Revolution war das Wort für die Ostfront 1917. Zuerst die Februarrevolution, die 300 Jahre Herrschaft der Romanows beendete, danach die Oktoberrevolution, die den Krieg im Osten beendete, und den Zaren durch Lenin ersetzte. Frieden sollte es jedoch im Osten noch lange nicht geben.
Rückblickend stand die Ostfront des Jahres 1917 im Schatten der epochalen politischen Umwälzungen in Russland. Doch sowohl die Februarrevolution als auch die Oktoberrevolution waren Reaktionen auf den Krieg, also auf das militärische Geschehen an der Front.
Im bitter kalten Jänner 1917 versuchte die russische Armee in der Schlacht am Fluss Aa, an der Bucht von Riga, einen begrenzten Vorstoß. Bei - 35 °C gelang sogar ein lokaler Einbruch in die Stellungen der vollkommen überraschten deutschen Verteidiger, aber es fehlte an Reserven um diesen Erfolg auszuweiten. Dann setzte der unvermeidliche deutsche Gegenangriff ein, der einen Großteil des verlorenen Gebietes wieder zurückgewann, bis bei – 38 °C alle Kampfhandlungen erstarrten. Diese Schlacht zählte nicht zu den großen und besonders blutigen Kampfhandlungen an der Ostfront, aber sie trug durch ihre Ergebnislosigkeit weiter zur Demoralisierung der russischen Soldaten bei - und die Moral in der Armee des Zaren war schlecht. Schätzungen gehen von bis zu 1,5 Millionen russischen Deserteuren für 1916 aus.
Am internationalen Frauentag, dem 23. Februarjul./8.greg. März 1917 (Im Folgenden: Zwei Daten mit Schrägstrich getrennt – Julianischer Kalender/Gregorianischer Kalender. Ein Datum – Gregorianischer Kalender) entstand aus einer Brot-Demonstration von Arbeiterinnen der Putilow-Werke in Petrograd die Februarrevolution. Demonstrationen und Streiks hatte es im Winter 1916/17 schon öfter gegeben, aber an diesem und am nächsten Tag wurde in immer mehr Fabriken die Arbeit niedergelegt. Am 25. Februar/10. März erschossen noch Soldaten des Wolhynischen Garderegiments über 60 Demonstranten und Streikende, andere Truppenteile der Petrograder Garnison verweigerten bereits den Feuerbefehl oder wechselten sogar die Seiten. Aus Demonstrationen und Streiks war ein Aufstand geworden, der sich im ganzen Land verbreitete. Am 27. Februar/12. März wechselten schließlich der Großteil der städtischen Garnisonen auf die Seite Revolution, denn jetzt war es eine Revolution.
Zar Nikolaus dankte am 2./15. März ab, zuerst zugunsten des Zarewitsch, nach einigen Stunden änderte er aber seine Meinung und ernannten nun Großfürst Michail, seinen Bruder, zum Nachfolger. Dieser dankte aber schon am nächsten Tag ab und 300 Jahre Herrschaft der Romanows waren zu Ende. Der Zar wurde am 8./21. März verhaftet und vorerst mit seiner Familie nach Sibirien verbannt.
Die neue provisorische Regierung Russlands hatte durch die in der Revolution entstandenen Sowjets, Arbeiter- und Soldatenräte, die vor Ort von den Aufständischen gewählt wurden, ernsthafte Konkurrenten im Kampf um die Macht im Staat. Die provisorische Regierung versicherte Frankreich und Großbritannien ihre unverbrüchliche Bündnistreue und aus der Sicht von Paris und London war man eigentlich gar nicht so unglücklich den Zaren los zu sein. Er war ja vor dem Krieg der Herrscher, der mit Abstand am heftigsten für seinen Despotismus von den demokratischen und progressiven Kräften in der ganzen Welt angegriffen wurde. Die neue Regierung versprach Demokratie für Russland und mit Alexander Fjodorowitsch Kerenski hatte sie einen Mann, der es, ab Mai 1917, als neuer Kriegsminister verstand, die Armee zu reorganisieren und für die Fortsetzung des Krieges zu motivieren. Fahnenflucht und Verbrüderung mit dem Feind waren immer noch eine ernste Bedrohung für die Kampfkraft der russischen Armee, sie hatten aber noch nicht die epidemischen Ausmaße erreicht, die letztlich den Bolschewiki zum Erfolg verhalfen.
