Der Jesuit Sigmund Kripp
Mitwirkende:
Kripp, Sigmund [Interviewte/r]
, Lachnit, Peter [Gestaltung]
Datum:
1998.11.01 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00648
Inhalt:
Der "Fall Kripp" sorgte im Winter 1973 für Aufregung. Der Jesuit Sigmund Kripp hatte 1964 in Innsbruck das Jugendzentrum "Kennedy-Haus" gegründet, das damals größte Jugendzentrum Europas. Seine Erfahrungen mit dem Kennedy-Haus und "seinen" Jugendlichen beschrieb Kripp im Buch "Abschied von morgen", das mit einem - kritischen - Nachwort von Karl Rahner erschien. Der damalige Innsbrucker Bischof Paulus Rusch warf Kripp daraufhin "Verführung zum Unglauben" vor, Kripp betreibe in seinem Buch und in seiner Arbeit "moralische Substanzaufweichung". Kripp wurde abgesetzt. Er ging nach Deutschland, wo er in der Nähe von Stuttgart ein neues Jugendzentrum aufbauen konnte. Heute leitet Sigmund Kripp Entwicklungsprojekte in Nicaragua. 1928 in Tirol geboren, hatte sich Kripp - nach seinem Studium der Philosophie und Theologie in Innsbruck und Boston, ganz der Jugendarbeit verschrieben. Konflikte mit der Amtskirche hat der streitbare Jesuit dabei nie gescheut. (orf)
Mitwirkende:
Büntig, Wolf [Interviewte/r]
Datum:
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Interview
;
Portrait
;
Germanistik und Literaturwissenschaften
;
Radiosendung-Mitschnitt
Typ:
audio
Signatur:
6-51626_b, 6-51626_a
Inhalt:
Menschenbilder: Aller Anfang ist leicht – Der Arzt und Psychotherapeut Wolf Büntig "Ich halte jeden Versuch, sich selbst zu ändern, für eine Verlängerung des Leidens" [unvollständig] ; Tonspuren: Der Arbeiter von der traurigen Materie – Vom Leben und Sterben Gunter Falks [unvollständig]
Willy Puchner
Mitwirkende:
Puchner, Willy
, Kreisler, Sandra
Datum:
1997.11.16 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00458_K01, 11-00458
Inhalt:
Mit seinem Buch "Die Sehnsucht der Pinguine" wurde er als Fotograf international bekannt. Drei Jahre lang reiste Willy Puchner mit den zwei lebensgroßen Pinguin-Figuren Joe und Sally durch die Welt. Ob in New York, Venedig, Paris oder Kairo, überall tauchten die Pinguine auf. Willy Puchner, geboren 1952 in Mistelbach in Niederösterreich war aber auch ohne seine Pinguine viel auf Reisen. Im Reportageband "Der Weg nach Surabaya" von Christoph Ransmayr finden sich auch Fotografien von Willy Puchner, Dokumente gemeinsamer Reisen. Puchner fotografierte für renommierte Zeitschriften, er publizierte Bücher: "Bäume", "Die Neunzigjährigen", "Dorf-Bilder".... Vor kurzem hat Willy Puchner die Kamera gegen den Pinsel eingetauscht. Mit einer selbstgefertigten Stirnbandlupe ausgerüstet malt Puchner oft bis zu fünzig Stunden an einem Bild. "Ich bin .." heißt das Bilderbuch für Kinder, das dieser Tage erschienen ist. Von seltsamen Tieren ist darin die Rede, vom Schneefisch und vom Rothorn, von Ladenhüter und vom blauen Federnhirsch. "Alles eine Übung!" lautet ein Grundgedanke im Buddhismus. "Ich war Lehrling in der Fotografie", sagt Willy Puchner, "jetzt bin ich ein Lehrling der Malerei. Und was danach kommt, ist offen." (orf)
Olda Kokoschka, Witwe des Malers Oskar Kokoschka
Mitwirkende:
Kokoschka, Olda [Interviewte/r]
Datum:
1996.02.25 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Bildende Kunst
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-00305_K01, 11-00305
Inhalt:
Am 1. März 1886 - vor 110 Jahren - wurde in Pöchlarn an der Donau der österreichische Maler, Graphiker und Schriftsteller Oskar Kokoschka geboren. Im Februar 1980 verstarb er - 93jährig - in Villeneuve, einem Ort am Genfer See. In Villeneuve hatten Oskar Kokoschka und seine Frau Olda Anfang der Fünfziger Jahre eine neue Heimat gefunden. Olda Kokoschka, die Witwe des berühmten "OK", verwaltet bis heute das Erbe des Künstlers, sie arbeitet den Nachlaß auf, bemüht sich um Veröffentlichung seiner Schriften, organisiert Ausstellungen und Dokumentationen zum Werk ihres Mannes - und sie achtet darauf, daß sein Zimmer immer gut gelüftet und aufgeräumt ist, ganz so, als lebte er noch. Olda Kokoschka hat sich als umsichtige Nachlaß-Verwalterin international einen Namen gemacht, es ist nicht zuletzt ihr zu verdanken, daß in den letzten Jahren das Werk Oskar Kokoschkas eine neue Beachtung gefunden hat. Wie war das Leben im Schatten des berühmten Mannes? Wie sieht ihre eigene Lebensgeschichte aus? Olda Kokoschka erzählt aus ihrem Leben - und sie schwärmt davon, wie sie durch Oskar Kokoschka eine neue Art der Wahrnehmung gelernt hat. (orf)
Das Karge als Inspiration
Mitwirkende:
Hiesmayr, Ernst [Interviewte/r]
, Berchtold, Elisabeth [Reporter/in]
Datum:
2000.07.02 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00953_K01, 11-00953
Inhalt:
Architektur als Handwerk, Bescheidenheit der Materialien, das Karge als Inspiration, der Holzbau als sanfter Weg. Das sind Stichwörter, die Architekturkritikern zu den Arbeiten von Ernst Hiesmayr spontan in den Sinn kommen. Hiesmayr, 1920 in Innsbruck geboren, arbeitet seit 1948 als freier Architekt. Neben beispielhaften öffentlichen Gebäuden - wie etwa dem Juridicum in Wien - hat Hiesmayr immer wieder Häuser für private Auftraggeber gebaut, so etwa ein Atelierhaus für den Bildhauer Karl Prantl. In seinem Buch "Einfache Häuser" zeigt er, wie sich mit wenigen einfachen Mitteln große Wirkungen erzielen lassen. Auch die von ihm durchgeführten Restaurierungen vertrauen auf die Faszination des Schlichten. In zahlreichen Veröffentlichungen reflektiert Hiesmayr sein Nahverhältnis zum Baumaterial Holz. Vor allem die Auseinandersetzung mit den soziohistorischen Bedingungen und Hintergründen sind stets eine wichtige Grundlage für seine Arbeit als Architekt. Das Porträt eines "Handwerkers". (orf)
Mitwirkende:
Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
2002.01.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Bildende Kunst
;
Malerei
Typ:
audio
Signatur:
11-01696_K01, 11-01696
Inhalt:
In der Nähe von Wien wurde sie geboren, in Wien hat sie ihre Kinder- und Jugendjahre verbracht,bis sie - wie sie selbst sagt - zur Globetrotterin wurde. An der Akademie der Bildenden Künste zur Malerin ausgebildet, wanderte sie in den 50er Jahren allein, per Schiff, nach Indien aus. Dort porträtierte sie Sherpa Tensing, den Dalai Lama, Nehru, Indira Ghandi - und sie lernte ihren späteren Mann kennen, mit dem sie nach Wien zurückging. Gemeinsam begründeten sie das Büro der Air India in Wien. Das liegt viele Jahre zurück. Sie sei Indien in der Seele bis heute treu geblieben, sagt Hanna Ghosh, sie hat Jahrzehnte geforscht und studiert, sie hat einen Brunnen "wieder-erfunden", der nach dem Prinzip der Osmose funktioniert. Es ist die "Aufgeburt des Wassers": Ohne Zuhilfenahme technischer Mittel kommt das Wasser - auch in Wüstengebieten - von selbst an die Oberfläche. Ein altindisches Wissen, das Hanna Ghosh neu wiederentdeckt hat. Mehrere dieser Brunnen hat sie inzwischen erfolgreich gebaut.(orf)
Die Dirigentin Agnes Grossmann
Mitwirkende:
Grossmann, Agnes [Interviewte/r]
Datum:
1999.03.21 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00639_K01, 11-00639
Inhalt:
Ihr Vater, Ferdinand Grossmann, war als Dirigent und Chorleiter der Wiener Sängerknaben international berühmt. Auch seine Tochter, Agnes Grossmann, wurde als Chorleiterin der Sängerknaben bekannt. Im Jahr 1996 wurde sie zur künstlerischen Leiterin der Sängerknaben bestellt, nach zwei Jahren kündigte sie wegen "unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten" zwischen ihr und dem Vorstand des legendären Knabenchors. In diesem "Menschenbild" soll weniger dieser Konflikt als vielmehr der persönliche Werdegang von Agnes Grossmann im Mittelpunkt stehen. Die gebürtige Wienerin war zunächst als Pianistin erfolgreich, ehe sie nach einer Verletzung eine neue Karriere startete. Sie wurde als Dirigentin gefeiert - und bekam schließlich die Berufung zur Chorleiterin der Wiener Sängerknaben. Das Porträt einer engagierten Musikerin, die sich auch ein "Comeback" beim berühmtesten Chor der Welt durchaus vorstellen kann. (orf)
Mitwirkende:
Kertész, Imre [Interviewte/r]
Datum:
1996.06.02 [Sendedatum]
Schlagworte:
Literatur
;
Gesellschaft
;
Interview
;
Völkermord und Holocaust
Typ:
audio
Signatur:
11-00481_K01, 11-00481
Inhalt:
Imre Kertesz kommt aus dem assimilierten Budapester Judentum und wurde mit 15 Jahren nach Auschwitz deportiert. Er erzählt vom Überleben im KZ und von der Rückkehr in ein buntes und lebensfrohes Nachkriegs-Budapest, wo er als Journalist begann. Als er infolge der Stalinisierung seine Arbeit verlor, schlug er sich in verschiedenen Berufen durch und führte ein unstetes Leben. Thomas Mann, vor allem aber "der Fremde" von Albert Camus führten ihn zur Literatur. Er wurde Übersetzer (u.a. von Elias Canetti, Sigmund Freud, Hugo von Hofmannsthal), finanzierte sein Leben mit Unterhaltungsstücken für das Theater und arbeitete an seinem "Roman eines Schicksallosen". Kertesz hat den Ungarnaufstand 1956 und die "Wende" 1989 als engagierter und kritischer Beobachter erlebt und sich vor allem über die Rolle der Intellektuellen Gedanken gemacht. Wenn Imre Kertesz auf das Judentum zu sprechen kommt, interessieren ihn nicht religiöse oder ethnische Fragen, sondern die besonderen Erfahrungen mit der Nachtseite der Geschichte. Sie sind für ihn die Ausgangsbedingungen, um heute als Künstler zu arbeiten und authentisch zu sein. Im deutschen Sprachraum wurde Kertesz mit "Kaddisch für ein nicht geborenes Kind" und mit seinem "Galeerentagebuch" gekannt. Im April 1996 erschien der "Roman eines Schicksallosen". (orf)
Erinnerung
Mitwirkende:
Corti, Axel [Gefeierte Person]
Datum:
1999.01.03 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Portrait
