Didi Bruckmayer, Karlheinz Essl, Martin Leitner und Philipp Harnoncourt. "Klänge fluten durch den Raum, tropfen von der Decke und verdampfen in einem ewigen Kreislauf." Am 13. Mai 2000 wird sich die Steiner Minoritenkirche in Krems durch eine sich selbst generierende Klanginstallation von Karlheinz Essl in einen akustischen Wasserspeicher verwandeln. Anlaß ist der letzte Teil der Projektreihe "fLOW". Einmal mehr lädt Karlheinz Essl hochkarätige internationale Instrumentalisten, Komponisten und Klangkünstler aus den unterschiedlichsten musikalischen Kontexten von Jazz über Neue Musik bis hin zur freien Improvisation ein, Teil eines sich in kontinuierlichem Fluß befindlichen musikalischen Arbeitsprozesses zu sein. Im Zuge ihrer Liveperformance werden die Musiker nach und nach auf die Klanginstallation von Karlheinz Essl Bezug nehmen. "Nach einer vorgegebenen Zeitpartitur entwickeln sich aus anflänglich spärlichen Kommentaren allmählich spannende Dialoge und konfliktträchtige Diskurse, aus denen dann im Laufe des Events eine siedendheiße Kollektivimprovisation entsteht, die zuletzt in ein experimentelles Rave ausartet. Für das Kunstradio wird Karlheinz Essl an diesem Abend entstandenes Soundmaterial aufgreifen und in einer eigens entwickelten Radioversion des Projektes "fLOWer" neuerlich interpretieren.
Typ:
audio
Signatur:
9-35800
Inhalt:
Kulturen können nicht länger als statische, in sich abgegrenzte Phänomene begriffen werden. Sie wechseln Orte und verändern sich in der Zeit." Am 21. März 2000, dem globalen Tag gegen Rassismus, werden Alien Productions - Andrea Sodomka, Martin Breindl und Norbert Math - diesen Prozeß transparent machen. Einen Tag lang - von Sonnenaufgang bis -untergang - wird dem Siebenbrunnenplatz in Wien "virtuell das Leben von vielen Plätzen eingehaucht". Es wird eine Klanglandschaft generiert werden, bestehend aus den für diesen Ort typischen Geräusche, vermischt mit Livegeräuschen von ausgewählten Orten aus aller Welt. Ein wesentliches "Veröffentlichungsmedium" von GATEways wird ab Anfang Februar das Internet sein. Dort wird man das Projekt in all seinen Stadien in Form einer permanent upgedateten, ständig wachsenden Homepage mitverfolgen können. Am 19. März sendet das Kunstradio eine Radioversion von GATEways. Diese besteht aus Material, das sich im Laufe des Arbeitsprozesses angesammelt hat und den Entstehungsprozeß von GATEways akustisch erfahrbar macht. "GATEways ist eine Reflexion über die Veränderung von Kulturen in räumlichen und zeitlichen Dimensionen. GATEways untersucht aber auch verschiedenste Räume auf ihre potentiellen Möglichkeiten, Tore zwischen den Kulturen zu sein - und ist somit eine Reflexion über die Durchlässigkeit der Medien selbst.
Typ:
audio
Signatur:
9-35779
Inhalt:
KünstlerInnen aus Wien und Vancouver wurden eingeladen, jeweils in die beiden Partnerstädte Arbeiten zu senden. Elisabeth Schimana ist diesmal eine dieser KünstlerInnen: "Ich stelle mir die Frage nach Geschichte - Meiner Geschichte, eine Geschichte, nach historischen Materialien", sagt Elisabeth Schimana, "nach Geschichten aus Bildern und Klängen". Die telematische Performance "Geschichten 2" besteht aus kontinuierlichen akustischen bzw. klangbildnerischen Reaktionen auf "verzögerte Bilder", die der kanadische Künstler Peter Courtemanche (Western Front) aus Vancouver nach Wien sendet; Peter Courtemanche reagiert auf Schimanas "verzögerte Klänge" aus Wien (aus dem "rhiz") wiederum mit neuen Bildern, die er kontinuierlich zu ihr nach Wien zurücksendet. Ein wechselweises Zusammenspiel an Klängen und Bildern entsteht, die Geschichten erzählen. Wiencouver 2000 ist eine virtuelle Stadt, die durch das Zusammenwirken von KünstlerInnen aus Wien und Vancouver in telematischen Kunstprojekten definiert wird. Gäste aus anderen Weltgegenden wirken an der Definition der fluiden virtuellen Stadt Wiencouver mit.
Radioversion eines Projekts im Rahmen der Workshop-Reihe "Zeitdesign: the music of time and tide. Die Gestaltung der Alltagszeit als künstlerische Arbeit"
, Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Mayr, Albert
Datum:
1993.05.13 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02096
V/02096 a
Typ:
audio
Signatur:
9-35843
Inhalt:
Am 6. Dezember 2001 eröffnet in der Kunsthalle in Wien eine Retrospektive über den Künstler Robert X. Adrian X zählt zu den Pionieren der Telekommunikationskunst und hat unter anderem auch die Kunstradio-Homepage aufgebaut und jahrelang betreut. Anlässlich der Retrospektive wird im Kunstradio die Radioversion der Installation "green light" zu hören sein. In der Installation "green light", die zum ersten Mal 1994 im Rahmen der Ausstellung Zeitgleich realisiert wurde, greift Robert Adrian ein Thema auf, das ihn bereits in zahlreichen Installationen und Skulpturen beschäftigt hat: das (Kriegs-)Flugzeug. "green light" besteht aus 100 grünen Neonröhren und einem Soundtrack. Zu hören ist das Geräusch von vielen Menschen in einem großen Raum. Dieses Geräusch wird in Abständen von ca. 8 Minuten vom Flugzeuglärm, meistens in Geschwaderstärke, durchbrochen.