Was im Winter 1916/17 ebenfalls zum Sinken der Moral in Russland beitrug, waren einerseits das Fehlen einer starken und energischen Führung durch den Zaren und andererseits die sich stetig verschärfende Versorgungskrise im Land. Zar und Zarin trauerten um ihren ermordeten Freund, geistigen Mentor und Heiler des Zarewitschs, Grigorij Jefimowitsch Rasputin. Der Zar verlor zunehmend den Bezug zur Stimmung im Volk und im Land. Der Adel und Russlands Eliten sahen in der Ermordung Rasputins einen Appell an den Herrscher sich seiner Verantwortung Reich und Volk gegenüber zu stellen, doch verhallte dieser Appell ungehört. Genau konträr beurteilten viele Bauern den ungesühnten Tod des sibirischen Wanderpredigers und Geistheilers aus ihren Reihen durch Adelige. Der Zar war für viele nicht länger Vater der russischen Bauern, sondern einfach ein Parteigänger des Adels. So verlor Nikolaus II. auf beiden Seiten des sozialen Spektrums der Bevölkerung massiv an Autorität.
Doch es waren die Folgen der durch den Krieg verursachten wirtschaftlichen Probleme und die ebenso kriegsbedingte Krise der Güterverteilung im riesigen Reich, die die Menschen Russlands allesamt und viel direkter trafen. Der stetig steigende Armee-Bedarf hatte eine galoppierende Inflation ausgelöst. So stieg der Preis für Tuch im Vergleich von 1914 bis 1917 um 300 Prozent, der für Eisenwaren sogar um 1.000 Prozent. Russlands Auslandsschulden hatten sich von 4 Mrd. Dollar 1914 auf über 16 Mrd. Dollar 1917 erhöht. In der Landwirtschaft waren fast alle großen Landgüter als Produzenten ausgefallen. Grund dafür war die ebenfalls gewaltige Verteuerung der Arbeit, ausgelöst durch den stetig steigenden Bedarf an Arbeitern in der Rüstungsindustrie und den Krieg, der hauptsächlich die Bauernschaft, aus der auch die Landarbeiter kamen, verschlang. Das Land wurde vermehrt an Kleinbauern verpachtet, die die Produktion durchaus auf Vorkriegsniveau hielten. Für den Verkauf in die Städte brauchten aber die meisten Bauern Zwischenhändler, was ihren Gewinn erheblich schmälerte und so zu einem Sinken des Angebotes führte. Die Bauern begannen zu horten und auf noch höhere Preise zu warten. Gleichzeitig musste der Bedarf der Armee an Lebensmitteln und Pferdefutter und der erhöhte Lebensmittelbedarf der großen Städte gedeckt werden. In den Städten fanden die meisten Flüchtlinge Unterkunft und vielleicht Arbeit. Dort war die Rüstungsindustrie, die immer mehr Arbeitskräfte benötigte, also stieg die Zahl der hungrigen Menschen in den russischen Großstädten. Aber erst durch die Verteilungskrise wurde eine „kritische Masse“ erreicht. Das wichtigste Verkehrsmittel innerhalb des zaristischen Reiches war die Eisenbahn. Der Krieg brachte nun für die russische Eisenbahn, wie auch in anderen kriegsführenden Ländern, eine massive Mehrbelastung. So erforderte beispielsweise die Verlegung einer kompletten Infanteriedivision zwischen 50 und 70 Güterzüge.