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-00622_K01, 11-00622
Inhalt:
Am 29.12.1993 verstarb der österreichische Regisseur Axel Corti Seine Jugendzeit war geprägt vom ständigen Ortswechsel: Frankreich, Schweiz, Italien, England, Deutschland, Schweiz. Er besuchte insgesamt dreizehn verschiedene Schulen. In Innsbruck machte er - an der Arbeiter-Mittelschule - die Matura. Neben seinem Studium und dem Schauspielunterricht arbeitete er beim Österreichischen Rundfunk, u.a. als Nachrichtensprecher. 1956 übernahm er die Leitung der Literatur- und Hörspielabteilung des ORF Landesstudios Tirol. Axel Corti, 1933 in Paris geboren, ist nicht nur als Theater- und Filmregisseur bekannt geworden. Vielen Radio-Hörern ist seine Stimme durch den legendären "Schalldämpfer" unvergesslich. (orf)
Mitwirkende:
Recheis, Käthe [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1997.01.19 [Sendedatum]
Schlagworte:
Portrait
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-00366_K01, 11-00366
Inhalt:
"Molse Wawa" heißt der indianische Name, der Käthe Recheis vom Stamm der Abanaki verliehen wurde. "Molse Wawa" bedeutet "Beschützerin des Wolfes", und tatsächlich spielt der Wolf eine wichtige Rolle im Werk der Schriftstellerin Käthe Recheis. "Der weiße Wolf" und "Wolfsaga" sind zwei Romane, in denen Käthe Recheis ganz eintaucht in die Lebenswelt dieses - von den Indianern verehrten und gefürchteten - Tieres, das in ihren Märchen und mythologischen Erzählungen eine zentrale Rolle einnimmt. Käthe Recheis hat viele Bücher über das Leben der Indianer geschrieben, sie hat als Übersetzerin und Herausgeberin ihre Werke bekannt gemacht - und sie ist über diese literarische Arbeit hinaus engagiert: Indianerschulen werden von ihr unterstützt, sie bemüht sich - in vielen Bereichen - um Information und Dokumentation. 1928 in Linz geboren war Käthe Recheis zunächst Sekretärin in einem Linzer Verlag, nach dem Krieg leitete sie das österreichische Büro des "International Catholic Migration Committee", seit 1961 lebt sie als freie Autorin und Übersetzerin in Wien und Oberösterreich. Mit ihren zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern wurde sie international bekannt Käthe Recheis gilt heute als eine der wichtigsten Autorinnen der deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchliteratur. (orf)
Mitwirkende:
Schubert, Kurt
Datum:
1995.04.12 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Portrait
;
Interview
;
Faschismus und Nationalsozialismus
Typ:
audio
Signatur:
11-00193_K01, 11-00193
Inhalt:
Aus Opposition zum Nationalsozialismus,beschloß Kurt Schubert 1941 Hebräisch zu lernen. An der katholisch-theologischen Fakultät bot sich die Möglichkeit dazu: Hier belegte er alttestamentliche Vorlesungen und lernte Hebräisch. Sein Interesse für Alttestamentliches brachte ihn bald den Spitznamen Moses ein, mit dem er noch heute von vielen Freunden angesprochen wird. 1945 war er bei den Rettungsversuchen für den Stephansdom dabei, er war maß- geblich in der Gruppe engagiert, die schon wenige Tage nach Kriegsende die Wiedereröffnung der Universität Wien erreichte. Schubert selbst bemühte sich dann besonders um die Wiedererrichtung des orientalischen Institutes, an dem er schon mit 22 Jahren unterrichtete, da alle anderen Lehrkräfte National- sozialisten waren. Schubert ist der am längsten an einer Universität Unter- richtende. Denn seit damals ist er am Institut für Judaistik tätig, jahrelang war er dessen Institutsvorstand. Er ist d e r Judaist Österreichs. (orf)
Lesen ist meine Leidenschaft
Mitwirkende:
Popenberger, Hermine [Interviewte/r]
, Schobel, Eva [Gestaltung]
Datum:
1999.10.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Literatur
;
Interview
;
Portrait
;
Bibliothek
;
Radiosendung-Mitschnitt
Typ:
audio
Signatur:
11-00690
Inhalt:
Als Kind hat die heute 80jähre Frau Popenberger am Spittelberg in Wien gelebt, einer damals verrufenen, aber interessanten Gegend. Der Spittelberg war ein großer Spielplatz mit Hügeln, improvisierten Rodelbahnen, Schmutz, Ratten und einer Freiheit, die heutige Kinder nicht mehr kennen. Die Liebe zur Literatur erwachte bei Frau Popenberger schon in der Volksschule, als ihr die Mutter die Schiefertafel am Kopf zerschlug. Die Lehrerin hatte geklagt, daß das Kind nicht lesen mag. Von da an ist die zukünftige Bibliothekarin eine Leseratte, die mit Büchern lebt. Da sie ein kommunikativer Mensch ist, möchte sie diese Lust am Lesen weitergeben. Nach dem Krieg erhält sie durch Zufall die Gelegenheit, die Volksbibliothek in Purkersdorf mitaufzubauen. Seit damals liest sie mindestens vier Stunden am Tag und versucht, die richtigen Bücher für die entsprechenden Menschen zu finden. Seit vielen Jahren ist Frau Popenberger in Pension, arbeitet aber nach wie vor in ihrer Bücherei. Angst hat sie lediglich vor dem Tag, an dem sie diesen Ort endgültig verlassen muß. (orf)
Ein Bauer aus Mauthausen erinnert sich
Mitwirkende:
Kluwe, Sigbert [Gestaltung]
, Roller, Bruni [Gestaltung]
Datum:
1990.11.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Interview
;
Portrait
;
Nationalismus
;
Völkermord und Holocaust
Typ:
audio/video
Signatur:
V-01243
Inhalt:
"Der Blick über den Zaun" - ein Bauer aus Mauthausen erinnert sich Die Erinnerungen dieses Mannes sind insofern bemerkenswert, weil er seine Jugend in nächster Nähe des Konzentrationslagers Mauthausen verlebt hat: auf dem Bauernhof seines Onkels, vielleicht zweihundert Meter vom Lagerzaun entfernt. Wir haben den Mann bei einer Gedenkfeier kennengelernt und uns später mit ihm zu einem längeren Gespräch getroffen. Nach Jahrzehnten des Schweigens lag ihm jetzt daran, seinen "Blick über den Zaun" öffentlich zu machen und sich von der Last des Erlebten vielleicht ein Stück weit zu befreien. Gestaltung: Sigbert Kluwe und Bruni Rollner (orf)
Mitwirkende:
Hochwälder, Susanne [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1996.05.26 [Sendedatum]
Schlagworte:
Portrait
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-00322_K01, 11-00322
Inhalt:
Am 28. Mai diese Jahres würde er seinen 85. Geburtstag feiern. Am 20. Oktober gedenkt man seines 10. Todestages. Person und Werk des österreichischen Dramatikers Fritz Hochwälder stehen in diesem Jahr im Blickpunkt. Erst kürzlich wurde sein Roman "Donnerstag" veröffentlicht, ein Text aus dem Nachlaß, in dem das Wien der dreißiger Jahre eine Hauptrolle spielt. Der 1911 in Wien geborene Fritz Hochwälder hatte 1938 Österreich verlassen und in der Schweiz eine neue Heimat gefunden. In den letzten Jahren vor seinem Tod lebte er gemeinsam mit seiner Frau Susanne im Züricher Stadtteil Witikon. Susanne Hochwälder kümmert sich heute um den Nachlaß ihres Mannes. Sein Arbeitszimmer hat sie unverändert gelassen. Alles steht noch an seinem Platz: der niedrige Schreibtisch - Hochwälder war nur 1,53 Meter groß - ebenso wie der von ihm eigenhändig bezogene Schemel. Hochwälder hatte da in jungen Jahren erlernte Tapeziererhandwerk nie verlernt. Susanne Hochwälder hatte als Schülerin über den Dichter Hochwälder die mündliche Matura gemacht, bei einer privaten Feier mit Freunden wurde sie dem berühmten Dichter vorgestellt. Als Werbeassistentin bei einer Kosmetikfirma, später als Lektorin in einem Verlag verdiente Susanne Hochwälder ihr eigenes Geld - zum Teil auch während der Ehe mit dem Schriftsteller. Nicht immer reichten die Tantiemen aus um beide zu ernähren. Erinnerungen an das Leben an der Seite eines prominenten Autors, der bei Interviews und Vorträgen eine besondere Angewohnheit hatte: Er blieb in ständigem Blickkontakt mit seiner Frau.(orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Janisch, Heinz [Gestaltung]
, Wisata, Roman [Interviewte/r]
Datum:
1993.09.26 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02185
V/02185 c
Inhalt:
Der Bogen führt die Hand - Der Geigen-Virtuose Roman Wisata* "Wer gut stimmt, tut recht - wer viel stimmt, ist verdächtig". In einem schmalen Heft - "die Musik und das Leben" - erzählt der heute 84-jährige Roman Wisata von der Philosophie des Geigenspiels. "Es ist falsch, zu denken: Man führt den Bogen - der Bogen führt die Hand" 1909 wurde Roman Wisata in Prag geboren, bereits mit sechs Jahren trat er mit der Violine auf, mit elf Jahren wurde er Schüler des legendären tschechischen ViolinistenOtokar Sevcik. Mit 17 Jahren wurde Roman Wisata zur Abschlußprüfung der Meisterklasse am Prager Konservatorium zugelassen. Als Solo-Geiger feierte er Erfolge in Wien und Paris, mit Bela Bartok, Richard Tauber, Lotte Lehmann und vielen anderen Künstlern ist Roman Wisata aufgetreten. Heute lebt er - immer noch als Geigenlehrer tätig - in Innsbruck. In dieser Sendung sind auch alte Aufnahmen mit Roman Wisata zu hören. (orf) Heinz Janisch
Mitwirkende:
Weninger, Michael [Interviewte/r]
, Krautgartner, Brigitte [Gestaltung]
Datum:
2002.11.17 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-01699_K01, 11-01699
Inhalt:
"Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und bin so nicht nur zum Augen- und Ohrenzeuge sondern auch zum Mitgestalter von historischen Ereignissen geworden", sagt der Diplomat Michael Weninger, wenn er auf seine bisherige Karriere zurückblickt. Zweimal war er im Dienst des österreichischen Außenministeriums in Moskau tätig, er hat nach der Wende die österreichisch Botschaft in der Ukraine eröffnet, fast fünf Jahre lang war er in Jugoslawien eingesetzt. Derzeit gehört Dr. Michael Weninger dem engsten Beraterstab von EU-Kommissionspräsident Romano Prodi an. Sein Fachgebiet ist unter anderem der Dialog zwischen der EU und den Kirchen bzw. Religionsgemeinschaften. Der gebürtige Wiener Neustädter nennt als seine aller erste Kindheitserinnerung die russischen Soldaten, die in seiner Heimatstadt präsent waren und sich um ein gutes Verhältnis zu den Kindern bemüht haben. Auch die Flüchtlinge nach dem Ungarn-Aufstand 1956 hat Weninger noch deutlich vor Augen - ebenso wie die Bilder rund um den Prager Frühling. All diese Ereignisse hätten ihn zum politischen Menschen gemacht, erklärt der Diplomat heute. Studien der Philosophie und katholischen Theologie ermöglichten ihm einen anderen Blick auf so manche Fragestellung - und diesen anderen Blick hat er sich bis heute bewahrt. (orf)
