Die britische Armee

Britannia rule the waves! – Aber das Land?

  "Your Country Needs You"  Das schon 1914 erschienene Rekrutierungs-Plakat des Grafikers Alfred Leete, mit der kategorischen Aufforderung, ausgesprochen von Lord Kitchener. ©
"Your Country Needs You"
Grenadier Guards Colour Party 1911 ©
Grenadier Guards colour party
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Arrival of the British Troops in France – 1. Teil
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Arrival of the British Troops in France – 2. Teil
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BEF – „British Expedionary Force“ – so hießen die britischen Truppen in Frankreich und Belgien während des Ersten Weltkrieges. Im Laufe dieses Krieges gab es eine Entwicklung, die sich 1914 niemand hätte vorzustellen gewagt. Von einer kleinen Berufsarmee zu einem Millionenheer Wehr­pflichtiger, doch das lag im August dieses Jahres noch in ferner, dunkler und blutiger Zukunft. 

Die britische Armee hatte sich, seit der Zeit von Waterloo, im Geiste wohl am wenigsten unter den Armeen der europäischen Großmächte verändert. Zahlenmäßig klein, aber hoch professionell, sollte sie jederzeit und überall einsatzbereit sein – egal wo es galt, britische Interessen zu verteidi­gen, oder die Grenzen des Empires zu erweitern. 

Die Gegner kamen aus allen Teilen der Welt. Die Armee des Zaren auf der Krim, die Anhänger des Mahdi im Sudan, aufständische Sepoys in Indien, die Armeen des Kaisers von China in China, Stammeskämpfer in Afghanistan, Buren-Farmer und Zulu-Krieger aus dem Süden Afrikas, um nur einige zu nennen. 

1914 war das berühmte Rot der Waffenröcke Khaki gewichen, doch zahlen­mäßig blieb die britische Armee ein Leichtgewicht. Kriegsminister Richard Burdon Haldane hatte von 1906 bis 1912 in erster Linie an der Aufstellung der BEF gearbeitet – einer Truppe für den Krieg am Kontinent an der Seite Frankreichs. Ganze vier Infanteriedivisionen und eine Kavalleriedivision umfasste das BEF im August 1914. Kriegsminister Lord Kitchener ging als einer der ersten Entscheidungsträger von einer langen Kriegsdauer aus. Er begann mit der Schaffung der New Army, einer neuen britischen Armee, vorerst noch alles Freiwillige, denn eine Welle des Patriotismus hatte das ganze Königreich erfasst. Nie zuvor hatte es eine britische Armee dieser Größe gegeben, doch 1914 war sie noch lange nicht einsatz­bereit. Großbritannien hatte die größte Flotte der Welt, aber seine Armee war bei Kriegsausbruch bestenfalls der Junior-Partner Frankreichs an der Westfront.

General Horace Smith-Dorrien ©
General Horace Smith-Dorrien
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Die Schlacht von Waterloo – 1. Teil
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Die Schlacht von Waterloo – 2. Teil
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Karikatur zur Entente Cordiale ©
Herzliches Einverständnis
Britische Offiziere von verschiedenen Truppenteilen und verschiedenen Regimentern im Jahre 1901. ©
1901 - Offiziere aus dem weltweiten britischen Empire
Gurkhas bei der Inspektion ©
Gurkhas bei der Inspektion

Die britische Armee war immer klein, aber professionell, so war es schon in der Zeit vor Napoleon gewesen. Im kommenden Krieg der Millionenheere war sie für lange Zeit der Junior-Partner an der Westfront. Auf Befehl des britischen Kriegsministers Lord Kitchener wurde noch im August 1914 mit der Aufstellung der "New-Army" begonnen, vorerst noch ausschließlich Freiwillige. Aber es würden noch Monate vergehen, bevor die ersten neuen Divisionen in Frankreich eintrafen.

