Mitwirkende:
Stadler, Clarissa [Moderation]
Datum:
2019.08.04 [Sendedatum]
Schlagworte:
Kultur
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Reportage
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TV-Mitschnitt
Typ:
video
Inhalt:
Von der Brandstätte zur Großstadt. Klagenfurt -"geschenkte Stadt"
Die schönsten Seiten Kärntens zeigt diese 'matinee am Sonntag' rund um die Übertragung des evangelischen Gottesdienstes vom Falkertsee. Zuerst Geschichte und Gegenwart Klagenfurts: 1518 schenkte Kaiser Maximilian die Stadt nach einem verheeren Brand den Kärntner Landständen und löste damit einen ungeahnten Aufschwung und Ausbau der späteren Landeshauptstadt aus. Nur etwas weiter westlich feiert heuer das Musikfestival Carinthischer Sommer (7.7.-28.8.) sein 50-jähriges Bestehen – eine filmische Bestandsaufnahme.
Letztes Jahr feierte die Kärntner Landeshauptstadt ihr 500-jähriges Jubiläum. Die Dokumentation von Martina Steiner widmet sich sowohl der stolzen Vergangenheit Klagenfurts als auch der Gegenwart der Stadt.
Prächtige Palais zeugen vom Prunk der Klagenfurter Geschichte. Der Wappensaal mit seinen Fresken ist ein frühes "Who is who" Kärntens und gibt Auskunft über die damalige Prominenz.
Auch spätere Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen: Maria Anna, eine Tochter Kaiserin Maria Theresias, hat sowohl das Geistesleben in Klagenfurt gefördert als auch soziale Einrichtungen wie die Elisabethinen unterstützt. Ein Glanzstück ist noch heute die Barock-Apotheke des Ordens.
Viel zu bieten hat auch das moderne Klagenfurt: Kulturell mit den Lesungen zum Ingeborg Bachmann-Literaturwettbewerb, sportlich mit dem Ironman, technisch am Puls der Zeit mit dem Lakeside Park. Auch als Freizeitstadt ist Klagenfurt mit seinen Grünoasen wie dem Kreuzbergl, dem Europapark und dem größten Binnenstrandbad Europas unübertroffen.
Der Schauspieler Max Müller, bekannt aus den "Rosenheim Cops" und ein Sohn Klagenfurts, führt durch die Dokumentation. Er begleitet die Seherinnen und Seher zu den bekanntesten Plätzen und erzählt kleine Anekdoten aus der Geschichte und dem reichhaltigen Sagenschatz der Stadt.
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Vom Falkertsee/Kärnten in 1870 Meter Seehöhe:
Evangelischer Gottesdienst 'Dem Himmel nah, die Seele weit'
Mit der Gemeinde feiern Bischof Michael Bünker Pfarrer Uwe Träger.
Aufatmen, entspannen, die Ruhe der ewigen Berge genießen, den Alltag vergessen - deshalb zieht es viele Urlauber und Erholungssuchende Jahr für Jahr in die Alpen. Ein beliebtes Ziel ist der Falkertsee, ein idyllischer Bergsee auf einer Seehöhe von 1800 Metern mitten in den Kärntener Nockbergen. Gemeinsam mit Urlaubern und den Bewohnern der umliegenden Gemeinden feiern Bischof Michael Bünker und Pfarrer Uwe Träger hier einen Gottesdienst unter freiem Himmel.
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"Der ewige Sommer" - 50 Jahre Ossiach
"Es ist heute für jeden, der einmal dabei war, undenkbar, dass es diesen Carinthischen Sommer nicht schon immer gegeben hat und nicht immer geben wird" hieß es 1979 von Hans Weigel, zehn Jahre nach der Gründung des Kärntner Musikfestivals.
Ossiacher See – Schauplatz des Carinthischen Sommer seit 1969
Heute, noch einmal 40 Jahre später, fliegt Weigels apodiktischer Befund wie ein Zeit - Pfeil in die Gegenwart hinein und wirft jede Menge Fragen auf – wie jene nach der Relevanz des Festivals heute und nach dessen Zukunft.