Eine Glücksspur legen - Der Verleger Hans-Joachim Gelberg feiert seinen 60. Geburtstag
Mitwirkende:
Gelberg, Hans Joachim [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1990.08.26 [Sendedatum]
Typ:
audio/video
Signatur:
V-01197
Inhalt:
Der Verleger Hans-Joachim Gelberg feiert seinen 60.Geburtstag" Er hat Autorinnen und Autoren wie Christine Nöstlinger, Erwin Moser, Janosch entdeckt und gefördert, sein Kinder-und Jugendbuchprogramm gilt als eines der besten, nicht nur im deutschen Sprachraum. Einen Großteil seiner Kindheit und Jugendzeit hat Hans-Joachim Gelberg in Österreich, in Wien verbracht.... (orf)
Mitwirkende:
Motylewicz, Georg [Gestaltung]
, Schodl, Ingeborg [Gestaltung]
, Brajsa, Jelena [Interviewte/r]
Datum:
1994.04.24 [Sendedatum]
Typ:
audio/video
Signatur:
V-02395
V/02395 d
Inhalt:
Seit 27 Jahren ist Jelena Brajsa Leiterin der Caritas in der Diözese Zagreb. Die heute 56jährige wird oft als die "Caritas-Mutter" von Zagreb bezeichnet. Unzähligen elternlosen oder behinderten Kindern hat sie in diesen Jahren zu einem menschenwürdigen Dasein verholfen, indem sie ihnen ein Heim und Zuwendung gegeben hat. Manche dieser Kinder wurden ihr einfach vor die Tür gelegt, einige hat sie selbst auf der Straße, in Parks aufgelesen. Bei diesem restlosen Einsatz für Menschenwürde und Humanität klammert sie ihr Privatleben nicht aus. Sechs, zum Teil schwerbehinderte Kinder hat sie selbst adoptiert. Das Leben dieser engagierten Christin und das ihrer Familie wurde stark geprägt von den Repressalien durch das kommunistische Regime im ehemaligen Jugoslawien. Heute erinnert sie sich gern an ihren Aufenthalt in Österreich, wo sie in den 60-Jahren in Wien studierte und als Krankenschwester gearbeitet hat. (orf)
Mitwirkende:
Hell, Cornelius
, Mayer, Christian Anton [Interviewte/r]
Datum:
1999.10.17 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00691_K01, 11-00691
Inhalt:
Carl Amery, geboren 1922, Romancier und ökologischer Vordenker, hat viele politische Debatten in der Bundesrepublik mitgeprägt. In München und Freising ist er "in Rufweite der Kirchtürme" aufgewachsen, was ihm Rückhalt gegen das Dritte Reich gab. Das entscheidende Mittel gegen den Terror im Kriegsgefangenenlager bewährte sich später auch gegen die Zwänge des katholischen Milieus: keine Angst haben. Das Engagement gegen die Aufrüstung führte Amery in die SPD, das ökologische Bewußtsein machte ihn sieben Jahre später zu einem Grünen der ersten Stunde. Nüchtern-skeptisch blickt Carl Amery auf das ausgehende Jahrhundert, aber die satirische Ader hat ihn nicht verlassen - auch nicht, wenn er über das eigene Alter spricht.(orf)
Das Schriftstellerehepaar Zauner
Mitwirkende:
Zauner, Friedrich Ch. [Interviewte/r]
, Zauner, Roswitha [Interviewte/r]
Datum:
1997.11.09 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00455_K01, 11-00455
Inhalt:
Der sechzigjährige Friedrich Ch. Zauner hat Romane und Erzählungen publiziert, er hat für das Fernsehen und fürs Theater gearbeitet - und doch schien der literarische Durchbruch lange nicht geschafft. Einhellige Anerkennung bekommt der Schriftsteller nun für ein Werk, das von jahrelanger stiller konsequenter Arbeit zeugt: Friedrich Ch. Zauner schrieb die literarische Chronik eines abgelegenen Landstrichs im oberösterreichischen Innviertel. Tausend Seiten umfaßt sein Zyklus "Das Ende der Ewigkeit", ein Unterfangen, das in der österreichischen Gegenwartsliteratur kaum einen Vergleich hat. Hier wird - präzise und geduldig - "Heimat" beschrieben, erfahrbar gemacht. In vier umfangreichen Romanen erfährt man vom Leben eines kleinen Dorfes in diesem Jahrhundert. Viel von der eigenen Biographie des Autors wird dabei spürbar. Friedrich Ch. Zauner lebt selbst - zurückgezogen - in einem Dorf in Oberösterreich.(orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Janisch, Heinz [Gestaltung]
, Zdrazil, Walter [Interviewte/r]
Datum:
1994.04.10 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02327
V/02327 d
Inhalt:
1923 wurde Walter Zdrazil in Lichtenwörth bei Wiener Neustadt geboren. Der Großvater war Eisendreher, der Vater Maler und Anstreicher. Walter Zdrazil selbst lernte bei einem Bauschlosser. "Nie wieder sollst du Waffen tragen! Nie wieder Krieg!" - solche Gedichtzeilen lernt er noch in der Schule. Nur wenige Jahre später mußte er einrücken. Er kam bis nach Stalingrad, erlebte dort die Schrecken des Krieges mit. "Ich habe im Krieg gelernt, daß es keine Kameradschaft gibt", sagt Walter Zdrazil heute. "Es geht nur noch um das Überleben jedes einzelnen. Der Kampf um ein Stück Brot, um ein Paar Stiefel lassen alle guten Vorsätze vergessen". Fünf Jahre lang war Walter Zdrazil in Kriegsgefangenschaft. Für seine Kinder und Enkelkinder schrieb er die Geschichte seiner ersten 25 Lebens- jahre auf, ein Band aus 800 Seiten ist daraus geworden, wobei Walter Zdrazil auf ein umfangreiches Privatarchiv zurückgreifen kann. Ob Mietvertrag, Rechnungen, Gewerkschaftsbuch, Klassenphoto, Grußkarten, Vermißten- erklärung - Walter Zdrazil hat alles gesammelt und aufbewahrt. Eine fast lückenlose private Dokumentation einer bewegten Zeit, eine Chronik der Jahre die auch ein Stück erlebte Zeitgeschichte darstellt. (orf)
Mitwirkende:
Deichmann, Hans
Datum:
1997.03.23 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00431_K01, 11-00431
Inhalt:
Hans Deichmann wurde 1907 in Köln geboren. Seine Familie war eine der angesehensten und wohlhabendsten der Stadt. Sein Vater war streng monarchisch und militaristisch eingestellt, seine Mutter eher links und christlich-liberal. In den späten zwanziger Jahren verlor sein Vater sein gesamtes Vermögen durch eine Fehlinvestition. Hans Deichmann studierte Jus und lernte in Wien die berühmte Pädagogin Eugenie Schwarzwald kennen, die sein Leben entscheident beeinflußt hat. Nach dem Studium wurde er Angestellter der I.G.Farben. Es gelang ihm, weder den Hitlereid zu leisten, noch Soldat zu werden. Im Krieg war er vor allem für die italienischen Fremdarbeiter zuständig, die unter anderem nach Auschwitz gebracht wurden. Das Erlebnis Auschwitz wurde auch auslösendes Moment für seinen aktiven Widerstand gegen das Hitlerregime. Heute lebt der 89jährige Deichmann mit seiner zweiten Frau in Mailand. Obwohl er seit vielen Jahren im Ruhestand ist, engagiert er sich nach wie vor als kritischer Zeitzeuge. Er hat die Briefe seines Schwagers Helmuth James von Moltke herausgegeben, der seine umstürzlerischen Pläne 1945 mit dem Tod bezahlen mußte und einen Band über Eugenie Schwarzwald veröffentlicht. 1996 wurde er für sein autobiographisches Buch "Gegenstände" mit dem "Geschwister-Scholl-Preis" ausgezeichnet. (orf)
GeorgErber, Gründer des Behinderten-Dorfes St.Isidor
Mitwirkende:
Erber, Georg [Interviewte/r]
, Schleicher, Lilo [Interviewer/in]
Datum:
1990.04.08 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
99-90009_K01, 99-90009
Inhalt:
Schloß Hartheim, nahe bei Linz, war während des NS-Regimes eines der großen "Euthanasie"-Zentren. Bei Kriegsende hatten etwa 70 Kinder die Ausrottung überlebt. Zu ihrer Betreuung wurde der selbst schwer kriegs- versehrte junge Kaplan Georg Erber nach St.Isidor geschickt, einer ehemaligen Waisenhauskolonie, von der aber nur noch zwei ausgeplünderte Bauernhöfe übriggeblieben waren. Das war besonders in den unmittelbaren Nachkriegsjahren keine leichte Aufgabe, denn die Nazi-Ideologie vom "unwerten Leben" war - wie sich Pater Erber erinnert - noch tief in den Menschen verwurzelt. (orf)
Christiane Lohner-Czeija
Mitwirkende:
Schlögl, Reinhard [Gestaltung]
, Lohner, Christiane
Datum:
1999.05.30 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Technik
;
Portrait
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-00663_K01, 11-00663
Inhalt:
Christiane Lohner-Czeija ist die Tochter des Begründers des Rundfunks in Österreich: 1924 gründete Oskar Czeija die "Radio-Verkehrs-AG", kurz RAVAG, die er auch viele Jahre lang als Generaldirektor leitete. An der Seite ihres Vaters erlebte Christiane Lohner-Czeija die Pionierzeit des Radios hautnah mit. Schon bei den allerersten Versuchssendungen, die im seinerzeitigen Heeresministerium am Stubenring stattfanden, war sie als Fünfjährige mit dabei. "Da durfte ich mit meinem Vater den geheimnisvollen Senderaum betreten, der mit lauter schwarzen Tüchern verhängt war und mein Vater zeigte mir das Herzstück der Anlage - ein kleines viereckiges Kästchen - und erklärte mir, daß aus diesem Kästchen in die ganze Welt hinaus gesendet werden könne". Christiane Lohner-Czeija war auch Zeugin der ersten Aufnahmen mit dem legendären Rundfunkorchester von Bert Silving und sie erlebte die dramatischen Ereignisse im Jahr 1934 an der Seite ihres Vaters. Ebenso wie Oskar Czeija, der auch auf anderen Gebieten Pionierleistungen erbrachte (so zum Beispiel auf dem Gebiet des Tonfilms) ist auch seine Tochter Christiane eine durch und durch schillernde Persönlichkeit, die an vielen Projekten ihres Vater mitarbeitete. Mit 25 Jahren heiratete Christiane Czeija Wilhelm Lohner, einen Spross jener österreichischen Industriellenfamilie, in deren Besitz die berühmten Lohner-Werke waren. Ein Portrait zum 80. Geburtstag.
