Die Italienfront

Wie schon 1915 war auch 1916 diese Front von ständigen Offensiven der italienischen Armee geprägt, mit einer Ausnahme.

Von der Fünften bis zur Neunten Isonzo-Schlacht reicht die Liste der italienischen Großangriffe im Karst, aber in diesem Jahr gab es auch die erste große österreich-ungarische Offensive, allerdings aus Südtirol mit Stoßrichtung Po-Ebene. Gleichzeitig ging der Hochgebirgskrieg in den Ost-Alpen mit unverminderter Härte weiter.

Österreich-ungarischer Flammenwerfertrupp im Einsatz ©
Österreich-ungarischer Angriff mit Flammenwerfer
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Kaiserjäger - Materialseilbahn an der italienischen Front
Postkarte - Ein Landsturmmann ©
Landsturm-Mann
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Kaiserjäger - Pasubio im Winter 1916/17
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Die Lawinenkatastrophe vom 13. Dezember 1916 an der Marmolata
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Österreich-ungarische 42 cm Haubitze ©
Eine österreich-ungarische 42cm Küstenhaubitze M14/M16
Österreich-ungarische 42 cm Haubitze feuert ©
"Feuer frei" bei einer k. u. k. 42cm Küstenhaubitze
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Artilleriefeuer an der italienischen Front
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Unserm Kaiser allzeit getreu
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Auf, gegen Italien
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Neben den großen Offensiven ging der Krieg im Hochgebirge ununterbrochen weiter. Der Kampf vom Stilfser Joch bis zu den Sieben Gemeinden zeichnet sich, wie der gesamte Krieg, durch eine ständige Steigerung der Mittel und der Härte aus. Ganze Berggipfel wurden nun unterminiert und mitsamt den Verteidigern in die Luft gesprengt, wie der Col di Lana in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1916. Doch auch diese Radikalisierung brachte keine nennenswerten Ergebnisse. Auf jeden Angriff erfolgte der unvermeidliche Gegenangriff und Geländegewinne bewegten sich oftmals im Meterbereich. Die Soldaten hatten in diesem Hochgebirgskrieg nicht nur unter diesen Ausgeburten militärischen Denkens sondern auch unter den Widrigkeiten der Natur zu leiden. Unwetter, Blitzschlag, Steinschlag und im Winter Kälte, Eis und Schnee waren manchmal tödlicher als der Feind. So kamen bei einer Nassschneelawine auf der Marmolata am 13. Dezember 1916 über 300 Soldaten des Kaisers ums Leben.

Der Stellungsbau war sowohl im Karst, als auch im Hochgebirge oftmals nur mit Bergbau-Werkzeug möglich. Die Wirkung der Artillerie wurde durch das felsige Terrain noch verstärkt, neben den Granatsplittern folgte auf jede Detonation auch ein tödlicher Hagel aus Gesteinsbrocken und Splittern. Erst 1916 begann die k. u. k. Armee ihre Soldaten mit Stahlhelmen auszurüsten, die Zahl der tödlichen und schweren Kopfverletzungen ging durch diese Maßnahme deutlich zurück, aber wie um dafür einen Ausgleich zu schaffen, wurde 1916 erstmals Giftgas eingesetzt. Den Anfang machte die k. u. k. Armee, woraufhin Italien rasch nachzog. Die Zustimmung des Kaisers, der den Einsatz chemischer Waffen stets abgelehnt hatte, wurde durch die Lüge gewonnen, Italien hätte zuerst Giftgas eingesetzt.

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Kaiserjäger - Gefechtsaugenblicke
Italienische Infanterie greift an ©
Italienische Infanterie greift an
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Kaiserjäger - Feldmesse im August 1916
Alpini mit Maschinengewehr im Hochgebirge ©
Italienische Alpini-MG-Stellung im Hochgebirge
Der Bruder des Königs von Italien, Emanuel Philibert von Savoyen, Herzog von Aosta ©
Der Herzog von Aosta

