Begräbnis einer Epoche

Das in traditionellen Formen vollzogene Leichenbegängnis für Kaiser Franz Joseph am 30. November 1916 erschien vielen als Abgesang auf eine ganze Epoche.

Das Leichenbegängnis Alt-Österreichs

Angesichts der zentralen Funktion, die dem Monarchen in Politik, Verwaltung und Armee immer noch zukam und der Rolle Franz Josephs als Klammer des heterogenen Reiches, war sein Tod und der Wechsel an der Spitze von beträchtlicher Relevanz.

Niemand konnte sich an einen anderen Kaiser als Franz Joseph erinnern und angesichts zahlreicher sichtbarer Auflösungserscheinungen des Riesenreiches assoziierten viele seinen Bestand  mit der Regierung Franz Josephs - konnte ein Österreich-Ungarn ohne ihn weiterexistieren?

Freilich war wohl der Eindruck des Hinscheidens des "ewigen Kaisers" nicht so groß, wie dies noch ein paar Jahre zuvor der Fall gewesen wäre: der Krieg bestimmte immer mehr den Alltag, stand so sehr im Vordergrund, dass auch der Tod des Kaisers davon überschattet wurde.

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      Das Begräbnis von Kaiser Franz Joseph am 30. November 1916 - Hofburg Schweizerhof [Ausschnitt]

      Am sechsten Tag nach dem Tod wurde der Leichnam Kaiser Franz Josephs von Schönbrunn in die Hofburg gebracht und hier in der Hofburgkapelle drei Tage aufgebahrt.

      Aufbahrung im Stephansdom ©
      Aufbahrung im Stephansdom

      Am 30. November wurde der Sarg Kaiser Franz Josephs über den Schweizerhof aus der Hofburg herausgetragen. Der Leichenzug bewegte sich anschließend über Heldenplatz, Ring und Rotenturmstraße bis zur Totenmesse im Stephansdom, von dort dann zur Kapuzinergruft.

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          Das Begräbnis von Kaiser Franz Joseph am 30. November 1916 - Der Thronfolger Familie, Zita, Otto, Karl [Ausschnitt]
          Aufbahrung im Stephansdom ©
          Im Stephansdom
          Der Thronfolger und seine Familie ©
          Der Thronfolger und seine Familie
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              Das Begräbnis von Kaiser Franz Joseph am 30. November 1916 - Vor dem Stephansdom [Ausschnitt]
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                  Das Begräbnis von Kaiser Franz Joseph am 30. November 1916 - Der Trauerkondukt am Heldenplatz [Ausschnitt]
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                      Das Begräbnis von Kaiser Franz Joseph am 30. November 1916 - Vor dem Kriegsministerium [Ausschnitt]
                      Der Trauerzug am Heldenplatz ©
                      Der Trauerzug auf dem Heldenplatz
                      Vor der Kapuzinergruft ©
                      Vor der Kapuzinergruft
                      Die Arcieren-Leibgarde ©
                      Die Arcieren-Leibgarde
                      Die Ungarische Leibgarde ©
                      Die Ungarische Leibgarde

                      Erinnerungen an das Begräbnis des Kaisers

                      Zwischen Kritik und Mythos: Das Bild Franz Josephs in der Erinnerung

                      Die Beurteilung Kaiser Franz Josephs im neuen kleinen Österreich hat sich vor allem zwischen zwei Polen bewegt - einer nostalgischen Überhöhung und einer extrem kritischen Demontage, wobei Klischeevorstellungen meist überwogen haben. - Mit der Vergrößerung des Zeitabstandes dürfte sich die emotionale Seite der Bewertung reduzieren, ein differenziertes Franz-Joseph-Bild ist freilich immer noch schwierig, weil es vom Gesamtbild seiner Epoche - von der Revolution von 1848 bis zum Ersten Weltkrieg - kaum zu trennen ist, einer Epoche voller Widersprüche und schneller Veränderungen.

                      Die gute alte Zeit zu Grabe getragen ...

                      Nora Fürstin Fugger

                      “Was an mir vorübergezogen war, in düster-feierlichem Pomp, war nicht allein der Leichenzug des toten Kaisers gewesen: ich war mir bewußt, daß mit ihm die schöne alte Zeit zu Grabe getragen werde.”

                      Is alles aus?

                      Alice Herdan-Zuckmayer

                      "Luise ... schluchzte, rang die Hände und fragte: "Unser Kaiser is tot, is alles weg, is alles aus?". "Ja." antwortete meine Mutter. "Es ist alles aus! Nicht gleich, Luise, aber bald!""

                      Schönes, aber sinnloses Spektakel

                      Manès Sperber

                      "An diesem Abend sprach man zu Hause noch lange und mit Wehmut vom alten Kaiser, doch nicht von dem Leichenbegängnis. Man befürchtete von seinem Nachfolger nichts Böses, man erwartete auch nicht viel von ihm."

