Die Versorgung mit Lebensmitteln steht im Privatem und in der Politik an wichtiger Stelle. Rationen müssen gesenkt werden und können erst am Ende des Jahres wieder steigen. Wichtige Infrastruktur wird weiter in Stand gesetzt, während in Nürnberg bei den Kriegsverbrecherprozessen auch Österreicher verurteilt werden.
Zwei Briefmarken der Serie "Wiener Früjahrsmesse 1947", 23. 3. 1947
Copyright:
Quelle: Sammlung Rainer Hubert
Chronologie der Ereignisse
1946
Jänner 1946
07.01.
Anerkennung der Bundesregierung durch die Besatzungsmächte.
März 1946
08.03.
Ankunft der ersten Lebensmittellieferung der UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration).
18.03.
Die Lebensmittelration wird auf 1200 Kalorien gesenkt.
25.03.
Die Alliierten fordern die Ausarbeitung einer neuen Verfassung.
April 1946
Ausschreibung zu einer neuen österreichischen Bundeshymne.
05.04.
Unterzeichnung des UNRRA-Vertrages.
12.04.
Der Nationalrat lehnt die Ausarbeitung einer neuen Verfassung ab.
18.04.
Auflösung des Völkerbundes und Übertragung der Aufgaben an die Vereinten Nationen (UNO).
Eröffnung des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag.
22.04.
Kundgebung in Innsbruck für Südtirol.
25.04.–16.05.
Außenministerkonferenz der vier Großmächte in Paris (Südtirolappell).
Mai 1946
02.05.
Die Lebensmittelration wird wieder gesenkt (auf 800–900 Kalorien pro Tag).
19.05.
Floridsdorfer Brücke wieder befahrbar. Sie heißt bis 1956 Malinowskij-Brücke.
Juni 1946
01.06.
Außenminister Karl Gruber trägt in London Österreichs Ansprüche auf Südtirol vor.
28.06.
Die Vertreter des Alliierten Rates unterzeichnen das 2. Kontrollabkommen über Österreich.
30.06.
Die USA zünden über dem Bikini-Atoll eine Atombombe.
Juli 1946
05.07.
Der russische Oberbefehlshaber Wladimir Kurasow fordert das gesamte "deutsche Eigentum" in der sowjetischen Besatzungszone. Abtransport von Maschinen und Rohstoffen sowie Übernahme von Betrieben (DDSG, Erdölindustrie). Diese werden zur "USIWA" später "USIA".
10.07.
Ablehnung dieser sowjetischen Forderungen im Nationalrat.
September 1946
05.09.
Pariser Abkommen (Gruber-De-Gasperi-Abkommen) zwischen den Außenministern Österreichs und Italiens: Abmachung zum Schutz der deutschsprachigen Minderheit in Italien. Österreich ist Schutzmacht Südtirols.
Oktober 1946
01.10.
Urteilsverkündung des Internationalen Gerichtshofs in Nürnberg gegen die Hauptkriegsverbrecher. Auch zwei Österreicher, Arthur Seyss-Inquart und Ernst Kaltenbrunner, werden zum Tode verurteilt. Vollstreckung am 16. Oktober.
06.10.
Die Zensur der Alliierten über die Inlandspost wird aufgehoben.
21.10.
Die "Österreichisch-Russische Erdölproduktion" OROP (später ÖROP) wird gegründet.
31.10.
Festsitzung des Nationalrates anlässlich "950 Jahre Österreich".
November 1946
10.11.
Der Kaloriensatz für Normalverbraucher wird auf 1550 pro Tag erhöht.