Mitwirkende:
Demetz, Peter
, Stoisser, Doris [Gestaltung]
Datum:
1994.06.19 [Sendedatum]
Typ:
1
Signatur:
11-00071_K01, 11-00071
Inhalt:
"Von der Gelassenheit der Erfahrung - Der Literaturwissenschaftler und Bachmannpreisjuror Peter Demetz" Seit er 1986 die Nachfolge von Marcel Reich Ranicki als Vorsitzender der Jury des alljährlichen Bachmannpreises übernommen hat, ist Peter Demetz kultur- interessierten TV-Zusehern ein Begriff. Seine besonnene und kompetente Art, Texte zu beurteilen, beeindruckt. Peter Demetz ist 1922 als Sohn eines ladinischen Vaters und einer tschechisch-jüdischen Mutter in Prag geboren. Sein Vater war Theaterdirektor - die bekanntesten Schauspieler dieser Zeit gingen in seinem Elternhaus ein und aus. Auf abenteuerliche Weise überlebte Demetz die Kriegszeit und die Wirren des Kriegsendes. Er studierte in der Nachkriegszeit an der Karlsuniversität, wanderte über Deutschland in die USA aus, und schlug nach Abschluß seiner Studien die Universitätslaufbahn ein, gründete eine Familie. Er publizierte vor allem Arbeiten über Schrift- steller, die von der Literaturkritik zu wenig beachtet wurden, wie etwa Franz Tumler. Und er versuchte, die deutschsprachige Literatur in Amerika den weniger Informierten nahezubringen, in seinem Buch "Fette Jahre - magere Jahre" Die Erfahrungen seines Lebens beschreibt Peter Demetz in feinem Humor und in großer Selbstironie. (orf)
Mitwirkende:
Feil, Naomi [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz
Datum:
1992.12.20 [Sendedatum]
Typ:
video
Signatur:
V-01908
V/01908 c
Inhalt:
Als kleines Mädchen wuchs sie unter alten Menschen auf. Ihr Vater leitete ein ungewöhnliches Altersheim, in dem versucht wurde, alte, verwirrte Menschen neu zu motivieren.Naomi Feil, 1932 in München geboren, als Vierjährige mit ihren Eltern nach Amerika ausgewandert, hat die Arbeit ihres Vaters später fortgesetzt. Validation, Wertschätzung, heißt die von ihr entwickelte Methode, die auch in vielen Ländern Europas große Anerkennung findet. Naomi Feil: "Die Würde des Menschen bleibt erfahrbar, auch im hohen Alter..." (orf)
Schüler gestalten Menschenbilder (Ende fehlt)
Datum:
2000.02.13 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00695_K01, 11-00695
Inhalt:
Im vergangenen Jahr fand im niederösterreichischen Landespensionisten- und Pflegeheim in Tulln ein intensiver "Dialog der Generationen" statt: Schülerinnen und Schüler der Handelsakademie Tulln besuchten Bewohner des Heims und führten mit ihnen ausführliche Interviews. Gefragt wurde auch nach besonderen "Glücksmomenten" im Leben. Einige dieser erzählten "Glücksmomente" wurden bei einem großen Fest im Heim von Schülerinnen und Schülern der HAK Tulln auch szenisch und tänzerisch umgesetzt. Ein "Dialog der Generationen" auf vielen Ebenen - als Radio-Workshop unter der Leitung von Heinz Janisch, Ö 1-Mitarbeiter, Redakteur der Sendereihe "Menschenbilder" und als Tanz-Workshop unter der Leitung der Schweizer Choreografin und Tänzerin Aurelia Staub. Unterstützt wurde dieses Projekt vom Österreichischen Kulturservice (ÖKS). Auszüge aus den Gesprächen zwischen Jung und Alt sind in dieser Sendung zu hören.(orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Karner, Monika [Gestaltung]
, Schönborn, Eleonore [Interviewte/r]
Datum:
1991.09.29 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
v-01517_04_K01, V-01517_04
V/01517 d
Inhalt:
Vom Renaissance-Schloß in Nordböhmen in ein Dorf in Vorarlberg führte ihr Weg. Ein Flüchtlingsschicksal stellvertretend für Millionen andere. Es war 1945. Eleonore Schönborn, damals Gräfin Schönborn, mußte mit ihren zwei Kindern, eines davon war noch ein Baby, einem Rucksack und einem Koffer voll mit Windeln nach Österreich flüchten.Dieses Baby von 1945 ist der Dominikaner Pater Christoph Schönborn und wird am Tag der Sendung dieses "Menschenbildes" zum Weihbischof von Wien geweiht. Nach etlichen Zwischenstationen kam sie nach Schruns in Vorarlberg. "Man sollte so schnell wie nur möglich wieder Wurzeln schlagen", sagte sie. In einem Textilunternehmen gelang ihr der Aufstieg von der Sekretärin, über die Leitung der Werbeabteilung zur Prokura, als 1.Frau in einem Vorarlberger Familienbetrieb. "Man kann alles,was man will", und so baute sie ein Haus und schuf für sich und ihre Familie wieder eine Heimat. (orf)
- die Schriftstellerin Elisabeth Borchers
Mitwirkende:
Borchers, Elisabeth [Interviewte/r]
Datum:
1997.10.12 [Sendedatum]
2001.02.25 [Sendedatum / Wiederholung]
Typ:
audio
Signatur:
11-00453_K01, 11-00453
Inhalt:
"Wir halten Einkehr in den kleinen Wörtern in den älteren Bildern" heißt es in einem Gedicht von Elisabeth Borchers. Als Lektorin renommierter Verlage, als Übersetzerin, als Herausgeberin vieler Anthologien und - nicht zuletzt - als Autorin hat sich Elisabeth Borchers ganz der Welt der Bücher verschrieben. 1961 erschien ihr erster Gedichtband, viele weitere sollten folgen, ab 1960 war sie auch als Lektorin bei Luchterhand und später bei Suhrkamp und Insel tätig und wurde so zur wichtigen Vermittlerin und Entdeckerin von Literatur. 1926 in Homberg am Niederrhein geboren, besuchte sie nach dem Krieg Amerika. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA wurde sie 1959 Mitarbeiterin der von Inge Aicher-Scholl gegründeten Volkshochschule in Ulm, auch andere namhafte Künstlerinnen und Künstler - wie etwa Ilse Aichinger - referierten in Ulm. Eine besondere Liebe der Herausgeberin Elisabeth Borchers gehört den Märchen. In zahlreichen Bänden hat sie ihre umfassenden Märchen- Sammlungen vorgestellt. Für ihre Lyrik erhielt sie u.a. den Hölderlin-Preis. "Die Erde bricht wie Brot" heißt es da etwa, oder "Der Abendhaus stürzt einen Felsen um". Immer wieder beschwört die Autorin die "erlösende Kraft des Wortes": "Rette uns, sage ich zur eben gelesenen Zeile." Am 27.2.2001 feierte Elisabeth Borchers ihren 75. Geburtstag. (orf)
- der Lyriker und Übersetzer Michael Hamburger
Mitwirkende:
Hamburger, Michael [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1997.03.09 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00373_K01, 11-00373
Inhalt:
Er gilt als der bedeutendste Übersetzer deutscher Dichtung ins Englische: Michael Hamburg, 1924 in Berlin geboren, 1933 nach England geflüchtet - hat Hölderlin, Goethe, Heine, Hofmannsthal, Trakl, Rilke, Baudelaire, Büchner, Celan, Brecht, Huchel, Grass und viele andere übersetzt und sie so einem großen Lesepublikum bekannt gemacht. Für den deutschen Sprachraum entdeckte er die Werke von T. S. Eliot, Dylan Thomas, Robert Francis und anderen. Als er neun Jahre alt war verließ seine Familie Deutschland. Edinburgh und London wurden die neuen Heimatstädte. Heute lebt Michael Hamburger, der seit 1939 britischer Staatsbürger ist, in der Grafschaft Suffolk. Als 18jähriger hat er sein erstes eigenes Gedicht veröffentlicht, inzwischen ist Hamburger längst auch als Lyriker hochgeschätzt. Renommierte Literaturpreise - Petrarca-Preis, Hölderlin-Preis und andere - wurden ihm für seine lyrischen Arbeiten verliehen. "Die Erde in ihrem langen langsamen Traum", "Traumgedichte", "Gesang und Stille" - in seinen Gedichtbänden läßt sich Biographisches und Geträumtes nicht mehr voneinander unterscheiden, die Grenzen sind fließend. Michael Hamburger über seine Liebe zur Lyrik: "Das richtige Wort fällt wie ein Stein ins Wasser und erweitert den Sinn in immer größeren Kreisen. (orf)
Ilse Middendorf
Mitwirkende:
Middendorf, Ilse [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
2000.11.19 [Sendedatum]
2001.07.08 [Sendedatum / Wiederholung]
Typ:
audio
Signatur:
11-00941_K01, 11-00941
Inhalt:
"Atmen ist Hilfe im Alltag" -das ist der einfache und einleuchtende Kernsatz in der von Ilse Middendorf begründeten Atemlehre, die unter dem Titel "Der erfahrbare Atem" bekannt geworden ist. 1964 gründete Ilse Middendorf in Berlin ein Institut für Atemtherapie und Atemunterricht. An der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst erhielt die führende Expertin auf dem Gebiet der Arbeit am Atem eine Professur. "Den Atem kommen lassen - den Atem gehen lassen und warten, bis er von selbst wiederkommt..." - In Vorträgen, praktischen Kursen, in zahlreichen Veranstaltungen zeigt die Therapeutin, wie sehr der richtige Umgang mit der eigenen Atemfunktion Zustände, die wir Krankheit nennen, beeinflussen kann. "Den Atem wieder zu spüren, das wirkt sich günstig aus auf unsere Gesamtverfassung, seelisch und körperlich", ist Ilse Middendorf überzeugt und gibt beim Gespräch zahlreiche wertvolle Anregungen. Ein Besuch bei der Atemlehrerin in Berlin. (orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Berg, Karl [Interviewte/r]