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Die britische Armee
Sir John French - Kommandant des BEF - British Expeditionary Force ©
Sir John French
Sergeant Brian Needell, 1/5 Battalion, London Regiment (London Rifle Brigade), mit der Lederausrüstung aus dem Jahr 1914. Brian Needell war 1909 in die Armee eingetreten. Er ist am 2. Mai 1917 gefallen. ©
Sergant Brian Needell
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We Didn't Want To Fight
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  Ordnance QF 18 Pfünder - Das 18 Pfünder (Kaliber 83.8 mm) Feldgeschütz, eine Entwicklung aus dem Jahr 1904, blieb bis zum Zweiten Weltkrieg bei der britischen Armee im Einsatz. ©
Ordnance QF 18 Pfünder
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It's A Long Way To Tipperary - Albert Farrington
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General Douglas Haig ©
General Douglas Haig
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It's A Long Way To Tipperary - John McCormack
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Es waren wenige, aber erfahrenen Berufssoldaten, die 1914 für Groß­britan­nien kämpften. Zu Jahresbeginn 1915 waren die meisten tot, verwundet oder in Gefangenschaft geraten. Sowohl in die niedrigeren Offiziersränge, als auch in die Reihen der Unteroffiziere und Mannschaften traten nun Männer, wie sie noch nie in der britischen Armee Dienst getan hatten. Es war ein Querschnitt durch die ganze britische Gesellschaft, alle Regionen des Landes, mit den Absolventen der Public-Schools und der Universitäten als den neuen Offizieren und Männern aus allen Berufen als Unteroffiziere und einfache Soldaten. Bisher hatten Adel oder Armut zum Eintritt in die britischen Streitkräfte motiviert. Neben den Freiwilligen aus dem Vereinigten Königreich traten Männer aus den Dominions, den selbstverwalteten britischen Kolonien Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika, sowie aus Indien und Nepal in die Reihen der Streitkräfte des British Empire. Gerade diese Welle patriotischer Begeisterung im ganzen Empire hat mitunter besonders tragische Konsequenzen, so meldeten sich oftmals mehrere Männer aus einer Firma, Mitglieder eines Sportklubs oder Freunde und Bekannte aus einer Ortschaft gemeinsam. Wenn so eine Einheit in Kämpfen besonders hohe Verluste erlitt, was in den Schlachten an der Westfront keine Seltenheit war, dann trug oft die Bevölkerung ganzer Straßenzüge oder halber Ortschaften Trauer. 

Aber im Sommer 1914 waren auch die Männer des BEF noch fest davon überzeugt, zu Weihnachten wieder zu Hause zu sein. Und die Angehörigen von Kitcheners New Army exerzierten oftmals mit Stöcken anstelle von Gewehren und in Ermangelung von Uniformen in Zivil in Parks oder auf Fußballplätzen im ganzen Königreich.

Gruppenbild britischer Soldaten ©
Gruppenphoto - Britische Soldaten
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Your King And Country Wants You
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Chronologie der Ereignisse

Jänner – Juni 1914

1. Jänner

Die 30-jährige Urheberrechtsfrist für Wagners Oper Parsifal läuft aus: Bayreuth hat nicht mehr das Monopol auf Aufführungen dieser Oper.
1. Wiener Parsifal am 14. Jänner 1914. (mit Erik Schmedes als Parsifal, Anna von Mildeburg als Kundry und Friedrich Weidemann als Klingsor).

5. Jänner

Ankündigung des 8-Stundentages in den Ford-Werken (USA). In Österreich-Ungarn gilt zu dieser Zeit in der Industrie weitgehend der 10-Stundentag.

13. März

Albanien wird selbständig; Wilhelm zu Wied albanischer König

16. März

Die Frau des französischen Finanzministers, Joseph Caillaux, erschießt den Chefredakteur des "Figaro", Gaston Calmette; dieser hatte die Veröffentlichung kompromittierender Briefe angekündigt

17. März

Das Abgeordnetenhaus des Reichsrates in Wien wird wegen Arbeitsunfähigkeit vertagt

17. März

Russland beschließt eine bedeutende Erhöhung der Friedensstärke seiner Armee

22. März

Kaiser Wilhelm II. zu Staatsbesuch in Wien

17. Mai

Der Wiener Associationfootball-Club sichert sich durch ein 1:1 gegen SK Rapid Wien den Fußball-Meisterschaftstitel in der Wiener 1. Klasse.

