Protest- und Reformbewegung in der DDR verstärkt sich, Fall der Berliner Mauer und das Ende der DDR
Nach einem aufgedeckten Wahlbetrug bei den Kommunalwahlen in der DDR im Mai 1989 formiert sich in der DDR eine immer stärker werdende Protest- und Bürgerbewegung gegen das Regime der SED und der Stasi.
Die sich an Friedensgebete in Kirchen anschließenden sogenannten Montagsdemonstrationen mit den Parolen "Wir sind das Volk" und "Keine Gewalt" in Dresden und Leipzig entwickelten sich zu einer Massenbewegung mit mehreren Hunderttausend Teilnehmern im Oktober und November dieses Jahres. In den Botschaften der BRD in Budapest und Prag nahmen immer mehr Menschen aus der DDR Zuflucht und forderten eine Ausreise nach Westdeutschland.
Am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der Gründung der DDR, ging die Volkspolizei mit Gewalt gegen Demonstranten vor.
Bei einer Pressekonferenz am 9. November abends verkündete Günter Schabowski, Mitglied des ZK der SED, neue Reiseregelungen für die Bevölkerung der DDR, die auch die Massenfluchtbewegungen aus der DDR eindämmen sollten: Privatreisen ins Ausland seien nun ohne Voraussetzungen möglich. Auf Nachfrage präzisierte er, dass dies ab "sofort, unverzüglich" möglich sei, was gleichzeitig im Fernsehen der DDR übertragen wurde. Immer mehr Menschen fanden sich daraufhin an der Mauer auf Ostberliner Seite ein und drängten auf eine Öffnung der Grenzübergänge, was unter Gewährung der überraschten Grenzpolizisten in der Nacht auf den 10. November 1989 auch passierte und die Mauer zu Fall brachte.
Am 3. Oktober 1990 wurde, nach dem Einigungsvertrag zwischen BRD und DDR und nach dem sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrag zwischen BRD, DDR und den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs die Wiedervereinigung vollzogen, die Einheit Deutschlands hergestellt, indem die DDR der BRD, dem Geltungsbereich des deutschen Grundgesetzes beitrat.