                      » Lesen sie das gesamte Zitat

                      Das Leichenbegängnis Alt-Österreichs

                      Ernst Viktor Zenker

                      “Es war die letzte große zeremoniöse Schaustellung einer der ältesten und mächtigsten Dynasdtien, ... es war das Leichenbegängnis dieser Dynastie selbst, ja das Leichenbegängnis Alt-Österreichs.

                      In absoluter Totenstille ...

                      Josef Redlich

                      “Fritz und Irene, die den Leichenzug von einem Fenster der Kärntnerstraße aus sahen, waren tief ergriffen von dem düster-prachtvollen Schauspiel, das sich in absoluter Totenstille vollzog.”

                      Wir sahen von einem Fenster des Kriegsministeriums zu

                      Ernst Krenek

                      “Während jener frühen Augusttage ver­loren die Menschen in Wien genauso den Verstand wie überall sonst.”

                      Gegenstand von Jubiläen ...

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                      Friaul feiert den Geburtstag von Kaiser Franz Josef
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                          Portrait of Kaiser Franz Joseph I. of Austria
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                              80 Jahre Tod von Kaiser Franz Josph
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                                  Chronologie der Ereignisse

                                  1916

                                  4. Jänner

                                  Beginn der Offensive der k. u. k. Truppen gegen Montenegro, am 17. Jänner kapituliert das montenegrinische Heer, am 25. Jänner wird ein Waffenstillstand geschlossen

                                  9. Jänner

                                  Die letzten Truppen der Entente ziehen sich von der Gallipoli-Halbinsel zurück. Churchills Plan die Türkei aus dem Krieg zu drängen ist gescheitert.

                                  23. Jänner

                                  Einmarsch der k. u. k. Truppen in Albanien

                                  19. Februar

                                  Tod des Physiker Ernst Mach (1838–1916). Die nach dem in Mähren geborenen Wissenschaftler benannte Mach-Zahl beschreibt das Verhältnis der Geschwindigkeit eines Körpers zur Schallgeschwindigkeit.

                                  21. Februar bis 18. Dezember

                                  Am 21. Februar 1916 eröffnet die deutsche Artillerie ein zehn Stunden dauerndes Vernichtungsfeuer auf die französischen Stellungen vor Verdun. Das Unternehmen "Gericht", die zehn Monate dauernde Schlacht um Verdun, in deren Verlauf über 300 000 Soldaten ihr Leben verlieren werden und über 400 000 verwundet werden, hat begonnen. Der deutsche Generalstabschef Erich von Falkenhayn möchte die französische Armee durch seinen Angriff "ausbluten", doch die Verluste der deutschen Armee sind ebenfalls fürchterlich hoch, als die Schlacht im Laufe der Zeit immer mehr an Eigendynamik gewinnt.

                                  25. Februar

                                  Am 25. Februar gelingt mit der Eroberung des wichtigen Fort Douaumont, im Festungsgürtel um Verdun, den deutschen Angreifern ein spektakulärer Erfolg. Der französische General Philippe Pétain wird zum Befehlshaber des Frontabschnittes von Verdun ernannt. Die deutschen Erfolge vor Verdun leiten den Abstieg des französischen Generalstabschefs Joffre ein.

                                  4. März

                                  Für den Bezug von Zucker werden Lebensmittelkarten ausgegeben.

                                  11. bis 16. März

                                  Fünfte Isonzoschlacht. Der italienische Angriff gegen den Monte San Michele scheitert.

                                  12. März

                                  Die Schriftstellerin Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830–1916, geb. Gräfin Dubsky) stirbt in Wien.

                                  18. März

                                  Beginn der russischen Offensive im nördlichen Abschnitt der Ostfront am Naratsch-See, welche mit einer schweren russischen Niederlage endet. Durch diese Niederlage. der Angriff galt deutschen Verbänden, bekommt General Brussilow erst die Möglichkeit seine neuen Ideen zu einer Offensive im Südabschnitt der Ostfront, gegen Österreich-ungarische Truppen, umzusetzen.

                                  20. März

                                  Albert Einstein veröffentlicht den Aufsatz "Die Grundlage der allgemeinen Reativitätstheorie".

                                  12. bis 18. April

                                  Schwere Kämpfe im Adamellogebiet. Die Italiener sprengen am 17. April den Gipfel des Col di Lana.