Zur Bewältigung dieses erhöhten Transportbedarfs wurde mehr gefahren und weniger gestanden. So wurde vorübergehend eine Steigerung der Transportleistung erbracht, auf lange Sicht aber die Strecken, vor allem aber Lokomotiven und Waggons einem enormen Verschleiß unterworfen. Wartungs- und Reparaturarbeiten fanden nicht in den notwendigen Abständen und im erforderlichen Umfang statt. Kriegsverluste verstärkten den Trend, und die sich ständig vergrößernde Lücke beim Rollenden Material konnte weder durch Eigenproduktion noch Importe geschlossen werden. 1914 betrug Russlands Bestand an Lokomotiven über 20.000, im Jahr 1917 war er auf knapp 9.000 gesunken. Vieles was produziert oder importiert wurde, kam einfach nicht mehr dort an, wo es gebraucht wurde. Legendär waren beispielsweise die gewaltigen, stetig wachsenden Berge von Rüstungs- und Versorgungsgütern aus Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten, die im fernen Pazifik-Hafen von Wladiwostok auf ihren Weitertransport mit der Transsibirischen-Eisenbahn warteten und warteten und dabei vor sich hin verrotteten.
Diese kleine linksextreme Splittergruppe hatte am 3./16. April 1917 durch die Ankunft ihres Führers Wladimir Iljitsch Lenin in Petrograd - die deutsche Reichsregierung hatte seine Rückkehr aus dem Exil in der Schweiz ermöglicht - großen politischen Aufschwung erhalten. Lenin plädierte in den April-Thesen für ein Ende des Krieges, eine sehr populäre Forderung, aber auch schon für „Alle Macht den Sowjets“, was aus seiner Sicht „Alle Macht den Bolschewiki“ bedeutete.
Ende Juni glaubte Kerenski die Armee soweit gestärkt zu haben, dass er eine Offensive befehlen konnte - er hätte sich nicht mehr irren können. Das Ziel der Offensive, vom 1. bis 19. Juli 1917, die als Kerenski-Offensive in die Geschichte einging, war die Stärkung der russischen Position für kommende Verhandlungen und die Verhinderung eines Annexionsfriedens auf Kosten Russland. Anfängliche Erfolge brachten, wie so oft im Ersten Weltkrieg, nicht den erhofften Durchbruch. Die Verluste auf russischer Seite stiegen rasch und die Soldaten verloren das gerade gewonnene Vertrauen in die neue Regierung vollkommen. Die Disziplin in der Armee zerfiel endgültig. In den nächsten Wochen wurden Befehlsverweigerung und Fahnenflucht zur Regel und die Front begann zu zerbrechen. Zuerst in Gruppen, dann kompanieweise und schließlich ganze Regimenter machten sich einfach auf den Weg nach Hause. Einzig die Tschechoslowakische Legion, aufgestellt aus kriegsgefangenen Tschechen und Slowaken der k. u. k. Armee, die sich ab 1916 freiwillig melden konnten, bewährte sich in der Schlacht von Zborów. Doch änderte dieser Teilerfolg nichts am Ausgang der Offensive. Die Tschechoslowakische Legion sollte aber noch im künftigen russischen Bürgerkrieg eine besondere Rolle spielen. Eine weitere Folge der gescheiterten Offensive war die Eroberung von Ostgalizien durch die Mittelmächte in der zweiten Julihälfte 1917.
Das Scheitern dieser letzten russischen Offensive trug eine weitere Revolution in sich. Frankreichs Armee hatte verhindern können, dass aus der Meuterei eine Revolution wurde, in Russland hatte es bereits eine Revolution gegeben und die neuerliche Niederlage führte direkt in die zweite, die Oktoberrevolution.
Wenige Tage nach Beginn der Offensive hatte es einen Umsturzversuch der Bolschewiki in Petrograd gegeben, der allerdings erfolglos blieb, sonst stünde jetzt wohl die Julirevolution in den Geschichtsbüchern. Lenin floh nach Finnland, aber Lew Trotzki, der vorübergehend festgenommen worden war, blieb in Leningrad und konnte nach dem Scheitern der Kerenski-Offensive die Machstellung der Bolschewiki in den Sowjets stabilisieren und sogar ausbauen. Der nächste Versuch würde besser geplant sein und die zunehmende Schwäche der provisorischen Regierung arbeitete in die Hände der Bolschewiki. Kerenski selbst schied nach der Niederlage nicht aus der Regierung aus, im Gegenteil, er wurde ihr neuer Vorsitzender.
