Erinnerungen – Kriegsrummel und Abmarsch ins Feld
Absprung ins Irrationale – so könnte man das erschreckende Phänomen des Sommers 1914 bezeichnen: Unzählige Menschen – Besonnene und Unbesonnene, Künstler, Denker – geben sich einer überdrehten Kriegsbeisterung hin, einem blutdürstigen Wir-Gefühl untermischt mit Angst, panikanfällig. Die Aufzeichnungen der Zeitgenossen spiegeln es wider.
Joseph Wechsberg
"In Wien waren beide Bahnhöfe mit ängstlichen, verzweifelten Menschen überfüllt, die einen Zug zu bekommen versuchten. Am Zeitungsstand sah ich große Schlagzeilen. Alle Blätter brachten das Manifest des Kaisers »An meine Völker!«"
Joseph Wechsberg
"Am Nachmittag des 28. Juli waren wir auf dem Sonnwendstein, als ein Tourist, ein entfernter Bekannter meiner Eltern, ihnen berichtete, daß Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärt habe. ... Mein Vater ... sagte, daß wir am nächsten Morgen wieder in Ostrau sein müßten. Er war Reserveoffizier und mußte sich sofort bei seinem Regiment melden."
Abreise ins Feld
Joseph Wechsberg
"Ich sehe immer noch meinen Vater dort neben der Kutsche stehen, wie er nach oben schaute, einen Augenblick lang, der für mich der längste Augenblick meines Lebens geblieben ist. Er wandte sich um, stieg in den Fiaker ein und setzte sich neben meine Mutter. Er schaute nicht noch einmal zurück. Und dann waren sie verschwunden."
Manès Sperber
"Wir hatten das Sabbathmahl noch nicht beendet, da hörten wir lautes Trompetenblasen. ... es [war] ... die allgemeine Mobilisierung, wie Max erklärte, der plötzlich, die Trompete unter dem Arm, vor dem Tische stand. ... "Es ist ein furchtbares Unglück", sagte mein Vater und wandte sich von Max ab, der, vom Empfang enttäuscht, zur Türe schreitend, antwortete: "Warum ein Unglück?" ... "Für uns ist jeder Krieg ein Unglück" sagte der Vater. Niemand weiß, wer von denen, die jetzt in diesem Zimmer sind, den Frieden erleben wird.""
Stefan Zweig
"... dann kamen die allerletzten kritischen Julitage und jede Stunde eine andere widersprechende Nachricht ... die Kriegserklärung Österreichs an Serbien, die Ermordung von Jaurès. Man spürte, es wurde ernst. Mit einemmal wehte ein kalter Wind von Angst über den Strand ..."
Erwein Lobkowicz
"Die meisten Truppenteile der Theresienstädter Garnison waren schon vor acht Tagen gegen Serbien mobilisiert worden und bereits nach Süden abgefahren. Es war 5 Uhr, die Nachmittagsbeschäftigung eben zu Ende, als Leutnant Zapp von seinem Spaziergang zurückkehrte; schon von weitem hörte ich ihn rufen: "Allgemeine Mobilisierung!"
Also auch wir – Gott sei Dank!"
Alfred von Koudelka
"Die Mobilmachung löste in Triest eine ungeheure Welle der Begeisterung aus. Nicht nur bei der Marine, sondern bei der gesamten Bevölkerung. ... Die Aufmärsche hielten vor der Statthalterei und der Villa Necker, wo die Volkshymne gespielt wurde und die Manifestanten stürmisch "Evviva l'Austria", "Evviva la Germania" und – bezeichnend! – "Evviva la Triplice" riefen."
Volkshymne italienisch
Carl v. Bardolff
"... der Bürgermeister ließ das Spiel unterbrechen und verlautbarte die kaiserliche Anordnung der Mobilisierung der gesamten Wehrmacht ... und gab in schlichten, würdigen Worten seinen Empfindungen als treuer Österreicher und opferbereiter Soldat Ausdruck. Die Musik spielte die alte kaiserliche Hymne von Haydn, und die Menge sang begeistert mit."