, Cakl, Gabriele [Gestaltung]
, Spatzenegger, Hans [Gestaltung]
Datum:
1993.12.26 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02274
V/02274 c
Inhalt:
Fünf Tage Bedenkzeit hatte sich Karl Berg nach seiner unerwarteten Wahl 1972 zum Salzburger Erzbischof genommen. Er war auch nicht gerade der Wunschkandidat vieler. Aber in den 16 Jahren auf dem Stuhl des Hl.Rupert gewann er Ansehen und Sympathie breitester Kreise. Berg war auch Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz. Er engagierte sich für den Umweltschutz und gegen Atomkraftwerke bzw. den Antisemitismus. Die derzeitigen innerkirchlichen Auseinandersetzungen betrachtet er gelassen: Auch in der frühen Kirche habe es Ärger gegeben. Am 27.Dezember feiert Erzbischof Karl Berg seinen 85.Geburtstag. (orf)
Erika Horn. - Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Horn, Erika [Interviewte/r]
, Halmer, Maria [Gestaltung]
Datum:
1993.02.14 [Sendedatum]
Typ:
video audio
Signatur:
V-01974
V/01974 d
Inhalt:
Erika Horn, 1918 als langersehntes, einziges Kind einer Oberkärntner Beamtenfamilie geboren, war als junges Mädchen von den Ideen der National- sozialisten begeistert. Sie erinnert sich an ein fast körperliches Glücks- gefühl, als sie in der singenden, schreienden, marschierenden Masse 1938 aufgehen konnte. Sie ist fasziniert vom Fahnen-Meer, von der gebrüllten Einheit von Reich, Volk und Führer. Erst ganz langsam "fielen ihr die Schuppen von den Augen". Durch eine alte Freundin, eine Quäkerin, kommt Erika Horn in einen religiösen Kreis. Die Frage nach Gott bricht in ihr auf. Zugang zur Kirche ihrer Kindheit, zur katholischen Kirche, fand sie allerdings erst viel später. Von ihrer "Wandlung" erzählt Erika Horn in den "Menschenbildern". (orf)
Mitwirkende:
Tausig, Otto [Interviewte/r]
Datum:
1989.06.28 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Portrait
;
Nahrung
;
Radiosendung-Mitschnitt
Typ:
audio
Signatur:
6-61861_b, 6-61861_a
Inhalt:
Menschenbilder: Es genügt nicht, den Kasperl zu spielen – Der Schauspieler Otto Tausig [Ö1, 28.06.1998] ; Blick über den Zaun: Nachtschattengewächse [BR2]
Anne Fried
Mitwirkende:
Fried, Anne
, Gaisbauer, Hubert [Gestaltung]
Datum:
1995.12.24 [Sendedatum]
1996.08.04 [Sendedatum / Wiederholung]
Typ:
audio
Signatur:
11-00303_K01, 11-00303
Inhalt:
Anne Fried, 1903 in Wien geboren, lebt heute in Finnland. Auf dem Umschlag ihrer Lebenserinnerungen ist die promovierte Germanistin lesend abgebildet: "Ich kann ohne Bücher nicht leben!" In poetischen Bildern malt sie die Jahre ihrer Kindheit im alten Wien, inmitten der Geborgenheit jüdischen Großbürgertums. Weniger idyllisch verlief ihr weiteres Leben. Nach Studien in Heidelberg und Jena, nach Jahren materieller Armut in Paris emigrierte sie 1938 nach Amerika. Selbst Angehörige einer Minderheit, stellte sie von nun an ihr Leben in den Dienst von Minderheiten. Als Sozialhelferin in einem schwarzen Armenviertel kämpfte sie um der Versöhnung willen gegen Armut, Haß und Intoleranz. (orf)
Mitwirkende:
Peter, Charlotte
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1998.10.04 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00620_K01, 11-00620
Inhalt:
Sie war 50mal in China, legte Millionen von Kilometern im Jeep, der Eisenbahn, auf Schiffen, im Flugzeug zurück. Sie bereiste Tibet, Afrika, Alaska, fuhr auf dem Amazonas, dem Yangtse Kiang, der Wolga. "Reisen ist immer schön" lautet das Credo der 1924 in Zürich geborenen Reisejournalistin Charlotte Peter, so nannte sie auch ihr Erinnerungsbuch, in dem sie von weiten Reisen, von Begegnungen mit Albert Schweitzer, Mutter Teresa und vielen anderen faszinierenden Persönlichkeiten erzählt. Charlotte Peter lehrte Geschichte und Kunstgeschichte an der Kansas University, kehrte dann über Indien und Japan in die Schweiz zurück, wo sie als Ghostwriterin und Journalistin arbeitete, lange Jahre war sie Chefredakteurin der Zeitschrift "Elle". Charlotte Peter schrieb zahlreiche Reisebücher, sie stellt heute anspruchsvolle Touren durch China, Thailand, Indonesien zusammen, ist immer noch -fast ständig- auf Reisen. "Ich reise leicht wie ein Vogel", sagt Charlotte Peter. "Ich reise nicht um Abenteuer zu bestehen. Ich reise, weil ich die Welt liebe und mich -immer noch- pudel wohl fühle auf diesem Erdball." (orf)
Der Schriftsteller und Theologe Adolf Holl
Mitwirkende:
Holl, Adolf [Interviewte/r]
, Gaisbauer, Hubert [Gestaltung]
Datum:
1998.01.25 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00586_K01, 11-00586
Inhalt:
"Der schönste Beweis Gottes sind die Ketzer" - dieser Satz eines jüdischen Rabbiners könnte auch von Adolf Holl stammen. Originell als Theologe, geistreich als Soziologe und unbequem als kirchlicher Amtsträger, das sind seine charakteristischen Wesenszüge. Als Theologe bekam er 1973 Lehrverbot an der Universität, drei Jahre später wurden ihm auch seine piesterlichen Funktionen entzogen. Heute ist Holl ein erfolgreicher Autor von rund 20 allgemein verständlichen Werken, sein populärstes war "Jesus in schlechter Gesellschaft". (orf)
Mitwirkende:
Chmel, Lucca
, Appel, Doris
Datum:
1990
1995.04.16 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Fotografie
Typ:
audio
Signatur:
11-00209_K01, 11-00209
Inhalt:
Die bedeutende österreichische Fotografin - vor allem durch ihre Bilder vom ausgebrannten Stephansdom bekannt geworden- erinnert sich unter anderem in der Sendung an diese tragischen Höhepunkte ihrer Arbeit. Gestaltung: Doris Appel
Lizzie Lobstein
Mitwirkende:
Lobstein, Lizzie [Interviewte/r]
Datum:
2000.03.12 [Sendedatum]
Schlagworte:
Medien und Kommunikation
Typ:
audio
Signatur:
11-00701_k01, 11-00701
Inhalt:
Immer schon hat sie "eine wunderbare Beziehung zu Papier und Bleistift" gehabt, immer schon hat sie geschrieben: Lizzie Lobstein, geborene Krampflicek, in Ottakring geboren, in Buenos Aires zu Hause. "Wie besoffen" vom Geruch der Druckerschwärze bahnt sich die Sekretärin eines ungarischen Ganslimporteurs im Wien der Zwischenkriegszeit einen Weg zum Journalismus: über die Hilfstätigkeit bei einem Schriftsteller und erste Gerichtssaalberichte bis hin zur festen Mitarbeiterin im Vorwärts-Verlag. "Das Fräulein mit dem Schleier", wie Lizzie von den Kollegen genannt wird, zeichnet sich durch eine Weite von Herz und Verstand aus: ihre Reportagen aus der Welt der verelendeten Arbeiterschaft hier der Reichen und Schönen von Film und Theater da, werden zu einem Markenzeichen. 1936, früh genug, knickt der herandräuende Nationalsozialismus die junge Karriere. Lizzie Krampflicek empfindet es unter ihrer Würde, Filmskripte unter falschem Namen zu schreiben und wandert nach Buenos Aires aus. Beim "Argentinischen Tagblatt" lebt das Wiener Talent in späteren Jahren noch einmal auf und gewinnt mit leichter Hand die Leserschaft für sich und ihr soziales Engagement. (orf)
Die Schauspielerin Hilde Sochor
Mitwirkende:
Sochor, Hilde [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
2004.02.01 [Sendedatum]
2002.09.15 [Erst-Sendedatum]
Schlagworte:
Theater
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-01546_K01, 11-01546
Inhalt:
Über 130 große Rollen hat sie gespielt. In ihrem Stammhaus, im Wiener Volkstheater, war sie von 1949 bis zum Jahr 1996 - ihrem Pensionsantritt - Ensemblemitglied. Hilde Sochor hat im Volkstheater unter fünf Direktoren gespielt, einer davon, Gustav Manker, wurde ihr Mann. Geboren 1924 in Wien-Breitensee studierte sie Germanistik und Theaterwissenschaft. Sie nahm Theaterunterricht bei Leopold Rudolf und bei Wolfgang Heinz und legte 1948 ihre Schauspielprüfung ab. Hilde Sochor promovierte noch zum Dr. phil., dann begann - zunächst an den Wiener Kammerspielen, später am Volkstheater - ihre lange Bühnenkarriere. Nestroy und Raimund hat sie besonders gern gespielt, später kamen Stücke von Brecht, Schnitzler, Horvath, Ibsen hinzu. Ob im Fernsehen oder auf der Bühne, ob als Frau Bockerer oder in unzähligen anderen beeindruckenden Frauenrollen - Hilde Sochor gehört zu den großen Menschendarstellerinnen des deutschsprachigen Theaters. Ein Besuch bei Hilde Sochor in ihrer Wohnung in Wien.