Typ:
audio
Signatur:
9-35814
Inhalt:
Als Ausgangsmaterial für ihr Projekt verwendeten die beiden Künstler Igor Lintz Maues und Helmuth Reiter eine historische Tonbandaufnahme, die 1901 im Rahmen einer Expedition der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Brasilien aufgenommen worden war. Unter der Führung von Prof. Dr. Richard Wettstein von Westerheim versuchte eine Gruppe Wissenschafter die, wie man damals annahm, vom Aussterben bedrohte Sprache Guaran auf Tonband festzuhalten. 110 Wörter, die nach Meinung des Expeditionstrupps das Universum der Guarani beschrieben, wurden zuerst ins Portugiesische und dann in Guaran übersetzt und schließlich von den beiden Guarani Joaquim Bento und Samuel Americo dos Santos in einen Phonographen gesprochen. Für die damaligen Verhältnisse ein unglaublich fortschrittliches Verfahren, heute zählt diese Tonbandaufnahme zu den ältesten der Welt. Das Sound-Material, das Igor Lintz Maues und Helmuth Reiter im Sound-Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefunden haben, verwendeten die Künstler erstmals für eine Installation und eine Performance im Rahmen des Festivals "Brasil2000" im Wiener WUK. Für das Kunstradio haben die beiden Künstler das Projekt "Guarani nhe-e / A voz do Guarnai / Die Stimme des Guarani" weitergesponnen und eine eigene Radioversion kreiert.
Typ:
audio
Signatur:
9-35812
Inhalt:
"Hörweite als räumliches Phänomen bezeichnete lange Zeit jene Distanz, innerhalb welcher ein akustisches Signal eindeutig wahrgenommen werden konnte. Zunehmende sinnliche Institutionalisierung veränderte dieses spezifisch "räumlich-akustische" Phänomen in ein "real-abstraktes". Durch Radio, Tonband, Film, TV etc. befindet sich zwar der Vermittelnde in Hörweite des Rezipienten, dieser aber nicht in derjenigen des Ersteren. (Eine Ausnahme bildet der telefonische Kontakt, der in jede Richtung möglich ist).", schreibt d. Künstler Herwig Kempinger in den 70er Jahren. Im Rahmen der Kunstradio-Serie "Replay 2000" greifen die Künstler Bernhard Gal, Bernhard Loibner und Tom Shermann Kemplingers Text auf und installieren für die Dauer der Sendung im RP4, dem digitalen Hörspielstudio des Wiener Funkhauses ein temporäres Versuchslabor. Als Material dienen Klänge, Geräusche und Stimmen, die via Telefon und Internet von den verschiedensten Orten nach Wien ins Studio geschleust werden. Dort werden sie bearbeitet und schließlich in den medialen Raum zurückgeschickt. Die bereits in den 70er-Jahren von H. Kempinger angesprochene Frage nach der Hörweite kommt in der konkreten Studiosituation zur direkten Anwendung. Das Studio als Schaltzentrale wird zum Katalysator in einem vielschichtigen Kommunikatisonsprozess. Und Gal, Loibner und Shermann sehen sich unmittelbar mit dem Problem konfrontiert, wie man den vermeintlichen Rezipienten denn überhaupt anspricht, wenn der Raum in dem er sich befindet quasi unendlich ist.
Typ:
audio
Signatur:
9-35842
Inhalt:
"Hold-Tenir-Halten" von dem kanadischen Radiokünstler Christoph Migone dreht sich um die Spannung, die entsteht, wenn man versucht für einen gewissen Zeitraum möglichst regungslos und möglichst lange zu verharren. Erste akustische Studien hierzu unternahm Christoph Migone im Rahmen einer Live-Performance vor Publikum in Montreal im Februar 2000. Für die CD zum Buchprojekt "Evasion, or how to perform a tongue escape in public", das Migone gemeinsam mit dem amerikanischen Künstler und Theoretikter Brandon LaBelle realisierte, verarbeitete Migone die im Zuge der Live-Performance entsandenen Aufnahmen zu einem Stück. "Hold-Tenir-Halten" stellt nun eine weitere Stufe in diesem work in progess dar. Welche Geräusche entstehen, wenn man etwa eine Position einnimmt, in der man beide Arme so hinter dem Rücken verschränkt, dass dabei die rechte Hand hinter dem linken Ellbogen eingeklemmt wird? Um derartige und ähnliche klangliche Phänomene zu untersuchen, hat Migone hochempfindliche Mikrophone an Schlüsselstellen positioniert. Die Spannung, der die Person ausgesetzt ist, die jeweils die physische Verrenkung vollführt, wird so akustisch manifest - in Form eines angestrengt ruhigen Atems etwa als das hörbare Zeichen des Gefühls eingesperrt, seiner Bewegung beraubt zu sein. Das aus diesen Aufnahmen entstandene Radiostück erzählt von unserem Bedürfnis uns ständig frei bewegen zu können. Die kleinste Bewegung, das leiseste Zittern in "Hold-Tenir-Halten" ist Ausdruck für den Wunsch, künstlich hervorgerufener Starrheit zu entfliehen.
Typ:
audio
Signatur:
9-35722
Inhalt:
Zur Ankündigung seiens Stücks bittet der Autor T. Pernes um Veröffentlichung folgenden Aufrufs. Keine Sorge: Es handelt sich dabei keineswegs um einen Fall von"Volksverhetzung"! Das Revoluzzer-Trio schmiedet lediglich ein Komplott gegen etwas, was sich Musik nennt und tagtäglich einem willigen Publikum marktgerecht in die Ohren gejault und gehämmert wird. Glaubt man den Prophezeihungen des Autors, so wird dieser kulturelle Mißstand bald sein Ende finden... Aufruf zur Revolution! Es wird in der nächsten Zeit eine MUSIK REVOLUTION geben, daß kein Stein auf dem anderen bleibt./Gegen die Steuerungen, die uns das Hirn zubetonieren wollen!/In der Avantgarde ist n iemand mehr interessiert an ästhetischen Doktrinen die mittels eines mafiosen Networks ensprechend den dilettantischen Kunstvorstellungen selbsternannter Päpste durchgesetzt werden./Gegen die Pseudo-Avantgarde!/Wir werden einen Satz prägen und diesen wiederholen; wo sich die Leute fragen "warum sagen die das so oft?" Das hat schon eine ziemliche Wirkung. Einen Satz wie: Gegen die kritiklose Hinnahme der amerikanischen Pop-Musik-Kulturüberschüttung!/Wir artikuliern eine Formel gegen die Verkitschung der Volksmusik: Gegen den Mix Heimatgelaber mit Schlagergedudel in der "Volkstümlichen Musik" gegen die Verunglimpfung unserer Roots in der sogenannten "Neuen Volksmusik". Verunglimpfung durch die Vermischung von Volksmusikversatzstücken mit Billigangeboten-Pop-Klischees./Vorsicht: Die...