Die letzte größere Militäroperation des Jahres 1917 fand vom 29. September bis 20. Oktober 1917 im Baltikum statt. In einer amphibischen Operation eroberte Deutschland die strategisch wichtigen Inseln Ösel, Dago und Moon. Damit war die deutsche Kontrolle der Ostsee vollkommen.
Am 25. Oktober/7. November 1917 fand der zweite Versuch zur Machtergreifung durch Lenin statt. Der militärisch geplante und wie eine Kommandoaktion durchgeführt Staatsstreich ging als Oktoberrevolution in die Geschichte ein. Die noch von der provisorischen Regierung angesetzte Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung am 12./25. November fand zwar unter den neuen Herrschaft statt, aber nachdem das Ergebnis für die Bolschewiken schlecht ausfiel, wurde die zusammengetretene Versammlung am 5./18. Jänner 1918 nach einigen Stunden von Rotgardisten einfach heim geschickt.
Die Machtübernahme durch die Bolschewiki bedeutete das Ausscheiden Russlands aus dem Ersten Weltkrieg. Was jetzt noch an bewaffneter russischer Macht vorhanden war, ging entweder zu den Roten Garden über, tat das Gegenteil und formierte erste Weiße Truppen oder bildete eine von zig Bauernmilizen. Die Masse der Soldaten machte sich jedoch einfach auf den Weg in ihre Heimatdörfer. Als Folge dieser Entwicklung musste Rumänien am 9. Dezember einen Waffenstillstand mit den Mittelmächten schließen. Schon am 26. Oktober/8. November hatten Lenin ein Dekret zum Frieden veröffentlicht und am 15. Dezember wurde bei Verhandlungen in Brest Litowsk zwischen Vertretern der Mittelmächte und der Bolschewiki ein Waffenstillstand für die gesamte Ostfront geschlossen. Die Friedensverhandlungen begannen im direkten Anschluss, doch Frieden sollte es in diesem Teil der Welt noch für Jahre nicht geben.
"Sixtus-Affäre":
Kaiser Karl I. führt, über Vermittlung seines Schwagers Sixtus Prinz von Bourbon-Parma und ohne Wissen der Bündnispartner, geheime Friedensverhandlungen mit Frankreich. Er bietet Frankreich an, dass die Souveränität Serbiens wieder hergestellt wird und Serbien einen Zugang zum Mittelmeer bekommt. Deutschland soll Elsaß-Lothringen an Frankreich zurückgeben und Belgien räumen. Der französische Präsident Raymond Poincaré bietet Österreich-Ungarn einen Sonderfrieden an unter der Bedingung von Gebietsabtretungen an Italien (Südtirol) und Rumänien. Dies lehnt Karl I. ab, die Verhandlungen werden aber fortgeführt.
Unternehmen Alberich - Rücknahme der deutschen Westfront auf die Hindenburglinie. Durch Verkürzung und Begradigung des Frontverlaufes werden 14 deutsche Infanteriedivisionen frei. Das geräumte Gebiet wird systematisch zerstört - Taktik der Verbrannten Erde.
Um Gas zu sparen, wird die Beleuchtung der Straßen in Wien erheblich eingeschränkt.
Kaiser Karl I. enthebt Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf seines Postens als Generalstabschef und übergibt ihm den Oberbefehl über die Heeresgruppe Südtirol. Sein Nachfolger als Generalstabschef wird General Arthur Arz von Straußenburg. Karl I. übernimmt damit den Oberbefehl über die k. u. k. Armee.
Erste (bürgerliche) Revolution in Russland. Zar Nikolaus II. wird gestürzt und eine bürgerlich-demokratische Regierung unter Fürst Georgi J. Lwow wird ausgerufen.
Der April des Jahres 1917 geht für das Royal Flying Corps, die britischen Luftstreitkräfte im Ersten Weltkrieg, als "Bloody April" in die Geschichte ein. Hauptsächlich im Gebiet der Schlacht von Arras verlieren die Briten 275 Flugzeuge gegenüber 66 deutschen Maschinen. Die massive britische Luftaufklärung bietet den frisch geschaffenen deutschen Jasta's (Jagdstaffeln) reiche Beute über eigenem Territorium.
Kriegserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika an das Deutsche Reich. Dem vorausgegangen war die Erklärung des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs durch das Deutsche Reich im Februar. Die USA brechen darauf hin die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab.