Mitwirkende:
Weiser, Martha [Interviewte/r]
Datum:
1995.12.10 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00282_K01, 11-00282
Inhalt:
Martha Weiser zog 1959 als erste Frau in den Salzburger Landtag ein, 1964 wurde sie die erste Stadträtin überhaupt. Sie war Weggefährtin von Dr. Josef Klaus in seiner Zeit als Landeshauptmann von Salzburg und dessen Nachfolger Dr. Hans Lechner. Sie war aber nie eine "Parteisoldatin" und stellte sich mit ihren Initiativen mitunter auch bewußt gegen die Interessen des eigenen Parteiapparates, etwa bei der Objektivierung der Wohnungsvergabe. Stärkster Ausdruck ihrer unkonventionellen Art Politik zu machen war die Gründung der zweiten Salzburger Festspiele, des Festes von Heilbrunn. Der persönliche Werdegang der heute 82jährigen Martha Weiser wies zunächst nicht auf eine Karriere als Politikerin hin. Geprägt durch die katholische Jugendbewegung Bund Neuland war das Ziel ein Leben in Bescheidenheit, Frömmigkeit und sozialem Engagement. Den Niederschlag fand diese Haltung nicht nur in politischen sondern auch in vielen privaten Initiativen. So ist Martha Weiser Mitbegründerin der "Katastrophenhilfe österreichischer Frauen". Im Gedenken an ihren verstorbenen Mann, den Maler Karl Weiser, stiftete Martha Weiser einen Preis für mittellose Künstler. Sie erreichte auch, daß ihre Wohnung, die sie nach dem Tod ihres Mannes freigab, ein Kunstzentrum mit Galerie und Werkstätten werden konnte. (orf)
Mitwirkende:
Janisch, Heinz [Gestaltung]
, Stimm, Oswald [Interviewte/r]
Datum:
1998.02.08 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
Typ:
audio
Signatur:
11-00589
Inhalt:
"Er ist ein freier Baumeister, der der Sorge und Last enthoben ist, Nutzgebilde für eine konsumierende Gesellschaft zu erzeugen", schrieb Otto Mauer zu den Skulpturen von Oswald Stimm. Stimm, 1923 in Wien geboren, hat sich in seiner künstlerischen Arbeit stets für "neues altes Material" interessiert: Aus Stangen und Röhren, aus gebrauchten Obstkisten, aus "Brettdörfliches und Lattenzauniges" zeige Stimm in seinen Ausstellungen, notierte ein Kritiker. Bereits 1952 arbeitet Oswald Stimm mit Künstlern in Buenos Aires zusammen, an die fünfzehn Jahre lebt er in Argentinien. 1965 kehrt er nach Wien zurück, Plastiken in Gips entstehen, Stimm entdeckt für sich den Umgang mit Fundstücken aller Art. Unter dem Titel "Kisten und Röhren" werden seine Arbeiten 1971 erstmals in der Wiener Secession gezeigt. Stimm unterrichtet mehrere Jahre an einer Kunst-Akademie in Kinshasa, er ist viel auf Reisen, schafft Skulpturen aus Wegwerfmaterial mit Titeln wie "Kugelmühle", "Bergwerk", "Feuerknecht". Derzeit sind einige seiner Arbeiten, noch bis 14.Februar, in der Galerie "Art ed Arte" in Wien zu sehen. Ein gelernter Bildhauer und sein Weg vom Marmor zum Kistenbett. Ein Besuch im Atelier des Künstlers in Wien. (orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Mayröcker, Friederike [Interviewte/r]
Datum:
1993.12.19 [Sendedatum]
1996.07.07 [Sendedatum / Wiederholung]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02268
V/02268 f
Inhalt:
Bis zu ihrem 11.Lebensjahr verbrachte die in Wien geborene Friederike Mayröcker die Ferien- und Sommermonate in Deinzendorf, einem Ort im Weinviertel. In vielen Gedichten und Texten nimmt Friederike Mayröcker Bezug auf die Kinder- und Jugendjahre in Deinzendorf, Kindheitserinnerungen, die sie - in ihrem an Papier und Büchern übervollen Arbeitszimmer in Wien - schreibend heraufbeschwört. Eine Schreibarbeit, die sie als Fünfzehnjährige begann, mit ersten Gedichten und kurzen Prosatexten. Seit Friederike Mayröcker ihren "Brotberuf" als Englischlehrerin 45jährig aufgegebn hat, kann sie sich ganz dem Schreiben widmen. Über 50 Bücher sind von Friederike Mayröcker erschienen, für ihr literarisches Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem renommierten Hölderlin-Preis. Ein "Menschenbild" zum 69.Geburtstag..... (orf)
Der Schauspieler und Journalist Erich Schenk
Mitwirkende:
Schenk, Erich [Interviewte/r]
Datum:
2000.12.03 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00951_K01, 11-00951
Inhalt:
Als der Österreichische Rundfunk noch RAVAG hieß war er schon mit dabei. Erich Schenk, heuer 80 Jahre alt geworden, ist selbst schon eine Legende. Zum Radio kam er 1945. Der ausgebildete Schauspieler begann beim Schulfunk, wirkte in Live-Hörspielen mit. Seine zahlreichen Interviews mit Prominenten aus der ganzen Welt - von Josephine Baker bis zu Papst Johannes Paul II. - lagern heute nicht nur in den Archiven des Österreichischen Rundfunks, sondern auch bei der Österreichischen Phonothek. Als Schauspieler hat Erich Schenk in Stücken von Shakespeare, Nestroy, Goethe gespielt, im Fernsehen war er immer wieder in kleinen Filmrollen zu sehen, beim legendären "Kottan", bei Filmen von Axel Corti... Freunde nennen Erich Schenk ein "wandelndes humanistisches und theaterwissenschaftliches Lexikon". Mit 80 Jahren ist er immer noch aktiv im Radio. So wird auch heuer wieder zum Jahresende - bereits zum 39. Mal - seine Sendung "Ihr Leben ging in diesem Jahr zu Ende" ausgestrahlt. Zwei geistige "Eckpfeiler" nennt Erich Schenk für sein Leben: Die Kunst und die Religion. (orf)
Mitwirkende:
Vallaster, Adolf [Interviewte/r]
, Schmidle, Johannes [Gestaltung]
Datum:
1989.10.22 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
99-89146_K01, 99-89146
Inhalt:
Adolf Vallaster wurde 1940 in Mäder geboren und ist in seiner Heimatgemeinde als Gemeindesekretär tätig. Anfang der 70er Jahre hat er Mundartgedichte zu schreiben begonnen und mittlerweile zwei Gedichtbände herausgebracht. In der Sendung kommt er auf drei für sein Leben wesentliche Aspekte zu sprechen das Lesen, das Schreiben in Form von Gedichten und jenem in der "Amtsstube", sowie die Bedeutung der Sprache als Vermittlerin zwischen den Menschen. (orf)
Der Volkswirtschaftslehrer Kurt Rothschild
Mitwirkende:
Rothschild, Kurt W. [Interviewte/r]
Datum:
1997.02.16 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00369_K01, 11-00369
Inhalt:
Die Zeit der Wirtschaftskrise und der großen Sozialkonflikte in den 30er Jahren haben seine Biographie und sein berufliches Denken tief geprägt. Der 1914 in Wien geborene langjährige Professor für Volkswirtschaft in Linz, Kurt W. Rothschild, mußte wegen seiner jüdischen Herkunft 1938 nach England fliehen, kam aber 1947 wieder in sein Heimatland zurück. Rothschild zählt auf wissenschaftlicher Ebene zu den leidenschaftlichsten Verfechtern sozialer Gerechtigkeit. Eine ganze Schülergeneration hat - beeinflußt durch seine Ideen - nach dem Krieg wesentlich den Aufbau Österreichs zu einem Sozialstaat mitgestaltet. In seinen Anfängen war er begeistert von sozialdemokratischen Idealen und von der Wiener Psychologischen Schule Sigmund Freuds und Alfred Adlers. Heute ist er ein Querdenker, der sich aufgrund der Krise des Sozialstaates für ein Grundeinkommen ohne Arbeit einsetzt. Wenngleich er sich für die heutige Politik wenig begeistern kann, hat in den Zeiten der Globalisierung und Arbeitslosigkeit sein Herz nicht aufgehört, für die Armen zu schlagen.(orf)
- der Schauspieler Urs Hefti
Mitwirkende:
Hefti, Urs [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1997.03.30 [Sendedatum]
1997.11.02 [Sendedatum / Wiederholung]
Schlagworte:
Theater
;
Interview
;
Portrait
Typ:
audio
Signatur:
11-00443_K01, 11-00443
Inhalt:
Auf der Bühne stellt er oft Sonderlinge, verquere Typen dar. Der Schweizer Schauspieler Urs Hefti - seit Jahren Mitglied des Wiener Burgtheater-Ensembles - überzeugt bei seinen Auftritten durch eine ungeheure Präsenz. So wie er hat keiner das Stolpern, das Scheitern gelernt, und doch scheinen seine Figuren letztlich unverwüstlich, unverletzbar. Ob im "Kirschgarten" oder in Handkes neuem Stück "Zurüstungen für die Unsterblichkeit" - Hefti vermag sogar der Rolle des "Idioten" völlig neue Seiten abzugewinnen, sieht gerade das Zeigen einer "gefährdeten Existenz" als große Herausforderung für einen Schauspieler. Heft, 1944 in Klosters geboren, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Der Schulweg vom Berg ins Tal war lang, im Winter wurden die Schier angeschnallt. Hefti hat deutliche Erinnerungen an seine Kinder- und Jugendjahre, viele Bilder sind im Gedächtnis geblieben, so wie jenes vom gezähmten Raben, den seine Schwester gern auf der Schulter spazierentrug. Erinnerungen an die Lehr- und Wanderjahre eines unkonventionellen Schauspielers. (orf)
Mitwirkende:
Werner, Emmy [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1998.10.18 [Sendedatum]
Schlagworte:
Theater
;
Interview
Typ:
audio
Signatur:
11-00625_K01, 11-00625
Inhalt:
Ihr Vater, Hans Werner, war Schriftsteller und schrieb die Texte für viele berühmte Wienerlieder wie "Es steht ein alter Nußbaum draußen in Heiligenstadt". Ihre Mutter war Tänzerin an der Wiener Volksoper, der Großvater war Theater-Architekt, die Großmutter Artistin. Emmy Werner, 1938 in Wien geboren, ist im Theater aufgewachsen, durfte schon als kleines Mädchen ihren älteren Bruder, einen Schauspieler, hinter die Bühne begleiten. Die "Theaterluft", den Geruch des Theaters nennt Emmy Werber daher auch als prägendes Kindheitserlebnis. Sie selbst war als Schauspielerin an zahlreichen Bühnen engagiert, gründete 1979/80 das "Theater in der Drachengasse" in Wien bis sie im September 1988 die "Künstlerische Direktion" des Wiener Volkstheaters übernahm. Seit zehn Jahren leitet Emmy Werner die Geschicke des renommierten Hauses. Ein "Menschenbild" als Rückblick auf die eigene Biographie und auf die schwierige Liebe zum Theater. (orf)
Zwei Damen aus gutem Haus erinnern sich
Mitwirkende:
Kettenburg, Marietta [Interviewte/r]
, Kettenburg, Itta [Interviewte/r]
, Klein, Peter [Gestaltung]
Datum:
