Die Niederlage teilte das Reich der vielen Völker in beinahe ebenso viele Nachfolgestaaten auf. Ein Machtvakuum im Herzen Europas entstand, welches durch die ererbten Nationalitätenkonflikte der Nachfolgerstaaten nur noch verstärkt wurde.
Die Republik Deutsch-Österreich, schon bald auf Druck der Siegermächte im Namen und im politischen Programm nur die Republik Österreich, war am 12. November 1918 der letzte sich proklamierende Staat aus dem Territorium der Doppelmonarchie. Ausdrücklich nicht als Rechtsnachfolger von Österreich-Ungarn gegründet, zählt die Republik Österreich, die Tschechoslowakische Republik und die Republik Ungarn zu den neuen Staaten auf dem Gebiet des alten Reiches.
Weitere Teile des Habsburgerreiches gingen an Italien, an den Staat der Slowenen, Kroaten und Serben, schon ein Monat später das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Polen bildete sich aus Gebieten der drei zerschlagenen Kaiserreiche - Österreich-Ungarn, Russland und dem Deutschen Reich. Rumänien hatte den Frieden mit den Mittelmächten vom Mai 1918 mit einer erneuten Kriegserklärung am 10. November 1918 gerade noch rechtzeitig für „ungültig“ erklärt, um wieder auf Seiten der Sieger zu stehen und erhielt nun einen so großen Teil der Donaumonarchie, dass sich sein Territorium und die Bevölkerungszahl verdoppelte.
Was sich 1913 eigentlich niemand ernsthaft vorstellen konnte, außer politischen Wirrköpfen, den Zerfall eines Reiches das Jahrhunderte überdauert hatte, war nun im späten Herbst 1918 die scheinbar einzig logische Konsequenz des verlorenen Krieges.
Als am 30. Mai 1917 der Reichsrat von Cisleithanien nach dreijähriger Pause, wieder zusammentrat, verlangten schon eine Reihe Abgeordneter verschiedener Kronländern deren Unabhängigkeit. Etwas anders war die Lage in Ungarn, scheinbar. Durch das ungarische Wahlrecht waren Minderheiten im ungarischen Reichstag praktisch nicht vertreten, so erschien die ungarische Reichshälfte als die stabilere der Doppelmonarchie. Das Kriegsgeschehen 1917 lieferte dem Wunsch nach Auflösung des Reiches aber zu wenig Auftrieb. Russland war besiegt, auch wenn der Frieden von Brest-Litowsk erst am 3. März 1918 unterzeichnet wurde. Italien wurde in der 12. Isonzoschlacht beinahe aus dem Krieg geschlagen, auf jeden Fall aber für absehbare Zeit in die Defensive gedrängt. Die Versenkungszahlen des erneuerten uneingeschränkten U-Boot-Kriegs erreichten ungeheure Ausmaße. Das deutsche Heer konnte die französischen und britischen Offensiven an der Westfront erfolgreich abwehren. Der Kriegseintritt der USA im April 1917 änderte auf Monate hinaus nichts an der militärischen Lage. Die USA hatten zwar eine große und moderne Flotte, aber nichts, was den Namen Armee im Vergleich mit den Landstreitkräften der anderen großen Kriegsteilnehmer verdiente. Der Aufbau einer solchen Landstreitmacht würde Monate dauern, und angesichts der U-Boot-Erfolge blieb immer noch die Frage, ob diese Armee jemals Frankreich heil erreichen würde.
Zu Jahresbeginn 1918 hatte eine Reihe von inneren Unruhen die Monarchie erschüttert, aber sie schien diese Krise überstanden zu haben. Der Jänner-Streik des Jahres 1918 wurde wie die russische Februarrevolution 1917 durch Hunger ausgelöst. Am Höhepunkt, dem 18. Jänner, befanden sich fast 400.000 Arbeiter und Arbeiterinnen im Ausstand, aber eine Revolution wurde in Österreich-Ungarn nicht daraus. Auch die Meutereien von Heimkehrern, österreich-ungarischen Kriegsgefangenen, die nach dem Frieden von Brest-Litowsk zurückkehrten, waren Revolten aber keine Revolution. Selbst die Meuterei im Kriegshafen der k. u. k. Marine in der Bucht von Cattaro, beginnend am 1. Februar 1918 mit dem Hissen einer roten Fahne auf dem Admiralsschiff Sankt-Georg, brach schon am 3. Februar wieder in sich zusammen. Das Gefüge der Monarchie stöhnte und ächzte unter der Belastung des Krieges, aber es waren äußere militärische Ereignisse, die das Ende brachten.