Die Italienfront und die Westfront hatten Gemeinsames und Trennendes. Der wohl augenfälligste Gegensatz lag in der Geografie der Schlachtfelder. Von den beinahe höchsten Alpengipfeln bis zum Karst vor Triest erstreckte sich die Italienfront durch eine weitgehend montan geprägte Landschaft. Selbst Hügel im Karst waren Riesen aus Stein, verglichen mit den Hügeln um Verdun, ganz zu schweigen von den „Gelände-Erhebungen“ in Flandern. Lediglich in den Argonnen und Vogesen, der Hartmannsweilerkopf ist knapp unter 1.000 Meter hoch, gab es an der Westfront so etwas wie Berge. Die Gemeinsamkeit bestand in der Erstarrung beider Fronten. Vier italienische Großoffensiven hatten 1915 nicht den Durchbruch der italienischen Armee nach Triest gebracht. Die Verluste waren – wieder eine Gemeinsamkeit mit der Westfront – unfassbar hoch und dass dabei die Verluste der Angreifer noch höher waren, als die der Verteidiger, spielte eigentlich keine Rolle. Österreich-Ungarn hatte gegen Russland und Serbien schon so viele Soldaten verloren, dass praktisch keine Reserven mehr vorhanden waren. Italien hatte erst begonnen seine Bürger zu mobilisieren. Das Jahr 1916 brachte nun mehr vom Gewohnten, und eine Abwechslung. Der italienische Generalstabschef Luigi Cadorna befahl ganze fünf Offensiven, die erste im März und die letzte im November. Sein Rezept für den erhofften Erfolg bestand in immer mehr Soldaten, mehr Geschützen und mehr Granaten, die er gegen die Stellungen der 5. k. u. k. Armee, unter Befehl von Generaloberst Svetozar Boroević, einsetzte. Die Verteidiger wankten und in der Sechsten Isonzo-Schlacht ging Görz verloren – oder wurde Gorizia befreit – eine Frage des Standpunktes. Dies war der erste wirklich große italienische Erfolg im bisherigen Krieg, aber der Hafen von Triest blieb für die italienische 2. und 3. Armee weiter entfernt als der Mond. Cadornas Methode von Frontalangriffen über zwei Jahre hinweg ging nicht ohne Spuren an den italienischen Soldaten vorüber. Die überaus harte Disziplin, so wurde die antike römische Bestrafung der Dezimierung ganzer Einheiten wiedereingeführt, kombiniert mit ungenügender Versorgung, schlechter medizinischer Betreuung und Tod, oder Verkrüppelung als einzige Möglichkeiten dem Schrecken des Krieges zu entgehen, ließen die Moral der bisher so tapferen italienischen Soldaten sinken.

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Österreich-ungarische Kriegsgefangene an der Italienfront
Postkarte - Ein Spottlied auf Italien ©
Ein Spottlied auf Italien
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Kaiserjäger - Herbst 1916 an der italienischen Front

Die große Abwechslung kam in Gestalt einer österreich-ungarischen Großoffensive. Endlich konnte der k. u. k. Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf zu seinem Schlag gegen das verhasste Italien ausholen. Er versammelte die besten Divisionen der Doppelmonarchie für einen überaus gewagten Plan, entzog dadurch aber der Ostfront die stärksten Verbände, da er keinen baldigen russischen Angriff erwartete. Eine mehr als grobe Fehleinschätzung, wie die nahe Zukunft zeigen sollte. Der österreich-ungarische Angriff begann am 15. Mai. Aus den Bergen Südtirols heraus sollte der Durchbruch in die Po-Ebene erzwungen werden. Die große Vernichtungsschlacht – ein modernes Cannae – schwebte Conrad vor. Wenn es tatsächlich gelungen wäre, die italienische 2. und 3. Armee einzukesseln, dann wäre an dieser Front der Krieg aus gewesen. Ob dieser Plan überhaupt umsetzbar war, bleibt mehr als fraglich. Der italienische Widerstand verstärkte sich nach anfänglichen Erfolgen der Angreifer und die Nachschublage für die österreich-ungarischen Truppen wurde immer prekärer. Es war aber die russische Brussilow-Offensive, ab dem 4. Juni, die Conrad zum Abbruch des Angriffes zwang. Conrad stellte den Angriff allerdings erst am 16. Juni ein, ein weiteres Beispiel für die Realitätsverweigerung des österreich-ungarischen Generalstabschefs. Die entsetzlich hohen Verluste der k. u. k. Truppen, besonders in der Anfangsphase der russischen Offensive, sind zu einem nicht geringen Teil auf Conrads stures Festhalten an der Südtirol-Offensive, und der deswegen völlig verspäteten Reaktion auf die Ereignisse an der Ostfront zurückzuführen.