1994.07.24 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00079_K01, 11-00079
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Zitelmann, Arnulf [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1993.10.31 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02215
V/02215 c
Inhalt:
Geschichte ist kein Schicksal - Arnulf Zitelmann. "Ich schreibe nicht, um eine Botschaft zu vermitteln, ich schreibe keine missionarischen Bücher. Zuerst ist es so, daß ich mir selber eine Geschichte erzähle. Mich reizt es zu erfahren, was ist damals geschehen? Das fasziniert mich. Geschichte ist für mich kein Schicksal. Geschichte ist eine Chance.." Arnulf Zitelmann, 1929 geboren, über die Beweggründe seines Schreibens. Zitelmann schrieb Biographien über Martin Luther, Martin Luther King und Thomas Münzer. Vor allem bekannt wurde er aber durch seine Jugendromane, die sich mit historischen Themen und Schicksalen befassen. Für seine erzählerische Neuge staltung vieler biblischer Stoffe wurde Zitelmann mehrfach ausgezeichnet. (orf)
Der Schriftsteller Werner Egli
Mitwirkende:
Egli, Werner J. [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Interviewer/in]
Datum:
1998.02.22 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00566_K01, 11-00566
Inhalt:
Ob mexikanisches Grenzgebiet, der Großstadtdschungel von New York, ein Indianerreservat in Arizona, einsame Bergtäler in den Rocky Mountains oder der eisige Norden Kanadas - Werner J. Egli kennt die Schauplätze seiner Bücher. Seit dreißig Jahren lebt der gebürtige Schweizer in Amerika. Er hat mit Indianern gelebt, bewirtschaftet selbst eine Ranch in Tucson, Arizona. Der Abenteurer Werner J. Egli schreibt Jugendromane, in denen das Abenteuer nicht zu kurz kommt. Über zwei Millionen Bücher hat er bislang verkauft, in zwölf Sprachen sind seine Bücher übersetzt. Egli, 1943 in Luzern in der Schweiz geboren, bekam mit Vierzehn eine Schreibmaschine geschenkt - damals entstand der erste Roman. Als Verfasser von "Heftliromanen" für den Kiosk - Egli schrieb über hundert Krimi- und Westerngeschichten - hielt er sich finanziell über Wasser. Viele Jahre war er in Amerika unterwegs, die Schreibmaschine war stets dabei. Als - inzwischen renommierter - Jugendbuchautor interessiert sich Egli für "heikle" Themen: Rassismus, Ku-Klux-Klan, das Leben der Indianer in den Reservaten ... Derzeit ist Egli dabei seine Ranch zu einem Alterssitz für alte mittellose Cowboys umzufunktionieren. Ganz so nebenbei trainiert er auch noch eine Fußball-Frauenmannschaft. Ein "Schweizer Cowboy" erzählt aus seinem Leben. (orf)
Die Journalistin Hanna Molden
Mitwirkende:
Molden, Hanna [Interviewte/r]
Datum:
1999.03.07 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00642_k01, 11-00642
Inhalt:
In ihrem Buch "Geschichten vom Dorf" erzählt Hanna Molden detailfreudig und stimmungsvoll vom Leben auf dem Land. "Tiroler Miniaturen" nennt sie ihr Buch im Untertitel. Seit vielen Jahren pendelt die bekannte Journalistin zwischen Wien und Alpbach. Hanna Molden, mit dem Verleger Fritz Molden verheiratet, wurde 1940 in Wien geboren. In Wien studierte sie Staatswissenschaften, nach dem Studium widmete sie sich vor allem der Arbeit als Übersetzerin, Journalistin und Autorin. Sachbücher - wie etwa über den Arlberg - erschienen, sie veröffentlichte einen Roman. Als Journalistin hat sich sich vor allem durch einfühlsame Porträts von prominenten Zeitgenossen einen Namen gemacht. Ein Besuch bei Hanna Molden in ihrem Dorf in Tirol. (orf)
Das Leben des Franz Schickl
, Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Janisch, Heinz [Gestaltung]
, Schickl, Franz [Interviewte/r]
Datum:
1993.04.14 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02006
V/02006 d
Mitwirkende:
Wagner, Heinz [Gestaltung]
, Schumann, Coco [Interviewte/r]
Datum:
1998.03.01 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00561_K01, 11-00561
Inhalt:
Coco Schumann, 1924 in Berlin geboren, entdeckt mit dreizehn Jahren Swing und Jazz als seine "Sprache", er spielt schon früh in Jazzkellern und wird als erster deutscher Gitarrist mit elektrisch verstärkter Gitarre zum gefeierten "Jazzer". Mit dem "Helmut Zacharias Quartett", bei Popaufnahmen im Rundfunk, bei Tourneen, die ihn bis nach Australien führen ist Coco Schumann der umjubelte Star. Bis er 1943 als "Halbjude" verhaftet wird. - Eine Reise durch die Lager beginnt. In Theresienstadt wird er Mitglied einer der hochkarätigsten Jazz-Combos des Dritten Reiches, den "Ghetto-Swingers". In Auschwitz spielt er, zur Unterhaltung der Lagerältersten und der SS, um sein Leben. In Dachau erlebt er den Niedergang des Nazi-Regimes. Heute lebt Coco Schumann wieder in Berlin und spielt "seine" Musik. Eine Jazzlegende erzählt aus seinem Leben. Vom Krieg hat Coco Schumann genug gesehen: "Wer den Swing in sich hat, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren." (orf)
Datum:
1999 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00735_k01, 11-00735
Inhalt:
Hoch über Greifenburg im Drautal, an steil abfallenden Hängen, liegen einige wenige alteingesessene Bauernhöfe. Einer von ihnen ist seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Fleißner. In 1300 Meter Seehöhe befindet sich ihr Hof, die Wiesen rings um das Anwesen sind so steil, daß der Fuß kaum Halt findet. Die Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv und mühevoll. Arnulf Fleißner hat mehrmals überlegt, den Hof zu verkaufen. Heute ist der 74jährige der Altbauer auf jenem Anwesen, auf dem er schon geboren wurde. Als Kind und Jugendlicher noch begeistert von den Ideen des Nationalsozialismus hat er als Soldat die Schrecken des Krieges miterlebt. Schwer verwundet kam er aus dem Krieg zurück. Aus dem Verfechter des Nationalsozialismus wurde ein engagierter Christ. In seinem Buch "Gott läßt sich finden" erzählt Arnulf Fleißner seine ungewöhnliche Lebensgeschichte. Eine Gotteserfahrung - im Stall, während der Arbeit - hat sein Leben radikal verändert. (orf)
Mitwirkende:
Fleißner, Arnulf [Interviewte/r]
Datum:
1999.04.04 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00652_K01, 11-00652
Inhalt:
Hoch über Greifenburg im Drautal, an steil abfallenden Hängen, liegen einige wenige alteingesessene Bauernhöfe. Einer von ihnen ist seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Fleißner. In 1300 Meter Seehöhe befindet sich ihr Hof, die Wiesen rings um das Anwesen sind so steil, daß der Fuß kaum Halt findet. Die Bewirtschaftung ist arbeitsintensiv und mühevoll. Arnulf Fleißner hat mehrmals überlegt, den Hof zu verkaufen. Heute ist der 74jährige der Altbauer auf jenem Anwesen, auf dem er schon geboren wurde. Als Kind und Jugendlicher noch begeistert von den Ideen des Nationalsozialismus hat er als Soldat die Schrecken des Krieges miterlebt. Schwer verwundet kam er aus dem Krieg zurück. Aus dem Verfechter des Nationalsozialismus wurde ein engagierter Christ. In seinem Buch "Gott läßt sich finden" erzählt Arnulf Fleißner seine ungewöhnliche Lebensgeschichte. Eine Gotteserfahrung - im Stall, während der Arbeit - hat sein Leben radikal verändert. (orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Beck, Alois [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1992.11.29 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Zweiter Weltkrieg
;
römisch - katholische Kirche
Typ:
audio video
Signatur:
V-01888
V/01888 b
Inhalt:
Prof. Dr .Alois Beck ist der letzte noch lebende Divisionspfarrer von Stalingrad. In den Panzergräben westlich von Wolgograd betreute Alois Beck die sterbenden Soldaten. Er erinnert sich an Massengräber für 154.000 Gefallene. Vor einigen Jahren hat Alois Beck diese Gräber besucht. Auf die zugeschütteten Panzergräben hat man Föhren gepflanzt, westlich und östlich davon erstrecken sich weite Getreidefelder....(orf)
Interview mit dem Zeichner und Schriftsteller Tomi Ungerer
Mitwirkende:
Ungerer, Tomi [Interviewte/r]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1989.09.17 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
99-89137_K01, 99-89137
Inhalt:
Zu Vernissagen in noblen Galerien kommt er mit Vorliebe in Gummistiefeln, um dort mit den Ehrengästen übers Kartoffelausgraben zu reden. Auf seiner Farm duldet er keine Heizung, denn "wozu gibt`s dicke Pullover?" In seinen rund 50 Kinderbüchern tauchen menschenfressende Riesen, Monster und grimmige Räuber auf, seine Bücher für Erwachsene sind bitterböse Gesellschaftssatiren. "Ich liebe es, die Leute zu schockieren!", sagt der 58-jährige Tomi Ungerer, der mit seinen Zeichnungen und Karikaturen international berühmt wurde. (orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Spaemann, Heinrich [Interviewte/r]
, Dorner, Dieter [Gestaltung]
Datum:
1993.05.02 [Sendedatum]
Schlagworte:
Bildende Kunst
;
Kultur
;
römisch - katholische Kirche
Typ:
audio video
Signatur:
V-02080
V/02080 c
Inhalt:
Als Kind faszinierte den heute 88jährigen Heinrich Spaemann die Kirchenglocke des Nachbardorfes und so wollte er dorthin. Von den Eltern erhielt er schließlich die Erlaubnis, den dortigen Gottesdienst zu besuchen. Bald war es eine Selbstverständlichkeit für den evangelischen Buben, daß er Pastor werden wollte. Doch für die dafür notwendige Ausbildung an einem humanistischen Gymnasium reichte das Geld nicht. Spaemann besuchte ein realistisches Gymnasium und studierte anschließend Kunstgeschichte in München, beendete das Studium 1924 und konzipierte nun selbst Bilder, wurde in der Künstlergruppe das "Bauhaus" aufgenommen und hatte u.a. Paul Klee als Lehrer. Nach seiner Heirat mit einer Tänzerin und Tanzpädagogin übersiedelte er nach Berlin, wurde Mitarbeiter der "Sozialistischen Monatshefte". Für Spaemann begann die Zeit der "Gottsuche", die schließlich zum Übertritt zur römisch- katholischen Kirche führte. Spaemanns Frau starb in jungen Jahren. Drei Jahre später wurde Spaemann Theologe, 1942 weihte ihn Bischof Clemens August von Galen zum Priester. Von diesen vielen Wandlungen in seinem Leben erzählt Heinrich Spaemann. (orf)