Das Scheitern der deutschen Frühjahrsoffensive und das Scheitern des U-Boot-Krieges, die Niederlage der letzten österreich-ungarischen Offensive im Juni 1918 an der Front gegen Italien, die erfolgreiche Gegenoffensive der Entente an der Westfront, ab August 1918 mit immer stärkerer amerikanischer Beteiligung an den Kampfhandlungen, das Ausscheiden Bulgariens aus dem Krieg im September und das absehbare Ausscheiden der Türkei beendeten jegliche Möglichkeit, egal wie weit hergeholt, ja jeglichen Glauben an einen Siegfrieden. Selbst ein Verhandlungsfrieden war nun nicht mehr eine reale Option. Alle Zeichen deuteten in Richtung totale militärische Niederlage der Mittelmächte.
Noch am 16. Oktober versuchte Kaiser Karl I. mit dem sogenannten Völkermanifest eine Überführung von Cisleithanien, der deutsch-österreichischen Reichshälfte, in einen Staatenbund. Die Regierung Ungarns lehnte das Völkermanifest strikt ab. Sie wollte die völlige politische Unabhängigkeit von der österreichischen Reichshälfte. Die Realunion sollte beendet werden und durch eine Personalunion, so der ungarische Vorschlag vom 18. Oktober, ersetzt werden. Die ungarische Regierung verkannte allerdings die reale politische Lage gründlich. Die Kroaten sahen ihre Zukunft im südslawischen Königreich, die Slowaken drängten auf einen Staat mit den Tschechen und der zu erwartende neuerliche Kriegseintritt Rumäniens machte ein ungarisches Siebenbürgen nach Kriegsende mehr als fraglich.
US-Präsident Woodrow Wilson, dessen 14 Punkte-Programm für eine Friedensordnung in einer Rede am 8. Jänner 1918 von ihm selbst vor beiden Häusern des Kongresses vorgestellt worden war, verlangte darin noch keine dezidierte Auflösung Österreich-Ungarns. Doch auch hier hatten sich die Dinge bis Oktober 1918 radikal geändert. Wilson erklärte am 18. Oktober, in einer Antwort-Note auf ein Waffenstillstandsangebot von Österreich-Ungarn vom 4. November, dass die Nationalitäten des Habsburgerreiches ihre Zukunft selbst bestimmen müssten. Der Nationalrat der Tschechoslowaken wurde als de facto kriegsführende Regierung auf Seiten der Entente anerkannt. Eine Autonomie wäre keine Grundlage mehr für eine Friedensübereinkunft. In Wilsons Antwort wurde aber keinerlei Einschränkung des Rechtes zur Selbstbestimmung der deutschen Volksgruppe verlangt.
Am 21. Oktober 1918 trafen sich die deutschen Abgeordneten des Reichsrates, im Niederösterreichischen Landhaus in Wiens Herrengasse, um über die Konsequenzen eines möglichen Zerfalls des Reiches zu beraten.
Am 24. Oktober 1918 begann die Offensive der wieder auferstandenen italienischen Armee. Der anfängliche Widerstand war nicht nachhaltig, und die Vertreter der sich abzeichnenden Nachfolgestaaten riefen Reih um Truppen, die sie als ihre betrachteten, in die neue Heimat. Ungarns Regierung eröffnete so noch am 24. Oktober diesen Reigen der Auflösung der k. u. k. Streitkräfte.
Als einen wohl letzten verzweifelten Versuch Kaiser Karls ist sein Telegramm an den deutschen Kaiser vom 26. Oktober zu verstehen. Darin teilte er Wilhelm die Auflösung des Bündnisses mit dem Deutschen Reich mit. In Wahrheit nur mehr eine Geste, die nichts mehr ändern konnte.