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Kaiserjäger - Schützengräben und Stützpunkte
Österreich-ungarische Truppen beim Abstieg vom Monte Sabotino ©
Abstieg vom Monte Sabotino
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Alla bandiera italiana
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Nach einem Angroff - k. u. k. Offiziere am Rombon ©
Nach einem Angriff am Rombon
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Die Italienische Armee 1916

Chronologie der Ereignisse

1916

4. Jänner

Beginn der Offensive der k. u. k. Truppen gegen Montenegro, am 17. Jänner kapituliert das montenegrinische Heer, am 25. Jänner wird ein Waffenstillstand geschlossen

9. Jänner

Die letzten Truppen der Entente ziehen sich von der Gallipoli-Halbinsel zurück. Churchills Plan die Türkei aus dem Krieg zu drängen ist gescheitert.

23. Jänner

Einmarsch der k. u. k. Truppen in Albanien

19. Februar

Tod des Physiker Ernst Mach (1838–1916). Die nach dem in Mähren geborenen Wissenschaftler benannte Mach-Zahl beschreibt das Verhältnis der Geschwindigkeit eines Körpers zur Schallgeschwindigkeit.

21. Februar bis 18. Dezember

Am 21. Februar 1916 eröffnet die deutsche Artillerie ein zehn Stunden dauerndes Vernichtungsfeuer auf die französischen Stellungen vor Verdun. Das Unternehmen "Gericht", die zehn Monate dauernde Schlacht um Verdun, in deren Verlauf über 300 000 Soldaten ihr Leben verlieren werden und über 400 000 verwundet werden, hat begonnen. Der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn möchte die französische Armee durch seinen Angriff "ausbluten", doch die Verluste der deutschen Armee sind ebenfalls fürchterlich hoch, als die Schlacht im Laufe der Zeit immer mehr an Eigendynamik gewinnt.

25. Februar

Am 25. Februar gelingt mit der Eroberung des wichtigen Fort Douaumont, im Festungsgürtel um Verdun, den deutschen Angreifern ein spektakulärer Erfolg. Der französische General Philippe Pétain wird zum Befehlshaber des Frontabschnittes von Verdun ernannt. Die deutschen Erfolge vor Verdun leiten den Abstieg des französischen Generalstabschefs Joffre ein.

4. März

Für den Bezug von Zucker werden Lebensmittelkarten ausgegeben.

11. bis 16. März

Fünfte Isonzoschlacht. Der italienische Angriff gegen den Monte San Michele scheitert.

12. März

Die Schriftstellerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830–1916, geb. Gräfin Dubsky) stirbt in Wien.

18. März

Beginn der russischen Offensive im nördlichen Abschnitt der Ostfront am Naratsch-See, welche mit einer schweren russischen Niederlage endet. Durch diese Niederlage. der Angriff galt deutschen Verbänden, bekommt General Brussilow erst die Möglichkeit seine neuen Ideen zu einer Offensive im Südabschnitt der Ostfront, gegen Österreich-ungarische Truppen, umzusetzen.

20. März

Albert Einstein veröffentlicht den Aufsatz "Die Grundlage der allgemeinen Reativitätstheorie".

12. bis 18. April

Schwere Kämpfe im Adamellogebiet. Die Italiener sprengen am 17. April den Gipfel des Col di Lana.

24. April

In Dublin beginnt der Osteraufstand militanter irischer Republikaner gegen die britische Herrschaft über Irland. Erst die rücksichtslose Niederschlagung des Aufstandes, erhebliche Teile Dublins werden durch schweren britischen Artilleriebeschuss zerstört, und die darauffolgenden harten Repressalien gegen die Aufständischen, so wird der schwerverwundete James Connolly (weil er nicht stehen kann) einen Stuhl gebunden erschossen, bringen der Unabhängigkeitsbewegung Irlands Zustimmung und neuen Aufschwung. Eamon de Valera, der 24 Jahre lang Taoiseach (Premierminister) der zukünftigen Republik Irland sein sollte, entgeht dem Tod, weil er auch die amerikanische Staatsbürgerschaft hat.