22. Mai

Der erste Propaganda-Dokumentarfilm Österreich-Ungarns wird in den Kinos aufgeführt, er trägt den Titel "Unsere Kriegsflotte".

25. Mai

Im britischen Unterhaus wird der "Government of Ireland Act 1914" beschlossen. Trotz heftigen Wider­standes im Oberhaus und auch von Seiten der britischen Armee wirde Irland mehr Souveränität gewährt. Das Gesetz wird aber vor Kriegsausbruch nicht mehr umgesetzt.

Juni

Trotz Interventionsversuchen von russischer Seite stehen zwei, in Großbritannien gebaute, "Dreadnought"-Schachtschiffe kurz vor Fertig­stellung und Übergabe an die türkische Marine. Die Regierung Asquith beharrt auf ihrem liberalen Standpunkt, sich nicht in die Geschäfte britischer Firmen einzumischen. Hintergrund ist die Furcht Russlands nicht nur die Passage durch die Meerengen (Dardanellen und Bosporus) verwehrt zu bekommen, sondern auch im Schwarzen Meer gegenüber der türkischen Marine ins Hintertreffen zu geraten.

6. Juni

Der Chemiker Adolf von Lieben (* 3. Dezember 1836) stirbt in Wien.

21. Juni

Die Schriftstellerin und Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (* 9. Juni 1843) stirbt in Wien.

28. Juni

Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand (* 18. Juli 1863) und seiner Gattin Sophie Herzogin von Hohenberg (* 1. März 1868) durch Gavrilo Princip in Sarajewo.

Juli – Dezember 1914

5. bis 6. Juli

Die "Mission Hoyos" bringt den erhofften außenpolitischen "Blanko­scheck" von Berlin für Wien. Kaiser Wilhelm II. und die deutsche Regierung versichern Österreich-Ungarn der unbedingten und unein­ge­schränkten Bündnistreue, die vielzitierte "Nibelungentreue". Berlin drängt auf rasches Vorgehen gegen Serbien. Dazu fehlt aber die Einigkeit in Wien, der ungarische Ministerpräsident Tisza ist gegen ein sofortiges militräisches Vorgehen.

14. Juli

Einigung in Wien auf ein so gut wie unannehmbares Ultimatum an Belgrad. Der Diplomatie soll so genüge getan werden, die Kriegsschuld aber bei Serbien liegen. Die Übergab ist erst nach dem Staatsbesuch der französischen Regierungspitze in Russland geplant. Das Treffen soll nicht zur Abstimmung der Vorgehensweise Frankreichs und Russlands genützt werden.

20. bis 23. Juli

Französisch-russisches Regierungstreffen in Peters­burg. Seit dem 17. Juli sind Russland, Frankreich, Serbien, Italien und Rumänien, teils durch Ent­ziffe­rung des österreichisch-ungarischen Telegraphen­codes und teils durch Indiskretionen des österreich-ungarischen Außenministers Berchtold selbst, über das geplante Ultimatum informiert.

23. Juli

Überreichung des Ultimatums an Serbien.

25. Juli

Russische Teilmobilmachung gegen Österreich-Ungarn, wofür es keinen Plan gibt. Der russische Generalstab macht auf die Unmöglichkeit der Abwandlung des Mobilmachungsplanes aufmerksam. Also eigentlich Beginn der russischen Mobilmachung. Aber auch eine Teilmobilmachung hätte die deutsche Mobilmachung ausgelöst. Serbien lehnt das Ultimatum ab und leitet Generalmobilmachung ein. Österreichisch-ungarische Teilmobilmachung für Fall "B" – Balkan.

28. Juli

Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.

30. Juli

Russland geht von der verdeckten Mobilmachung ab und verkündet nun offiziell die Generalmobilmachung.