Der Komponist Balduin Sulzer
Mitwirkende:
Sulzer, Balduin [Komponist/in]
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
2000.04.23 [Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Musik ; E-Musik
;
Portrait
;
Musikepoche - Neue Musik
;
Radiosendung-Mitschnitt
Typ:
audio
Inhalt:
Er zählt zu den namhaftesten Komponisten und Pädagogen der österreichischen Musikszene. Für seine musikalischen Werke wurde er mehrfach ausgezeichnet, als Lehrer und Entdecker kann er auf so prominente Schüler wie etwa Franz Welser- Möst verweisen. Balduin Sulzer, 1932 in Großraming in Oberösterreich geboren, lebt als Zisterzienser im Stift Wilhering. Seine Ausbildung erhielt er in Linz, Wien und Rom, wobei er sich vielseitig musikalisch interessierte. Er belegte die Fächer Klavier, Orgel, Tonsatz, Gregorianik, Musikerziehung. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Musikerzieher am Stiftsgymnasium in Wilhering, als Korrepetitor am Linzer Brucknerkonservatorium und als Domkapellmeister arbeitet Sulzer zur Zeit als Lehrer am Linzer Musikgymnasium. Der Werkkatalog des Komponisten Balduin Sulzer umfasst an die 170 Werke, darunter viele Auftragswerke. Ob Oper oder Symphonie, Sulzer will sich nicht festlegen lassen. "Programme müssen intelligent gestört werden", sagt Sulzer. Wichtig sei ihm "der Moment der emotionalen Überraschung im Moment des Hörens". Ein Besuch bei "Pater Balduin" in seinem Musikzimmer im Kloster. (orf)
Mitwirkende:
Kriegshaber, Gertrud
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1994.11.20 [Sendedatum]
Schlagworte:
Portrait
Typ:
audio
Signatur:
11-00137_K01, 11-00137
Inhalt:
In wenigen Monaten wird Gertrud Kriegshaber 89 Jahre alt. Die Sehkraft der Augen hat stark nachgelassen, sie nimmt nur noch Umrisse wahr. In Wien geboren, später lange Jahre in der Steiermark zu Hause, lebt sie nun bei einer ihrer Töchter in Deutschland, in Bingen am Rhein. Das Gespräch für die "Menschenbilder", der Besuch aus Wien, ihrer Heimatstadt, freut sie. Sie fühle sich noch immer fremd in der neuen Umgebung, aber sie braucht in ihrem Alter eben besondere Betreuung - "Es ist wie eine Zeitreise", sagt Gertrud Kriegshaber. "Ich sehe mich als sehr junges Mädchen, als Bäuerin auf dem Land, als alte Frau ... eine Reise, quer durch ein Jahrhundert". (orf)
Reinhold Zwerger
Mitwirkende:
Zwerger, Reinhold
, Janisch, Heinz [Gestaltung]
Datum:
1995.09.10 [Sendedatum]
Schlagworte:
Bildende Kunst
Typ:
audio
Signatur:
11-00271_K01, 11-00271
Inhalt:
1924 wurde Reinhold Zwerger in einem Kloster in Kirchberg am Wechsel geboren, in diesem Kloster hat er sich heute ein kleines Refugium eingerichtet - eine Wohnung, in der er jeweils die Sommermonate verbringt. Jedes Jahr reist der gelernte Graphiker und Maler Reinhold Zwerger aber auch zu einem anderen Kloster. Er gehört zu den wenigen auserwählten Ausländern, die das Kloster auf dem Berg Athos regelmäßig besuchen dürfen, die als Gäste willkommen sind. Vor Jahren hat Rudolf Zwerger als erster die Gegend um den Athos kartographisch erfaßt, eine Landkarte wurde erstellt, die heute noch gültig ist. Zwerger selbst hat in mühevoller Kleinarbeit - unterstützt von Freunden - die alten historischen Fußwege, die zum Athos führen, rekonstruiert. Alle Jahre kehrt er auf den Heiligen Berg zurück, als Hüter der Wege, der wie kaum ein anderer die Gegend rund um den Athos erforscht hat. (orf)
Der Kunstsammler Hans Jäger
Mitwirkende:
Gaisbauer, Hubert [Gestaltung]
, Jäger, Hans
Datum:
1999.06.27 [Sendedatum]
Schlagworte:
Interview
Typ:
video
Signatur:
11-00720_k01, 11-00720
Inhalt:
Er wurde längst schon zur Legende und sorgt doch immer wieder für Überraschungen, der knapp 60jährige Hans Jäger. Unter den Kritikern eines hemmungslosen Tourismus ist er der radikalste, unter den Kennern "seines Ötztals" einer der fundiertesten. Dem Kunstsammler Hans Jäger ist es zu verdanken, daß viele wertvolle Fundstücke nicht außer Landes gebracht werden. Er schimpft gerne auf die "Obrigkeit", die seiner Meinung immer zuwenig für die gewachsene Kultur und zuviel für die Erschließung der Landschaft in Hinblick auf Gästequoten tut. Hans Jäger hat auch ein Bauernhaus mit Stadel und Tenne für eine sehr eigenwillige Kunstgalerie, die "Galerie zum Oetztal" adaptiert und versteht es, dort immer Besonderes zu zeigen, im letzten Sommer etwa die Ausstellung "Die Entdeckung der Ötztaler Alpen mit den Augen der Maler". Daß er daneben auch noch einen sehr schönen Campingplatz betreibt und selber entscheidet, wen er dort campieren läßt, rundet das Bild dieses eigenwilligen Menschen. (orf)
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Rokyta, Hugo [Interviewte/r]
, Patsch, Sylvia [Gestaltung]
Datum:
1991.05.05 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
;
Radiosendung-Mitschnitt
Typ:
audio
Signatur:
v-01382_05_K01, V-01382_05
V/01382 e
Inhalt:
Staatsmänner und Schriftsteller, Gelehrte und hohe Adelige haben Hugo Rotyka ein Zeugnis ihrer Dankbarkeit hinterlassen für beglückende Stunden in den Kirchen und Palästen, in den Straßen und auf den Brücken von Prag: nicht Geld sondern Worte des Dankes, geschrieben in ein Buch, das der Fremden- führer auf allen Stadtrundgängen durch Prag unterm Arm hat. Das Buch trägt den Titel "Die böhmischen Länder". Verfasser: Der heute 79 jährige Historiker, Denkmalpfleger, Herder-Preisträger, Hugo Rotyka. Hugo Rotyka bezeichnet sich als einen Konsul zwischen den Kulturen. Sein Wunsch ist es, daß besonders in Österreich das Wissen um seine so lange isolierte Heimat wächst.(orf)
Werner Fritschi
Mitwirkende:
Fritschi, Werner [Interviewte/r]
, Köb, Franz [Gestaltung]
Datum:
1994.08.28 [Sendedatum]
1989.01.01 [Erst-Sendedatum]
Schlagworte:
Gesellschaft
;
Psychologie
;
Kinder und Jugend
Typ:
1
Signatur:
11-00058_K01, 11-00058
Inhalt:
Wie ein Hirnschlag das Leben des Schweizer Sozialpsychologen Werner Fritschi veränderte. Bericht einer Neu-Geburt. (Bearbeitung vom Studio Vorarlberg). (orf)
Der Spiele-Erfinder Johann Rüttinger
, Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Rüttinger, Johann [Interviewte/r]
, Talotta, Roberto [Gestaltung]
Datum:
1991.11.17 [Sendedatum]
Schlagworte:
Graphik
;
Interview
Typ:
audio video
Signatur:
v-01583_04_K01, V-01583_04
V/01583 d
Inhalt:
Johann Rüttinger ist Spieleerfinder. Er lebt davon, Spiele für Kinder und Erwachsene zu konzipieren. Dabei hilft ihm seine Graphikausbildung: Er hat schon öfters Preise für die optische Gestaltung von Spielematerial erhalten. Rüttinger lebt in einer alte Mühle in der Nähe von Würzburg im bayerischen Frankenland und erzählt sowohl über sein Leben als Spieleautor als auch von der politischen Vergangenheit seines kleinen Dorfes, dessen Einwohner von Gegensätzlichkeiten geprägt sind. Was bewegt einen Menschen, "auszusteigen" eine Mühle zu kaufen und nur dann in die nächste Stadt zu fahren, wenn er unbedingt muß? Warum erfindet er Spiele, wo er doch als bekannter Graphiker wesentlich bessere Betätigungsfelder bekommen könnte?
Enthält auch zeitgleich aufgenommene Fernsehmitschnitte des Programms ORF 2
Mitwirkende:
Rabinovici, Suzanne-Lucienne [Interviewte/r]
, Zimmermann, Peter [Gestaltung]
Datum:
1993.08.29 [Sendedatum]
Typ:
audio video
Signatur:
V-02021
V/02021 b
Inhalt:
Suzanne Rabinovici wurde 1931 in Paris geboren, wuchs aber in Wilna auf. Prägend wurden für sie als Kind einer jüdischen Familie die Erlebnisse ihrer Kindheit, die sie während der Herrschaft der Nationalsozialisten machen mußte: 1941 mußte sie mit ihrer Familie in das jüdische Ghetto von Wilna, nach dessen Auflösung 1943 wurde die Familie in ein Konzen- trationslager deportiert. Nur eine Handvoll der 60.000 Juden aus Wilna überlebte diese Schreckenszeit, Suzanne Rabinovici und ihre Mutter hatten das Glück, zu dieser kleinen Gruppe zu gehören. 1950 emigrierten Mutter und Tochter nach Israel. Dort studierte Suzanne Physiotherapie. Seit 1964 lebt sie in Wien. 1991 erschien in Israel ihr Buch "Wunden, die nicht heilen", in dem sie sich an das Leben im Ghetto erinnert. In den "Menschenbildern" am 4.April blickt Suzanne Rabinovici nicht nur auf ihre Zeit im Ghetto, sondern auf ihr gesamtes Leben zurück. (orf)
Der Theologe Leonardo Boff
Mitwirkende:
Boff, Leonardo [Interviewte/r]
Datum:
1998.12.27 [Sendedatum]
Typ:
audio
Signatur:
11-00624_K01, 11-00624
Inhalt:
Der brasilianische Theologe Leonardo Boff gehört zu den bekanntesten Vertretern der sogenannten "Theologie der Befreiung". Diese theologische Richtung wurzelt in den Basisgemeinden, die sich seit Beginn der 60er Jahre bildeten, nachdem deutlich geworden war, daß die traditionelle Kirchenhierarchie ihre seelsorgerische Aufgaben vor allem in den armen Bevölkerungsschichten nur ungenügend nachkam. Laien spielen in den Basisgemeinden eine wichtige Rolle, allein in Brasilien gibt es an die 200.000 kirchliche Basisgemeinden. Leonardo Boff, 1938 in Concordia in Süd-Brasilien geboren, hat deutsch-italienische Vorfahren. 1958 trat er in den Franziskaner-Orden ein. Sein Theologie-Studium führte ihn nach Deutschland, Frankreich und England. Von 1965 -1970 war er Schüler von Karl Rahner an der Universität München. Boff geriet wegen seine Engagements für die "Theologie und Befreiung" wiederholt in Konflikt mit Rom. Ihm wurde ein "Bußschweigen" auferlegt, er wurde regelmäßig vom Vatikan scharf kritisiert, Disziplinarstrafen wurden gegen ihn verhängt. 1995 kam es zum offiziellen Bruch mit der Amtskirche. Boff arbeitet seither weiter in den Basisgemeinden, hält Vorträge, publiziert Bücher und fühlt sich nach eigener Aussage - "freier denn je ...." (orf)