Typ:
audio
Signatur:
9-35736
Inhalt:
Ein Live-Event, das in mehreren Städten zugleich stattfindet - erzählt eine Geschichte, die die Erinnerung an bestimmte Orte sowie an die mit ihnen verbundenen Erlebnisse und Erfahrungen wachruft. Der Autor lädt zu einer akustischen Wanderung durch eine "innere Landschaft" ein, die einer realen geographischen Region in Mitteleuropa - der Strecke Wien-Berlin - entspricht. Diese auf einer Karte verzeichnete Route dient dem Autor auch als Orientierungsmaßstab der Erinnerung: Wien, Brno, Praha, Terezin, Teplice, Dresden und Berlin sowie die Gebiete dazwischen sind Orte der Wirklichkiet, die in seiner Erinnerung für bestimmte Ereignisse und Erkenntnisse in der Vergangen heit stehen. Im Kopf bildet diese Strecke ein Orientierungsmuster für Denkprozesse, einen "mnemotechnischen Weg", wie der Autor erläutert: "Gedächtnisinhalte werden mit Dingen verknüpft, die am Weg liegen. Dadurch werden sie in der Erinnerung leichter abrufbar." Welcher Ort für welches Ereignis und welche Gegend für welche Erinnerung oder Erkenntnis steht, ergibt sich aus dem Text. Die räumliche oder geographische Ordnung von Vorstellungen, Ideen, Ereignissen, Erkenntnissen, Sehnsüchten und Ängsten wird anhand einer "Gedächtniskarte" ersichtlich. "ICH BIN ES, DER SAGT: ICH BIN DA"schickt den Zuhörer auf eine Gedächtnisreise, die nicht nur durch den medial-akustischen Raum führt, sondern auch durch den Raum des eigenen (Nach)-Denkens und Empfindens.
Typ:
audio
Signatur:
9-35755
Inhalt:
"Ich bin es, der sagt: Ich bin da" erzählt eine Geschichte, die die Erinnerung an bestimmte Orte sowie an die mit ihnen verbundenen Erlebnisse und Erfahrungen wachruft. Bruno Piseks Hörstück in drei Teilen (der erste davon wurde bereits im Februar '97 im Kunstradio vorgestellt) führt uns auf "Wanderschaft durch eine innere Landschaft" (B. Pisek). Eine Wanderung, die einer realen, auf geographische Distanzen und Orte bezogenen Reise durch verschiedene Regionen Mitteleuropas entspricht. "Ich bin es, der sagt: Ich bin da" ist als Trilogie konzipiert, in der jede der Wegstrecken während der Reise ein anderes Erinnerungbild ins Bewußtsein ruft. Die Wegstrecken dieses Teils der Triolgie liegen zwischen Wien und Berlin, Wien-Wuppertal-Amsterdam sowie zwischen Wien und Marseille. Die Texte, die diese Reise begleiten, drehen sich um folgende Begriffe: Ich, Bewußtsein, Erkenntnis, Gedächtnis und Seele.
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Okopenko, Andreas [Verfasser/in und Vortragende/r]
Datum:
1992.10.08 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-01861
V/01861 i
Typ:
audio
Signatur:
9-35739
Inhalt:
Das Wesentliche an Audio Arts sieht der britische Künstler William Furlong in der Funktion, der Kunst Raum zu geben. Ein Raum, in dem auch der kritische Diskurs darüber nicht fehlen darf: "Audio Arts ist wichtig als Übermittler eines anderen Bewußtseins, des Gefühls für Kunst im Raum oder des Gefühls für den Raum als Behältnis...; Audio Arts nutzt mehr als nur die visuelle Aufnahme. Der Ton verlegt sich auf den Raum" (K.Blakker). William Furlong, seit 1973 Herausgeber des Audio-Arts-Magazine, präsentiert Kunstradio-Hörern eine Radioarbeit, dessen Basismaterial aus aktuellen Tonaufzeichnungen besteht. Zentrales Thema dieser Arbeit ist die Frage der Identität, des Ortes ("Location"), mit der diese verbunden ist. Klangelemente, die visuelle erfaßbare Assoziationen beim Hörer hervorrufen, geben Aufschluß darüber, woran sich Identität festmachen läßt und wo ihre Grenzen verlaufen: es ist die Sprache, der Humor, das Umfeld. Identity & Location: Walls of Sound ist der radiophone, nach Österreich transferierte Part einer Audio-Arts-Ausstellung, die Furlong parallel dazu in London präsentiert und betreut.