Prinz-Eugen-Marsch
Alfons Petzold
“Zwei Söhne unserer Hausfrau rücken ein, der eine läßt eine hochschwangere Frau zu Hause, eine andere Frau bleibt mit acht kleinen Kindern zu Hause, und so an allen Orten..”
Alice Herdan-Zuckmayer
"Alles ist wie gelähmt durch die Ereignisse, kaum eine Familie, die von dem Kummer verschont ist, einen nächsten Angehörigen unter den Waffen zu wissen. Es gibt nur ein Gesprächsthema: der Krieg."
Richard A. Bermann (Arnold Höllriegel)
“... als der Zug durch die von Tschechen bewohnten Gegenden Mährens fuhr, wurde der patriotische Lärm erheblich geringer.”
Josef Redlich
“Am Samstagfrüh kam Hugo von Hofmannsthal ganz aufgeregt zu mir und bat um Hilfe. Er ist als Landsturmoffizier nach Pisino in Istrien berufen! Ich schrieb an Konrad Hohenlohe, gab ihm den Brief mit: Heute höre ich, dass er bis 28. August beurlaubt ist und nach Graz transferiert wurde!”
Gott erhalte
Edmund Glaise-Horstenau
“Große Haufen von Menschen zogen die ganzen Tage über ohne Unterlaß daher, brüllten die Volkshymne, das besonders beliebte Lied von Prinz Eugen, dem edlen Ritter ...”
Walter Slezak
“Bunt kolorierte Postkarten mit den Bildern der beiden Monarchen wurden verkauft ... An ein Bild erinnere ich mich noch besonders gut. Es hieß: DER KAISER IM GEBET. Franz Joseph I., in Galauniform mit weißen Handschuhen, vor einem Betstuhl kniend ...”
Elias Canetti
“... alle ... erhoben sich und sangen mit »Gott erhalte, Gott beschütze unsern Kaiser, unser Land.« ... [es] folgte die deutsche Hymne: »Heil dir im Siegerkranz.« Es war, was mir von England als »God save the King« vertraut war.”
Heil Dir im Siegerkranz
Salka Viertel
“Die Italiener, Tiroler, Tschechen, Österreicher, Polen, Ukrainer, Slowenen, Kroaten und Ungarn, die sich unter dem Regime der Habsburger so gehasst hatten, sangen jetzt gemeinsam »Ich hatt' einen Kameraden«.”
Katharina Károlyi
“Betrunkene Rekruten grölten und sangen, auf den Bahnhöfen spielten Militärkapellen ... weinende Frauen ...”
Erwein Lobkowicz
“Dann kam der große Moment, der mir unvergeßlich bleiben wird. ... Nach einer kurzen Ansprache des Eskadronskommandanten verlas dieser die Eidesformel, die von allen mit großer Begeisterung nachgebrüllt wurde.”
Johann Blöchl
"Heute wie damals sehe ich noch den ältesten Sohn, Hans, unseres Bürgermeisters Wittinghofer ... wie er, als der Sonderzug einfuhr, mit einem Jauchzer auf das Trittbrett sprang und seiner Mutter zurief: "Woan net Mutterl, in sieben Wochen sind wir wieder als Sieger da!" Er ahnte wohl nicht, daß er in vier Wochen das erste Kriegsopfer unserer Gemeinde sein werde."
Richard Wolfram
"Die Türen der Lastwagen waren offen, die Soldaten jubelten und sangen. Ich erinnere mich an einen, der ein Messer schwang und rief "serbisches Reisfleisch!""
Richard A. Bermann (Arnold Höllriegel)
“Es begann am Morgen, wenn man die Zeitung aufmachte, in der begeisterte Kriegsgedichte von so gut wie allen bekannten Schriftstellern des deutschen Sprachgebietes standen, und dauerte bis zum Abend, den die Wiener dazu benützten, auf der Ringstraße vor dem Kriegsministerium patriotisch zu demonstrieren.”