Am 28. Oktober wurde in Prag die CSR ausgerufen und die Macht ging von den k. u. k. Behörden praktisch unblutig auf die neue Regierung über. Am 29. Oktober wurden Slowenen und Kroaten zu Mitbegründern des Königreiches Jugoslawien. Galizien schloss sich dem gerade entstehenden Polen an, was zu einem Krieg mit der kurzlebigen Westukrainischen Volksrepublik um Ostgalizien führte. Diese wurde von der polnischen Armee besiegt, und so gelangte das gesamte Galizien, inklusive Lemberg, an Polen. Am 30. Oktober kündigte Ungarn die Realunion auf, womit Österreich-Ungarn aufgelöst war. Rumänien befreite oder eroberte Siebenbürgen - eine Frage des Standpunktes. Der daraus resultierende Krieg mit Ungarn sollte erst 1920 mit der Niederlage Ungarns beendet werden.
Der Waffenstillstand von Villa Giusti am 3. November 1918, mit all seinen umstrittenen Aspekten, beendete endgültig den Kampf Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg.
Am 12. November 1918 wurde schließlich mit der Proklamation der Republik Deutschösterreich der letzte Rest der Doppelmonarchie in einen neuen Staat überführt. Dieser Rest-Staat hatte allerdings ein von seinen Gründern bestimmtes, wenn auch nicht konkret genanntes, Ablaufdatum. Artikel zwei der deutschösterreichischen Bundesverfassung lautete:
„Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik. Besondere Gesetze regeln die Teilnahme Deutschösterreichs an der Gesetzgebung und Verwaltung der Deutschen Republik sowie die Ausdehnung des Geltungsbereiches von Gesetzen und Einrichtungen der Deutschen Republik auf Deutschösterreich.“
Aus diesen Worten klingt wenig Zuversicht in die Zukunft der jungen Republik.
Der Zerfall des Habsburger-Reiches durch den Krieg war wie die Erfüllung so manches nationalistischen Wunschtraumes, mit Wurzeln im 19. Jahrhundert, die ohne diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts wohl nie Realität geworden wären. Aber die Nachfolgestaaten der Monarchie hatten wenig oder gar nichts aus der Geschichte von Österreich-Ungarn gelernt. Praktisch alle beherbergten in ihren Grenzen mehr als eine Nationalität und der Umgang mit den jeweiligen Minderheiten im Land war oftmals restriktiver als zuvor. So manches Volk kam zur Erkenntnis einen Völkerkerker gegen den nächsten, vielleicht sogar kleineren, eingetauscht zu haben. Durch das Verschwinden von Österreich-Ungarn war außerdem ein Machtvakuum in Mitteleuropa entstanden, verstärkt durch die vielfach weiterhin ungelösten Nationalitätsfragen und Konflikte im Herzen des Kontinents. Eine leere Stelle, die von keinem der mitteleuropäischen Nachfolgestaaten ausgefüllt werden konnte – die Doppelmonarchie war zumindest eine europäische Großmacht gewesen. So entstand durch den Zerfall von Österreich-Ungarn für die friedliche Zukunft Europas möglicherweise eine Bedrohung, zumindest aber ein Unsicherheitsfaktor.
Tschechische Parlamentarier und Landtagsabgeordnete der Böhmischen Krone verlangen ein Recht auf nationale Selbstbestimmung.
US-Präsident Woodrow Wilson proklamiert ein 14-Punkte-Programm, das einem künftigen Friedensschluss zugrunde liegen soll. Darunter befindet sich bezüglich Österreich-Ungarn folgender Punkt: "Den Völkern von Österreich-Ungarn, deren Platz wir unter den anderen Nationen sichergestellt zu sehen wünschen, soll die erste Gelegenheit zu einer autonomen Entwicklung gegeben werden".
"Jännerstreik" der Arbeiterschaft gegen die herrschende Lebensmittelknappheit und für eine Beendigung des Krieges.
Im Hafen Cattaro in Süddalmatien meutern Matrosen der k. u. k. Kriegsmarine.
In Wien stirbt der Maler Gustav Klimt (geb. 14. Juli 1862).
Die Mittelmächte schließen mit der Ukraine, die sich von der Sowjetunion getrennt hat, den Sonderfrieden von Brest-Litowsk. Ostgalizien wird ein eigenes Kronland der Monarchie. Die vereinbarten Getreidelieferungen der Ukraine an die Mittelmächte ("Brotfrieden") kommen in dieser Form nicht zu Stande.
