Der Seekrieg

Die Bedeutung des Seekriegs 1915 lag nicht in den seltenen Zusammenstößen der gegnerischen Flotten, die wahre Bedeutung lag in der Beherrschung der Nachschub- und Handelswege.

SMS Viribus Unitis und SMS Thegetthoff ©
SMS Viribus Unitis und SMS Tegethoff
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British Sea Songs
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      Admiral David Beatty ©
      Admiral Beatty
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      God save the King – Rule, Britannia
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          Der kenternde deutsche Schlachtkreuzer Blücher ©
          Der kenternde Schlachtkreuzer Blücher

          Die britische Blockade der deutschen Handelsschifffahrt führte tatsächlich zu einer Verknappung in vielen Bereichen der Wirtschaft, sowohl was die Produktion für den Krieg betraf, als auch bei der Lebensmittelversorgung der gesamten Bevölkerung. Die Erwartung, dass die Royal Navy mit einer Blockade Deutschland, innerhalb weniger Monate, zum Aufgeben zwingen könnte, erwies sich aber als mehr als übertrieben.
          Im Gegenzug brachte die erste Phase des uneingeschränkten U-Boot-Krieges, ab dem 22. Februar 1915, auch nicht die von deutscher Seite erwarteten Ergebnisse.
          Nachdem bei der Versenkung des britischen Passagierschiffes R.M.S. Lusitania, am 7. Mai 1915, auch über 100 amerikanische Staatsbürger unter den Opfern waren, übte die US-Regierung massiven politischen Druck auf Deutschland aus. Der uneingeschränkte Einsatz der U-Boote endete daraufhin am 13. Mai. Die Versenkung der SS Arabica am 19. August 1915, nun waren drei US-Staatsbürger unter den Opfern, führte zu einer weiteren Begrenzung der U-Boot-Kriegs­führung durch die deutsche Reichsregierung am 28. August. Daraufhin zog das Hochseeflotten-Kommando die U-Boote vom Handelskrieg ab. Anstatt Großbritannien durch die U-Boote an den Rande des Zusammenbruches zu treiben, hatte man die Vereinigten Staaten gefährlich nahe an eine Kriegserklärung gegen die Mittelmächte gebracht.
          Im Mittelmeer war die ohnehin schon schwierige Lage der k.u.k. Marine vollends aussichtslos geworden. Gegen die vereinigten Flotten von Italien und Frankreich waren die Seestreitkräfte der Donaumonarchie hoffnungslos unterlegen. Ab 1916, als die Sperre der Straße von Otranto durch die Entente erfolgte, wurde die österreich-ungarische Marine zu einem Ge­fangenen im eigenen Heimathafen. Das bedeutete allerdings nicht, dass die Mittelmächte völlig inaktiv im Mittelmeer blieben. Die k.u.k. Flotteneinheiten nahmen ab dem Kriegseintritt Italiens einige Male Ziele an der gegnerischen Küste unter Beschuss. So konnte im Mai 1915, durch den Beschuss italienischer Eisenbahnverbindungen, wertvolle Zeit für den Aufbau der österreich-ungarischen Abwehrfront gewonnen werden. Der U-Boot-Krieg im Mittelmeer wurde sowohl von österreich-ungarischen, als auch deutschen U-Booten geführt. Georg Ludwig Ritter von Trapp, der Vater der singenden Trapp-Familie, zeichnete sich als U-Boot Kommandant besonders aus.  

          Das italienische Schlachtschiff Conte Cavour ©
          Die italienische Conte Cavour
          00:02:56 audio
          Unsere Marine
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              Das deutsche U-Bott SMU-27 ©
              S.M.U. 27
              00:02:44 audio
              Marche des cols bleus
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                  Das französische Schlachtschiff Jean Bart ©
                  Das französische Schlachtschiff Jean Bart

                  Deutschland brach seinen ersten Versuch mit dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg ab, zu groß erschien die Gefahr eines Kriegseintrittes der Vereinigten Staaten. Großbritannien setzte die Blockade fort, aber die Hoffnung der britischen Admiralität, Deutschland binnen weniger Monate in die Kapitulation „hungern“ zu können, erwies sich als falsch. Weder der uneingeschränkte U-Boot-Krieg, noch die britische Blockade wurden vom Völker- und Seerecht gedeckt.

                  Großadmiral Anton Haus ©
                  Großadrmiral Anton Haus
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                      Der Seekrieg 1915

                      Der Krieg auf den Weltmeeren folgte auch 1915 den großen Vorgaben dieser nassen Front. Die Übermacht der britischen und französischen Flotte wurde durch den Kriegseintritt von Italien noch verstärkt.
                      Die großen Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer der Royal Navy und der deutschen Hochseeflotte belauerten einander weiterhin über die Nordsee, von ihren jeweiligen Hauptstützpunkten in Scapa Flow und Kiel aus. Lediglich zu Jahresbeginn 1915, am 24. Jänner, kam es zu einem Treffen zwischen britischen und deutschen Schlachtkreuzern. Das Gefecht auf der Doggerbank, einer Untiefe Mitten in der Nordsee, endete mit einem britischen Erfolg. Ein deutscher Schlachtkreuzer, die Blücher, wurde versenkt. Der Kapper-Krieg kleiner deutscher Einheiten und Verbände auf den Weltmeeren gegen die Handelsschifffahrt der Entente kam praktisch zum Erliegen, nachdem fast alle deutschen „Handelszerstörer“ von britischen Einheiten aufgebracht oder vernichtet worden waren.