29. April

Die von der türkischen Armee belagerte britische Garrnison der Stadt Kut in Mesopotamien, dem heutigen Irak, muss sich ergeben. Eine weitere Niederlage für Großbritannien nur vier Monate nach dem Ende des Gallipoli-Feldzuges.

Erst zu Jahresbeginn 1917 können britische Truppen an der Mesopotamien-Front wieder in die Offensive gehen.

5. Mai

Die Vereinigten Staaten besetzen die Dominikanische Republik, eine Okkupation die erst 1924 beendet wird. Einer der vielen kleinen, sogenannten Bananen-Kriege der USA.

15. Mai bis 25. Juni

Italienfront – Gebirgskrieg: Mit der Südtiroloffensive versucht Conrad von Hötzendorf die italienischen Verbände am Isonzo, durch einen Durchbruch aus dem Gebirge in die Po-Ebene, einzukesseln. Der Angriff muss wegen der russischen Brussilow-Offensive im Juni abgebrochen werden.

16. Mai

Im Sykes-Picot-Abkommen grenzen Großbritannien und Frankreich ihre Mandatsgebiete und Einflusssphären im Nahen Osten, für die Zeit nach einem Sieg über das Osmanische Reich, ab.

31. Mai

Die Seeschlacht vor dem Skagerrak, englisch The Battle of Jutland, ist die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges und die bis dahin überhaupt größte Seeschlacht der Weltgeschichte. 37 Großkampschiffe und 112 weitere Kampfschiffe der britischen Royal Navy treffen auf 21 Großkampfschiffe und 78 weitere Kampfschiffe der deutschen Hochseeflotte. Die höheren britischen Verluste ändern nichts an der massiven zahlenmäßigen Überlegenheit der Royal Navy, die somit auch weiterhin problemlos die Blockade Deutschlands aufrechterhalten kann.

4. Juni

Die russische Brussilow-Offensive, benannt nach ihrem Befehlshaber Alexei Alexejewitsch Brussilow, beginnt am 4. Juni und dauert bis zum 20. September. Brussilow greift im Süd-Abschnitt der Ostfront, hauptsächlich gegen k. u. k. Truppen, an. Dabei kommen neben einer intensiven Vorbereitung der Angriffstruppen, einer neuen Art von Sturmtrupptaktik, auch ein minutiös geplanter und gezielter Artilleriebeschuss mit großem Erfolg zum Einsatz. Wieder einmal scheint die Doppelmonarchie knapp vor dem Zusammenbruch zu stehen. Neben großen Gebietsverlusten sind vor allem die Verluste unter der Mannschaft gewaltig, der Großteil davon Gefangene. Abermals kommt die Frage nach der Zuverlässigkeit von mehrheitlich slawischen Einheiten der k. u. k. Armee auf. Wenn Brussilow Österreich-Ungarn beinahe in den Abgrund gestürzt hätte, so ist, durch die ebenfalls sehr hohen russischen Verluste, der größte Erfolg der Armee des Zaren im Krieg ein Pyrrhussieg.

5. Juni

Der britische Kriegsminister Horatio Herber Kitchener, 1. Earl Kitchener KG, KP, GCB, OM GCSI, GCMG, GCIE, ADC, PC kommt beim Untergang des britischen Panzerkreuzers HMS Hampshire ums Leben. Kitchener ist auf einer diplomatischen Mission nach Russland unterwegs, als das Schiff etwas nördlich der Orkney-Inseln auf eine deutsche See-Mine fährt. Sein Nachfolger wird David Lloyd George, der aber Anfang Dezember das Amt des Premierministers übernimmt.

22. Juni

Der griechische Ministerpräsident Skouloudis tritt zurück. In der Folge bildet sich eine von König Konstantin I. eingesetzte Regierung, die den Süden des Landes kontrolliert, sowie eine Gegenregierung unter Eleftherios Venizelos, dem großen Befürworter eines Kriegseintrittes Griechenlands auf Seiten der Entente, im Norden.

1. Juli bis 18. November

Nach einem siebentägigen Trommelfeuer beginnt am 1. Juli die Schlacht an der Somme. Der Schwerpunkt der Angreifer hat sich, durch die Kämpfe und Verluste vor Verdun, von der französischen Armee zur britischen verschoben. Kitcheners "New Army" tritt zu ihrer ersten großen Schlacht an und durchleidet den dunkelsten Tag der englischen Militärgeschichte. Von ca. 120 000 Mann, die am Morgen des 1. Juli angreifen, fallen über 20 000 und weitere 36 000 werden verwundet.