Richard A. Bermann (Arnold Höllriegel)
“... der Vorgang der Musterung selbst machte einen niederschmetternden Eindruck auf mich. Zu deutlich erkannte ich sie als das, was sie war: der Sklavenmarkt des Todes.”
Alfons Petzold
“Heute früh sah ich einen Ochsenknecht mit Tränen in den Augen seine zwei Ochsen küssen, die der Heeresverwaltung übergeben werden mußten.”
Georg Günther
“So kam auch das furchtbare Verhängnis des plötzlich ausgebrochenen Weltkrieges den Menschen nicht gleich zum vollen Bewußtsein. Allgemein glaubte man nicht an seine lange Dauer, sprach von drei bis vier Monaten.”
Stefan Zweig
“... in diesem ersten Aufbruch der Massen [lag] etwas Großartiges, Hinreißendes und sogar Verführerisches ..., dem man sich schwer entziehen konnte.”
Edmund Glaise-Horstenau
“Lemberg glich einem großen Feldlager. Die Straßen waren voll von Soldaten und unzähligen Bauernwagen ...”
Stefan Grossmann
“... der Kriegsrausch dieser Tage war notwendig, um den Todgeweihten den Abmarsch erträglich zu machen.”
Julius Braunthal
""Und mit der heißesten Inbrunst unseres Herzens hoffen wir", flehte die "Arbeiter-Zeitung", daß die eisernen Würfel "siegreich fallen werden für die heilige Sache des deutschen Volkes.""
Frank Varny
“Das Stampfen der Hufe auf dem Boden der Waggons und das Wiehern der Pferde klang unheimlich durch die Nacht.”
Albert Lorenz
“Endlose Aufenthalte in gottverlassenen winzigen Stationen oder auch auf offener Strecke. ... Die ungarische Bevölkerung war rührend hilfreich, in jeder Station standen Frauen und Mädchen im Nationalkostüm und boten uns Butterbrote, Wurst und Wein an.”
Frank Varny
"Endlich, am 9. August, kamen wir spät nachmittags in Jaroslau an. ... Die polnische Bevölkerung betrachtete uns stumm, oft mit finsteren Blicken; die Juden aber, in langen Kaftanen und Peies-Locken, wünschten uns: "Viel Glick" Jehave schitze Aich und Ins vor die Kosaken!""
Alfons Petzold
“Ich selbst bin manchmal ganz wirr, der Haß gegen den russischen Henker ... hat mich zu ein paar wilden Kriegsgedichten verleitet.”
Burghard Breitner
“Pistyan, ¾ 3 Uhr nachmittags. Diese Minuten eines frenetischen Jubels will ich erlebt haben! ... Hier schlug uns Blut entgegen und Hoffnung und ein lohendes Bereitsein.”
Edmund Glaise-Horstenau
“... von allen Seiten kamen Nachrichten über einen von den Russen eingerichteten unerhörten Spionage- und Sabotagedienst, vor dem niemand sicher sei. Etwas Wahres war gewiß daran, aber ebenso sicher nur ein geringer Bruchteil der Gerüchte, die durch die Lager schwirrten.”
Stefan Grossmann
"Die Niedergeschlagenheit in Wien war durch Galgenhumor gemildert. Sieggläubig war niemand. Viktor Adler hatte Haltung und meinte: "Es wird eine Partie remise." Ernest von Koerber ... sagte gallig: "Mich fragen S' gar nicht.""
Erwein Lobkowicz
“Gegen Mittag marschierten wir ab und überschritten bei Ulanóv auf einer Notbrücke den San.”
Edmund Glaise-Horstenau
“In Przemysl bezog das AOK. das Barackenlager Zurawica. Nur der Oberkommandant und Conrad erhielten in eigenen Zimmern Mannschaftsbetten. Alles andere wurde in Massenquartieren auf Stroh untergebracht. Beleuchtung: Öllampe.”
Die 30-jährige Urheberrechtsfrist für Wagners Oper Parsifal läuft aus: Bayreuth hat nicht mehr das Monopol auf Aufführungen dieser Oper.