Die tschechischen Parteien fordern in Prag die Gründung einer tschechischen Republik unter Einschluss der deutschsprachigen Gebiete.
Unterzeichnung des Friedensvertrags von Brest-Litowsk zwischen den Mittelmächten und der "Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken".
Die wöchentliche Fettquote wird in Wien auf 40g reduziert.
Beginn der großen deutschen Frühjahrsoffensive. Das deutsche Heer unternimmt eigentlich eine ganze Reihe von Offensiven, die allesamt, trotz großer anfänglicher Erfolge, den erhofften Sieg nicht bringen.
Der Minister des Äußeren Ottokar Graf Czernin erklärt im Wiener Gemeinderat, dass mit Frankreich Friedensverhandlungen geführt wurden, diese jedoch an der Forderung Frankreichs nach Elsaß-Lothringen gescheitert sind.
Der Architekt Otto Wagner (geb. 1841) stirbt in Wien.
Der französische Ministerpräsident Georges Clémenceau veröffentlicht als Antwort auf die Rede des Ministers des Äußeren Ottokar Graf Czernin den Inhalt des Sixtus-Briefes (siehe März 1917). Dadurch sinkt auch das Vertrauen der Verbündeten in Kaiser Karl. Der Minister des Äußeren Ottokar Graf Czernin tritt zurück, sein Nachfolger wird Stephan Graf Burián von Rajecz.
Deutsche und finnische Truppen besetzten Helsinki, die bolschewistischen Roten Garden werden zurückgedrängt. Der finnische Bürgerkrieg endet, durch deutsche Truppenhilfe, für die bürgerlichen finnischen Kräfte am 5. Mai 1918 siegreich.
Der Schauspieler Alexander Girardi (geb. 1850) stirbt in Wien.
General Ottokar Landwehr, der Chef des Ernährungsausschusses, beschlagnahmt auf der Donau deutsche Getreideschlepper, um die Versorgung Wiens aufrechterhalten zu können.
Feldmarschall Hermann Albin Josef Baron Kövess von Kövessháza wird von Kaiser Karl I. zum „letzten“ Oberkommandierenden der k. u. k. Armee ernannt.
Der Friede von Bukarest zwischen Rumänien und den Mittelmächten wird unterzeichnet.
Deutsche Truppen bilden einen Brückenkopf an der Marne. Viele Einwohner von Paris verlassen die Stadt.
In den USA schließen tschechische und slowakische Exilgruppen das Pittsburgher Abkommen, nach dem der gemeinsame neue Staat aus den alten Böhmischen Ländern und der Slowakei bestehen sollte. Die Slowakei soll eine autonome Verwaltung, einen eigenen Landtag und einen eigenständigen Justizapparat haben.
Der deutsche Angriff an der Aisne, die Operation "Blücher-Yorck" endet. Die deutschen Angriffspitzen sind bis auf 92 Kilometer an Paris herangerückt, dann läuft sich der Angriff fest.
Die zweite Schlacht am Piave vom 15. bis zum 22. Juni 1918 war der letzte Großangriff der k. u. k. Armee und zugleich der letzte Versuch der Donaumonarchie, den Krieg gegen Italien siegreich zu beenden. Die großangelegte Offensive, die anfangs offiziell Junischlacht in Venetien benannt werden sollte, wurde jedoch ein völliger Fehlschlag. Nach der Schlacht befanden sich die italienischen ebenso wie die österreichisch-ungarischen Truppen wieder in ihren Ausgangsstellungen.
In den USA veröffnet Präsident Woodrow Wilson die Erklärung zur "Befreiung der slawischen Völker" von der Herrschaft Österreichs und des Deutschen Reiches.
Am gleichen Tag beginnen die Kämpfe der Roten Armee mit amerikanischen und britischen Truppen nahe Murmansk.
Edvard Beneš, der Generalsekretär des tschechoslowakischen Nationalrates in Paris, wird von der französischen Regierung als der Vertreter der tschechoslowakischen Nation anerkannt.
Mehmed VI. wird der letzte Sultan des Osmanischen Reiches.