31. Juli

Österreich-ungarische Generalmobilmachung. Entgegen den Ver­sprech­ungen von Generalstabschef Conrad geht die Überleitung von Mobil­machung Fall "B" wie Balkan, auf Mobilmachung "R" wie Russland alles andere als reibungslos vor sich. Deutsches Ultimatum an Russland, seine Mobilmachung einzustellen, und Ultimatum an Frankreich, sich neutral zu erklären.

1. August

Frankreich erklärt Generalmobilmachung.

Deutschlands Generalmobilmachung und Kriegserklärung an Russland.

2. August

Deutsches Ultimatum an Belgien für Durch­marsch­rechte. Neutralitätserklärung Italiens, das mit Österreich-Ungarn und Deutschland im Drei­bund ist. Zwei moderne Schlachtschiffe für die Türkei, die in britischen Werften gebaut wurden, werden am Tag der Übergabe an die türkischen Besatzungen von der britischen Admiralität beschlag­nahmt, obwohl sie bereits bezahlt waren. Die von Istanbul erhoffte maritime Überlegenheit über Russland kommt dadurch nicht zustande.

3. August

Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. Einmarsch deutscher Truppen in Belgien.

4. August

Kriegserklärung Großbritanniens an das Deutsche Reich. Beginn des deutschen Angriffes auf die belgische Festung Lüttich.

6. August

Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Russland.

7. August

Französische Offensive im Elsass.

8. August 1914

Kriegserklärung Großbritanniens an Österreich-Ungarn.

9. August

Beginn der Verschiffung der britischen Truppen über den Ärmelkanal.

10. August

Der deutsche moderne Schlachtkreuzer SMS Goeben und der Kreuzer SMS Breslau laufen in türkische Ge­wässer, die Dardanellen, ein. Die Schiffe werden am 16. August, mit Besatzungen, von der Türkei über­nommen. Dadurch wird die Beschlagnahme zweier Schlachtschiffe für die Türkei, durch die britische Admiralität und in britischen Werften, teil­weise kom­pensiert. Istanbul verfügt nun über das mit Abstand stärkste Kriegsschiff im Schwarzen Meer. Der unmittelbare Auslöser, warum die Türkei auf die Seite der Mittelmächte trat.

14. August

Weitere französische Offensiven im Elsass und in Lothringen.

15. August

Russische Truppen dringen in Ostpreußen ein. Der Befehlshaber der deutschen 8. Armee von Prittwitz plant den Rückzug hinter die Weichsel.

16. August

Die belgische Festung Lüttich kapituliert. Beginn der österreich-ungarischen Offenisve gegen Serbien.

17. bis 19. August

Kämpfe in Ostpreußen, Beginn der Grenzschlachten zwischen Frankreich und Deutschland. Die Offensive der k.u.k. Truppen gegen Serbien kommt nur schleppend voran.

20. August

Besetzung Brüssels und Belagerung von Antwerpen.
Papst Pius X. stirbt.

 

22. August

Paul von Hindenburg übernimmt den Oberbefehl über die 8. Armee in Ostpreußen, sein Stabschef wird Erich Ludendorff. Vorstoß russischer Truppen auf österreich-ungarisches Gebiet, Beginn der Schlacht um Galizien. Bei den Grenzschlachten im Westen werden alleine an diesem Tag, nur auf französischer Seite, 27.000 Mann getötet.

 

23. bis 25. August

Kämpfe in Ostpreußen, Fortdauer der Grenzschlachten, erste Schlacht der britischen Truppen bei Mons, Kämpfe in Galizien und an der Balkan­front. Vorgehen der Entente gegen deutsche Kolonien.

26. August bis 2. September

Beginn der Schlacht von Tannenberg in Ostpreußen. Österreichischer Sieg bei Komarow wird durch die Niederlage bei Gnila Lipa wertlos. In der Schlacht um Lemberg müssen sich die k.u.k Truppen nach schweren Verlusten zurückziehen, Lemberg fällt am 2. September an die angreifenden Russen.

27. August

Die Belagerung von Tsingtau beginnt. Die deutsche Kolonie Togo wird an Briten und Franzosen übergeben.