Typ:
audio
Signatur:
9-35751
Inhalt:
Erst spät wurde bekannt, daß im Dezember 1997 einer jener österreichischen Künstler/Dichter/Musiker gestorben ist, die mit irgendwelchen zeitgeistigen 'Betrieben'/'Szenen' und deren 'Betriebsamkeiten' gar nichts zu tun haben und doch eine wesentliche Spur gezogen haben: Geord Decristel, für den 'die Pausen und Arbeiten dazwischen' mindestens genauso bedeutsam waren wie die sogenannten 'Schwerpunkte' seiner Biografie,praktizierte das Sprechen durch das Brummeisen, phonetische Poesie, Wandelmaultrommeleien und Strolling Performances durch ganz Europa genauso wie die Produktion von Textobjekten, Literaturpartituren u. vieles andere mehr... Georg Decristel, für den auf seine ganz eigene Art Kunst Leben u. Leben Kunst war u. d. den Großteil seiner Arbeiten in Unikaten verschenkt hat, ließ u. läßt sich nicht einordnen. Im und für das Radio hat er gearbeitet,wenn sich d. Gelegenheit dazu ergab, zum Beispiel in Sendungen der Jugendredaktion des ORF oder der Sendung Kunst heute - einer frühen Vorgängerin des Kunstradios. Das Kunstradio am 26. Februar soll ein kurzes Echo einiger der Arbeiten von Georg Dectristel und seiner Beziehungen zu anderen KünstlerInnen sein: zu Lisl Ujvary, Bodo Hell, Heinz Gappmayr u.a. In Zusammenhang mit dieser Radiosendung und ihrer On line Distribution beginnt Kunstradio online mit dem Aufbau eines Georg Decristel Archiv, in das im Laufe der Zeit immer mehr Dokumente aus seinem erst aufzuarbeitenden Ouvre einfließen werden. http://thing.at/orfkunstradio/1998A/26_2_98.html
Eine Radioarbeit
, Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Ponger, Lisl
Datum:
1993.04.18 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02013
V/02013 b
Typ:
audio
Signatur:
9-35704
Inhalt:
6.) Message to Belgrad von Dragomir Uljic und Mathias Fuchs (1.45), Interview mit Rupert Huber von P. Rosa von Süss (1.30)
,
Petra Rosa von Süss
Gedichte zu Franz Schuberts Liederzyklus "Die Winterreise"
Mitwirkende:
Rühm, Gerhard
Datum:
1990.10.11 [Sendedatum]
Typ:
audio/video
Signatur:
V-01220
Typ:
audio
Signatur:
9-35763
Inhalt:
Eine Lesung mit digitalen Mitteln nennt Curd Duca seinen Beitrag für den zweiten Teil des Kooperationsprojekts zwischen Kunstradio und der "schule für dichtung". Curd Duca, der im Rahmen der "schule für dichtung" den Workshop Sound-Samples-Poetry" leitet, verwendet als Material für dieses radiospezifisch aufbereitete Event jene Beiträge, die die TeilnehmerInnen der "schule für dichtung" bis dato erarbeitet haben.
Typ:
audio
Signatur:
9-35509
Inhalt:
Bei der "Kunstradionacht" - von 22.15 bis 2.00 Uhr - wurde live von der Ars Electronica übertragen. Künstler und Theoretiker aus aller Welt waren im Studio zu Gast. Speziell für die Sendung in Auftrag gegebene Radiokunstwerke wurden hier uraufgeführt. Eine Reihe von Radiokunstprojekten wurden live in der "Radiokunstnacht" realisiert. Das spektakulärste Projekt war sicher eine Live-Simultan-Improvisation zwischen Perth in Australien und Linz mit dem Titel "Simulplay with Interactive Windows". Die beiden australischen Künstler Ross Bolleter und Jim Denley, einer in Linz und einer in Perth, improvisierten gemeinsam musikalisch - mit Hilfe von interkontinentalen Zweiwegleitungen. Bill Fontana, der weltweit bekannte amerikanische Radiokünstler, rekonstuierte für die "Radiokunstnacht" seine erste Radioarbeit. Bei "Music from Ordinary Objects" wurden die Hörer aufgefordert, Geräusche von Alltagsgegenständen auf Kassette oder via Telefon ins Funkhaus Linz zu senden, wo Bill Fontana aus diesen Klängen eine Live-Mischung herstellte. Weitere Projekte: "Weltempfänger" von Konrad Becker - eine Echtzeitkomposition für einen tropfenden Wasserhahn und zwölf Radioweltempfänger, sowie "Heartbeats" des Österreichers Wolfgang Temmel, bei dem fünf Menschen von fünf Orten der Erde via Telefon ihre Herzrhythmen nach Linz übermittelten.
"Albertina", Sinfonie Nr. 1 in vier Sätzen (39.00), Eine Installation von Wolfgang Temmel
Mitwirkende:
Temmel, Wolfgang [Komponist/in]
, Süss, Rosa von
Datum:
1992.07.16 [Sendedatum]
1992.06.04 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35602
Inhalt:
Die Körpersprache in der Kunst ist das Thema einer Ausstellung, die unter dem Titel "Die Beredsamkeit des Leibes" vom 13. Mai bis 11. Juni 1992 in der Wiener Albertina zu sehen und zu hören ist. Im Rahmen der Ausstellung hat Wolfgang Temmel eine Installation konzipiert und realisiert, deren Radioversion auf dem Programm steht. Im Mittelpunkt der "Sinfonie Numero 1 in vier Sätzen" mit dem Titel "Albertina" steht "die Beredsamkeit" des Ausstellungspublikums - nicht nur in ihrem sprachlichen Ausdruck, sondern auch in verschiedenen anderen Ton- und Geräuschformen, die der Mensch als Klangkörper und -quelle hervorbringt. Die O-Ton-Aufnahmen erfolgen während der Öffnungszeit der Ausstellung in der runden Minerva-Halle der Albertina. Ab einem bestimmten Geräuschpegel nehmen zehn dort installierte Aufnahmegeräte den "Besucher-Sound" auf. Für die Radiofassung hat Wolfgang Temmel das Tonmaterial selektiert, sortiert und schließlich zu einer "Sinfonie in vier Sätzen" verarbeitet: von "Allegro" bis "Presto".
