Zeitzeugen und Zeitzeuginnen von 1968

Lebensgeschichtliche Erzählungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind persönliche Erinnerungen und subjektive Rückblicke auf individuelle und gesellschaftliche Erfahrungen und Geschehnisse. Mit ihren gemeinsamen und unterschiedlichen Ansichten, Sichtweisen, Erlebnissen und Interpretationen ergänzen sie traditionelle historische Quellen und spiegeln die Vielfalt von Kontinuitäten und Veränderungen im privaten und öffentlichen Leben wider.

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Proteste als Medienereignis

Paris 1968 und Arena Wien 1976. Oral History-Interview mit Peter Schauer

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Dirk Jarré

Persönliche und soziologische Überlegungen

In Österreich verliefen die Jahre des Protests viel ruhiger als in anderen Ländern.
Im universitären Bereich wurde von den Studenten bei Hörsaalbesetzungen und Teach-Ins vor allem mehr Mitbestimmung und Demokratisierung an den Hochschulen gefordert. Es gab Solidaritätskundgebungen für Rudi Dutschke, Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und das Schah-Regime in Persien, bei denen es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei kam.
Eine Veranstaltung, die nicht von Studenten, sondern von Künstlern abgehalten wurde, rief die heftigsten Reaktionen in der Öffentlichkeit hervor und manche Medien nutzten dies zur Diskreditierung der studentischen Anliegen. Bei der in diesen Medien als "Uni-Ferkelei" skandalisierten Veranstaltung "Kunst und Revolution" zeigten Wiener Aktionisten, darunter Günter Brus, Otto Mühl, Peter Weibel, Oswald Wiener u. a. Nacktheit, Masturbation, "Verrichten der großen Notdurft" und Auspeitschen gemeinsam mit Verwendung von staatshoheitlichen Symbolen wie der Nationalflagge und der Bundeshymne. Günter Brus und Otto Mühl wurden dafür von einem Gericht verurteilt.
Bei den Ende der 1960er Jahre eingeleiteten Universitätsreformen wurden einige Forderungen der Studentenschaft umgesetzt, wie etwa Institutskonferenzen mit Beteiligung von Studierenden und neue Studienpläne mit kumulativem Prüfungssystem für geistes- und naturwissenschaftliche Studien. In den 1970er Jahren wurden Hochschulreformen in größerem Umfang vorgenommen.

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Gertrude Fröhlich-Sandner

Eine Stadträtin erinnert sich

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Andere Kindererziehung und Rollenbilder

Konflikte in der Öffentlichkeit und privat mit der eigenen Mutter. Oral History-Interview mit Maria Moritz

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Andreas Unterberger

Kritischer Rückblick

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Kritischer Blick auf "Revolution" 1968

Oral History-Interview mit Viktor Horatczuk

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Strenge Moralvorstellungen

Oral History-Interview mit Ruth Kässmann

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Birgit Meinhard-Schiebel

Chaos und erkämpfte Rechte

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Julia Logothetis

Freundschaften und Kommunen

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Sigi Maron

Protest und Lieder

Weltweit fanden in den 1960er Jahren Studentenproteste unterschiedlicher Intensität statt. Auf der einen Seite ging es im engeren Sinn um konkrete bildungspolitische Anliegen der Studentenschaft, die im weiteren Sinn aber auch umfassende gesellschaftspolitische Anliegen transportierten und von diesen nicht getrennt werden konnten.
Sieht man die gesellschaftliche Gruppe der Studenten als Ausgangspunkt der Protestbewegung, so wird deutlich, dass es sich hier auch um einen Generationenkonflikt handelte und überkommene Gesellschafts- und Beziehungsstrukturen in Frage gestellt wurden, was zu ideologischen Kontroversen führte.
Oft wurden, wie z. B. beim "free speech movement" in Berkeley, Kalifornien, nur das Einfordern von Bürger- und Menschenrechten wie Redefreiheit zum Auslöser von Konflikten, die sich über mehrere Jahre hinweg bewegten.
In Frankreich erfassten die Studentenunruhen, die sich ursprünglich an den schlechten Studienbedingungen entzündeten, das ganze Land auch dadurch, dass große Bevölkerungsteile sich mit den Anliegen der Studenten solidarisierten und das harte Vorgehen der Sicherheitskräfte ablehnten. Große Streikbewegungen entstanden, die das Land in eine revolutionäre Atmosphäre versetzten und an den Rand eines Militäreinsatzes unter Verhängung des Ausnahmezustands brachten.
In Westdeutschland wurde den Studenten, die sich gegen das rückständige und undemokratische Universitätssystem wandten, große Ablehnung von reaktionären Medien entgegengebracht. Zersplitterte Gruppen einte die Empörung über den Tod des Studenten Benno Ohnesorg, der im Juni 1967 bei Ausschreitungen während einer Demonstration gegen den Schah in Berlin von einem Polizisten erschossen wurde. Besonderes Feindbild der Presse des Springer-Konzerns war der Studentenführer Rudi Dutschke, der in der aufgeheizten Stimmung einem Schussattentat zum Opfer fiel, das er nur knapp überlebte und an dessen Spätfolgen er 1979 starb.

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1968 am Land, Frauenrechte und Kleidervorschriften

Oral History-Interview mit Eleonore Kronberger-Prötsch

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Die Wende 1968 und Frauenrechte

Oral History-Interview mit Peter Schauer

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Emmy Werner

Erinnerungen einer Theatermacherin

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Wolfgang Kos

Erinnerungen eines Radiomachers

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Werner Vogt

Der Fall Gross und andere Aufarbeitungen

00:49:09 (00:12:40 bis 00:16:43) audio
Erfolgreicher Protest

Oral History-Interview mit Maria Moritz

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Vietnamkrieg: Von der Highschool zum Militär

Oral History-Interview mit Maria Moritz. Erinnerungen an ein Auslandsschuljahr in Kalifornien.

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Joop Roeland

Priester, Schule und Bob Dylan

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Bruno Aigner

Zivilcourage und Nonkonformismus

01:33:12 (00:54:48) audio
Prag 1968: Da bin ich aus der KPÖ ausgetreten

Oral History-Interview mit Hannah Fischer

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