Das Frauenbild

Der 1. Weltkrieg führte nicht nur zu politischen Umwälzungen sondern auch zu gesellschaftlichen, deren Folgen weit über die Kriegsjahre hinausreichten, wie etwa der Wandel der Rolle der Frau in der Gesellschaft.

Gruppenbild - Arzt - Schwestern - Verwundete - Mährisch Weisskirchen 1915 ©
Krankenschwestern
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      Lazarette

      Exemplarisch für die gesellschaftliche Situation der Frauen vor und zu Beginn des Ersten Weltkrieges stehen die Klischeebilder der kämpferischen Sufragette und der fürsorglichen Krankenschwester. Letztere kamen 1914 schon bald zum Einsatz: Transporte mit Verwundeten trafen schon un­mittel­bar nach Kriegsbeginn in Wien ein und Feldspitäler sowie mobile Reserve­spitäler standen hinter der Front bereit. Die Kapazitäten der medizinischen Versorgung waren der Kriegsrealität nicht gewachsen, auch die kolportier­ten Bilder von mildtätigen Frauen in gestärkten und blüten­weißen Uniformen hatten mit der Realität wenig zu tun. Der Freiwilligendienst von Frauen in Militärspitälern war ein unverzichtbarer Faktor der Betreuung und Pflege verwundeter Soldaten, dies wurde als das weibliche Pendant zum Kriegs­dienst des Mannes gesehen: Aufrufe an Frauen, diesen (nicht oder sehr schlecht bezahlten) Dienst am Vaterland zu leisten, gab es gleich nach Kriegsbeginn. Krankenpflege und Wohlfahrt standen auch in der Tradition weiblicher Tätigkeiten, vor allem des Bürgertums und des Adels. Viele der Frauenvereine des beginnenden 20. Jahrhunderts widmeten sich sozialen oder karitativen Belangen – auf diesem Rollenbild und Selbstverständnis konnte nun aufgebaut werden. Auch Mitglieder des Kaiserhauses stellten sich in den Dienst dieser Sache, wenngleich Bilder von Erzherzoginnen am Krankenbett verwundeter Soldaten in erster Linie Symbolkraft hatten.

      00:49:37 audio
      Die Lage der Studentinnen in Österreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts
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          Erzherzogin Maria Theresia im Dienste der Pflege verwundeter Soldaten ©
          Erzherzogin Maria Theresia im Dienste der Pflege verwundeter Soldaten

          Am gewissermaßen anderen Spektrum des Frauenbildes standen jene Frauen, die, jenseits der gesellschaftlichen Realität, Rechte für Frauen einforderten. Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stellen Frauen mit zunehmenden Nachdruck Forderungen hinsichtlich Bildungs­möglich­keiten sowie Partizipation am öffentlichen Leben. Hier kam der Frage nach dem Wahlrecht eine besondere Stellung zu. In der Habsburger­monarchie stellte sowohl die bürgerliche als auch in besonderem Maß die sozial­demokratische Frauenbewegung Forderungen nach einem Wahlrecht für Frauen (das allgemeine und gleiche Männerwahlrecht wurde 1906 ein­ge­führt). Die Debatten darüber wurden auch öffentlich geführt, Demonstra­ti­onen von Frauen in dieser Sache sollten ihren Anliegen Nach­druck ver­leihen. Das Bild dieser Frauen war in der öffentlichen und veröffentl­ichten Meinung nicht positiv besetzt, als besonderes „Extrem­beispiel“ galt die (bürgerlich dominerte) Suffragetten­bewegung, die vor allem in England und in den USA mit nicht nur gewaltfreien Mitteln für die Durchsetzung des Frauen­wahl­rechts eintrat.

           

          Innerhalb dieses Spektrums eines Frauenbildes ist auch die weitere Ent­wicklung während des Ersten Weltkrieges zu sehen: Frauen im Dienste der Krankenpflege, Frauen als Teil des Produktionsprozesses in Fabriken, Frauen in der Landwirtschaft – in allen Bereichen wurde auf sozialen Ent­wick­lungen aufgebaut, die auch schon vor dem Krieg existierten, durch die Kriegsrealität wurden diese Ent­wick­lung in einigen Bereichen jedoch verstärkt und beschleunigt.