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                          00:02:48 video
                          Der k.u.k. Marinestützpunkt Cattaro
                          00:03:11 audio
                          Marcia d'Ordinanza della Marina Militare Italiana
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                              Großadmiral Alfred von Tirpitz - Gemälde von Lovis Corinth 1917 ©
                              Großadmiral Alfred von Tirpitz
                              Versenkung des französischen Kreuzers Leon Gambetta durch SM U-5 ©
                              Der sinkende französische Panzerkreuzer Leon Gambetta
                              Postkarte eines deutschen U-Bootes ©
                              Deutsche Postkart zum U-Boot-Krieg
                              Britisches Propaganda-Plakat zur Versenkung der RMS Lusitania ©
                              Irishmen Avenge The Lusitania

                              Chronologie der Ereignisse

                              1915

                              2. Jänner

                              Der Komponist Karl Goldmark (18. Mai 1830 - 2. Jänner 1915) stirbt in Wien.
                              Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Oper "Die Königin von Saba"

                              13. Jänner

                              Stephan Burián Freiherr von Rajecz wird k. u. k. Außenminister

                              8. März

                              Um Italien von einem Kriegseintritt auf Seiten der Entente abzuhalten, erklärt sich Österreich-Ungarn bereit, das Trentino an Italien abzutreten.

                              15. März

                              Uraufführung des Films "Der Traum eines österreichischen Reservisten". Der Film basiert auf dem Orchesterwerk Carl Michael Ziehrers "Der Traum eines österreichischen Reservisten" aus dem Jahr 1890.

                              23. März

                              Nach dem Scheitern des Entsatzes der Festung Przemysl durch k. u. k. Truppen Ende Februar / Anfang März fällt die Festung am 23. März.

                              März / April

                              Der Krieg hat Auswirkungen auf die Versorgungslage der Zivilbevölkerung. In Wien ergehen Appelle zum sparsamen Brotverbrauch, es werden die ersten Lebensmittelkarten für Brot und Mehl ausgegeben, weiters steigen die Lebensmittelpreise für Grundnahrungsmittel wie etwa Milch.

                              27. April

                              Das k. u. k. U-Boot U5, unter Kommando von Georg Ludwig Ritter von Trapp, dem Vater der singenden Trapp-Familie, versenkt den französischen Panzerkreuzer Leon Gambetta in der Straße von Otranto.

                              2. Mai

                              Ostfront – Angriffsverbände der Mittelmächte durchbrechen die Front zwischen Gorlice und Tarnow. Am 3. Juni wird Przemysl zurückerobert und am 23. Juni ziehen Turppen der Mittelmächte im befreiten Lemberg ein. Die Offensive erzwingt ab Mitte Juni 1915, bis in den September, den "Großen Rückzug" der russischen Armee. Fast ganz Polen, der größte Teil von Galizien und Teile des Baltikums kommen unter Kontrolle der Mittelmächte. Die massiven russischen Verluste an Menschen und Material verhindern größere russische Angriffsabsichten in den folgenden Monaten.

                              3. Mai

                              Italien kündigt den Dreibund mit Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich auf.

                              7. Mai

                              Seekrieg - Das deutsche U-Boot U 20 versenkt das britische Passagierschiff RMS-Lusitania vor der Südküste Irlands. Heftige Proteste von Seiten der USA, 128 US-Bürger verlieren ihr Leben, führen zur Einstellung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges.

                              9. Mai bis 23. Juli

                              Westfront - Französischer Großangriff in der Lorettoschlacht im Artois. Das Rezept mit mehr Infanterie und mehr Artillerie anzugreifen führt, außer zu höheren Verlusten, kaum zu einem nennenswerten Ergebnis. Ebenfalls am 9. Mai, allerdings nur einen Tag lang, erfolgt ein erfolgloser britischer Großangriff bei Aubres zur Unterstützung der französischen Offensive.

                              15. Mai bis 27. Mai

                              Westfront – Ein weiterer britischer Großangriff bei Festubert, zur Unterstützung der französischen Armee, wird ebenfalls von den deutschen Verteidigern abgewiesen. Die mangelnde Artillerieunterstützung - zu wenige moderne Geschütze und viel zu wenig Munition,  diese auch noch von schlechter Qualität - führt zur "Shell Crisis", der Munitions-Krise von 1915. Als direkte Folge davon werden in Groß Britannien Maßnahmen zur Ausnutzung der gesamten Industriekapazität ergriffen, bei gleichzeitiger Steigerung der Aufträge für Kriegszwecke in den USA. Ein weiterer Aspekt dieser Krise war der beschleunigte politische Aufstieg von David LLoyd George.