Ursprungsgedanke der beiden Festivalgründer Helmut Wobisch und Pfarrer Jakob Stingl war es gewesen, Geld für die Anschaffung einer neuen Orgel für die Ossiacher Stiftskirche zu beschaffen. Die Geburtsstunde schlug am 25. Juni 1969 mit dem Benefizkonzert des Klaviervirtuosen Wilhelm Backhaus, der allerdings nach seinem zweiten Klavier-Konzert einen Schwächeanfall erlitt und verstarb. Die Orgel aber – heute die Wilhelm Backhaus-Gedächtnisorgel – wurde gebaut und ein Festival geboren, das diese Bezeichnung gar nicht für sich in Anspruch nehmen wollte, sondern eben nur "Carinthischer Sommer" genannt werden wollte.
Internationaler Hans Gabor Belvedere Gesangswettbewerb - Das Galakonzert mit dem Kärntner Sinfonieorchester unter Dirigent Alexander Joel war zugleich der Auftakt zum CS 2019
Heute versucht Kulturmanager Holger Bleck - da, wo früher Weltstars wie Lorin Maazel, Zubin Mehta, Montserrat Caballé, Riccardo Muti oder Leonard Bernstein die "familiäre Atmosphäre" Ossiachs genossen – dem Festival durch neue Ideen wie eine am Ossiacher See uraufgeführte "Carinthische Wassermusik", dem "CS Picknick" oder der Schiene "CS unterwegs" ein unverwechselbares Profil zu geben.
Lukas Kranzelbinder & Friends: Mario Rom (Trompete), Lukas Kranzelbinder (Bass) Herbert Pirker (Schlagzeug) im KunsthausSudhaus in Villach beim Pre-Opening des Carinthischen Sommer am 6.7.2019
2019 und damit 50 Jahre nach der Gründung des Kärntner Festivals scheint aber vielen klar: Der Carinthische Sommer ist nicht mehr der, der er einmal war – was man betrauern, aber auch ganz einfach als Faktum registrieren kann. Eines gilt - und das heute wie damals - als sicher: Der CS ist kein "Mekka der Schickeria", es geht nicht um "Sehen und Gesehen werden" (Rudolf Buchbinder) sondern: um Kunst und Kultur und um das In-den-Mittelpunkt-Stellen von Musik, ohne die das Leben "ein Irrtum" (Friedrich Nietzsche) wäre.
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Die Kulturwoche
Die Highlights in der Woche 4. bis 11. August 2019
Dramatisch - Horváths Schulklassiker "Jugend ohne Gott" inszeniert von Thomas Ostermeier und "Sommergäste" von Maxim Gorki bei den Salzburger Festspielen
Bitterböse - Rainer Kaufmanns Komödie "Und wer nimmt den Hund?" im Kino
Hochaktuell - Robert Prossers Roman "Gemma Habibi" über Obsession, Freundschaft und eine Gesellschaft in Aufruhr
Die kulturTipps
Jugend ohne Gott 2019: Laurenz Laufenberg, Alina Stiegler © SF/Arno Declair
FestspielTIPP: Salzburger Festspiele
Diesen Sommer beschäftigen sich die Salzburger Festspiele mit dem Thema Mythen. Wie sich der Mensch nach der Aufklärung verhalten hat, darum dreht sich heuer das Schauspielprogramm.
FilmTIPP: Und wer nimmt den Hund?/im Kino
Nach 25 gemeinsamen Jahren stehen Doris, gespielt von Martina Gedeck, und Georg (Ulrich Tukur) vor den Trümmern ihrer Ehe. mehr ...
BuchTIPP: Robert Prosser: "Gemma Habibi"
Mit seinem Roman "Phantome" gelang dem österreichischen Autor Robert Prosser der Durchbruch im deutschsprachigen Raum - er war damit auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2017. Sein neuer Roman trägt den Titel "Gemma Habibi". mehr ...
AusstellungsTIPP: Maria Lassnig/Museum Moderner Kunst Kärnten & Galerie der Stadt Villach
Noch im Jahr 2008 nennt sie der britische "Observer" die Entdeckung des Jahrhunderts: Maria Lassnig. Am 8. September hätte die 2014 verstorbene Künstlerin ihren 100. Geburtstag gefeiert.