Die Schlacht von Arras ist der britische Hauptschlag für die Frühjahrsoffensive der Entente. Zu Beginn der Schlacht findet der erfolgreiche Angriff kanadischer Truppen auf den Höhenzug bei der Stadt Vimy, am nördlichsten Ende des Schlachtfeldes von Arras, statt. Trotz anfänglicher Erfolge bleibt abermals der echte Frontdurchbruch versagt. Auf die relative kurze Dauer der Schlacht umgelegt, ist sie eine der blutigsten für die britische Armee im Ersten Weltkrieg. Verlusten von 150.000 Mann auf britischer Seite stehen 100 000 bis 120 000 Mann auf deutscher Seite gegenüber.
Die Nivelle-Offensive, benannt nach dem französischen Oberkommandierenden General Robert Nivelle, erfüllt in keinster Weise die in sie gesetzten hohen Erwartungen. Im Gegenteil, die Verluste sind sehr viel höher als erwartet und die deutsche Abwehr bleibt, trotz ebenfalls hoher Verluste, unerschüttert. Die Moral der französischen Frontkämpfer ist am Ende und Meutereien in fast allen französischen Divisionen sind die Folge.
Die Meuterei in der französischen Armee nach dem Scheitern der Nivelle-Offensive. Trotzdem ein Großteil der französischen Divisionen betroffen waren, erfuhren weder die britischen Verbündeten noch die deutsche Armee etwas von der Meuterei. Diese wurde dreifach bekämpft. Pétain wurde der neue Oberkommandierende an der Westfront, ihm vertrauten die Soldaten, drakonische Strafen wurden gegen ziemlich wahllos ausgewählte "Aufrührer" verhängt und es gab echte Reformen in der Armee. Daneben war General Pétain auch klug genug um auf Großoffensiven für den Rest des Jahres zu verzichten.
Die 10, Isonzoschlacht, eine weitere Großoffensive in Richtung Triest, bringt trotz gesteigerter Mittel nicht den vom Italienischen Generalstabschef Cadorna erhofften Durchbruch. Für wenige Meter an Geländegewinn verliert Italien 160 000 Mann. Die österreich-ungarischen Verteidiger verlieren 125 000 Mann.
Erste Marienerscheinung in Fatima.
General Philippe Pétain löst General Robert Nivelle als französischen Oberbefehlshaber an der Westfront ab.
Die Schlacht bei Messines beginnt mit einem 17-tägigen Großbombardement der deutschen Stellungen.
Der österreichische Reichsrat tritt, von Kaiser Karl I. einberufen, seit Beginn des Kriegs erstmals wieder zusammen.
USA – Der vom Zeitungsverleger Joseph Pulitzer gestiftete gleichnamige Preis wird erstmals verliehen.
Beginn der nach dem neuen russischen Verteidigungsminister benannten Kerenski-Offensive. Ihr Scheitern trägt maßgeblich zum Erfolg der Oktoberrevolution bei.
Erster Einsatz von Senfgas an der Westfront durch deutsche Truppen.
Kaiser Wilhelm II. entlässt auf Drängen der Obersten Heeresleitung, Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg und Generalquartiermeister Erich Ludendorff, Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg. Die Oberste Heeresleitung übt ab diesem Zeitpunkt de facto eine diktatorische Herrschaft über das Deutsche Reich und zunehmend auch über seine Verbündeten aus.
Juliaufstand in Petrograd. Gescheiteter Umsturzversuch der Bolschewiki. Lenin flieht nach Finnland. Trotzki wird verhaftet, wird aber bald wieder aus der Haft entlassen. Weil die provisorische Regierung auch nach dem Scheitern der Kerenski-Offensive an der Kriegsteilnahme Russlands festhält, gelingt es Trotzki die Position der Bolschewiki in den Sowjets entscheidend zu stärken.
In Österreich wird das Kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz erlassen. Die Wirtschaft wird komplett unter staatliche Kontrolle gestellt. Der erhoffte Erfolg tritt nur teilweise ein.