Typ:
audio
Signatur:
9-35510
Inhalt:
Bei der "Kunstradionacht" - von 22.15 bis 2.00 Uhr - wurde live von der Ars Electronica übertragen. Künstler und Theoretiker aus aller Welt waren im Studio zu Gast. Speziell für die Sendung in Auftrag gegebene Radiokunstwerke wurden hier uraufgeführt. Eine Reihe von Radiokunstprojekten wurden live in der "Radiokunstnacht" realisiert. Das spektakulärste Projekt war sicher eine Live-Simultan-Improvisation zwischen Perth in Australien und Linz mit dem Titel "Simulplay with Interactive Windows". Die beiden australischen Künstler Ross Bolleter und Jim Denley, einer in Linz und einer in Perth, improvisierten gemeinsam musikalisch - mit Hilfe von interkontinentalen Zweiwegleitungen. Bill Fontana, der weltweit bekannte amerikanische Radiokünstler, rekonstuierte für die "Radiokunstnacht" seine erste Radioarbeit. Bei "Music from Ordinary Objects" wurden die Hörer aufgefordert, Geräusche von Alltagsgegenständen auf Kassette oder via Telefon ins Funkhaus Linz zu senden, wo Bill Fontana aus diesen Klängen eine Live-Mischung herstellte. Weitere Projekte: "Weltempfänger" von Konrad Becker - eine Echtzeitkomposition für einen tropfenden Wasserhahn und zwölf Radioweltempfänger, sowie "Heartbeats" des Österreichers Wolfgang Temmel, bei dem fünf Menschen von fünf Orten der Erde via Telefon ihre Herzrhythmen nach Linz übermittelten.
Typ:
audio
Signatur:
9-35511
Inhalt:
Bei der "Kunstradionacht" - von 22.15 bis 2.00 Uhr - wurde live von der Ars Electronica übertragen. Künstler und Theoretiker aus aller Welt waren im Studio zu Gast. Speziell für die Sendung in Auftrag gegebene Radiokunstwerke wurden hier uraufgeführt. Eine Reihe von Radiokunstprojekten wurden live in der "Radiokunstnacht" realisiert. Das spektakulärste Projekt war sicher eine Live-Simultan-Improvisation zwischen Perth in Australien und Linz mit dem Titel "Simulplay with Interactive Windows". Die beiden australischen Künstler Ross Bolleter und Jim Denley, einer in Linz und einer in Perth, improvisierten gemeinsam musikalisch - mit Hilfe von interkontinentalen Zweiwegleitungen. Bill Fontana, der weltweit bekannte amerikanische Radiokünstler, rekonstuierte für die "Radiokunstnacht" seine erste Radioarbeit. Bei "Music from Ordinary Objects" wurden die Hörer aufgefordert, Geräusche von Alltagsgegenständen auf Kassette oder via Telefon ins Funkhaus Linz zu senden, wo Bill Fontana aus diesen Klängen eine Live-Mischung herstellte. Weitere Projekte: "Weltempfänger" von Konrad Becker - eine Echtzeitkomposition für einen tropfenden Wasserhahn und zwölf Radioweltempfänger, sowie "Heartbeats" des Österreichers Wolfgang Temmel, bei dem fünf Menschen von fünf Orten der Erde via Telefon ihre Herzrhythmen nach Linz übermittelten.
Typ:
audio
Inhalt:
Eine Radiosendung über Joseph Beuys zwei Wochen nach seinem Tod. Auch ein Interview mit seinen Schüler_innen Erwin Puls, Karin Kahlhofer
,
anschließend Bericht über die 3. Welser Filmtage und Avant-Garde-Filme, darunter Erwin Puls' "Ohne Pause"
The Radiotelegraphic - Joyce, Ein akustischer Versuch über "Finnegans Wake" (33.05) von Egon Prantl, "Finnegans Wake" gesprochen von Wilfried Schirlbauer, Gespräch mit Egon Prantl und Petra Rosa von Süss (8.00)
Mitwirkende:
Prantl, Egon A.
, Handl, Reinhard [Regie]
, Fried, Rainer [Sprecher/in]
, Nightingall, Howard [Sprecher/in]
, Schirlbauer, Wilfried [Sprecher/in]
Datum:
1992.07.02 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35605
Inhalt:
Mathematische Formeln als akustischer Hintergrund: Wie Wegweiser setzt sie der Tiroler Radiokünstler Egon Prantl ein. Löst man sie auf, ergeben sich daraus Hinweise auf Wörter und Textstellen aus "Finnegans Wake", die einen eigenen Sinnzusammenhang bilden. Auch Hinweise aufZitate von Kant oder Hobbes finden sichdarunter. Was manchen James Joyce-Lesern als Sakrileg am Originaltext erscheinen mag, versteht E. Prantl als Weiterentwicklung und Weiterführung des Motivs in den John Cage-Arbeiten, mehr noch - als Hommage an John Cage und an James Joyce als Verfasser des Originaltextes. Gelesen werden diese ausgesuchten Textstellen und Verse von einem englischen Schauspieler, dessen eigenständige Textinterpretationen und Slang beim Hörer eine Fülle von Assoziationen auslösen können. Text und Stimme formen eine eigene Melodie... Die musikalischen Elemente dieser Radioarbeit, zusammengestellt von Reinhard Handl, stammen aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Zeiten: Schlagermusik aus den 50ern wechselt ab mit irischer Volksmusik, ein andermal ertönt die Melodie aus dem "Dritten Mann", Kirchenchöre erklingen ebenso wie alpenländische Volksweisen oder französische Chansons. Diese musikalische Vielfalt soll, so der Autor, die Lokalitäten angeben, in denen sich der Text bewegt. Gleichzeitig wird dadurch die Unbestimmtheit und Verallgemeinerbarkeit von Zeit und Ort ausgedrückt: die Worte und ihr Sinn sind nicht Raum-Zeit gebunden.