Die Schlacht, die bis zum 18. November dauert, fordert insgesamt Verluste von über 1 Millionen Mann an Gefallenen, Vermissten, Verwundeten und Gefangenen.

4. bis 15. August

Die sechste Isonzoschlacht bringt den ersten nennenswerten italienischen Erfolg. Die Stadt Görz wird nach erbitterten Kämpfen von der italienischen Armee erobert – oder befreit – eine Frage der Sichtweise.

27. August

Rumänien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg. Die rumänische Armee beginnt ihren Vorstoß nach Siebenbürgen. Der Kriegseintritt Rumäniens scheint für viele Beobachter der endgültige Todesstoß für die Mittelmächte, zumindest jedoch für Österreich-Ungarn, zu sein. Diese Annahme wäre vielleicht richtig gewesen, wenn der Kriegseintritt zwei bis drei Monate früher erfolgt wäre. Am Höhepunkt der Brussilow-Offensive, am Beginn der Somme-Schlacht, mit andauernden schweren Kämpfen vor Verdun und dem Beginn der sechsten Isonzoschlacht Anfang August, wäre der von der Entente und Rumänien erhoffte Zusammenbruch der Doppelmonarchie vielleicht eingetreten. Aber schon im September zeigt sich die Unterlegenheit der rumänischen Armee vor den kriegserfahrenen Einheiten der Mittelmächte, die eine überaus erfolgreiche Gegenoffensive starten.

28. August

Italien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.

29. August

Erich von Falkenhayn wird als Chef der Obersten Heeresleitung durch das Duo Hindenburg-Ludenforff abgelöst. Wie weit in der neuen OHL Paul von Hindenburg nur die Führerfigur abgibt, Entscheidungen aber von Erich Ludenforff getroffen werden, ist bis heute umstirtten. 

6. September

Einheitlicher Oberbefehl der Zentralmächte unter Kaiser Wilhelm II.; Schwächung des österreichisch-ungarischen Einflusses auf die Kriegsführung.

14. bis 18. September

Die siebte Isonzoschlacht erfüllt die Hoffnungen des italienischen Generalstabschef Cadorna nach weiteren Erfolgen überhaupt nicht. Aufgrund der besonders hohen italienischen Verluste wird die Schlacht abgebrochen. Am erklärten Ziel Cadornas, dem Durchbruch nach Triest, ändert sich nichts.

9. bis 12. Oktober

Achte Isonzoschlacht – bei minimalem Geländegewinn erscheint das Ziel der Schlacht in der Maximierung der Verluste zu bestehen.

21. Oktober

Ermordung des österreichischen Ministerpräsidenten Karl Stürgkh durch Friedrich Adler, Sohn des sozialdemokratischen Parteiführers Victor Adler; Protest gegen eine Regierung ohne Parlament.

31. Oktober bis 4. November

Neunte Isonzoschlacht – mit dem Versuch einer enormen Truppenkonzentration auf italienischer Seite – acht Divisionen auf acht Kilometer Front – soll der Durchbruch erzwungen werden. Die Angreifer bringen die 5. k. u. k. Armee in Bedrängnis, der erhoffte Durchbruch nach Triest wird von den Verteidigern aber wieder verhindert.

1916 5. November

Die Zentralmächte proklamieren ein "selbständiges" Königreich Polen, ohne dieses politisch und geografisch näher zu bestimmen.

21. November

Tod von Kaiser Franz Joseph

Dezember

Rücktritt des Kabinetts Koerber (Nachfolger des Kabinetts Stürgkh), gefolgt von der Regierung Clam-Martinic.

2. Dezember

Der neue Kaiser, Karl, übernimmt (nach der Enthebung des bisherigen Oberbefehlshabers, Erzherzog Friedrich) den Oberbefehl über die k. u. k. Armee.

6. Dezember

Eroberung von Bukarest durch die Mittelmächte, nach rumänischen Niederlagen vor allem gegen deutsche Armeen.

30. Dezember

Kaiser Karl wird in Budapest als Karl IV. zum König von Ungarn gekrönt.