                                  24. April

                                  In Dublin beginnt der Osteraufstand militanter irischer Republikaner gegen die britische Herrschaft über Irland. Erst die rücksichtslose Niederschlagung des Aufstandes, erhebliche Teile Dublins werden durch schweren britischen Artilleriebeschuss zerstört, und die darauffolgenden harten Repressalien gegen die Aufständischen, so wird der schwerverwundete James Connolly (weil er nicht stehen kann) einen Stuhl gebunden erschossen, bringen der Unabhängigkeitsbewegung Irlands Zustimmung und neuen Aufschwung. Eamon de Valera, der 24 Jahre lang Taoiseach (Premierminister) der zukünftigen Republik Irland sein sollte, entgeht dem Tod, weil er auch die amerikanische Staatsbürgerschaft hat.

                                  29. April

                                  Die von der türkischen Armee belagerte britische Garrnison der Stadt Kut in Mesopotamien, dem heutigen Irak, muss sich ergeben. Eine weitere Niederlage für Großbritannien nur vier Monate nach dem Ende des Gallipoli-Feldzuges.

                                  Erst zu Jahresbeginn 1917 können britische Truppen an der Mesopotamien-Front wieder in die Offensive gehen.

                                  5. Mai

                                  Die Vereinigten Staaten besetzen die Dominikanische Republik, eine Okkupation die erst 1924 beendet wird. Einer der vielen kleinen, sogenannten Bananen-Kriege der USA.

                                  15. Mai bis 25. Juni

                                  Italienfront – Gebirgskrieg: Mit der Südtiroloffensive versucht Conrad von Hötzendorf die italienischen Verbände am Isonzo, durch einen Durchbruch aus dem Gebirge in die Po-Ebene, einzukesseln. Der Angriff muss wegen der russischen Brussilow-Offensive im Juni abgebrochen werden.

                                  16. Mai

                                  Im Sykes-Picot-Abkommen grenzen Großbritannien und Frankreich ihre Mandatsgebiete und Einflusssphären im Nahen Osten, für die Zeit nach einem Sieg über das Osmanische Reich, ab.

                                  31. Mai

                                  Die Seeschlacht vor dem Skagerrak, englisch The Battle of Jutland, ist die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges und die bis dahin überhaupt größte Seeschlacht der Weltgeschichte. 37 Großkampschiffe und 112 weitere Kampfschiffe der britischen Royal Navy treffen auf 21 Großkampfschiffe und 78 weitere Kampfschiffe der deutschen Hochseeflotte. Die höheren britischen Verluste ändern nichts an der massiven zahlenmäßigen Überlegenheit der Royal Navy, die somit auch weiterhin problemlos die Blockade Deutschlands aufrechterhalten kann.

                                  4. Juni

                                  Die russische Brussilow-Offensive, benannt nach ihrem Befehlshaber Alexei Alexejewitsch Brussilow, beginnt am 4. Juni und dauert bis zum 20. September. Brussilow greift im Süd-Abschnitt der Ostfront, hauptsächlich gegen k. u. k. Truppen, an. Dabei kommen neben einer intensiven Vorbereitung der Angriffstruppen, einer neuen Art von Sturmtrupptaktik, auch ein minutiös geplanter und gezielter Artilleriebeschuss mit großem Erfolg zum Einsatz. Wieder einmal scheint die Doppelmonarchie knapp vor dem Zusammenbruch zu stehen. Neben großen Gebietsverlusten sind vor allem die Verluste unter der Mannschaft gewaltig, der Großteil davon Gefangene. Abermals kommt die Frage nach der Zuverlässigkeit von mehrheitlich slawischen Einheiten der k. u. k. Armee auf. Wenn Brussilow Österreich-Ungarn beinahe in den Abgrund gestürzt hätte, so ist, durch die ebenfalls sehr hohen russischen Verluste, der größte Erfolg der Armee des Zaren im Krieg ein Pyrrhussieg.

                                  5. Juni

                                  Der britische Kriegsminister Horatio Herber Kitchener, 1. Earl Kitchener KG, KP, GCB, OM GCSI, GCMG, GCIE, ADC, PC kommt beim Untergang des britischen Panzerkreuzers HMS Hampshire ums Leben. Kitchener ist auf einer diplomatischen Mission nach Russland unterwegs, als das Schiff etwas nördlich der Orkney-Inseln auf eine deutsche See-Mine fährt. Sein Nachfolger wird David Lloyd George, der aber Anfang Dezember das Amt des Premierministers übernimmt.

                                  22. Juni

                                  Der griechische Ministerpräsident Skouloudis tritt zurück. In der Folge bildet sich eine von König Konstantin I. eingesetzte Regierung, die den Süden des Landes kontrolliert, sowie eine Gegenregierung unter Eleftherios Venizelos, dem großen Befürworter eines Kriegseintrittes Griechenlands auf Seiten der Entente, im Norden.