,
Petra Rosa von Süss
Typ:
audio
Signatur:
9-35549
Inhalt:
In meinem Bestreben, artifizielle Organismen aus Klängen zu erschaffen, komponiere ich klingende Abbilder unserer Welt. Keinesfalls geht es mir um ein esoterisches 'l'art pour l'art': Meine Musik ist eine Widerspiegelung dessen, was mich ängstigt und hoffen läßt", meint der Wiener Komponist Karlheinz Essl, der sich vor die Notwendigkeit gestellt sieht, "außermusikalische" Disziplinen in seine Kompositionen aufzunehmen, zu seinem Werk. Er war einer der Teilnehmer des "Kunstradio"-Projekts "Workshop RP4", und nach dem Projektleiter Arsenije Jovanovic war er der erste, der ein Stück im digitalen Studio des ORF entwickelte. Essl, der sich mit Kybenetik, Systemtheorie und Semiotik beschäftigt, zerlegte für das Stück "Zungenreden" einen Text von Jorge Louis Borges per Computer in immer kleinere Bestandteile.
Small Talk / Uraufführung, Ein kleiner Tod / Uraufführung
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Moderation]
, Grohs, Fritz
, Hattinger, Wolfgang
Datum:
1990.01.18 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35521
Inhalt:
Im Jahr 1989 kündigte eine Wiener Galerie eine Vernissage unter dem Titel "Small Talk. Information. Argumente. Perspektiven" an. Die vielen Besucher, die der Einladung folgten, fanden in den Galerieräumen nicht anderes als zwei Mikrophone und zwei tragbare Aufnahmegeräte. Und es wurde ihnen bereitwillig erklärt, daß der "Small Talk" dieser Vernissage aufgezeichnet würde - für die gleichnamige Arbeit des Radiokünstlers Fritz Grohs. Diese in der Sendung "Kunstradio-Radiokunst" präsentierte Arbeit ist genau das geworden, was der Titel verspricht: ein Abbild einer Vernissage, bei der die Kunstwerke nicht mehr sind als Anlaß, sich einzufinden und festzustellen, wer noch aller da ist. Diese Arbeit des Steirers Hattinger behandelt jenen Zustand zwischen Wachsein und Schlaf, in dem man sozusagen neben sich selbst treten kann.
"Trivial Radio" von Konrad Becker, Fritz Grohs und F.Schmatz, "W.O.W." - "Wings over the World"
Mitwirkende:
Grohs, Fritz
, Becker, Konrad
, Schmatz, Ferdinand
Datum:
1992.01.09 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35591
Inhalt:
"W.O.W" - "Wings over the World" nennt sich ein Hörstück, das Konrad Becker gemeinsam mit Fritz Grosz und Ferdinand Schmatz, dem Team von "Trivial Radio" gestaltet hat. Es ist ein Stück, mit dem den Hörern ein "neues freies Radio" präsentiert werden soll, das sich als "Pilot im Ätherkrieg" versteht. Dabei machen es Becker und seine Mitgestalter den Zuhörern nicht ganz einfach, Fiktives und Reales auseinanderzuhalten. Denn die Gestalter haben alles, was sich da so im Laufe eines Radio-Tages seinen Weg via Ätherwellen in die Ohren des Publikums bahnt, zu eine 45-Minutensendung komprimiert: von den Fort- setzungsromanen bis hin zu Talk-Shows und Studiodiskussionen. Doch auch Überraschungseffekte kommen keineswegs zu kurz. Und so kann "W.O.W." auch als Persiflage auf den "ganznormalen Wahnsinn" des täglichen Talk- und Live- Radios aufgefaßt werden, bei der gewohnte Sendungen plötzlich eine neue erheiternde Dimension erhalten.
"Excess" von Lukas Cejpek, Gespräch mit Lukas Cejpek: Reinhard Handl, Wochenhoroskop von Fritz Grohs
Mitwirkende:
Handl, Reinhard
, Grohs, Fritz
, Cejpek, Lucas
Datum:
1991.10.17 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35545
Inhalt:
In enger Zusammenarbeit haben die Leiter des RP4-Workshops, der international bekannte Radiokünstler, Regisseur, Autor, Direktor des Bitef Theaters in Belgrad und Professor an der Akademie für darstellende Kunst in Belgrad, Arsenije Jovanovic und die beiden Spitzen-Tonmeister Ing. Jerkovic und Ing. Wieser das erste Stück für die Reihe RP4 produziert.Es erhielt den Titel "Klavierabtasten" und weist damit daraufhin, daß sich die drei wirklich genau an das RP4-Konzept hielten,ein Stück aus dem Hörkomplex RP4 heraus zu kreieren und keine Partitur, kein Manuskript und auch keine Tonbandaufnahmen ins Studio mitzubringen. A. Jovanovic ging davon aus, daß er nur sich selbst ins Studio mitbrachte, seine Stim- me, seine Hände, mit denen er Gegenstände im Studio zum Erklingen bringen konn- te, und seine eigene Haut, der er eine unglaubliche Vielfalt von Klängen entlockte. In dem als Triptychon angelegten Stück benützte Jovanovic auch noch die als solche kaum wiederzuerkennenden Klänge der Kieselsteine des Hörspielstudios als Material. Und weil der Künstler und die Techniker so in Schwung waren, dem Studiokomplex und dem Künstler selbst Klänge abzugewinnen und sie mit Hilfe der Digitaltechnik u. einer 24-Spurmaschine in eine Klangkomposition zu verwandeln, fügten sie dem eigentlichen Stück gleich noch einen launigen Nachsatz hinzu: diese Coda entstand im sog.Naßraum des Hörspielstudios, einem Raum, für alle Hörspielfälle Fließwasser, Dusche, etc. enthält. Die drei mischten in der Duschwanne aufgenommene Unterwassertöne, Töne, die auf der Wasseroberfläche auftreffen u.von Jovanovic ausgestoßene Schreie zu einem kleinen Kurzhörstück.