1. Wiener Parsifal am 14. Jänner 1914. (mit Erik Schmedes als Parsifal, Anna von Mildeburg als Kundry und Friedrich Weidemann als Klingsor).
Ankündigung des 8-Stundentages in den Ford-Werken (USA). In Österreich-Ungarn gilt zu dieser Zeit in der Industrie weitgehend der 10-Stundentag.
Albanien wird selbständig; Wilhelm zu Wied albanischer König
Die Frau des französischen Finanzministers, Joseph Caillaux, erschießt den Chefredakteur des "Figaro", Gaston Calmette; dieser hatte die Veröffentlichung kompromittierender Briefe angekündigt
Das Abgeordnetenhaus des Reichsrates in Wien wird wegen Arbeitsunfähigkeit vertagt
Russland beschließt eine bedeutende Erhöhung der Friedensstärke seiner Armee
Kaiser Wilhelm II. zu Staatsbesuch in Wien
Der Wiener Associationfootball-Club sichert sich durch ein 1:1 gegen SK Rapid Wien den Fußball-Meisterschaftstitel in der Wiener 1. Klasse.
Der erste Propaganda-Dokumentarfilm Österreich-Ungarns wird in den Kinos aufgeführt, er trägt den Titel "Unsere Kriegsflotte".
Im britischen Unterhaus wird der "Government of Ireland Act 1914" beschlossen. Trotz heftigen Widerstandes im Oberhaus und auch von Seiten der britischen Armee wirde Irland mehr Souveränität gewährt. Das Gesetz wird aber vor Kriegsausbruch nicht mehr umgesetzt.
Trotz Interventionsversuchen von russischer Seite stehen zwei, in Großbritannien gebaute, "Dreadnought"-Schachtschiffe kurz vor Fertigstellung und Übergabe an die türkische Marine. Die Regierung Asquith beharrt auf ihrem liberalen Standpunkt, sich nicht in die Geschäfte britischer Firmen einzumischen. Hintergrund ist die Furcht Russlands nicht nur die Passage durch die Meerengen (Dardanellen und Bosporus) verwehrt zu bekommen, sondern auch im Schwarzen Meer gegenüber der türkischen Marine ins Hintertreffen zu geraten.
Der Chemiker Adolf von Lieben (* 3. Dezember 1836) stirbt in Wien.
Die Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (* 9. Juni 1843) stirbt in Wien.
Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand (* 18. Juli 1863) und seiner Gattin Sophie Herzogin von Hohenberg (* 1. März 1868) durch Gavrilo Princip in Sarajewo.
Die "Mission Hoyos" bringt den erhofften außenpolitischen "Blankoscheck" von Berlin für Wien. Kaiser Wilhelm II. und die deutsche Regierung versichern Österreich-Ungarn der unbedingten und uneingeschränkten Bündnistreue, die vielzitierte "Nibelungentreue". Berlin drängt auf rasches Vorgehen gegen Serbien. Dazu fehlt aber die Einigkeit in Wien, der ungarische Ministerpräsident Tisza ist gegen ein sofortiges militräisches Vorgehen.
Einigung in Wien auf ein so gut wie unannehmbares Ultimatum an Belgrad. Der Diplomatie soll so genüge getan werden, die Kriegsschuld aber bei Serbien liegen. Die Übergab ist erst nach dem Staatsbesuch der französischen Regierungspitze in Russland geplant. Das Treffen soll nicht zur Abstimmung der Vorgehensweise Frankreichs und Russlands genützt werden.
Französisch-russisches Regierungstreffen in Petersburg. Seit dem 17. Juli sind Russland, Frankreich, Serbien, Italien und Rumänien, teils durch Entzifferung des österreichisch-ungarischen Telegraphencodes und teils durch Indiskretionen des österreich-ungarischen Außenministers Berchtold selbst, über das geplante Ultimatum informiert.
Überreichung des Ultimatums an Serbien.