           Verhaftung einer Suffragette, London 1914  ©
          Verhaftung einer Suffragette, London 1914
          Pflege verwundeter Soldaten durch Ordensschwester ©
          Pflege verwundeter Soldaten

          Der Erste Weltkrieg wird auch als Katalysator gesellschaft­licher Entwicklungen gesehen – retrospektiv, die Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg betrachtet, trifft das auch zu: Für die Frauen war die Erlangung des Wahlrechtes 1918 die Erfüllung langjähriger Forderungen. Die gesell­schaft­lichen Entwicklungen in einer längeren Linie betrachtet, zeigen aber auch, dass viele Umwälzungen schon in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ihren Ursprung hatten bzw. der Kriegsnotwendigkeit geschuldet waren und nur bedingt nach Kriegsende weiter fortwirkten.

          00:45:54 audio
          Weiblichkeit und Bürgertum – 1. Teil
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              Erzherzogin Maria Josepha in Schwesterntracht ©
              Erzherzogin Maria Josepha in Schwesterntracht
              01:01:33 audio
              Weiblichkeit und Bürgertum – 2. Teil
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                  Plakat zum Frauentag - Forderung nach dem Frauenwahlrecht, Deutschland 1914 ©
                  Forderung nach dem Frauenwahlrecht, Deutschland 1914
                  00:25:08 audio
                  Österreichische Frauenbewegung um die Jahrhundertwende
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                      Deutsche Propagandapostkarte - "Germania" zieht blank - Die Wacht am Rhein ©
                      "Germania" zieht blank - Die Wacht am Rhein
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                          Die Frauenbewegung

                          Chronologie der Ereignisse

                          Jänner – Juni 1914

                          1. Jänner

                          Die 30-jährige Urheberrechtsfrist für Wagners Oper Parsifal läuft aus: Bayreuth hat nicht mehr das Monopol auf Aufführungen dieser Oper.
                          1. Wiener Parsifal am 14. Jänner 1914. (mit Erik Schmedes als Parsifal, Anna von Mildeburg als Kundry und Friedrich Weidemann als Klingsor).

                          5. Jänner

                          Ankündigung des 8-Stundentages in den Ford-Werken (USA). In Österreich-Ungarn gilt zu dieser Zeit in der Industrie weitgehend der 10-Stundentag.

                          13. März

                          Albanien wird selbständig; Wilhelm zu Wied albanischer König

                          16. März

                          Die Frau des französischen Finanzministers, Joseph Caillaux, erschießt den Chefredakteur des "Figaro", Gaston Calmette; dieser hatte die Veröffentlichung kompromittierender Briefe angekündigt

                          17. März

                          Das Abgeordnetenhaus des Reichsrates in Wien wird wegen Arbeitsunfähigkeit vertagt

                          17. März

                          Russland beschließt eine bedeutende Erhöhung der Friedensstärke seiner Armee

                          22. März

                          Kaiser Wilhelm II. zu Staatsbesuch in Wien

                          17. Mai

                          Der Wiener Associationfootball-Club sichert sich durch ein 1:1 gegen SK Rapid Wien den Fußball-Meisterschaftstitel in der Wiener 1. Klasse.

                          22. Mai

                          Der erste Propaganda-Dokumentarfilm Österreich-Ungarns wird in den Kinos aufgeführt, er trägt den Titel "Unsere Kriegsflotte".

                          25. Mai

                          Im britischen Unterhaus wird der "Government of Ireland Act 1914" beschlossen. Trotz heftigen Wider­standes im Oberhaus und auch von Seiten der britischen Armee wirde Irland mehr Souveränität gewährt. Das Gesetz wird aber vor Kriegsausbruch nicht mehr umgesetzt.