Heavy Metal, War & Music von Rainer Ganahl (3'39), Gerhard Rühm "Wien wie es klingt"(46'18)
, Band 2
Mitwirkende:
Rühm, Gerhard
Datum:
1992.06.18 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35604
Inhalt:
Jede Großstadt hat ihren eigenen Rythmus, ihre spezifische Klangszenerie. Im Rahmen der WDR-Serie "Metropolis" waren Radiokünstler aufgerufen, akustische Schnappschüsse einiger Weltstädte einzufangen und zu einem "Hörbilder-Bogen", der den Tagesablauf einer bestimmten Metropole beschreibt, zusammenzustellen. In Wien war der Literat und Rundfunkautor Gerhard Rühm mit seinem Aufnahmegerät unterwegs. "Wien wie es klingt" ist der Titel seiner Arbeit. Gerhard Rühms Wiener Klangbogen spannt sich dabei vom geschäftigen Straßenleben und von der akustischen Atmosphäre des Naschmarkts zu Geräuschen aus dem Schönbrunner Tiergarten, den Glocken des Stephansdoms und einem lautmalerischen Heurigenbesuch. Der letzte Hör-Ort der insgesamt 24 Stationen des klingenden Wiens ist der Flughafen Schwechat. Ein Flug nach Köln wird angesagt: er steht für die Abreise des lauschenden Wien-Besuchers.
Typ:
audio
Signatur:
9-35522
Inhalt:
Mit dem französischen Wort für "Maschine" war lange Zeit nur eine "Militärmaschine" gemeint. Für die zivile Maschine gab es keinen eigenen Begriff - ein Symptom von vielen für die enge Verquickung militärischen und technologisch- wissenschaftlichen Denkens. So betrachtet ist auch der Radiohörer ein Nachkomme der Soldaten in den Schützengräben von Verdun, die - die Kopfhörer übergestülpt - in den Gefechtspausen via Feldfunk Unterhaltungsmusik übermittelt bekamen. Mit dieser "militärischen" Vergangenheit des Radios beschäftigten sich die beiden Grazer Computer- und Medienmusiker Seppo Gründler und Josef Klammer in ihrer Rundfunkarbeit "V". Gründler und Klammer gehen in dieser Auftragsarbeit der Frage nach, ob man mit militärischen Technologien, wie etwa einem Computer, und einem militärischen Medium noch andere als militärische Gedanken fassen kann.
Die Klavierspielerin / Melodram nach einem Roman von Elfriede Jelinek
, Band 1
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Moderation]
, Handl, Reinhard [Moderation]
, Jünger, Patricia
, Jelinek, Elfriede
Datum:
1990.03.08 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35528
Inhalt:
Erika Kohut, Mitte dreißig, Klavierlehrerin, versagt: in ihrer Karriere als als Pianistin, zu der sie von der Mutter gedrillt wird, und als Frau. Isoliert vom Leben anderer, unfähig sich auf ihr eigenes Leben einzulassen, wird sie zur Voyeurin. Nur im Leiden und in der Bestrafung kann sie noch Lust empfinden. Mit ihrer eigenen aggressiven, denunziatorischen Sprache schildert Elfriede Jelinek eine geradezu tödliche Mutter-Tochter-Beziehung und die Entstehung von weiblichem Masoschismus in der Abwesenheit von Vätern. Textpassagen aus Elfriede Jelineks Roman "Die Klavierspielerin" rufen in Patricia Jünger Korrespondenzen auf der musikalischen Ebene hervor. Patricia Jünger über diese Arbeit an dem Meldoram "DIE KLAVIERSPIELERIN": "Die Gefahr, daß die Kälte der Jelinek'schen Sprache kompositorisch kaum einzuholen ist, liegt auf der Hand. Ziel meines Melodrams ist es, das Zeremonielle des Romans kompositorisch beim Wort zu nehmen und in die konsequente Weiterführung zu treiben: in das Ritual. Durch die musikalische Form des Rituals wird die Geschichte der der Erika Kohut in einen kollektiven Raum transportiert und damit entpersönlicht." Patricia Jünger, 1951 geboren, lebt als freischaffende Künstlerin in der Nähe von Basel. Sie studierte Komposition, Klavier und Orgel in Wien, Frankfurt und Paris. Bereits 1984 komponierte sie das Hörstüch "Muttertagsfeier oder Die Zerstückelung des weiblichen Körpers" mit Texten von Elfriede Jelinek.
Orbis Auditus - Das Lautlexikon, Wochenhoroskop
, Band 2
Mitwirkende:
Ammer, Andreas
, Höllteuffel, Benno
, Grohs, Fritz
Datum:
1991.05.09 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35569
Inhalt:
"Orbis-auditus - Das Lautlexikon" nennen Andreas Ammer und Carl-Ludwig Reichert ihre "akustische Enzyklopädie der Geräuschkunst", die in der sendung KUNSTRADIO zu hören ist. es ist eine hommage an alle futuristen, dadaisten und jene schriftsteller, die in ihren arbeiten ebenso lustvoll und unkonventionell mit dem sprachmaterial umgehen. dabei überraschen die autoren die hörer in ihrer alphabetisch angeordneten materialsammlung - zwischen informativem aus der geschichte der lautdichtung - immer wieder mit cabaretartigen einlagen und kurio- sem. denn werweiß schon, daß auch der große wolfgang von goethe mit lauten spielte -"pirli, pirli, parli" - oder daß sich der erste gedichtete laut, nämlich ein dreifaches "koax" bei aristophanes finden läßt? denn mit der nachahmung tierischer töne begann die geschichte der geräuschliteratur.
Zeit - Radio - Zeit I / Schwerpunkt Steiermark
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Moderation]
, Binder, Ernst M.