                                  1. Juli bis 18. November

                                  Nach einem siebentägigen Trommelfeuer beginnt am 1. Juli die Schlacht an der Somme. Der Schwerpunkt der Angreifer hat sich, durch die Kämpfe und Verluste vor Verdun, von der französischen Armee zur britischen verschoben. Kitcheners "New Army" tritt zu ihrer ersten großen Schlacht an und durchleidet den dunkelsten Tag der englischen Militärgeschichte. Von ca. 120 000 Mann, die am Morgen des 1. Juli angreifen, fallen über 20 000 und weitere 36 000 werden verwundet.

                                  Die Schlacht, die bis zum 18. November dauert, fordert insgesamt Verluste von über 1 Millionen Mann an Gefallenen, Vermissten, Verwundeten und Gefangenen.

                                  4. bis 15. August

                                  Die sechste Isonzoschlacht bringt den ersten nennenswerten italienischen Erfolg. Die Stadt Görz wird nach erbitterten Kämpfen von der italienischen Armee erobert – oder befreit – eine Frage der Sichtweise.

                                  27. August

                                  Rumänien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg. Die rumänische Armee beginnt ihren Vorstoß nach Siebenbürgen. Der Kriegseintritt Rumäniens scheint für viele Beobachter der endgültige Todesstoß für die Mittelmächte, zumindest jedoch für Österreich-Ungarn, zu sein. Diese Annahme wäre vielleicht richtig gewesen, wenn der Kriegseintritt zwei bis drei Monate früher erfolgt wäre. Am Höhepunkt der Brussilow-Offensive, am Beginn der Somme-Schlacht, mit andauernden schweren Kämpfen vor Verdun und dem Beginn der sechsten Isonzoschlacht Anfang August, wäre der von der Entente und Rumänien erhoffte Zusammenbruch der Doppelmonarchie vielleicht eingetreten. Aber schon im September zeigt sich die Unterlegenheit der rumänischen Armee vor den kriegserfahrenen Einheiten der Mittelmächte, die eine überaus erfolgreiche Gegenoffensive starten.

                                  28. August

                                  Italien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.

                                  29. August

                                  Erich von Falkenhayn wird als Chef der Obersten Heeresleitung durch das Duo Hindenburg-Ludenforff abgelöst. Wie weit in der neuen OHL Paul von Hindenburg nur die Führerfigur abgibt, Entscheidungen aber von Erich Ludenforff getroffen werden, ist bis heute umstirtten. 

                                  6. September

                                  Einheitlicher Oberbefehl der Zentralmächte unter Kaiser Wilhelm II.; Schwächung des österreichisch-ungarischen Einflusses auf die Kriegsführung.

                                  14. bis 18. September

                                  Die siebte Isonzoschlacht erfüllt die Hoffnungen des italienischen Generalstabschef Cadorna nach weiteren Erfolgen überhaupt nicht. Aufgrund der besonders hohen italienischen Verluste wird die Schlacht abgebrochen. Am erklärten Ziel Cadornas, dem Durchbruch nach Triest, ändert sich nichts.

                                  9. bis 12. Oktober

                                  Achte Isonzoschlacht – bei minimalem Geländegewinn erscheint das Ziel der Schlacht in der Maximierung der Verluste zu bestehen.

                                  21. Oktober

                                  Ermordung des österreichischen Ministerpräsidenten Karl Stürgkh durch Friedrich Adler, Sohn des sozialdemokratischen Parteiführers Victor Adler; Protest gegen eine Regierung ohne Parlament.

                                  31. Oktober bis 4. November

                                  Neunte Isonzoschlacht – mit dem Versuch einer enormen Truppenkonzentration auf italienischer Seite – acht Divisionen auf acht Kilometer Front – soll der Durchbruch erzwungen werden. Die Angreifer bringen die 5. k. u. k. Armee in Bedrängnis, der erhoffte Durchbruch nach Triest wird von den Verteidigern aber wieder verhindert.

                                  1916 5. November

                                  Die Zentralmächte proklamieren ein "selbständiges" Königreich Polen, ohne dieses politisch und geografisch näher zu bestimmen.

                                  21. November

                                  Tod von Kaiser Franz Joseph

                                  Dezember

                                  Rücktritt des Kabinetts Koerber (Nachfolger des Kabinetts Stürgkh), gefolgt von der Regierung Clam-Martinic.

                                  2. Dezember

                                  Der neue Kaiser, Karl, übernimmt (nach der Enthebung des bisherigen Oberbefehlshabers, Erzherzog Friedrich) den Oberbefehl über die k. u. k. Armee.

                                  6. Dezember

                                  Eroberung von Bukarest durch die Mittelmächte, nach rumänischen Niederlagen vor allem gegen deutsche Armeen.

                                  30. Dezember

                                  Kaiser Karl wird in Budapest als Karl IV. zum König von Ungarn gekrönt.