                          Juni

                          Trotz Interventionsversuchen von russischer Seite stehen zwei, in Großbritannien gebaute, "Dreadnought"-Schachtschiffe kurz vor Fertig­stellung und Übergabe an die türkische Marine. Die Regierung Asquith beharrt auf ihrem liberalen Standpunkt, sich nicht in die Geschäfte britischer Firmen einzumischen. Hintergrund ist die Furcht Russlands nicht nur die Passage durch die Meerengen (Dardanellen und Bosporus) verwehrt zu bekommen, sondern auch im Schwarzen Meer gegenüber der türkischen Marine ins Hintertreffen zu geraten.

                          6. Juni

                          Der Chemiker Adolf von Lieben (* 3. Dezember 1836) stirbt in Wien.

                          21. Juni

                          Die Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (* 9. Juni 1843) stirbt in Wien.

                          28. Juni

                          Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand (* 18. Juli 1863) und seiner Gattin Sophie Herzogin von Hohenberg (* 1. März 1868) durch Gavrilo Princip in Sarajewo.

                          Juli – Dezember 1914

                          5. bis 6. Juli

                          Die "Mission Hoyos" bringt den erhofften außenpolitischen "Blanko­scheck" von Berlin für Wien. Kaiser Wilhelm II. und die deutsche Regierung versichern Österreich-Ungarn der unbedingten und unein­ge­schränkten Bündnistreue, die vielzitierte "Nibelungentreue". Berlin drängt auf rasches Vorgehen gegen Serbien. Dazu fehlt aber die Einigkeit in Wien, der ungarische Ministerpräsident Tisza ist gegen ein sofortiges militräisches Vorgehen.

                          14. Juli

                          Einigung in Wien auf ein so gut wie unannehmbares Ultimatum an Belgrad. Der Diplomatie soll so genüge getan werden, die Kriegsschuld aber bei Serbien liegen. Die Übergab ist erst nach dem Staatsbesuch der französischen Regierungspitze in Russland geplant. Das Treffen soll nicht zur Abstimmung der Vorgehensweise Frankreichs und Russlands genützt werden.

                          20. bis 23. Juli

                          Französisch-russisches Regierungstreffen in Peters­burg. Seit dem 17. Juli sind Russland, Frankreich, Serbien, Italien und Rumänien, teils durch Ent­ziffe­rung des österreichisch-ungarischen Telegraphen­codes und teils durch Indiskretionen des österreich-ungarischen Außenministers Berchtold selbst, über das geplante Ultimatum informiert.

                          23. Juli

                          Überreichung des Ultimatums an Serbien.

                          25. Juli

                          Russische Teilmobilmachung gegen Österreich-Ungarn, wofür es keinen Plan gibt. Der russische Generalstab macht auf die Unmöglichkeit der Abwandlung des Mobilmachungsplanes aufmerksam. Also eigentlich Beginn der russischen Mobilmachung. Aber auch eine Teilmobilmachung hätte die deutsche Mobilmachung ausgelöst. Serbien lehnt das Ultimatum ab und leitet Generalmobilmachung ein. Österreichisch-ungarische Teilmobilmachung für Fall "B" – Balkan.

                          28. Juli

                          Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.

                          30. Juli

                          Russland geht von der verdeckten Mobilmachung ab und verkündet nun offiziell die Generalmobilmachung.

                          31. Juli

                          Österreich-ungarische Generalmobilmachung. Entgegen den Ver­sprech­ungen von Generalstabschef Conrad geht die Überleitung von Mobil­machung Fall "B" wie Balkan, auf Mobilmachung "R" wie Russland alles andere als reibungslos vor sich. Deutsches Ultimatum an Russland, seine Mobilmachung einzustellen, und Ultimatum an Frankreich, sich neutral zu erklären.

                          1. August

                          Frankreich erklärt Generalmobilmachung.

                          Deutschlands Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Russland.