Die zweite Schlacht an der Marne, gleichzeitig die letzte deutsche Offensive an der Westfront, beginnt. Nach drei Tagen härtester Kämpfe wird die Offensive abgewiesen und die Entente-Truppen beginnen mit Gegenangriffen.
In Jekaterinburg wird die gesamte Zarenfamilie von den Bolschewiki ermordet.
Die Vereinigten Staaten brechen die diplomatischen Beziehungen zu Russland unter Lenin ab.
Der "Schwarze Tag des deutschen Heeres" – der Beginn der Schlacht von Amiens. Die große Offensive der Entente-Truppen, die Hunderttageoffensive, erzielte an ihrem ersten Tag einen für die deutsche Oberste Heeresleitung beunruhigenden Erfolg. Erstmals im Verlauf des Krieges ergaben sich die deutschen Verteidiger in größere Zahl als es dem Geländegewinn durch die Angreifer entsprach.
Die britische Regierung erkennt den tschechischen Nationalrat in Paris als "verbündete Regierung" an. Der Fortbestand der Doppelmonarchie nach der Niederlage wird immer unwahrscheinlicher.
Die deutsche Oberste Heeresleitung, Generalfeldmarschall Hindenburg und Generalquartiermeister Ludendorff, bezeichnet in einer Besprechung mit Wilhelm II. und Karl I. die Fortführung des Krieges als "aussichtslos".
In einem Zusatzabkommen zum Friedensvertrag von Brest-Litowsk verzichtet Russland unter Lenin auf die Staatshoheit über Estland, Georgien, Livland und Kurland.
Lenin wird bei einem Attentat durch die Sozialrevolutionärin Fanny Kaplan schwer verwundet. Die Bolschewiki verschärfen den "Roten Terror". Bis heute sind Zweifel an der tatsächlichen Täterschaft von Fanny Kaplan, die nach einem Schnellverfahren am 3. September 1918 erschossen wurde, nicht vollkommen ausgeräumt.
Die Rumänische Nationalpartei und die Slowenische Volkspartei fordern Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen.
Die USA anerkennen den tschechischen Nationalrat in Paris als de-facto-Regierung.
"An Alle" – Wirkungsloser Friedensappell Kaiser Karls, der ohne Absprache mit dem Deutschen Reich erfolgt war.
Der tschechoslowakische Nationalrat in Paris proklamiert einen selbständigen tschechoslowakischen Staat mit Tomáš G. Masaryk als Staatspräsident und Edvard Beneš als Außenminister.
Der tschechische Nationalausschuss in Prag fordert einen selbständigen Staat.
Ausscheiden des Mittelmächte-Partners Bulgarien aus dem Krieg.
Die Sozialdemokratische Partei und die Christlichsoziale Partei erklären, das Selbstbestimmungsrecht der Nationen anzuerkennen.
Friedensnote Österreich-Ungarns, (bzw. der Mittelmächte), die die "14 Punkte" von US-Präsident Wilson anerkennt.
Der Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben in Agram (Zagreb) konstituiert sich; die rumänische Nationalversammlung in Jassy fordert die Vereinigung mit dem Staat Rumänien.
In Warschau Forderung, alle polnischen Gebiete an einen selbstständigen polnischen Staat anzugliedern.
Das "Völkermanifest" Kaiser Karls, bzw. der Regierung Hussarek stellt eine Umwandlung des österreichischen Teils der Monarchie in einen Bund autonomer Völker in Aussicht, ohne bei den Nationalitäten oder bei den Alliierten auf Resonanz zu stoßen.
US-Präsident Wilson lehnt die österreichisch-ungarische Friedensnote vom 4. Oktober ab – bloße Autonomie der Nationen keine Friedensgrundlage.
Ukrainischer Nationalrat in Lemberg konstituiert; in Ungarn Kurs auf Selbstbestimmung der Rumänen Siebenbürgens und der Slowaken.
"Provisorische Nationalversammlung Deutschösterreichs": die deutschsprachigen Abgeordneten des Reichsrates proklamieren die Bildung eines Staates, der alle deutschsprachigen Gebiete des alten Staates umfassen soll; Franz Dinghofer (Deutschnationaler) 1. Präsident, Jodok Fink (Christlichsozialer; bald abgelöst von Prälat Johann N. Hauser) 2. Präsident, Karl Seitz (Sozialdemokrat) 3. Präsident.