Russische Teilmobilmachung gegen Österreich-Ungarn, wofür es keinen Plan gibt. Der russische Generalstab macht auf die Unmöglichkeit der Abwandlung des Mobilmachungsplanes aufmerksam. Also eigentlich Beginn der russischen Mobilmachung. Aber auch eine Teilmobilmachung hätte die deutsche Mobilmachung ausgelöst. Serbien lehnt das Ultimatum ab und leitet Generalmobilmachung ein. Österreichisch-ungarische Teilmobilmachung für Fall "B" – Balkan.
Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.
Russland geht von der verdeckten Mobilmachung ab und verkündet nun offiziell die Generalmobilmachung.
Österreich-ungarische Generalmobilmachung. Entgegen den Versprechungen von Generalstabschef Conrad geht die Überleitung von Mobilmachung Fall "B" wie Balkan, auf Mobilmachung "R" wie Russland alles andere als reibungslos vor sich. Deutsches Ultimatum an Russland, seine Mobilmachung einzustellen, und Ultimatum an Frankreich, sich neutral zu erklären.
Frankreich erklärt Generalmobilmachung.
Deutschlands Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Russland.
Deutsches Ultimatum an Belgien für Durchmarschrechte. Neutralitätserklärung Italiens, das mit Österreich-Ungarn und Deutschland im Dreibund ist. Zwei moderne Schlachtschiffe für die Türkei, die in britischen Werften gebaut wurden, werden am Tag der Übergabe an die türkischen Besatzungen von der britischen Admiralität beschlagnahmt, obwohl sie bereits bezahlt waren. Die von Istanbul erhoffte maritime Überlegenheit über Russland kommt dadurch nicht zustande.
Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. Einmarsch deutscher Truppen in Belgien.
Kriegserklärung Großbritanniens an das Deutsche Reich. Beginn des deutschen Angriffes auf die belgische Festung Lüttich.
Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Russland.
Französische Offensive im Elsass.
Kriegserklärung Großbritanniens an Österreich-Ungarn.
Beginn der Verschiffung der britischen Truppen über den Ärmelkanal.
Der deutsche moderne Schlachtkreuzer SMS Goeben und der Kreuzer SMS Breslau laufen in türkische Gewässer, die Dardanellen, ein. Die Schiffe werden am 16. August, mit Besatzungen, von der Türkei übernommen. Dadurch wird die Beschlagnahme zweier Schlachtschiffe für die Türkei, durch die britische Admiralität und in britischen Werften, teilweise kompensiert. Istanbul verfügt nun über das mit Abstand stärkste Kriegsschiff im Schwarzen Meer. Der unmittelbare Auslöser, warum die Türkei auf die Seite der Mittelmächte trat.
Weitere französische Offensiven im Elsass und in Lothringen.
Russische Truppen dringen in Ostpreußen ein. Der Befehlshaber der deutschen 8. Armee von Prittwitz plant den Rückzug hinter die Weichsel.
Die belgische Festung Lüttich kapituliert. Beginn der österreich-ungarischen Offenisve gegen Serbien.
Kämpfe in Ostpreußen, Beginn der Grenzschlachten zwischen Frankreich und Deutschland. Die Offensive der k.u.k. Truppen gegen Serbien kommt nur schleppend voran.
Besetzung Brüssels und Belagerung von Antwerpen.
Papst Pius X. stirbt.
Paul von Hindenburg übernimmt den Oberbefehl über die 8. Armee in Ostpreußen, sein Stabschef wird Erich Ludendorff. Vorstoß russischer Truppen auf österreich-ungarisches Gebiet, Beginn der Schlacht um Galizien. Bei den Grenzschlachten im Westen werden alleine an diesem Tag, nur auf französischer Seite, 27.000 Mann getötet.
Kämpfe in Ostpreußen, Fortdauer der Grenzschlachten, erste Schlacht der britischen Truppen bei Mons, Kämpfe in Galizien und an der Balkanfront. Vorgehen der Entente gegen deutsche Kolonien.