                          2. August

                          Deutsches Ultimatum an Belgien für Durch­marsch­rechte. Neutralitätserklärung Italiens, das mit Österreich-Ungarn und Deutschland im Drei­bund ist. Zwei moderne Schlachtschiffe für die Türkei, die in britischen Werften gebaut wurden, werden am Tag der Übergabe an die türkischen Besatzungen von der britischen Admiralität beschlag­nahmt, obwohl sie bereits bezahlt waren. Die von Istanbul erhoffte maritime Überlegenheit über Russland kommt dadurch nicht zustande.

                          3. August

                          Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. Einmarsch deutscher Truppen in Belgien.

                          4. August

                          Kriegserklärung Großbritanniens an das Deutsche Reich. Beginn des deutschen Angriffes auf die belgische Festung Lüttich.

                          6. August

                          Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Russland.

                          7. August

                          Französische Offensive im Elsass.

                          8. August 1914

                          Kriegserklärung Großbritanniens an Österreich-Ungarn.

                          9. August

                          Beginn der Verschiffung der britischen Truppen über den Ärmelkanal.

                          10. August

                          Der deutsche moderne Schlachtkreuzer SMS Goeben und der Kreuzer SMS Breslau laufen in türkische Ge­wässer, die Dardanellen, ein. Die Schiffe werden am 16. August, mit Besatzungen, von der Türkei über­nommen. Dadurch wird die Beschlagnahme zweier Schlachtschiffe für die Türkei, durch die britische Admiralität und in britischen Werften, teil­weise kom­pensiert. Istanbul verfügt nun über das mit Abstand stärkste Kriegsschiff im Schwarzen Meer. Der unmittelbare Auslöser, warum die Türkei auf die Seite der Mittelmächte trat.

                          14. August

                          Weitere französische Offensiven im Elsass und in Lothringen.

                          15. August

                          Russische Truppen dringen in Ostpreußen ein. Der Befehlshaber der deutschen 8. Armee von Prittwitz plant den Rückzug hinter die Weichsel.

                          16. August

                          Die belgische Festung Lüttich kapituliert. Beginn der österreich-ungarischen Offenisve gegen Serbien.

                          17. bis 19. August

                          Kämpfe in Ostpreußen, Beginn der Grenzschlachten zwischen Frankreich und Deutschland. Die Offensive der k.u.k. Truppen gegen Serbien kommt nur schleppend voran.

                          20. August

                          Besetzung Brüssels und Belagerung von Antwerpen.
                          Papst Pius X. stirbt.

                           

                          22. August

                          Paul von Hindenburg übernimmt den Oberbefehl über die 8. Armee in Ostpreußen, sein Stabschef wird Erich Ludendorff. Vorstoß russischer Truppen auf österreich-ungarisches Gebiet, Beginn der Schlacht um Galizien. Bei den Grenzschlachten im Westen werden alleine an diesem Tag, nur auf französischer Seite, 27.000 Mann getötet.

                           

                          23. bis 25. August

                          Kämpfe in Ostpreußen, Fortdauer der Grenzschlachten, erste Schlacht der britischen Truppen bei Mons, Kämpfe in Galizien und an der Balkan­front. Vorgehen der Entente gegen deutsche Kolonien.

                          26. August bis 2. September

                          Beginn der Schlacht von Tannenberg in Ostpreußen. Österreichischer Sieg bei Komarow wird durch die Niederlage bei Gnila Lipa wertlos. In der Schlacht um Lemberg müssen sich die k.u.k Truppen nach schweren Verlusten zurückziehen, Lemberg fällt am 2. September an die angreifenden Russen.

                          27. August

                          Die Belagerung von Tsingtau beginnt. Die deutsche Kolonie Togo wird an Briten und Franzosen übergeben.

                          28. August

                          Das erste große Seegefecht des Krieges vor Helgoland endet mit einem britschen Sieg. Beginn der Belagerung der französischen Festung Maubeuge.

                          30. August

                          Die deutsche 8. Armee schlägt die russische 2. Armee in der Schlacht von Tannenberg, in Ostpreußen, vernichtend. Deutsch-Samoa wird von neuseeländischen Truppen besetzt.