28. August

Das erste große Seegefecht des Krieges vor Helgoland endet mit einem britschen Sieg. Beginn der Belagerung der französischen Festung Maubeuge.

30. August

Die deutsche 8. Armee schlägt die russische 2. Armee in der Schlacht von Tannenberg, in Ostpreußen, vernichtend. Deutsch-Samoa wird von neuseeländischen Truppen besetzt.

31. August

Auf Anordnung des Zaren wird Sankt Petersburg in Petrograd umbenannt.

2. bis 10. September

Zweite Schlacht bei Lemberg. Die Rückeroberung scheitert; die Truppen der k. u. k. Armee müssen sich bis an den Dunajec zurückziehen.

5. September bis 12. September

Schlacht an der Marne. Der deutsche Vormarsch stoppt, gefolgt von einem Rückzug auf eine besser verteidigbaren Frontverlauf.

6. bis 14. September

Serbische Offensive an der unteren Save.

8. September

Offensive der k. u. k. Armee gegen Nordwestserbien.

11. September

Serbisch-montenegrinischer Vorstoß auf Sarajewo.

12. September bis 20. September

Schlacht an der Aisne. Ende des deutschen Rückzuges nach der Marne-Schlacht, erfolglose Angriffe der französischen und britischen Truppen, die Westfront beginnt zu erstarren.

14. September bis 19. Oktober

Westfront – Wettlauf zum Meer. Gegenseitige Versuche zur Überflügelung durch Angriffe immmer weiter nördlich, bis die Kämpfe die Nordseeküste vor Ypern erreichen.

30. September

Wahl von Papst Benedikt XV. in Rom.

20. Oktober bis 18. November

Erste Flandernschlacht.

22. bis 26. Oktober

Schlacht bei Iwangorod (bei Warschau). Rückzug der k. u. k. Armee unter General Dankl.
Rückzug der Verbündeten auf die Linie Warthe - Krakau - Karpaten.

3. November

Selbstmord des Lyrikers Georg Trakl in Krakau. Trakl, der im September als Sanitätsoffizier an der Schlacht von Grodek teilnahm, erlitt aufgrund der schrecklichen Leiden der Verwundeten und der Grausamkeit der Schlacht einen Nervenzusammenbruch. Er wurde in ein Militärhospital in Krakau eingewiesen.

6. November

Beginn der östereichisch-ungarischen Großoffensive gegen Serbien (bis 15. Dezember)

7. November

Nach Besetzung der Deutschen Kolonie Tsingtao in China durch japanische Truppen versenkt sich der dort eingesetzte k. u. k. Kreuzer "Kaiserin Elisabeth" selbst

9. November

Neuerliche Belagerung Przemysls durch russische Truppen

17. November

Räumung des Uzsók-Passes in den Karpaten durch österreichisch-ungarische Truppen

19. bis 25. November

Erfolgreiche Kämpfe der k. u. k. 2. Armee bei Krakau und Tschenstochau

27. November

Neuerliche Räumung von Czernowitz durch die österreich-ungarische Armee

Anfang bis Mitte Dezember

Einnahme Belgrads durch österreichisch-ungarische Truppen; unmittelbar danach serbische Gegen­offensive, die bis Mitte Dezember die österreichisch-ungarische Armee zum Rückzug hinter die Save zwingt; Feldzeugmeister Oskar Potiorek legt sein Kommando zurück

1. bis 12. Dezember

Schlacht von Limanova-Lapanow, erfolgreiches Zurück­drängen der russischen Armee, die über die Karpaten nach Nordungarn einzudringen versucht hatte.

10. Dezember

Der Laryngologe Robert Bárány erhält den Nobelpreis für Medizin

21. Dezember

Torpedoangriff des österreichisch-ungarischen Unterseebootes U12 (Linienschiffleutnant Egon Lerch) auf das französische Linienschif Jean Bart, das schwer beschädigt wird

Ende Dezember

Schwere Kämpfe mit russischen Truppen in den Karpaten. Beginn der französischen Offensiven in der Champagne und im Artois.