, Klammer, Josef
Datum:
1990.01.11 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35520
Inhalt:
Zehn Monate lang gab es 1989 im Programm des Landesstudios Steiermark jeden letzten Mittwoch im Monat von 22.15 bis 23.00 Uhr Radiokunst: die Steirische Kulturinitiative - bekannt dafür, daß sie seit Jahren der Verwirklichung von zahlreichen Kunstprojekten im öffentlichen Raum ermöglicht - forderte 1989 gemeinsam mit dem Landesstudio Steiermark zum ersten Mal bildende Künstler, Literaten und Musiker auf, sich mit dem "veröffentlichenden Medium des Radios" auseinanderzusetzen. Ein Programmbeirat wählte aus den eingelangten Vorschlägen diejenigen aus, die schließlich verwirklicht und gesendet wurden. In der Projektausschreibung von "ZEIT-RADIO-ZEIT" für die teilnehmenden Künstler, Autoren und Musiker und für den Programmbeirat wurde die Themenstellung umrissen: als Informations- und Unterhaltungs-Instrument wie als "öffentliches Möbel" im privaten Raum, als künstlerisches Werkzeug, Publikationsmedium und der andere Umgang im Hinblick auf diese Aspekte; andere Informationen, andere Klänge, andere Hörbilder... Das bedeutet nicht die bloße Andersartigkeit zum Stil zu erheben, sondern eine Erweiterung dessen, was ohnehin Aufgabe des ORF ist... Ernst M.Binder und Josef Klammer versuchen, für das Kunstradio an Hand von vielen Ausschnitten eine Bilanz des Projektes "ZEIT-RADIO-ZEIT" zu ziehen.
Informations Skulptur / aus der Reihe "The Territory of Art" des Museum of Contemporary Art in Los Angeles (28.40)
Mitwirkende:
Grundmann, Heidi [Moderation]
, Kriesche, Richard
Datum:
1990.01.04 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35519
Inhalt:
Der Grazer Richard Kriesche ist einer der österreichischen Künstler, die im Rahmen eines großangelegten Wettbewerbs 1985 beauftragt wurden, ein Werk für das Konferrenzzentrum in Wien zu realisieren. Kriesche hatte eine Installation vorgeschlagen, die ein Informationssystem enthält, wie es auf Flughäfen verwen- det wird. In Kriesches Arbeit enthalten die ständig wechselnden schriftlichen Informationen aber keine Ankunfts- und Abflugzeiten bzw.Destinationen, sondern Botschaften von 128 Künstlern aus aller Welt zu den Themen Kunst, Politik und Überleben. Diese Künstlerbotschaften bilden auch die Grundlage für die Radio- arbeit "Informationssculpture", zu der Kriesche von der Radiokunstserie "The Territory of Art" des Museum of Contemporary Art in Los Angeles eingeladen wor- den ist. Jedes Statement kommt sowohl in seiner Originalsprache als auch auf Englisch vor. Der Komponist und Sound-Designer Jonathan Lee und der Regisseur John Kroll verbanden die vielsprachigen Sätze mit musikalischen Elementen: es entstand - in telefonischer Absprache mit Richard Kriesche - eine sehr kulina- rische Radioarbeit, wie sie Kriesche, der für sehr konzeptuelle Arbeiten in, mit und über neue Medien international bekannt ist, allein wahrscheinlich nie erdacht hätte
Typ:
audio
Signatur:
9-35524
Inhalt:
"Dieses Hörspiel soll vor allem eine durch künstlerische Mittel besonders eindringlich gewordene Mitteilung sein, die - ohne Kommentar, ohne Polemik und durch kein persönliches Credo belastet - den Hörer zu eigener Stellungnah- me provozieren will", das meinte Gerhard Rühm zu seinem Hörspiel "Wald, ein deutsches Requiem", für das 1984 den renommierten "Hörspielpreis der Kriegsblinden" erhielt. Zum 60.Geburtstag des Autors, der als Exponent des sogenannten "Neuen Hörspiels" gilt, ist dieses Werk im "Kunstradio" zu hören. Es ist eine Radioarbeit, deren Text ausschließlich auf dokumentarischem Material beruht und in der Rühm die unterschiedlichsten Sendeformen des Radios als Ausdrucksmittel benützt: das Feature, das Hörbild und die Straßenbefragung, genauso wie das Magazin, die Nachrichten und das Melodram.
ARTSAT, Kunst aus dem All "CD", Beiträge siehe Seite 2, Wochenhoroskop von Fritz Grohs
Mitwirkende:
Arzberger, Elisabeth [Moderation]
, Sodomka, Andrea
, Stocker, Gerfried
, Grohs, Fritz
, Essl, Karlheinz
, Gründler, Seppo
, Fuchs, Mathias
, Klammer, Josef
, Battisti, Peter
, Schimana, Elisabeth
, Ritsch, Winfried
Datum:
1991.10.31 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
9-35586
Inhalt:
"ARTSAT" - Kunst aus dem All "CD", Andrea Sodomka: Distanz - ein Aspekt der Erinnerung 2'30, Fritz Grohs: on and on 3'34, Seppo Gründler: 46 27art 4 a60 5'21, Josef Klammer3'25, Elisabeth Schimana: U-Boote 3'27, Gerfried Stocker: langage-langue-parole 2'20, Karl-Heinz Essl: space art transmission für Stimme und drei Schlagzeuge 4'18, Mathias Fuchs: up and down 2'34, Peter Battisti: o.t. 3'57 Winfried Ritsch: Exploration 6'04, Für das Projekt "ARTSAT" des österreichischen Künstlers Richard Kriesche sandte der "Austronaut" Franz Viehböck zu dem Zeitpunkt, an dem die Weltraumstation über Graz stand, eine Botschaft zur Erde. Der Digital-Code dieser Botschaft wurde zwölf heimischen Komponisten/Innen übergeben, die daraus je ein Drei-Minuten-Stück schufen. Die Werke des "ARTSAT"-Projekts sind auch auf CD erhältlich.
"Wasser, auf dem Tisch, eine rostige Kette hinunterlaufend, Papier" von Reinhard F. Handl, Wochenhoroskop von Fritz Grohs
Mitwirkende:
Cejpek, Lucas [Moderation]
, Grohs, Fritz
, Handl, Reinhard
Datum:
1991.10.24 [Sendedatum]