                          31. August

                          Auf Anordnung des Zaren wird Sankt Petersburg in Petrograd umbenannt.

                          2. bis 10. September

                          Zweite Schlacht bei Lemberg. Die Rückeroberung scheitert; die Truppen der k. u. k. Armee müssen sich bis an den Dunajec zurückziehen.

                          5. September bis 12. September

                          Schlacht an der Marne. Der deutsche Vormarsch stoppt, gefolgt von einem Rückzug auf eine besser verteidigbaren Frontverlauf.

                          6. bis 14. September

                          Serbische Offensive an der unteren Save.

                          8. September

                          Offensive der k. u. k. Armee gegen Nordwestserbien.

                          11. September

                          Serbisch-montenegrinischer Vorstoß auf Sarajewo.

                          12. September bis 20. September

                          Schlacht an der Aisne. Ende des deutschen Rückzuges nach der Marne-Schlacht, erfolglose Angriffe der französischen und britischen Truppen, die Westfront beginnt zu erstarren.

                          14. September bis 19. Oktober

                          Westfront – Wettlauf zum Meer. Gegenseitige Versuche zur Überflügelung durch Angriffe immmer weiter nördlich, bis die Kämpfe die Nordseeküste vor Ypern erreichen.

                          30. September

                          Wahl von Papst Benedikt XV. in Rom.

                          20. Oktober bis 18. November

                          Erste Flandernschlacht.

                          22. bis 26. Oktober

                          Schlacht bei Iwangorod (bei Warschau). Rückzug der k. u. k. Armee unter General Dankl.
                          Rückzug der Verbündeten auf die Linie Warthe - Krakau - Karpaten.

                          3. November

                          Selbstmord des Lyrikers Georg Trakl in Krakau. Trakl, der im September als Sanitätsoffizier an der Schlacht von Grodek teilnahm, erlitt aufgrund der schrecklichen Leiden der Verwundeten und der Grausamkeit der Schlacht einen Nervenzusammenbruch. Er wurde in ein Militärhospital in Krakau eingewiesen.

                          6. November

                          Beginn der östereichisch-ungarischen Großoffensive gegen Serbien (bis 15. Dezember)

                          7. November

                          Nach Besetzung der Deutschen Kolonie Tsingtao in China durch japanische Truppen versenkt sich der dort eingesetzte k. u. k. Kreuzer "Kaiserin Elisabeth" selbst

                          9. November

                          Neuerliche Belagerung Przemysls durch russische Truppen

                          17. November

                          Räumung des Uzsók-Passes in den Karpaten durch österreichisch-ungarische Truppen

                          19. bis 25. November

                          Erfolgreiche Kämpfe der k. u. k. 2. Armee bei Krakau und Tschenstochau

                          27. November

                          Neuerliche Räumung von Czernowitz durch die österreich-ungarische Armee

                          Anfang bis Mitte Dezember

                          Einnahme Belgrads durch österreichisch-ungarische Truppen; unmittelbar danach serbische Gegen­offensive, die bis Mitte Dezember die österreichisch-ungarische Armee zum Rückzug hinter die Save zwingt; Feldzeugmeister Oskar Potiorek legt sein Kommando zurück

                          1. bis 12. Dezember

                          Schlacht von Limanova-Lapanow, erfolgreiches Zurück­drängen der russischen Armee, die über die Karpaten nach Nordungarn einzudringen versucht hatte.

                          10. Dezember

                          Der Laryngologe Robert Bárány erhält den Nobelpreis für Medizin

                          21. Dezember

                          Torpedoangriff des österreichisch-ungarischen Unterseebootes U12 (Linienschiffleutnant Egon Lerch) auf das französische Linienschif Jean Bart, das schwer beschädigt wird

                          Ende Dezember

                          Schwere Kämpfe mit russischen Truppen in den Karpaten. Beginn der französischen Offensiven in der Champagne und im Artois.