Beginn einer großen italienischen Offensive; Julius Graf Andrássy der Jüngere wird letzter k. u. k. Außenminister.
Lösung des Bündnisses Österreich-Ungarns mit dem Deutschen Reich durch ein Telegramm Kaiser Karls.
Sonderfriedensangebot Österreich-Ungarns an die Alliierten Mächte; Berufung der letzten kaiserlichen Regierung unter Professor Heinrich Lammasch.
Ausrufung des tschechoslowakischen Staates in Prag.
Abberufung der ungarischen Soldaten; Beginn der Auflösung der k. u. k. Armee.
Der kroatische Landtag (Sabor) in Agram (Zagreb) erklärt die Vereinigung mit dem Staat der Slowenen, Kroaten und Serben und die Lösungen aller Bindungen an Ungarn und Österreich.
Errichtung des Staates "Deutschösterreich" durch die provisorische Nationalversammlung, die bis zu Neuwahlen die oberste Gewalt ausübt (Vollzugsgewalt durch den "Staatsrat", einen Ausschuss aus den drei Präsidenten und weiteren Abgeordneten), sich eine provisorische Verfassung gibt und in der Nacht von 30. zum 31. Oktober eine erste Regierung unter Staatskanzler Karl Renner einsetzt.
Der kaiserliche Ministerpräsident Lammasch übergibt die Regierungsgewalt an die Regierung Renner; Übergabe der k.u.k. Flotte an den südslawischen Nationalrat.
In Ungarn wird Graf Michael Karolyi Ministerpräsident; Bindung an die Dynastie der Habsburger und an Österreich gelöst; (Ausrufung der Republik: 16. November).
Machtübernahme in Krakau und Lemberg durch polnische bzw. ukrainische nationale Exponenten.
Bildung eines rumänischen Nationalrates, der folgenden Tags die Vereinigung mit Rumänien beschließt.
Serbische Truppen in Laibach und der Südsteiermark, slowenische Truppen in Südkärnten, italienische in Triest und Trient; Rücktritt von k. u.k. Außenminister Andrássy.
Staatsrat Deutschösterreichs beschließt Gründung einer "Volkswehr", Werbungen ab dem 3. November;
Gründung der radikalen "Roten Garde" in Wien
Besiegelung der Niederlage – Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und den Alliierten (in der Villa Giusti bei Padua); durch Missinterpretation der Bedingungen ordnet das k. u. k. AOK (Armeeoberkommando) die Einstellung der Feindseligkeiten 24 Stunden zu früh an; dadurch geraten rund 360 000 österreichisch-ungarische Soldaten in alliierte Kriegsgefangenschaft.
Gründung der Kommunistischen Partei Österreichs.
Abdankung Wilhelms II. als Kaiser; Ausrufung der Republik in Berlin.
Kaiser Karl verzichtet auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften – de-facto-Abdankung; Rücktritt der Regierung Lammasch.
Ausrufung der Republik – die provisorische Nationalversammlung beschließt, dass Deutschösterreich eine demokratische Republik ist; dies wird von der Parlamentsrampe in Wien durch Präsident Dinghofer öffentlich bekanntgegeben (bei Fahnenhissung Herausreissen des weißen Streifens durch Rotgardisten; Tumult und Schießerei).
Italienische Truppen in Innsbruck (auf Basis der Waffenstillstandsbedingungen vom 3. November).
Frauenwahlrecht: Die provisorische Nationalversammlung beschließt eine neue Wahlordnung.
Die südslawischen Gebiete schließen sich mit Serbien und Montenegro zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen zusammen.
Unruhe und Auseinandersetzungen in den Randgebieten der neuen Republik, besonders in südslawisch besetzten Teilen Südkärntens und der Südsteiermark (Beginn des bewaffneten Widerstands) sowie in Deutschwestungarn (dem späteren Burgenland).
Katastrophale Versorgungslage besonders für Lebensmittel und Brennstoffe, besonders in den Großstädten und vor allem Wien; Rückkehr der Frontsoldaten; hohe Arbeitslosigkeit.