Beginn der Dritten Flandernschlacht. Field Marhal Douglas Haig will bis an die deutschen U-Boot Stützpunkte am Kanal durchbrechen, zumindest aber den deutschen Kampfwillen brechen. Beides gelingt nicht. Die Dritte Flandernschlacht, von britischer Seite "Battle of Passchendaele" genannt, gilt als die vielleicht schrecklichste der Materialschlachten des Ersten Weltkrieges. Der britische Name leitet sich von der Ortschaft Passchendaele ab, etwa acht Kilometer vom Ausgangspunkt der Offensive entfernt, war sie ihr Endpunkt nach über drei Monaten. Die Verlustangaben schwanken zwischen 400 000 und 800 000 Mann an Toten, Vermissten, Verwundeten und Gefangenen für beide Seiten.
Die 11. Isonzoschlacht bringt außer höheren Verlusten bei nochmals gesteigertem Einsatz an Truppen und Material kein wirkliches Ergebnis. Die Moral in der italienischen Armee ist durch die hohen Verluste bei geringsten Geländegewinnen schwer angeschlagen. Die k. u. k. Armee ist aber durch die andauernden italienischen Großoffensiven kurz vor dem Zusammenbruch. Die deutsche Oberste Heeresleitung stimmt den Ansuchen um Unterstützung durch das AOK zu. Eine gemeinsame große Gegen-Offensive der Mittelmächte wird geplant.
Ergebnislose Friedensfühler der sogenannten Meinlgruppe (Julius Meinl, Heinrich Lammasch, Josef Redlich u. a.).
Die 12. Isonzoschlacht, die geplante Gegen-Offensive der Mittelmächte, führt zum vielleicht größten Sieg auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges. Zuerst bricht die italienische Front, dann brechen die italienische 2. und 3. Armee unter dem Ansturm, geführt mit neuen Angriffsmethoden für Artillerie und Infanterie, zusammen. Italien verliert über 350 000 Mann an Toten, Verwundeten, Vermissten und hauptsächlich Gefangenen. Mindestens noch einmal so viele italienische Soldaten fallen zeitweise als Versprengte oder Deserteure aus. Der Vormarsch der Mittelmächte wird erst am Piave, unglaubliche 140 Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt, eingestellt. Großbritannien und Frankreich müssen massiv Truppen und Rüstungsgüter an die Italienfront verlegen um ein Ausscheiden Italiens aus dem Krieg zu vermeiden.
Berliner Kriegszielkonferenz; austropolnische Lösung nur unter der Voraussetzung enger Bindung Österreich-Ungarns an das Deutsche Reich.
Sturz der Regierung Kerenskij in Russland und Machtübernahme der Bolschewiki ("Oktoberrevolution").
Die Schlacht von Cambrai – Erstmals werden britische Panzer so eingesetzt wie es von den Offizieren des Tank-Corps ständig eingefordert wird. Die ersten beiden Tage bringen einen tiefen Einbruch in die Deutsche Front und in Großbritannien werden die Kirchenglocken für den Sieg geläutet. Je länger der Angriff aber dauert, umso höher sind die Verluste der Panzer und umso weniger Geländegewinn wird erzielt. Die britische Armee stellt am 28. November die Angriffe ein, zufrieden mit dem Ergebnis. Am 30. November erfolgt der deutsche Gegenangriff. Sowohl die Schnelligkeit der deutschen Reaktion als auch ihre Heftigkeit überraschen die Briten völlig. Die Schlacht endet im Prinzip dort wo sie begann und die Verluste betragen auf beiden Seiten zirka 50 000 Mann.
Waffenstillstandsangebot des bolschewistischen Russland und seine Annahme durch die Mittelmächte.
Ergebnislose Friedensfühler mit Großbritannien.
US-Präsident Wilson erklärt vor dem Kongress, dass die Völker Österreich-Ungarns ihre Angelegenheiten selbst bestimmen sollen, ohne noch eine Auflösung des Reiches zu fordern.
Die USA erklären Österreich-Ungarn den Krieg.
Waffenstillstand der Mittelmächte mit Rumänien
Waffenstillstand von Brest-Litowsk zwischen den Mittelmächten und Russland.
Friedensverhandlungen mit Russland in Brest-Litowsk.