                              23. Mai

                              Italien erklärt Österreich-Ungarn, aber nicht dem Deutschen Reich, den Krieg. Die italienische Armee versäumt einen schnellen Angriff. Österreich-Ungarn kann mit letzten Reserven, darunter die berühmten Tiroler Standschützen, eine Abwehrfront errichten. Die Südfront, wird einerseits vom Krieg im Hochgebirge, andererseits vom Kampf im Karst am Isonzo-Unterlauf geprägt. Im Gegensatz zur Ostfront oder zur Balkanfront, wird Italien von beinahe allen Bevölkerungsteilen der Monarchie als Feind und wortbrüchiger Angreifer empfunden.

                              27. Mai

                              Die Deportationsgesetzte in der Türkei gegen die armenische Minderheit werden auf Druck der Jung-Türken beschlossen. Beginn des Völkermordes an den Armeniern, in dessen Verlauf im Jahr 1915 bis zu 1,5 Millionen Opfer zu beklagen sind.

                              31. Mai

                              Luftkrieg - Erste Angriffsfahrt eines deutschen Zeppelins auf London. Das nächtliche Luftbombardement soll die Rüstungswirtschaft schwächen. An Tagen nach Luftschiff-Angriffen sinkt die Produktivität in den Fabriken erheblich ab.

                              Ab Juni

                              Westfront - langsames und systematisches Vorrücken deutscher Truppen im Bereich der Argonnen und vor Verdun. Das von General Mudra entwickelte Angriffsverfahren ist viel kleinteiliger als die großen französischen Offensiven, dadurch ist die örtliche Überlegenheit, besonders an effektiver schwerer Artillerie, sehr viel erdrückender. Zu diesem Zeitpunkt ist auch noch eine erhbebliche technische Überlegenheit bei der schweren Artillerie auf Seite der Mittelmächte vorhanden.

                              23. Juni bis 3. August

                              Italienfront - Die italienische Armee beginnt mit der Ersten und Zweiten Isonszoschlacht eine ganze Reihe von Offensiv-Schlachten am Isonzo-Unterlauf. Es ergibt sich ein ähnliches Bild, wie bei den Schlachten an der Westfront. Hohen Verlusten, besonders für die Angreifer, stehen kaum messbare Geländegewinne gegenüber. Auch der Gebirgskrieg wird nun von italienischer Seite mit erhöhtem Einsatz geführt. Die verlorene Zeit zwischen der Kriegserklärung und den ersten großen Angriffen kann aber nicht mehr wettgemacht werden.

                              Von Juli bis Frühjahr 1916

                              Luftkrieg - Westfront - Beginn der "Fokker-Plage" an der Westfront. Durch ein synchronisiertes Maschinengewehr, so kann durch den sich drehenden Probeller geschossen werden, ist der deutsche Fokker-Eindecker allen Flugzeugen der Entente im Luftkampf vorübergehend überlegen.

                              19. August

                              Seekrieg – Der britische Passagier-Dampfer Arabic wird von U 24 versenkt. Weil unter den Opfern wieder US-Bürger sind wird der U-Boot-Krieg weiter eingeschränkt. Am selben Tag kommt es zum Baralong-Zwischenfall. Die britische U-Boot-Falle Baralong setzt U 27 kampfunfähig. Als U-Boot-Fallen wurden bewaffnete Schiffe bezeichnet, die als Handelsschiffe getarnt waren, ein klarer Verstoß von britischer Seite gegen das Prisen-Recht und einer der Gründe für den uneingeschränkten U-Boot-Krieg von deutscher Seite. Der britische Kapitän lässt alle überlebenden Matrosen der U-Boot Besatzung erschießen, ein klares Kriegsverbrechen.

                              21. August

                              Gallipolifront - Der letzte Versuch britischer, australischer und neuseeländischer Truppen die Brückenköpfe an der Meerenge auszuweiten scheitert.

                              Mitte September

                              Nach russischen Gegenangriffen (Schlacht bei Tarnopol 6. – 19. September) kein weiteres Vordringen österreichisch-ungarischer Truppen in Galizien; der Frontverlauf verfestigt sich

                              September bis November

                              Ergebnislose französische Herbstoffensive in der Champagne

                              Oktober bis November

                              Eroberung Serbiens und Montenegros durch die Mittelmächte

                              6. Oktober Beginn der Offensive, Besetzung Belgrads 
                              24./25. Oktober entscheidender Erfolg über die serbischen Truppen am Amselfeld bei Pristina

                              Mitte Oktober

                              Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte und Teilnahme am Feldzug gegen Serbien

                              Oktober bis Dezember

                              Dritte und Vierte Isonzoschlacht; vergebliche italienische Angriffe (u. a. auf Görz); hohe Verluste auf beiden Seiten