Beginn der Schlacht von Tannenberg in Ostpreußen. Österreichischer Sieg bei Komarow wird durch die Niederlage bei Gnila Lipa wertlos. In der Schlacht um Lemberg müssen sich die k.u.k Truppen nach schweren Verlusten zurückziehen, Lemberg fällt am 2. September an die angreifenden Russen.
Die Belagerung von Tsingtau beginnt. Die deutsche Kolonie Togo wird an Briten und Franzosen übergeben.
Das erste große Seegefecht des Krieges vor Helgoland endet mit einem britschen Sieg. Beginn der Belagerung der französischen Festung Maubeuge.
Die deutsche 8. Armee schlägt die russische 2. Armee in der Schlacht von Tannenberg, in Ostpreußen, vernichtend. Deutsch-Samoa wird von neuseeländischen Truppen besetzt.
Auf Anordnung des Zaren wird Sankt Petersburg in Petrograd umbenannt.
Zweite Schlacht bei Lemberg. Die Rückeroberung scheitert; die Truppen der k. u. k. Armee müssen sich bis an den Dunajec zurückziehen.
Schlacht an der Marne. Der deutsche Vormarsch stoppt, gefolgt von einem Rückzug auf eine besser verteidigbaren Frontverlauf.
Serbische Offensive an der unteren Save.
Offensive der k. u. k. Armee gegen Nordwestserbien.
Serbisch-montenegrinischer Vorstoß auf Sarajewo.
Schlacht an der Aisne. Ende des deutschen Rückzuges nach der Marne-Schlacht, erfolglose Angriffe der französischen und britischen Truppen, die Westfront beginnt zu erstarren.
Westfront – Wettlauf zum Meer. Gegenseitige Versuche zur Überflügelung durch Angriffe immmer weiter nördlich, bis die Kämpfe die Nordseeküste vor Ypern erreichen.
Wahl von Papst Benedikt XV. in Rom.
Erste Flandernschlacht.
Schlacht bei Iwangorod (bei Warschau). Rückzug der k. u. k. Armee unter General Dankl.
Rückzug der Verbündeten auf die Linie Warthe - Krakau - Karpaten.
Selbstmord des Lyrikers Georg Trakl in Krakau. Trakl, der im September als Sanitätsoffizier an der Schlacht von Grodek teilnahm, erlitt aufgrund der schrecklichen Leiden der Verwundeten und der Grausamkeit der Schlacht einen Nervenzusammenbruch. Er wurde in ein Militärhospital in Krakau eingewiesen.
Beginn der östereichisch-ungarischen Großoffensive gegen Serbien (bis 15. Dezember)
Nach Besetzung der Deutschen Kolonie Tsingtao in China durch japanische Truppen versenkt sich der dort eingesetzte k. u. k. Kreuzer "Kaiserin Elisabeth" selbst
Neuerliche Belagerung Przemysls durch russische Truppen
Räumung des Uzsók-Passes in den Karpaten durch österreichisch-ungarische Truppen
Erfolgreiche Kämpfe der k. u. k. 2. Armee bei Krakau und Tschenstochau
Neuerliche Räumung von Czernowitz durch die österreich-ungarische Armee
Einnahme Belgrads durch österreichisch-ungarische Truppen; unmittelbar danach serbische Gegenoffensive, die bis Mitte Dezember die österreichisch-ungarische Armee zum Rückzug hinter die Save zwingt; Feldzeugmeister Oskar Potiorek legt sein Kommando zurück
Schlacht von Limanova-Lapanow, erfolgreiches Zurückdrängen der russischen Armee, die über die Karpaten nach Nordungarn einzudringen versucht hatte.
Der Laryngologe Robert Bárány erhält den Nobelpreis für Medizin
Torpedoangriff des österreichisch-ungarischen Unterseebootes U12 (Linienschiffleutnant Egon Lerch) auf das französische Linienschif Jean Bart, das schwer beschädigt wird
Schwere Kämpfe mit russischen Truppen in den Karpaten. Beginn der französischen Offensiven in der Champagne und im Artois.